Panamericana - Abenteuer auf zwei Rädern
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Seite 1

Reiseberichte Venezuela


16.10.2014 – 19.10.2014
Überbrückungstage in San Cristobal (Venezuela)
Mario hat uns für die nächsten Tage in sein Haus eingeladen. Wir haben die Tage mit Nichtstun verbracht -  Am 17.10.2014 haben wie nochmals die letzten Arbeiten an unseren Motorräder vorgenommen. Am 18.10.2014 hatte Andy Geburtstag und Mario hat eine Geburtstagsparty veranstaltet, wir feierten in den Geburtstag hinein. Mario hatte 10 kg Fleisch besorgt, ein professioneller Koch hatte die beiden 5 kg schweren Roastbeef Stücke auf einem Holzkohlegrill zubereitet. Das Fleisch war sehr lecker und zart, es gab selbstgemachte Saucen und Juccaherzen.
Eigentlich wollten wir am 19.10.2014 weiterfahren, aber an der Grenze in Venezuela können wir am Wochenende unsere temporäre Einfuhrgenehmigungen für die Motorräder nicht abgeben.
Am 18.10.2014 sind wir tagsüber in die umliegenden Berge gefahren und haben dort zu Mittag gegessen. Am Abend waren wir zum Abendessen bei Marios Eltern eingeladen

Am 19.10.2014 wollten wir ursprünglich zu einem Fluss in den Bergen fahren, die Straße dorthin war aber gesperrt. Wir sind dann in ein Dorf gefahren und haben dort den Naschmittag verbracht. Das Dorf liegt in den Bergen und ist eine Attraktion für die Endemischen; das Dorf ist sehr schön angelegt und es gibt viele Läden in denen man alles Mögliche kaufen kann.  Marios Frau hat uns zur Erinnerung ein T-Shirt gekauft. Anschließend sind wir auf einen Berg gefahren, von dort hat man einen tollen Überblick über San Cristobal. Der Berg heißt "Berg des Windes"; hier ist ständig ein starker Wind und die Wolken fliegen förmlich über einen hinweg. Innerhalb einer Minute ändern sich die Verhältnisse von Sonnenschein nach Nebel und wieder nach Sonnenschein. Danach haben wir Marios Eltern zum Abendessen in einem Club getroffen. 
Es ist unbeschreiblich wie gastfreundlich die Menschen  hier sind.
(
Bilder unter: Photos Venezuela)

15.10.2014
Überbrückungstag in San Cristobal (Venezuela)
Habe heute nichts besonders gemacht. Mario hat uns heute erst um 14:00 Uhr aus dem Hotel abgeholt und wir sind dann zum Mittagessen gegangen. Das Restaurant gehört einem Freund von unserem Gastgeber. Es gab eine sehr leckere Suppe und danach Fleisch mit Reis und Salat. bezahlen durften wir nicht, wir wurden eingeladen. Das Essen hätte aber nur ca. 1,7 USD gekostet, inklusive Getränk. Nach dem Essen haben wir für Andy eine neue H4 Birne für das Motorrad besorgt und sind dann nochmals zur Garage gefahren. Ich habe meine Halterung für den Tankrucksack nochmals verbessert und das Motorrad nochmals auf Schäden untersucht. Die 4 Tage off-road haben dem Motorrad zugesetzt, zumal ich auch nicht zimperlich gefahren bin.
Gegen 20:00 Uhr sind wir dann zu Mario’s Haus gefahren und haben unterwegs noch Pizza und Bier gekauft.

(keine Bilder)

14.10.2014
Überbrückungstag in San Cristobal (Venezuela)
Ich bin heute Morgen um 8:00 Uhr aufgestanden und habe dann Rührei und Kaffee gefrühstückt – die traditionelle Suppe und die Maisfladen zum Frühstück kann ich nicht mehr essen. Mario hat und um 9:30 Uhr mit seinem Auto abgeholt. Heute stand auf dem Programm: Wäsche waschen, Glühbirne und Bremsbeläge für Andy’s Motorrad kaufen, mein Sitz vom Sattler abholen und meine Auspuffhalterung schweißen lassen. Eigentlich wenig für einen ganzen Tag. Wie auch immer, um 11:00 Uhr hatten wir endlich die Wäsche in einer Wäscherei abgegeben, danach sind wir nochmals in Marios Büro gefahren und haben unsere Korrespondenz erledigt. Sonst gibt es nirgends Internet. Anschließend haben wir seinen Sohn von der Schule abgeholt. Inzwischen war es 13:30 Uhr und wir gingen in ein Chinesisches Restaurant zum Essen (dass Essen war ganz gut und hat für 5 Erwachsene und ein Kind mit Getränke, Salat und Vorspeise keine 20 USD gekostet). Als wir mit dem Essen fertig waren war es 15:00 Uhr und wir fuhren wieder zu Marios Haus. Um 16:00 Uhr fuhren wir dann zu dem Autohaus wo meine Auspuffhalterung geschweißt werden soll. Nach einer ca. 20-minütigen Fahrt kamen wir am Autohaus an und, es konnte ja nicht anders sein, war der Schweißer nicht mehr da. Also zurück zu Marios Haus, meine Motorrad wieder abgestellt und mit dem Auto zum Sattler. Wir haben meinen Sitz vom Sattler abgeholt und Andy’s Glühbirne gekauft. Dann war es 18:00 Uhr in der Tag war vorbei, ohne dass wir etwas erledigt hatte. Andy muss immer noch seine Kofferhalterung reparieren und wir möchten nach den Strapazen des Off-road fahren, bevor wir weiterfahren, nochmals die Motorräder checken.
Morgen muss Mario ins Büro und hat daher erst ab 13:00 Uhr Zeit für uns. Andy und ich möchten unbedingt morgen alles erledigt haben und am Donnertag weiterfahren.

(keine Bilder)

13.10.2014
Off-road in den Bergen nach Richtung San Cristobal (Venezuela) 
Wir sind heute Morgen gegen 7:00 Uhr und haben gefrühstückt. Gestern Abend haben wir noch entschieden dass wir nicht mehr den Weg zurückfahren, den wir  gekommen sind, denn die meisten von uns wären das steile Geröllfeld nicht mehr hochgekommen. Der Wirt des Hostels wusste einen anderen Weg. Das Hostel liegt auf ca. 2.200 m Höhe und man kann einen sehr schönen Ausblick auf die umliegenden Berge.  Es war bewölkt, aber es regnete nicht.
Wir fuhren um 8:30 Uhr los.  Wenige Meter nach dem Hostel  fuhren wir wieder Off-road. Wir fuhren entlang dem Bergkamm, der Weg war relativ breit und lehmig, aber sehr gut zu fahren. Hier wachsen nur Sträucher und kleine Bäume, sonst gibt es keine Vegetation. Nach ca. einem Kilometer kam dann Schotter, und es ging immer steiler bergab. In einer engen Kurve stürzte der erste, alle mussten anhalten und warten. Der Weg wechselte immer wieder zwischen Lehm und Schotter, mal weniger steil, dann ging es wieder sehr steil bergab. Wir kamen an einer kleinen Hütte vorbei – von hier aus hatten wir einen sehr schönen Blick in das Tal und auf den Fluss, den wir am Ende überqueren mussten. Die ersten hatten bereits Bremsprobleme, deren Bremsen waren überhitzt und sie mussten eine Pause einlagen. Es ging so steil bergab, dass selbst das Rollen im ersten Gang noch zu schnell war, zumal der Weg sehr schmal war und der Abgrund rechts einige Hundert Meter tief war. Vorsicht war geboten, besser etwas zu langsam als zu schnell. Dennoch war aus meiner Sicht der Weg gut befahrbar. Ca. 2 Kilometer vor dem Tal wurde der Weg noch schmaler und es kam Tiefschotter und Geröll, die Kurven waren sehr eng und steil. Jeglicher Fahrfehler hätte das Leben gekostet. Viele blieben stehen und fuhren mit den Füssen auf dem Boden im Schritttempo bergab. Der Tourguide und der Besitzer des Hotstels hatten gesagt dies sei eine leichte Strecke – ich bin auch schon öfter Off-road gefahren, aber leicht ist anders. Ich hatte keine Probleme, aber einigen war es mehr als nur unwohl, und die Truppe bestand aus sehr guten Fahrern mit viel Off-Road Erfahrung – hier gibt es ähnlich Wege zu Hauf und oftmals gibt es keinen andere Straße. Ich wartetet ca. 10 Minuten und genoss den Ausblick, denn ich wollte niemanden vor mir haben. Ich kam relativ zügig voran und erreichte nach ca. 10 Minuten den Fluss – die war der letzte Teil der Off-road Tour. Inzwischen hatten sich durch das ständige Rütteln und Schütteln einige Teile gelöste; die Spiegel und der Handschutz war lose, der Tankrucksack hing ständig links oder rechts neben dem Tank etc. So kam ich also an den Fluss und ich fuhr ohne Probleme hindurch. Bei der Ausfahrt musste ich nach links fahren, im Fluss hatte sich mein Tankrucksack wieder gelöst und hing links neben dem Tank. Ich konnte den Lenker nicht mehr richtig einschlagen, konnte das Motorrad nicht mehr halten und musste es ablegen. Es ist nichts passiert, aber dennoch hat es mich geärgert, auf dem allerletzten Meter hätte dies nicht sein müssen. Es hat sich mal wieder gezeigt dass einige Teile, wir z.B. die Halterung für den Tankrücksack nicht für solche Strapazen konzipiert sind. Nach und nach waren hatten alle den Fluss überquert und wir fuhren Richtung Merida wo ein Teil der Gruppe in eine andere Richtung nach Hause fuhr.
Wir fuhren ca. einen Kilometer entlang dem Tal, die Berge waren felsig mit wenig Vegetation. Dann ging es wieder sehr steil bergauf, auf ca. 2.500 m Höher. Wir kamen allmählich wieder in den Regenwald und alles um uns herum wurde Grün. Es ging bergab und der Regenwald wurde immer dichter, die Temperatur und die Luftfeuchtigkeit stieg stetig an. Während der Talfahrt hatte man immer wieder einen sehr schönen Blick auf Merida.  Die Stadt ist sehr groß und in die umliegenden Berge hineingebaut. In Merida fuhren wir an eine Tankstelle, hier mussten wir für das Benzin bezahlen – ganze 0,097 Cent pro Liter Benzin. Wir haben für das Volltanken aller Motorräder ca. 20 Cent bezahlt. Hier hat sich die Gruppe aufgeteilt, wir fuhren zurück nach San Cristobal. Der Weg aus der Stadt war beschwerlich, denn es war sehr starker Verkehr. Wir fuhren hinab in ein Tal und folgten ca. 30 Kilometer einem Fluss. Die Berge links und rechts sind mit Kakteen und Bäumen bewachsen, entlang des  Flusses ist Schilf. Es wurde immer wärmer und wir kamen wieder in den Regenwald. Wir fuhren ca. 100 Kilometer und hielten an um einen Milkshake zu trinken. Wir fuhren weiter und kamen in ein breites Tal; rechts sind Berge und links war saftiges Grün und es wuchsen Bäume und Sträucher. Wir näherten uns der Stadt Colon; rechts war ein Siedlung deren Häuser aus Plastikplanen bestand. So etwas habe ich in Venezuela bislang noch nicht gesehen.
Nach  Colon fuhren wir wieder in die Berge und in den Regenwald. Plötzlich kam ein sehr starker Wind auf, die Wolken wurden heraufgetrieben und wir fuhren für wenige Kilometer im dichten Nebel. Dann ging es bereits bergab nach San Cristobal wo uns in Marios Haus ein leckeres Abendessen erwartetet.
Die letzten vier Tage waren sehr ereignisreich, nette Menschen, tolle Landschaften teilweise anstrengende Etappen.
Morgen werden wir nochmals nach unseren Motorräder sehen und Wäsche waschen, denn wir möchten am Mittwoch Richtung Bogota weiterfahren – wir werden sehen...

(Bilder unter: Photos Venezuela)

12.10.2014
Off-road in den Bergen in Richtung Merida (Venezuela)
Ich bin heute Morgen um 6:30 Uhr aufgewacht und hatte Kopf- und Magenschmerzen, mir war übel und ich hatte Fieber. Da die Tour heute weiter ging blieb mir nichts anderes übrig als mitzufahren.  Zum Frühstück aß ich nur ein paar Löffel Rührei und trank einen Kaffee.
Der Himmel hing heute zwar voller Wolken, aber es hatte nicht geregnet; der erste trockenen Tag auf dieser Tour. Um 9:15 Uhr sind wir dann endlich losgefahren. Es ging auf einer asphaltierten Straße in die Berge bis auf ca. 2.200 m. Nach ca. 1,5 Stunde Fahrzeit haben wir in einer Ortschaft angehalten und heiße Schokolade getrunken – Venezuela ist ja schließlich das Land der Schokolade. Hier haben wir ca. 1 Stunde Pause gemacht. Nach der Pause fuhren wir in eine Schlucht und folgten dem Fluss der durch die Schlucht führte für ca. 30 Minuten. Links und rechts waren Berge und Regenwald. Nach weiteren 20 Minuten fuhren wir wieder bergauf und die Strecke war wieder Schotter, Felsen und Sand.  Die Landschaft war sehr abwechslungsreich, die Vegetation änderte sich von Berg zu Berg. Ein Berg war in einem leuchtenden grün, anderer Berge war mit Bäumen und Sträuchern bewachsen, oder mit Regenwald. Wir kamen wieder auf eine Straße und nach kurzer Zeit kamen wir in eine Ortschaft wo wir zu Mittag aßen – d.h. die anderen aßen zu Mittag, ich trank nur einen Tee, denn inzwischen musste ich mich mehrfach übergeben – die richtige Voraussetzung für eine Motorradreise. Wir verweilten ca. 1,5 Stunden bei Mittagstisch und fuhren eggen 14:15 Uhr weiter. Nach der Ortschaft ging es bergauf, eine Kurve nach der andern – schier endlos. Als wir auf dem Gipfel angekommen waren zeigte der Höhenmeter 3.250 m an. Von hier oben hatte man einen phantastischen Ausblick auf die umliegenden Berge und die im Tal liegenden Ortschaften. Einige Berge waren in Wolken gehüllt und die Wolken hingen über dem Tal. Hier oben wuchsen Sträucher, kleine Kakteen und Venezuelas Nationalpflanze “Frailejon“. Auf dem halben Weg in das Tal hielten wir für ca. 45 Minuten an einer Hütte an und tranken Kaffee. Inzwischen war es 16:30 und es wird bald dunkel werden. Ich fragte den Tourguide wie lange noch zu fahren sei und er sagte ca. eine Stunde und am Ende eine kleine Schotterstrecke. Wir fuhren weiter bergab und nach ca. 45 Minuten bogen wir in einen Schlucht ein. Ab hier war es nur noch Schotter. Andy und ich dachten es sind ja nur noch wenige Minuten, denn inzwischen war die vorhergesagte Stunde um; dies sollte ich aber als Irrtum erweisen. Kurz nach der Einfahrt in die Schlucht ging es einen ca. 30%-igen Abhang hinab. Der Abhang bestand aus tiefem Geröll, dicken Felsbrocken gespickt mit Sand. Der Abhang war ca. 100 m lang und am Fuß des Abhangs standen Schaulustige um machten Fotos von uns. Fast alle andern aus der Gruppe hatten kleine Motorräder und kamen relativ gut hinunter. Wir mit unseren schweren Motorrädern hingegen hatten sehr große Mühe. Selbst beim sachten Bremsen rutschte das Motorrad mitsamt dem Schotter den Abhang hinab. Ich flucht innerlich und wünschte dem Tourguide die Pest  an den Hals. Dennoch schafften wir es ohne Sturz – wir waren jedoch bedient, denn wir benötigen unsere Motorräder für unsere Reise. Ein Sturz kann das Ende bedeute, denn hier Ersatzteile zu bekommen ist nahezu ausgeschlossen. Nah dem Abhang ging es über eine Brücke und auf der anderen Bergseite wieder bergauf – steil, felsig, enge hängende Kurven und loser Schotter. So hatten wir uns das nicht vorgestellt, zumal es bereits dunkel wurde. Nach ca. 20 Minuten kam ein Gatter und wir dachten wir haben es endlich geschafft. Im Gegenteil, es ging weiter dem Berg entlang und immer weiter hinauf. Inzwischen war es stock dunkel und wir hatten noch ca. 6 Kilometer bis zum Hostel. Der Weg wurde immer steiler und schmaler, links ging es mehrere Hundert Meter bergab. Wir dachten der Weg nimmt kein Ende mehr als wir dann endlich das Dorf erreichten.
Diese Tagesplanung war einfach nur schlecht und es war unverantwortlich bei Nacht eine solche Strecke zu fahren, zumal die Gruppe gesprengt war und jeder mehr oder weniger allein fuhr. Wegen unnötig langer Pausen waren wir zu spät, der Tourguide hätte dies  wissen und entsprechend reagieren müssen.
Als wir im Dorf angekommen waren haben wir erst einmal ein Bier getrunken. Um 8:00 Uhr gab es Abendessen; eine Art Gulasch mit Reis. Ich habe etwas gegessen, denn der Magen braucht schließlich irgendetwas. Morgen fahren wir zurück nach San Cristobal und werden erst einmal unsere Motorräder auf Schäden untersuchen – die vergangenen Tage haben dem Material einiges abverlangt.
(Bilder unter: Photos Venezuela)

11.10.2014
Off-road in den Bergen (Venezuela)
Es hat die gesamte Nacht durchgeregnet, gegen 6:00 Uhr hat es aufgehört zu regnen. Meine gesamte Kleidung war nass, T-Shirts, Hose, Schuhe, Socken etc. Wir sind heute gegen 7:00 Uhr aufgestanden und haben gefrühstückt und die Zelte abgebaut. Kaum waren die Zelte abgebaut hat es wieder angefangen zu regnen. Es ist überflüssig zu erwähnen dass alles nass eingepackt wurde – mein Alptraum wurde wahr.
Wir fuhren los und ich beschloss aus den bereits genannten Gründen vorauszufahren. Die ersten Kurven bergauf waren auf Granitfelsen und festem Sand, dies noch gut zu fahren. Doch dann kam das was ich befürchtet hatte, ein mind. 100 Meter langer steiler schlammiger Anstieg mit Spurrillen. Am Ende des schlammigen Anstieges kam ein Stück betonierter Weg, der aber nur über einen 30 cm hohen Absatz zu erreichen war. Trotz meiner ungeeigneten Reifen kämpfte ich mich den Hang hinauf und kam dann zu dem Absatz. Mit dem Vorderrad war ich bereits auf festem Untergrund, aber das Hinterrad wollte nicht so richtig über den Absatz hinüber. Ich musste stehen bleiben und versuchte es immer wieder, aber zu mehr als Schlamm nach hinten zu schleudern reichte es nicht. Es kamen zwei zur Hilfe und drückten das Heck nach unten, der Reifen bekam wieder Grip und ich war drüber. Auch die anderen benötigten Hilfe. Andy, zwei weitere aus der Gruppe und ich fuhren dann weiter. Für ein paar Kurven war der Grip ganz gut, dann kam aber wieder Schlamm, der und alles abverlangte. Mind. 30 cm tiefe Spurrillen und steil bergauf, Mario legte sein Motorrad in den Spurrillen zwei Mal ab. Ich entschied mich auf dem schmalen Grad zwischen den Spurrillen zu fahren, das war eine gute Entscheidung, denn ich kam relativ gut hinauf. Nun kamen noch ein paar knifflige Stellen und wir erreichten eine kleine Ortschaft. Wir warteten ca. 30 Minuten, als es wieder zu regnen begann und immer noch niemand da war, fuhren wir weiter. Im Nachhinein erfuhren wird dass es wieder reichlich Stürze gab, unser amerikanischer Freund Logan stürzte sogar nahezu bergab. Wir erreichten eine Stadt und warteten ca. 1 Stunde auf den Rest der Gruppe. Anschließend fuhren wir weiter durch den Regenwald und hielten nach ca. 30 Minuten an um einen Kaffee zu trinken. Danach fuhren wir wieder bergauf zur nächsten Ortschaft, wo wir zu Mittag gegessen haben. Auf der Fahrt dorthin hat es wieder angefangen stark zu regnen. Wir erreichten den Ort um ca. 14:00 Uhr. Nach dem Mittagessen haben alle beschlossen wegen dem starken Regen nicht weiter zu fahren. In dem Hostel gab es noch einige Betten und der Rest konnte sein Zelt im überdachten Bereich des Hotels aufstellen. Wir verbrachten den Abend damit Bilder und Videos der vergangenen Tage anzusehen.
Morgen fahren wir nach Merida. Auf der Strecke dorthin erwarten uns wieder einige Kilometer Off-road; ich hoffe, es wird nicht wieder so schlammig wie heute.
(Bilder unter: Photos Venezuela)

10.10.2014
Off-road in den Bergen (Venezuela)
Vorab möchte ich anmerken, dass die gesamte Gruppe aus überaus freundlichen Venezolanern besteht – alle gehören der Oberklasse an, denn jeder hat mehrere BMW Motorräder, Häuser, Boote etc.  Wir beiden Deutschen dürfen nichts bezahlen, wir werden immer eingeladen, egal wo oder um was es geht.

Heute gab es um 8:00 Uhr ein typisch venezolanisches Frühstück, bestehend aus einer Suppe, anschließend Rührei, Käse und Maisfladen. Um 9:00 Uhr fuhren wir dann wieder in die Berge.
Das Wetter war nicht sonderlich schön, es war bewölkt und hatte ca. 17° C – vollkommen unüblich für die Jahreszeit, hier ist es schließlich Sommer. Wir waren auch kaum 10 km gefahren als es auch schon anfing zu regnen, die Wolken hingen in den Bergen. Die ersten Kilometer war die Straße noch asphaltiert, dann kam leichter Schotter mit Felsen. Eigentlich toll zu fahren, wäre nicht der Regen, der den Untergrund teilweise sehr rutschig machte. So fuhren wir durch die Berge und den Regenwald, der heute seinem Name wieder alle Ehre machte. Wir durchquerten kleine Bäche und fuhren immer wieder bergauf und bergab. Die Landschaft ist traumhaft. Gegen 11:30 Uhr hielten wir an einem kleinen See an und es gab verschiedene Sorten Eis – ich musste natürlich alle Sorten probieren. Anschließend fuhren weiter und kamen danach nach ca. 40 Minuten für wenige Kilometer wieder auf eine asphaltierte Straße. Die Straße führte in eine Ortschaft, wo wir zu Mittag gegessen haben. Es gab eine Suppe und Hühnchen mit Ries und Juccamark. Zum Nachtisch gab es ein Mixtur aus verschiedenen kandierten Früchten mit Anisgeschmack. Mein Geschmack war es nicht, mein Gegenüber hat es auch nicht so richtig geschmeckt und ich habe ihm gesagt ich würde Anis lieber trinken anstatt essen. Einige Zeit nach dem Essen kam er zu mir und gab mir einen Flasche Anisschnaps mit dem Hinweis der sei für heute Abend – unglaublich wir aufmerksam und gastfreundlich die Menschen hier sind. Nach ca. 1,5 Stunden fuhren wir weiter. Nach einem kurzen asphaltiertem Teil bogen wir auf Schotter ab. Nach ca. 2 Kilometer kam eine ca. 25%-iges Gefälle. Soweit so gut, nur, der Weg war total schlammig und rutschig. Ich wollte umdrehen, denn ich wollte keinen Sturzschaden am Motorrad riskieren, zumal ich nur Tourenreifen und keine Geländereifen habe. Der Tourguide jedoch folgte seiner Route und wir mussten dort runter. Überflüssig zu erwähnen, dass dabei viele umfielen. Ich fuhr sehr langsam indem ich bremste, die Bremse kurz löste, erneut bremste etc. So kam ich stutzfrei unten an. Danach ging es in ein Tal, die Straße war teilweise betoniert, meistens aber Schotter. Wir fuhren entlang einem Fluss und überquerten diesen über eine Brücke. Nach der Brücke kam eine scharfe Linkskurve und es ging sehr steil auf Grobschotter bergauf. Wer zu langsam um die Kurve fuhr stürze erneut. Inzwischen fuhr ich voraus, weil das Langsame fahren auf Schotter zu kippelig ist – ich brauche eine gewisse Grundgeschwindigkeit um das Motorrad absolut stabil halten zu können. Hinter mir war nur noch Andy und zwei weitere Motorräder. Wir fuhren eine Weil durch den Regenwald als eine Wasserdurchfahrt kam. Die Durchfahrt sah einfach aus, also fuhr ich relativ langsam in das Wasser. Plötzlich war mein Vorderrad nicht mehr zu sehen, das Wasser war bestimmt ein Meter tief. Ich konnte nur noch Gas geben, ansonsten wäre stecken geblieben. Das ist das Los des Ersten und wenn man unbekanntes Gewässer nicht vorher prüft. Wir vier kamen alle unbeschadet durch. Da das Wasser sehr tief war, und zusätzlich noch Felsen im Wasser waren, beschlossen wir auf die anderen zu warten und diese zu warnen. Dennoch gingen Einige im wahrsten Sinne des Wortes baden. Nun waren es nur noch wenige Kilometer bis zum Zeltplatz mitten auf dem Berg. Kurz vor dem Zeltplatz galt es nochmals einen Bach zu überqueren und dann über Schlamm auf einen Felsen zu fahren – auch hier gab es wieder einige Stürze.
Der Zeltplatz war viel zu klein für alle Zelte, der Abstand zwischen den Zelten betrug wenige Zentimeter. Nachdem die Zelte aufgebaut waren fing es wieder an zu regnen. Da es keine Plane oder ähnliches gab haben im strömenden Regen gegessen und etwas getrunken. Wegen des Regens verschwanden wir aber alle relativ schnell in den Zelten.
Ich machte mir noch Gedanken wegen des nächsten Tages, denn die weitere Strecke bestand aus Lehm – und es regnete hier seit Tagen. Wir werden sehen was der nächste Tag bringt.
(Bilder unter: Photos Venezuela)

09.10.2014
Von San Cristobal (Venezuela) ca. 120 km Off-road in die Berge
Gestern Abend sind noch weiterer 20 Motorräder in dem Hotel angekommen. Wir alle zusammen möchten heute die Off-road Tour fahren.
Als ich mir vor der Abfahrt die Motorräder (fast jeder fuhr eine KLM 650) angesehen habe fiel mir auf, dass alle TKC 80 (Stollenreifen für Geländefahrten) aufgezogen hatten, nur ich hatte einen Tourance (Allround Reifen – für Gelände bedingt geeignet). Naja, so schlimm kann es nicht werden. Wir fuhren aus der Stadt und bogen danach in die Berge ab. Es war leicht bewölkt und es hatte ca. 25° C – eine optimale Temperatur für eine solche Tour. Die Straße war geschottert und nach wenigen Kilometern kamen wir an einen Fluss. Natürlich gab es keine Brücke – dies war die erste von insgesamt 12 Flussdurchfahrten. Ich war ziemlich hinten und sah mir das ganze an. Der Tourguide fuhr ohne Probleme durch den Fluss. Anschließend folgte die Gruppe – einer nach dem anderen. Einige stürzen oder blieben Mitten im Fluss stehen. Ich dachte, das kann mit meinen Reifen ja heiter werden. Bevor ich weiter nachdenken konnte war ich an der Reihe. Im Gegensatz zu einigen anderen zuvor fuhr ich nicht zimperlich in den Fluss. Das Wasser spritzte, ich spürte den losen Untergrund und ich war auch schon durch. Als alle den Fluss überquert hatten fuhren wir noch ca. 7 km und hielten dann an. Es wurden Birnen gereicht und ich beschloss meinen Luftdruck abzusenken. Wir fuhren weiter und kamen durch schlammige Passagen –es gab wieder einige Stürze. Spätestens hier wahr froh über meine Entscheidung den Luftdruck zu vermindern, denn sonst wäre ich wahrscheinlich auch gestürzt. Es ginge immer bergauf und bergab, es kamen weitere Wasserdurchfahrten bei denen wieder einige stürzten. Anschließend hielten wir an um einen Kaffee zu trinken, die ersten tranken bereits Bier und ich dachte mir ob das wohl gut geht. Kaum waren wir wieder auf der Strecke musste ich bei einer steilen Bergauffahrt, wo außerdem noch loser Grobschotter war, jemanden aus dem Graben bergen. Nach einer halben Stunde machten wir eine weitere Pause. Wieder auf der Strecke hielten plötzlich alle an. Es ging auf einem schlammigen Untergrund ca. 80 m steil bergab und danach durch einen Fluss. Auf der Talfahrt und bei der Flußdurchfahrt gab es wieder Stürze. Ich hielt oben an und wartete bis die vorausfahrenden weit genug weg waren und fuhr dann auch los. Die Vorausfahrenden fuhren so langsam, dass sie mit den Füssen watschelten wie Enten. Als ich bereits unterwegs war bleiben zwei vor mir einfach stehen, einer links der andere rechts. Super, ich kann mit diesen Reifen auf Schlamm wenn überhaupt, dann nur schlecht anhalten. Als mit Zug in der Mitte durch. Da ich nicht mehr die Ideallinie fahren konnte kam ich zu weit oben in den Fluss; her wer das Wasser sehr tief. Da ich auch zügig unterwegs war wurde ich von meiner eigenen Bugwelle total nass und das Wasser floss mir wegen des hohen Wasserstandes in die Stiefel – aber ich hatte meinen Spaß.
An der nächsten Bergpassage hielt ich wieder an um genügend Abstand zu den Vorausfahrenden zu bekommen, denn einige schlichen den Berg hinauf. Als ich losfuhr überholte mich ein anderes Motorrad und es kam wie es kommen musste. Die Vorausfahrenden strauchelten, ich musste fast im Stand das Motorrad ausbalancieren und der Motorradfahrer, der mich bei der Anfahrt überholt hatte stürzte genau in meine Richtung. Durch einen kurzen Gasstoß konnte ich gerade noch verhindern dass er in mich hineinstürzte. Ab sofort fuhr ich hinter dem Tourguide und verhinderte dass sich jemand zwischen ihm und mir drängelte. Kurz vor dem Ziel sollten wir tanken. In dieser Provinz gibt es Benzin nur auf Chip (pro Chip kann man für Motorräder 15 Liter pro Tag, drei mal pro Woche, tanken). Daher hatte der Tourguide mit dem Tankstellenmanager im Vorfeld dass wir dennoch alle volltanken können. Jedoch war der Tankstellenmanager gerade nicht anwesend und sollten zwei Stunden warten. Einer aus unserer Gruppe ist beim Militär und er sprach nur wenige Worte mit dem Tankwart; der Tankwart salutierte und wir konnten tanken.
Nun waren es nur noch wenige Kilometer bis zum Hotel. Nach dem Einchecken gab es Mittagessen und um 21:00 Uhr Abendessen.
Morgen und Übermorgen übernachten wir im Zelt – bin gespannt wie das wird.
(Bilder unter: Photos Venezuela)

08.10.2014
Ruhetag in San Cristobal (Venezuela)
Der heutige Tag war gedacht um Reparaturarbeiten an den Motorrädern vorzunehmen. Bei Andy’s Motorrad ist die Kofferhalterung gebrochen, es muss Ventile einstellen, einen Ölwechsel machen und die Birne im Hauptscheinwerfer austauschen. Logan Bremse funktioniert nicht mehr richtig, es muss die Bremsflüssigkeit getauscht werden und ein Ölwechsel stand an. Bei meinem Motorrad muss ebenfalls ein Ölwechsel gemacht werden, die Halterung für den Tankrucksack ist defekt und muss repariert werden, die Auspuffhalterung ist auf einer Seite gerissen und muss geschweißt werden und ich brauche ein neues Windschild.
Um 9:00 Uhr holte uns Mario vom Hotel ab und wir fuhren zu einer Waschanlage wo unsere Motorräder per Handwäsche gewaschen wurden. Pro Motorrad dauerte die Prozedur ca. 1 Std., normalerweise würde es über 2 Stunden dauern, aber wir verzichteten auf die übergründliche Reinigung. Der Preise für die Reinigung betrug 1,5 USD pro Motorrad – Kaffee und Wasser gab es obendrein. Inzwischen war es 13:00 Uhr und wir mussten noch Motoröl und andere Dinge kaufen. Als wir endlich alles beisammen hatten gingen wir, obwohl es inzwischen fast 14:00 Uhr war,  zum Mittagessen. Das Restaurant, das Mario herausgesucht hatte, war bekannt für seine guten Steaks. Ich bestellte ein 450g Steak und trank zwei Dosen Limonade, zusammen habe ich 6 USD bezahlt.

Gegen 15:15 Uhr konnte wir in der Marios Garage endlich mit den notwendigen Arbeiten anfangen. Marios Garage ist nahezu so gut wie eine Fachwerkstatt ausgestattet. Wir begannen mit der Arbeiten und waren dann gegen 21:45 Uhr endlich fertig. Jeder hatte seine Reparaturen fast abschließen können. Andy muss noch seine gebrochene Kofferhalterung fixeren und bei mir muss noch die Auspuffhalterung geschweißt werden. Diese Arbeiten stehen für Montag auf dem Programm, den morgen beginnt die 4-tägige Off-road Tour.
(keine Bilder)

07.10.2014
Von Valera (Venezuela) ca. 460  km nach Merida (Venezuela)
Heute hatten wir wieder eine lange Strecke zu fahren und haben um 8:00 Uh gefrühstückt und sind um 9:00 Uhr losgefahren. Direkt am Ortsausgang von Valera fuhren wir in die Berge. Die Auffahrt ging teilweise durch den Regenwald dann wieder durch Bananenplantagen und Felder sowie durch kleine Ortschaften. Wir mussten zwei Militärkontrollen passieren, wurden aber nicht angehalten. Wir fuhren innerhalb kürzester Zeit bis auf 1.800 m Höhe. Die ganze Strecke über hatte man einen einmaligen Blick auf die phantastische Bergwelt Venezuelas. Nun ging es wieder bergab in ein Tal voller Plantagen. Nach wenigen Kilometer ging es wieder bergauf. Die Straße war sehr gut und die Landschaft wechselte in kleine Orte und Felder. Es ging immer weiter bergauf und wir kamen in einen Nationalpark. Inzwischen hatten wir ca. 3.000 m Höhe erreicht. Es ging Kurve und Kurve unermüdlich bergauf und die Landschaft wurde karger. Bei etwa 3.500 m Höhe wuchs die Pflanze Frailejon; diese Pflanze gibt es nur in Venezuela und erst ab einer Höhe von 3.500 m. Die Pflanze ist rund und hat nach oben anstehende Blätter. Diese Blätter sind weich wie Samt.
Wir fuhren weiter bergauf, außer der Pflanze Frailejon und ein paar Büschen und Sträucher gab es keine Vegetation. Langsam wurde mir die Höhe unheimlich, denn inzwischen waren wir im Nebel und waren über 3.800 m Höhe. Die Straße schien kein Ende zu nehmen, erst bei 4.064 m Höhe hatten wir den Gipfel reicht und hielten an. Jeder Schritt in dieser Höhe ist anstrengend und die Luft wird auch im wahrsten Sinne des Wortes dünn. Im Tal hatte es noch über 30° C, hier ober waren es nur noch ca. 7° C. Wir machten ein paar Fotos und fuhren dann bergab in Richtung Merida, wo einer unsers Mitreisenden ein sehr gutes Restaurant hat und wir zum Mittagessen eingeladen waren.
Ich hatte mir in Cartagena wegen der Klimaanlage einen starken Schnupfen und eine Erkältung geholt. Die Bergfahrt ging ganz gut, bei der Talfahrt gingen mir die Ohren zu. Es wurde auch, je weiter wir hinunter kamen, nicht besser;  inzwischen hörte ich nichts mehr. Die Landschaft war weiterhin atemberaubend und wir kamen durch Orte und einer reiseigen zum Hotel umgebauten Burg. Als wir in Meriada ankamen wurde der Lokalbesitzer bereits erwartet und es gab erst einmal eine Willkommensfeier. Anschließend haben wir in dem Lokal zu Mittag gegessen. Es gab Spezialitäten der Region und einen Fleischspieß - das Essen war hervorragend. Inzwischen war es 15:00 Uhr und wir mussten noch ca. 240 km bis nach San Cristobal zurücklegen. Da ich immer noch nichts hörte wurde ich kurzerhand ins Krankenhaus gefahren. Die Ärztin untersuchte die Ohren und plötzlich hörte ich wieder etwas, noch nicht 100%, aber wieder ganz gut. Sie sagte es liege an meiner Erkältung, meine Nebenhöhlen sind verstopft. Ich bekam Tropfen und durfte wieder gehen. Um 15:50 Uhr fuhren wir dann endlich Richtung San Cristobal. Um 17:30 Uhr wurde es dunkel, es hatte auch fast so lange gedauert um aus der Stadt zu gelangen. Anschließend fuhren wir durch den Regenwald. Rings um uns waren Berge, diese waren aber leider nur noch schemenhaft zu erkennen.
Die Fahrt ab Merida war grauenhaft. Die Straße hatte Schlaglöcher die man in der Dunkelheit nicht sehen konnte. Es gab viele Militär- und Polizeikontrollen, was das Vorankommen auch nicht gerade förderte. Viele Fahrzeuge fahren ohne Licht, oder ein Scheinwerfer ist defekt, es sind LKW’s und Busse unterwegs, aber überholen war lebensgefährlich, so blieben wir meist hinter den LKW’s du Bussen..
Gegen 20:30 Uhr erreichten wir endlich San Critobal, wo uns Marios Eltern schon erwarteten und eine BBQ vorbereitet hatten. Es gab Hamburger und Salat und um 22:30 fuhren wir dann ins Hotel.

(Bilder unter: Photos Venezuela)

06.10.2014
Von Santa Marta (Kolumbien) ca. 510 km nach Valera (Venezuela)
Wir sind heute Morgen um 6:30 Uhr aufgestanden, haben um 7:15 Uhr gefrühstückt und sind dann um 8:30 Uhr in Richtung Venezuela losgefahren. Der Himmel war bewölkt und es hat leicht geregnet. Gleich nach dem Hotel haben wir Benzin bei der Benzinmafia gekauft. Das Benzin wird am Straßenrand aus 20 Liter Behälter verkauft. In Kolumbien gibt es sehr viele Tankstellen, leider sind alle geschlossen – daher boomt der illegale Handel mit Benzin. Selbst die Polizei übersieht diese „Tankstellen“.
Nach der Stadt fuhren wir auf einer geraden Straße ca. 90 km bis zur Grenze nach Venezuela. Die Landschaft ist eben und gleicht einer Steppe, viele Bäume und Büsche. Als wir die Grenze erreicht hatten haben wir unseren Ausreisestempel von Kolumbien innerhalb von 5 Minuten erhalten. Niemand fragte nach der temporären Einfuhrerlaubnis für die Motorräder, wir behielten die Papiere, denn wir werden wieder nach Kolumbien einreisen und können uns dann diesen Gang nach Kanossa ersparen. Anschließend gingen wir zur Immigration von Venezuela wo wir, nachdem wir für 5 Personen 20 USD für die „Beschleunigungsgebühr“ bezahlt haben, unseren Einreisestempel innerhalb von 10 Minuten erhielten. Diese „Gebühr“ mussten wir bezahlen, denn in unserer Gruppe ist ein US-Amerikaner und die  Venezolaner stehen mit den US-Amerikanern auf Kriegsfuß. Wir bezahlten gerne, denn damit waren alle Probleme aus dem Weg geräumt. Als wir unsere Pässe zurückbekommen hatten fuhren wir ca. 5 Kilometer weiter zur offiziellen Grenze. Dort mussten wir die temporäre Einfuhrgenehmigung für die Motorräder beantragen. Zum Glück waren wir die einzigen Reisenden an dem Schalter. Der Beamte fing auch sofort an die erste temporäre Einfuhrgenehmigung zu erstellen; während er die temporäre Einfuhrgenehmigung erstellte bekam er einen Telefonanruf. Das Gespräch war nicht sehr freundlich und nachdem er ca. 15 Minuten telefoniert hatte verlies er seinen Arbeitsplatz und kam erst ca. 55 Minuten später wieder. Er fing sofort wieder mit der Bearbeitung; er bearbeitete  alle Anträge und behielt jeweils den Pass ein. Als er fertig war gab er alle Dokumente an ein anderes Büro weiter. Nach ca. 30 Minute erhielten wir unsere Papiere.
Wir fuhren weiter in Richtung Maracaibo – links und rechts der Straße nur Plastikmüll. Die Straße ist sehr befahren, hauptsächlich von alten amerikanischen Autos. In Maracaibo suchte einer der der Venezolaner eine Tankstelle an der wir tanken konnten. Wir haben alle vollgetankt und mussten NICHTS bezahlen. Das Benzin in Venezuela ist kostenlos, auch für Touristen – es ist schwer sich das vorzustellen, aber es ist wahr. Ich fragte weshalb alle so alte US Fahrzeuge fahren und mir wurde erklärt, dass sie die Benzinmafia sei. Die Autos haben einen großen Tank und werden vollgetankt über die Grenze nach Kolumbien gefahren. Dort wird das Benzin abgepumpt und verkauft. Dann fahren sie wieder zurück nach Venezuela, tanken wieder voll und fahre nach Kolumbien. So geht es den ganzen Tag – selbstverständlich verdienen die Zöllner mit.
In Maracaibo haben wir zu Mittag gegessen. Jeder hatte ein halbes Hähnchen, Salat, einen halben Liter Limonade und 3 riesige Kugeln Eis – alles zusammen hat 13 USD gekostet. Es fällt einem schwer hier sein Geld auszugeben – wie geben uns Mühe, aber es ist wirklich nicht einfach.
Nach dem Essen fuhren wir über die längste Brücke Südamerikas und kamen nach der Brücke wieder in den Regenwald. Nach ca. 140 Kilometer wurde es dunkel. An der nächsten Kontrolle wurden wir angehalten, die Soldaten wollten aber nur mit uns sprechen. Ich gab jedem einen Euro als Andenken – die Freude war riesig. Wir mussten noch ca. 100 Kilometer durch die Dunkelheit fahren bis wir in unserem Hotel in Valera ankamen. Unser Doppelzimmer kostet 16 USD inkl. Frühstück – das Hotel ist eines der besten Hotels der Stadt.
Nachdem wir uns frisch gemacht hatten gingen wir zum Abendessen in ein nobles Steakhaus. Walter, einer der Venezolaner bestellte das Abendessen. Ca. 2,5 kg Fleisch, verschiedene Vorspeisen (Käse, Salat, Platanen), Palmherzen (schmecken ähnlich wir Kartoffeln) und noch viel mehr. Wir tranken einiges an Limonade, Wein, Bier und Sambucca – die Gesamtrechnung betrug ca. 35 USD.

Morgen fahren wir nach San Cristobal und am Donnerstag werden wir eine 4-täge Rundfahrt mit dem örtlichen Motorradclub machen.
(Bilder unter: Photos Venezuela)


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© Thomas Stix, Böblingen