Panamericana - Abenteuer auf zwei Rädern
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Reiseberichte Peru


18.11.2014
Von Puno am Titikakasee (Peru) ca. 200 bis zu zur Grenze nach Bolivien
Das Hotel heute Nacht hatte keine Parkplätze, obwohl diese ausgewiesen waren. Dennoch war es kein Problem,  ich konnte mein Motorrad im hinteren Teil des Frühstückraumes abtstellen. Mein Zimmerfenster ging in Richtung Lobby, so konnte ich mein Motorrad sehen.
Ich bin heute Morgen bereits um 6:45 Uhr aufgestanden. Heute hatte ich eine Etappe von 300 km vor mir und ich wusste nicht wie lange die Abwicklung an der Grenze dauern würde. Außerdem kam ich heute in eine neue Zeitzone, d.h. ich verlor eine Stunde.
Nach dem Frühstück packte ich das Motorrad und fuhr los. Nach wenigen 100 Metern kam ich an eine Kreuzung die mit Glasscherben und brennendem Müll gesperrt war. Ich umfuhr die Kreuzung und kam wenige Zeit später an eine weitere Kreuzung die wie die Kreuzung zuvor gesperrt war. Die Ausfallstraße wurde heute auf diese Weise gesperrt – es wurde gestreikt. An der letzten Kreuzung vor dem Ortsausgang musste ich allerdings über die Kreuzung fahren. Ich fuhr auf den Gehweg und  fuhr um die Glasscherben herum. Ich hatte ein total mulmiges Gefühl, ich hatte genug platte Reifen in den letzten Tagen. Irgendwie kam ich ohne Schaden über die Kreuzung und fuhr auf der Hochebene entlang dem Titikakasee. Die Hochebene war von allen Seiten von Bergen umgeben – allerdings liegt wieder überall Plastikmüll entlang der Straße. Nach Puna war die Hochebene sehr fruchtbar, es wurde Gemüse angebaut. Nach  wenigen Kilometern kam ich an einem Berg mit bizarren Formen vorbei. Ich hatte einen sehr schönen Blick über den Titikakasee. Nach ca. 15 Kilometer ging die Straße ca. 5 Kilometer ins Landesinnere. Die Hochebene wurde zunächst karg, es wuchs lediglich Steppengras, auch die Berge waren karg. Ich fuhr entlang von seltsamen Felsformationen. Die Felsen sahen aus als wären sie von Menschenhand bearbeitet worden. Nach ca. 15 Kilometer wurde die Hochebene wieder fruchtbar. Die Menschen hier leben in einfachen Wellblechhütten. In der Hochebene sind Tausende von diesen Wellblechhütten zu sehen. Die Menschen hier leben von der Viehzucht und dem Ackerbau. Die Straße machte einen Rechtknick und ich fuhr wieder am Ufer des Sees entlang. Hier sah ich viel Reußen im Wasser, hier wird viel Fischerei betrieben. Ich fuhr noch ca. 20 Kilometer entlang dem See  bis ich wieder auf eine Straßenblockade traf. Allerdings lagen hier  nur große Steine auf der Straße und Menschen versperrten die Durchfahrt. Es standen bereits einige LKWs und PKWs vor der Blockade Ich fuhr bis vorne hin und gab einem der Menschen zu verstehen dass ich gleich hinter der Blockade abbiegen müsse – ich durfte passieren. Nach weiteren 30 Kilometer erreichte ich die Grenze. Die Grenze war nur dadurch zu erkennen, weil über die Straße eine Kette gespannt war. Ich hielt an und ging zur Immigration und bekam meinen Ausreisestempel in den Pass. Im Nebengebäude musste ich meine temporäre Einfuhrerlaubnis für das Motorrad abgeben und bekam einen Abschnitt der Papiere. Die Prozedur dauerte keine 5 Minuten und ich konnte nach Bolivien einreisen.
(Bilder unter: Photos Peru)

17.11.2014
Von Urubamba (Peru) ca. 410 km nach Puno am Titikakasee (Peru)
Heute Morgen bin ich um 6:00 Uhr durch die Sonnenstrahlen, die durch das Fenster schienen, aufgewacht. Da ich nicht mehr schlafen konnte stand ich um 6:30 Uhr auf und habe gefrühstückt.  Nach dem Frühstück habe ich meine Taschen neu gepackt und anschließend auf dem Motorrad verstaut. Um 8:00 Uhr fuhr ich los.
Urubamba liegt auf ca. 2.700 m Hohe. Ich fuhr aus der Stadt auf die 28B, diese Straße führt westlich um Cusco herum. Die Straße ging ca. 100 Kilometer durch ein Flusstal. Das Tal war unterschiedlich breit und es ging immer leicht bis auf 4.000 m Höhe bergauf. Im Tal waren Wiesen auf den Ackerbau betrieben wurde, die Berge waren anfänglich mit Gras bewachsen. Kurze Zeit später wurden die Berge bizarrer, die Felsen waren rot. Einige Kilometer kam ich in ein breites Tal in dem Mais angebaut wurde. Nach wiederum ca. 20 Kilometer wurden die Berge und das Tal immer karger, die Anzahl der Felder und Äcker wurde weniger. Ich kam in eine Schlucht. Nach der Schlucht kam wiederum ein breites Tal. Dieses Tal war wieder grün; die Wiesen waren sehr nass. In diesem Tal wird Viehzucht betrieben – Kühe und Bullen soweit das Auge reicht. Allmählich kam ich auf 4.000 m Höhe und die Berge und die Wiesen wurden wieder karger. Nach ca. 20 Kilometer erreichte ich eine riesige Hochebene. In der Hochebene wuchs nur Steppengras, die Bergewaren braun oder grau. Auf dem einen oder andern Gipfel lag Schnee. Ich fuhr weitere 100 Kilometer durch die Hochebene und erreichte ca. 40 Kilometer vor Puno die Stadt Großstadt Juliaca. Die Straße in die Stadt war 6-spurig, jedoch waren 3 Spuren wegen einer Baustelle gesperrt. Nach ca. einem Kilometer Ich bog in eine weitere Hauptstraße, die durch due Stadt führt, ab. Diese Straße konnte man noch nicht einmal als Feldweg bezeichnen. Kein Asphalt, dafür 30 cm tiefe Löcher oder 40 cm hohe Bodenwellen. Die Straße war ein einziges Matschfeld und teilweise stand das Wasser knietief.
Nach Juliaca fuhr ich direkt auf zwei Gewitterfronten zu. Die Temperatur stürzte auf 8° C ab. Regen bei dieser Temperatur konnte ich nicht brauchen. Ich zog meine Regenkleidung an und fuhr weiter. Ich kam dem Gewitter immer näher. Ca. 10 Kilometer vor  Puno machte die Straße einen Knick und ich fuhr um die Gewitterfront herum. Nun konnte ich den Titikakasee sehen. Teilweise ist der See bereits ausgetrocknet, diese Fläche wird als Ackerland genutzt. In Puno stand das Wasser teilweise 20 cm hoch, hier hatte es vor kurzem noch geregnet. Ich fuhr in das vorgebuchte Hotel und nahm nach dem Einchecken erst einmal eine heiße Dusche.
Morgen fahre ich entlang des Titikakasee nach Bolivien.
(Bilder unter: Photos Peru)

16.11.2014
Ausflug nach Machupicchu (Peru)
Ich habe gestern zwei Touren gebucht - eine für mich und eine für Michaela. Ich weiß dass dies verrückt erscheint oder wie man es auch immer bezeichnen möchte, aber ich musste dies tun, ansonsten hätte ich diese Tour heute nicht machen können. Michaela wäre heute mehr als begeistert gewesen - es war schon immer ihr Traum einmal Machupicchu zu sehen.
Heute Morgen bin ich um 5:45 Uhr aufgestanden und habe um 6:00 Uhr gefrühstückt. Es war das erste gute Frühstück seit Wochen. Es gab Kaffee, Tee, frisches Obst, Eier, vernünftige Brötchen und gute Marmelade. Ich heute nicht hungrig vom Frühstückstisch aufgestanden. Um 6:30 Uhr bin ich vom Hotel abgeholt worden und zu dem ca. 20 Kilometer entfernten Bahnhof nach Olantaytambo gefahren worden. Um 7:45 fuhr der Zug Richtung Machupicchu ab und kam nach 1,5 Stunden in Aguas Calientes Station an. Die abenteuerliche Fahrt ging entlang eines Flusses durch ein Tal. Der Zug schaukelte ständig und ich hatte oft das Gefühl der Zug stürzt gleich in den Fluss. Auf halber Strecke fuhren wir am Check Point des Inka Trails vorbei. Hier startet die viertägige Hiking-Tour nach Machipicchu. In Aguas Calientes musste ich in den Bus umsteigen. Die Busfahrt dauerte nochmals 25 Minuten bis ich endlich in Machupicchu ankam.
Heute bin ich mehr Treppen gestiegen als die vergangenen Jahre zusammen. Die Stadt ist in zwei Sektionen aufgeteilt - dem Wohnbereich und der Agrikulturfläche. Der Tempelbereich ist von dem übrigen Wohnbereich abgetrennt. Dieser diente dem Inka (Inka heißt übersetzt "König"), der in Cusco wohnte und nur selten für 2-3 Tage nach Machupicchu kam, als Wohnbereich.
Die Stadt wurde von Astrologen und Ingenieuren entworfen. Auch in dieser Kultur spielt die Sonne eine wichtige Rolle. Die Inkas haben ihren Kalender anhand der Sonne, die in dem Sonnenhaus durch das Fenster schien, bestimmt. Der Inkakalender hatte 13 Monate, angelehnt an den Mondphasen.
Im 13:00 Uhr hat es angefangen zu regnen. Der Vorteil war, dass von den ohnehin schon wenigen Besuchern 80 Prozent gingen. Es Waren nur noch wenige Besucher da und es hatte nach 20 Minuten wieder aufgehört zu regnen. In der Hauptsaison müssen die Besucher nach Aussage unsers Tourguides an der Bushaltestelle bis zu vier Stunden anstehen und in Machupicchu kann man sich nicht mehr bewegen. Ab 2015 kann man nur noch Touren machen und muss dann sofort Machupicchu verlassen - freies Erkunden, wie aktuell, ist dann nicht mehr möglich.
Machupicchu ist eines der am meisten beeindruckenden Dinge die ich in meinem Leben gesehen habe - und ich habe schon so einiges gesehen. Der heutige Tag ist mit Sicherheit eines der Highlights meiner Reise.
Die Busfahrten sind nicht gut organisiert, für die Rückfahrt zum Bahnhof musste ich über eines Stunde anstehen.
Ich war um 20:20 Uhr wieder im Hotel und ein äußerst ereignisreicher Tag ging zu Ende.
(Bilder unter: Photos Peru)

15.11.2014
Von Abancay (Peru) ca. 200 km nach Urubamba (Peru)
Nach einer unruhigen Nacht bin ich um 6:00 Uhr aufgewacht. Ich hatte mein Motorrad in einem Eisenwarenladen (der Laden gehört zum Hotel), der durch ein Eisengitter gesichert ist, abgestellt. Der Laden war direkt unter meinem Zimmer. In der Nacht haben angetrunkene Personen mehrfach versucht durch die Gitterstäbe an mein Motorrad zu  gelangen – das waren nict gerade die besten Voraussetzungen für eine erholsame Nacht. Um 7:30 Uhr bin ich aufgestanden und um 8:30 Uhr losgefahren.
Noch in der Stadt ging es steil bergauf. Abancay liegt auf 2.400 m und hat ca. 55.000 Einwohner. Ich fuhr auf der Ruta 3S in Richtung Cusco. Die Straße geht sehr kurvenreich stetig bergauf. da Die Berge ringsherum in Wolken gehüllt waren konnte ich leider nicht viel sehen. Je höher ich kam desto kälter wurde es, ich war  froh dass es nicht regnete. Die Berge sind sehr grün und mit Bäumen bewachsen. Bei ca. 3.500 m Höhe tauchte ich in die Wolken ein, die Sicht betrug unter 20 Meter; äußerst unangenehm wenn die Straßenränder nicht gesichert sind. So fuhr ich ca. 10 Kilometer, dann kam ich wieder aus den Wolken heraus. Die Hänge entlang der Straße wurden brandgerodet, das ist in Südamerika eine übliche Weise unbeliebte Bäume oder Sträucher zu entfernen. Ich fuhr weiter bergauf bis auf 4.000 m Höhe. Oben angekommen ginge es gleich wieder bergab in ein Tal bis auf 2.400 m Höhe. Durch das Tal führ ein breiter Fluss. Beim Hinunterfahren hatte ich einen schönen Blick in das Tal. Im Tal angekommen folgte ich dem Fluss. Das Tal wurde immer enger, bis es in einer Schlucht endete. Ich folgte der Schlucht ca. 50 Kilometer. Ca. 20 Kilometer der Strecke war Baustelle, der Staub war nahezu unerträglich. Es wurde immer wärmer und links und rechts der Straße waren Papaya- und Mangobäume. Gerne hätte ich angehalten um mir eine der Früchte zu pflücken, aber die Bäume sind in Privatbesitz und das Pflücken ist somit ein Tabu. Die Straße ging stetig leicht bergauf. Am Ende der Schlucht ging es wieder bergauf bis auf 3.700 m Höhe. Ich folgte dem Bergkamm für ca. 3 Kilometer, dann ging es wieder Bergab bis auf ca. 3.100 m Höhe. Ich kam ich in ein breites Tal. Das gesamte Tal war grün und es wurde hauptsächlich Mais und Zuckerrohr angebaut. Am Ende es der Hochebene kam ich in die Ortschaft Izucacha. Hier hat mir da Garmin wieder einen  Streich gespielt. Anstatt die etwas längere asphaltierte Straße zu nehmen wurde ich auf eine Schotterstraße geroutet. Grundsätzlich o.k., aber bei diese Straße bestand entweder aus spitzen Steinen die aus der Erde ragten, oder aus 10 cm tiefer Erde. Angesehen davon, dass das Rütteln und Schütteln wegen dem Motorrad nicht sein muss, hatte ich ständig die Befürchtung mir bei einem der Spitzen Steine eine Plattfuß zu fahren – und das muss nun wirklich nicht sein. Ich fuhr entlang einem See. Die Berge rings um den See waren gerodet und als Felder angelegt.  Nach ca. 30 Kilometer erreichte ich mein heutiges Etappenziel Urubamba, wo ich ein Hotel gebucht hatte.
Als ich im Hotel eingecheckt hatte habe ich nach einer Tour nach Machu Picchu gefragt. Das Hotel nimmt Buchungen für einen Reiseveranstalter vor. Für Morgen ist noch ein Platz frei, die Tour kostet 300 USD. Im Grunde genommen ist der Preis eine Unverschämtheit, aber ich werde vorrausichtlich nicht mehr hier her kommen und somit wäre es eine Unding, wenn ich mir die Ruinen von Machu Picchu nicht ansehen würde. Ich werde morgen früh um 6:30 Uhr im Hotel abgeholt. Ein weiteres Unding ist, man kann nur bar bezahlen. Ich musste noch in die Stadt  laufen um Bargeld abzuheben; allerdings hat der Geldautomat ein Limit von 200 USD. Ich musste die restlichen 100 USD in der Landeswährung bezahlen.
Ich hoffe dass das Wetter morgen einigermaßen gut ist, es wäre schade wenn die Ruinenstadt in Wolken gehüllt wäre.
(Bilder unter: Photos Peru)

14.11.2014
Von Puquio (Peru) ca. 290 km nach Abancay (Peru)
Heute Nacht war es richtig kalt und die Zimmer haben keine Heizung – nur gut, dass ich meinen Schlafsack habe. Ich bin heute Morgen bereits um 5:00 Uhr aufgewacht, habe dann etwas fern gesehen und bin um 7:00 Uhr aufgestanden. Das Wasser in der Dusche war auch kalt, somit war ich innerhalb weniger Sekunden geduscht. Um 7:30 Uhr bin ich losgefahren.
Puquio liegt auf 3.200 m Höhe. Noch in der Ortschaft ging es bergauf. Außerhalb der Ortschaft begann eine sehr kurvenreiche Straße die stetig bergauf ging. Eine Kurve nach der andern, kaum eine Gerade länger als 15 m und kein Verkehr. Je Höher ich fuhr desto kälter wurde es. Ich war froh heute das erste Mal meine lange Unterwäsche angezogen zu haben – irgendwie hatte ich heute Morgen das Gefühl es würde heute kalt werden. Die Temperatur fiel und fiel. Ich hatte einen sehr schönen Blick in das Tal (soweit man bei 3.200 m Höhe von Tal sprechen kann), die Berge wer grün und hauptsächlich mit Gras bewachsen. Es waren Felder zu sehen und Berge mit bizarren Felsformationen. Ich fuhr Kehre um Kehre, um Berge und dachte mir nun muss doch endlich auf dem Gipfel sein. Der Höhenmeter meines GPS zeigte bereits 4.000 m Höhe an. Nur noch 200 m und ich stelle meinen bisherigen Rekord ein. Inzwischen war es richtig kalt, die Temperatur lag bei ca. 7° C und es ging ein kalter Wind. Es war leicht bewölkt und die Sonne kam allmählich. Ich möchte hier nicht bei Regen fahren! Es ging immer noch weiter nach oben; bei ca. 4.200 m erreichte ich eine riesige Hochebene. Ich  fuhr entlang der Hochebene und es ging nach einer Kurve wieder bergauf. Bei 4.464 m Höhe machte der Höhenmesser halt. Ich befand mich auf einer weiteren, riesigen Hochebene. Hier sind viel Herden von wilden Lamas als auch Herden mit Zuchtlamas. Ich traf einen Radfahrer; ich spürte jeden Schritt und der junge Mann fuhr mit dem Rad hier hoch – Respekt!!!. Wir sprachen miteinander und er erzählte mir es begann seine Tour ein Jahr zuvor in Guatemala und sein Ziel ist ebenfalls Ushuaia. Ich sprach im meinen ehrfürchtigen Respekt aus. Wir verabschiedeten uns und ich fuhr weiter. Nach wenigen Kilometer sah ich einen See auf der rechten Straßenseite. In dem See standen rosa Flamigos, auf ca. 4.450 m Höhe – ich musste zwei Mal hinschauen um es glauben zu können. Ich fuhr weiter auf der Hochebene, passierte weitere Herden Lamas. Ich fuhr einige Meter in der Hochebene hinunter und nach einer Kurve ging es nochmals ein Stück bis auf 4.556 m bergauf. In einer Kurve sah ich einen Adlerartigen Vogel der in der Nähe der Straße stand. Insgesamt fuhr ich ca. 110 Kilometer entlang den Hochebenen auf einer Höhe zwischen 4.300 m und 4.440 m und kam an zwei Siedlungen vorbei. Die Menschen haben freundlich gewunken, sie leben hauptsächlich von der Lamazucht. Die Landschaft wurde allmählich wieder grüner und die Temperatur stieg, denn inzwischen schien die Sonne.
Nach einer Kuppe ging es wieder bergab. Die Straße war genau so kurvig wie zuvor bergauf. Ich fuhr ca. 20 Kilometer bergab in das Tal. Das Tal liegt auf ca. 2.750 m Höhe. Es ist bizarr von einem Tal zu sprechen, einer der höchste Alpenpass in Frankreich ist 2.802 m hoch. In dem Tal fließt ein Fluss. Die Straße folgte dem Fluss. Das Tal wurde immer enger und endete schließlich in einer Schlucht. Ich fuhr ca. 90 Kilometer entlang der Schlucht, die Straße ging stetig leicht bergab. Die Temperatur war inzwischen wieder auf ca. 35° C angestiegen, ich zog meine Windstopper und meine Regenjacke aus. Am Ende der Schlucht kam ich auf ca. 1.700 m Höhe in eine Art Flussdelta. Hier vereinen sich drei Flüsse aus drei Bergen. Auch die Straßen kreuzen sich, eine geht Richtung Norden, eine Richtung Süden und eine Richtung Osten. Ich folgte der Straße in Richtung Osten in Richtung Abancay. Es ging ca. 10 Kilometer bergauf bis ich auf ca. 2.300 m Höhe mein heutiges Etappenziel Abancy erreicht hatte.
In Abancay suchte ich mir ein Hotel und fand ein ansprechendes Hotel an der Straße. Mein Zimmer hat eine Badewanne, brauche ich nicht, aber es ist Luxus in Peru. Das Zimmer hat mind. 35 qm und ich hatte keine so gute Dusche mehr seit ich Deutschland verlassen habe. Heißes Wasser ohne Einschränkung und der Duschkopf ist verstellbar, der Wasserdruck sehr hoch.
(Bilder unter: Photos Peru)

13.11.2014
Von Huacachina (Peru) ca. 310 km nach Puquio (Peru)
Heute Morgen bin im um 7:15 Uhr aufgewacht, die Sonne schien und es hatte bereits 25° C. So kann der Tag beginnen. Zum Frühstückt gab es Eier, Brötchen, Marmelade, Kaffee und frisch gepressten Ananassaft.
Um 8:30 Uhr fuhr ich los in Richtung Ica. Nach der Stadt kam ich wieder in ein Weinbaugebiet mitten in der Wüste. Die Berge ringsherum waren nahezu weiß. Immer wieder wechselte die Wüste die Farben. Mal war sie fast weiß, dann wieder gelb oder braun, mal sandig oder steinig. Nach wenigen Kilometer war links und rechts der Straße ein breiter grüner Streifen. Wenige Kilometer später war ich wieder in der Wüste. Ich fuhr ca. 20 Kilometer entlang der Wüste, dann ging es bergauf auf ca. 800 m Höhe. Von der Anhöhe an hatte ich einen wunderbaren Blick in ein grünes Tal. Die Straße führte wieder bergab nach Palpa. In Palpa und in Narzca sind die berühmten Figuren die in die Berge gegraben, diese kann man aber nur von einem Flugzeug aus sehen - sehr schade.  Nach weiteren 50 Kilometer durch Felsen und steinige Anhöhen kam ich nach Narzca. Von hier aus ging es bergauf. Die Berge waren sehr karg, wurden aber allmählich immer grüner. Ich fuhr immer weiter bergauf – bis auf 4.200 m Höhe. Die Straße schlängelte sich durch Schluchten, über Anhöhen und um Berge herum. Ab ca. 3.800 m begann ein Naturschutzgebiet in dem wilde Lamas leben. Ich habe heute mehrere Herden von Lamas aus der Nähe sehen können – was für ein wunderbares Erlebnis. Hier oben ist zwischen 3.800m Höhe und 4.200 m Höhe eine riesige Hochebene. Die Hochebene ist mit Steppengras bewachsen. Ich fuhr ca. 20 Kilometer auf der Hochebene, dann ging es bis auf ca. 2,200 m Höhe bergab. Die Berge ringsherum sind sehr grün, es sind kleine Ortschaften zu sehen. Überall in den Hängen sind Felder zu sehen. In der Schlucht angekommen fuhr ich wieder auf 3.200 m Höhe bergauf in die Ortschaft Puquio.
Als ich im Hotel ankam hat mich eine Frau, die auch gerade in das Hotel gehen wollte,  auf Englisch angesprochen. Sie stammt aus dieser Stadt, wohnt seit 26 Jahren in Kalifornien und besucht ihren Vater. Wir kamen ins Gespräch und sie stellte mich ihrem Vater vor. Ihr Vater ist 100 Jahre alt und unglaublich fit und agil. Ich hätte ihn auf max. 80 Jahre geschätzt. Wir gingen gemeinsam zum Essen und anschließend zu einem Folkloreabend in der Schule.
Morgen fahre ich weiter in Richtung Cusco (in der Nähe von Machu Picchu)
(Bilder unter: Photos Peru)

12.11.2014
Von Lima (Peru) ca. 320 km nach Huacachina (Oase bei Ica) (Peru)
Heute Morgen habe ich etwas langsamer getan und bin erst um 7:30 Uhr aufgestanden. Nach dem Frühstück, sofern man das Gebotene als Frühstück bezeichnen kann (zwei Scheiben Toast, ein Klecks Marmelade und einen Kaffee – mehr gab es nicht), habe ich das Motorrad gepackt und bin um 8:30 Uhr auf der Panamericana in Richtung Süden gefahren. Ich habe sehr schnell bereut nicht rechtzeitig aufgestanden zu sein, denn ich musste mich in der Hauptverkehrszeit 25 Kilometer aus der Stadt hinaus quälen.
Gleich nach der Stadt war ich wieder in der Wüste. Die Sonne schien, aber es ging ein sehr kalter Wind. Ich musste meinen Windstopper anziehen. Ich fuhr an der Küste entlang. Rechts war das Meer, links sah ich Berge. An der Pazifikküste waren immer wieder Ortschaften zu sehen. Ich fuhr an Kilometer langen Sandstränden entlang, die völlig ausgestoben waren. Oftmals standen Bauruinen an den Stränden. Nach ca. 60 Kilometer sah ich auf der rechte Seite eine in den Sand gegrabene Figur. Nein, das sind nicht die berühmten Figuren von Palpa und Narca, dorthin fahre ich morgen. Dennoch hielt ich an um ein Foto zu machen. Die Fahrt ging weiter an entlang der Pazifikküste. Immer wieder war für wenige Hundert Meter eine Art Oase. Ein kleiner Küstenabschnitt zu beiden Seiten der Straße wurde grün und es wurde Ackerbau betrieben. Hauptanbau sind Artischocken und Mais. Nach weiteren 70 Kilometer sah ich auf der rechten Seite lange Hallen, die mit Plastik überdachte und an den Seiten verkleidete sind. Bei näherer Betrachtung konnte ich erkennen dass es sich entweder um Maisvorratskammern oder um Legebatterien handelt. Die Hühner in den Legebatterien stehen auf Maschendraht und können sich nicht bewegen, die Tiere sind regelrecht eingepfercht – ich muss mir überlegen ob ich hier nochmals Hähnchen esse, denn so eine grausame Tierhaltung möchte ich mit meinem Konsum nicht unterstützen. Nach weiteren 30 Kilometer kam ich durch eine Stadt. Nur die Panamericana und wenige Hauptstraßen sind geteert, die restlichen Straßen bestehen aus Lehm und Staub. Ich frage mich immer wieder wie Menschen in so einem Staub leben können. – es muss doch alles staubig sein, angefangen von der Kleidung bis hin zur Nahrung.
Die Wüste wurde immer dichter, die Temperatur stieg auf ca. 40° C und es war nur noch Sand um mich herum. Ca. 30 Kilometer vor Ica sah ich eine Werbetafel auf der mit Peruanischem Wein geworden wird. Ich dachte mir noch, weshalb ausgerechnet hier. Kurze Zeit später wusste ich es. Mitten in der Wüste waren Weinreben, die Reben wachsen auf Sand! Ich fuhr mindesten 10 Kilometer entlang von einem Weinanbaugebiet. Schließlich erreichte ich Ica und dann die Oase Huachachina. Die Oase liegt ca. 3 Kilometer westlich von Ica
. Die Dünen rund um Huachachina zählen mit einer Höhe von ca. 100 m zu den höchsten des Landes. Die Oase wird von einem unterirdischen Andenfluss gespeist der mineralhaltiges Wasser mitführt und die Oase so lange Zeit als Heilbad nutzbar machte. Der Wasserspiegel nimmt aber in den letzten Jahren kontinuierlich ab.
Ich fuhr in das Hotel, checkte ein, zog mich um und ging zu den Dünen. Zum Glück hat das Hotel einen Pool.
Wenn man das hier sieht könnte man meinen man sei in Arabien. Sand soweit das Auge reicht, Temperaturen von ca. 45° C und die Sonne scheint unermüdlich.
Wer bislang noch nicht in Sanddünen gelaufen ist kann es sich nicht vorstellen wir anstrengend es ist. Am Strand zu laufen ist total anders. Ich bin eine Sanddüne von ca. 100 m Höhe hinaufgelaufen, die Strapazen und die Anstrengung hatte ich mir nicht vorstellen können. Man sinkt bei jedem Schritt ein und rutscht gleichzeitig wieder bergab. Ich hatte das Gefühl überhaupt nicht voranzukommen.
Als ich wieder von der Düne heruntergelaufen war gönnte ich mir erst einmal ein eiskaltes Bier und bin dann im Pool schwimmen gegangen. Ich denke das wird einer der letzten richtig warmen Tage auf meiner Reise gewesen sein
Morgen geht es wieder in die Berge entlang der Panamericana in Richtung Machu Picchu.
(Bilder unter: Photos Peru)

11.11.2014
Ruhetag in Lima (Peru)
Heute gibt es eigentlich nichts zu berichten. Habe gestern das Motorrad zu BMW gebracht und heute Nachmittag wieder abgeholt. Es wurden neue Reifen aufgezogen und die Kupplung wurde nachgestellt. Das Motorrad schient in einem guten Zustand zu sein. Das beruhigt mich, denn ich habe noch ca. 15.000 km vor mir.
Bin, nachdem ich das Motorrad von BMW abgeholt hatte, ca. 70 Kilometer von Shop zu Shop durch die Stadt gefahren bis ich endlich eine Luftpumpe  gefunden habe. Eigentlich wollte ich  noch einen 5 Liter Benzinkanister kaufen, aber daran bin ich gescheitert. Es ist manchmal unfassbar wie schwierig es ist einfache Dinge zu besorgen. Straßenkarten von Peru suche ich seit 5 Tagen. Ich war bereits in mindestens 40 Bücherläden – es gibt einfach keine Straßenkarten zu kaufen. Auch in der Tourist Inforation gibt es keine Karten, es muss nun den Rest weiterhin ohne Karten gehen. Es ist zwar unschön, aber wenn ich wirklich Karten benötige kann ich das Navi an den Laptop anschließen und die Karten auf dem Bildschirm einsehen. Ist zwar umständlich, aber wenn es sei muss immer noch besser als keine Karten.

Ich habe heute Abend einen Supermarkt gefunden der richtiges Brot bzw. Brötchen hat. Es gibt Ciabatta-Brötchen und eingelegte schwarze Oliven.  Nach nun inzwischen mehr als vier Monate Abstinenz von gutem Brot brauche ich nicht mehr als das Brot und die Oliven - gute Wurst wäre die absolute Krönung, ist und bleibt aber nur ein Wunschgedanke. Sobald ich wieder zuhause bin kann ich bestimmt auf Jahre kein Hähnchen mehr essen; ich freue mich schon auf Argentinien und die Steak...
Morgen fahre ich nach Ica. Die Stadt liegt ganz in der Nähe der Oase Huacachia.
(keine Photos)

10.11.2014
Von Chimbote (Peru) ca. 430 km nach Lima (Peru)
Vorab: Der Hinterreifen hat in den letzten beiden Tagen immer mehr Risse bekommen (inzwischen ca. 15 Risse auf der rechten Seite des Reifens – die linke Seite hat keinen einzigen Riss). Es ist definitiv ein Materialfehler und kein normaler Reifenschaden durch Steine oder Ähnlichem. Habe Bilder und Vorschlag zur Wiedergutmachung an Metzler gesendet. Bin auf die Antwort gespannt. Sollte Metzler sich nicht kooperativ zeigen werde ich die Fotos und die Antwort von Metzler in allen einschlägigen Motorradforen posten.
Da ich heute 430 Kilometer zu fahren hatte, ich wollte unbedingt noch heute bei BMW in Lima vorbeischauen, bin ich um 7:00 Uhr aufgestanden und um 7:30 Uhr losgefahren. Chimbote liegt am Pazifik, wurde erst 1906 gegründet und hat ca. 400.000 Einwohner. Ich fuhr zur  Panamericana die mich entlang der Pazifikküste bis nach Lima bringen wird. Nach der Stadt begann sofort wieder die Sandwüste. Mas sollte denken dass es hier sehr heiß ist, stimmt aber nicht, es hatte heute Temperaturen zwischen 15° C und 22° C; für eine Wüste recht kühl. Der Himmel war bewölkt und es war diesig, man konnte nicht weit in die Ferne blicken. Die Straße ist nahezu kerzengerade, links und rechts der Straße sind Berge die mit Sand bedeckt sind. Zwischendurch kamen immer wieder kurze Strecken wo es Grün war. Nach ca. 100 Kilometer fuhr ich durch eine kleine Stadt. Rund um die Stadt war es Grün, es wurde Ackerbau betreiben. Neben Zuckerrohr wurde grüner Spargel und Wein angebaut. Kurz nach der Stadt kam ich wieder in die Standwüste. Plötzlich kam ein starker, kalter Wind auf; ich musste anhalten und meinen Windstopper anziehen. Entlang der Straße sah ich immer wieder einfache Hütten in denen Menschen wohnen – ich fragt mich wie man in einer solchen Gegend wohnen kann. Die Städte bzw. Ortschaften entlang der Panamericana haben, bis auf die Panamericana selbst, keine asphaltierten Straßen, es staubt fürchterlich. Zwischendurch konnte ich immer wieder den Pazifik sehen. Soweit ich es sehen konnte sind es sehr schöne und vor Allem
lange Sandstrände. Nach ca. 250 Kilometer hielt ich zum Tanken an. Bei dieser Gelegenheit schaute ich mir den Hinterreifen an und mir wurde übel. Der Reifen schien sich regelrecht aufzulösen und ich hatte noch ca. 200 Kilometer bis Lima zu fahren. Ich fuhr weiter verringerte das ohnehin schon geringe Tempo nochmals um ca. 10 km/h. Ich schlich mit 70 km/h über die Panamericana , näher kommende LKWs hupten und fuhren teilweise nur wenige Zentimeter an meinen Koffern vorbei. Alles in Allem war es ein sehr unangenehmes und beklemmendes Gefühl gepaart mit der Sorge dass der Reifen platzt oder weiter aufreißt und der Schlauch auch noch in Mitleidenschaft gezogen wird.
Ca. 60 Kilometer vor Lima fuhr ich an der Stadt Ancon vorbei. Die Stadt ist komplett in die Sandwüsste hineingebaut. Die Menschen leben hier ebenfalls teilweise in sehr einfachen Hütten. Die Hütten haben keine Glasfenster, sondern lediglich Öffnungen. Ich möchte nicht wissen wie staubig es in den Hütten ist. Außerdem gibt es, soweit ich es sehen konnte, kein fließendes Wasser oder Strom. Nach weiteren 25 Minuten erreichte ich die Stadt Lima. Von der Stadtgrenze bis zu BMW waren es noch 25 Kilometer. Ich dachte mir, wenn der Verkehr hier wie in Bogota ist, dann bin ich erst am frühen Abend bei BMW. Überraschenderweise floss der Verkehr und ich war ca. 25 Minuten später bei BMW.
BMW in Lima hat tatsächlich die versprochenen Reifen auf Lager. Die Mitarbeiter sind äußerst zuvorkommend und scheinen sehr kompetent zu sein – näheres weiß ich morgen wenn ich mein Motorrad abgeholt habe. Außer dem Reifenwechsel wird nach der Kupplung gesehen, sie greift erst recht spät.
Ich habe das Motorrad bei BMW stehe lassen. BMW hat mir ein Taxi zu einem Hotel in der Nähe bezahlt. So kann ich morgen bequem, wenn ich mein Motorrad wieder abhole, zu Fuß zu BMW gehen.
(Bilder unter: Photos Peru)

09.11.2014
Von Pampas (Peru) ca. 280 km nach Chimbote (Peru)
Heute Nacht bin ich mehrmals aufgewacht, weil ich mir Gedanken um das Motorrad machte, das auf der Straße stand. Ich schaute jedes Mal nach, das Motorrad stand noch da. Gegen 6:00 Uhr hat es angefangen zu regnen, ich wartete bis um 7:30 Uhr der  regen aufgehört hatte. Ich packte das Motorrad und fuhr los. Mein Tank war nur noch halb voll und ich hatte ein ungutes Gefühl mit einem halbvollen Tank weiter in die Berge zu fahren. Ich fragte einige Personen wo ich Benzin kaufen könne, die vierte Person brachte mich zu einer Privatadresse wo ich 2 Galonen Benzin umgerechnet für ca.  1,50 Euro je Liter kaufen konnte.
Frohen Mutes fuhr ich aus dem Dorf den Berg, den ich gestern Abend hinauf fuhr, wieder hinunter. Unten im Tal, durch dieses Tal fließt ein Fluss, angekommen ging es schon wieder steil bergauf. Rund herum sind hohe Berge, teilweise grün, teilweise aber auch trist. Oben angekommen fuhr ich ca. 15 Kilometer entlang des Bergkammes bis zu einem Dorf. Nach dem Dorf hörte die asphaltierte Straße wieder auf. Ich macht mir erneut Gedanken wegen des reparierten Hinterreifens – meine Befürchtung sollte nicht unbegründet bleiben; aber dazu später. Ich fuhr einen Berg hinauf, danach wieder hinunter um auf der andern Seite des Tales wieder bergauf zu fahren. Ich bewegte mich ständig auf einer Höhe zwischen 2.500 m und 3.600 m Höhe. Von hier oben hat man einen einmaligen Ausblick über die Täler und umliegenden Berge. Das Wetter  war soweit sehr schön, es waren ein paar Wolken am Himmel. So fuhr und fuhr ich und die off-road Strecke nahm kein Ende. Mit jedem Stein und jeder Kuhle in die ich fuhr dachte ich an meinen hintere Reifen. Nach ca. 120 Kilometer kam dann endlich eine asphaltierte Straße. Von hier ab ging es stetig bergab in ein Flusstal bis auf ca. 1.000 m. Die Berge wurden immer karger, bis sie letztendlich nur noch aus nacktem Felsen bestanden. Das einzige Grün,  das zu sehen war, waren einige wenige Kakteen. Im  Flusstal angekommen bog ich in Richtung Pazifik ab. Ich wollte die Strapaze dem Reifen nicht länger zumuten. Die Straße ging in einer Schlucht entlang dem Fluss. Bis Chimbote waren es noch ca. 50 Kilometer. Inzwischen hatte ich fast kein Benzin mehr und war heilfroh über die zwei Galonen die ich am Morgen in dem Bergdorf getankt hatte. Ohne diese zwei Galonen wäre ich liegen geblieben. In einer solche n menschfeindlichen Gegend, wo zudem kein Verkehr herrscht, eine äußerst unangenehme Situation.
Ich folgte dem Flusstal und auf der Straße waren immer wieder einbetoniere Steine. Es sag aus, als ob darunter ein Ablauf für die Furte, die von dem Berg kamen, sei. Die Steine waren teilweise spitz und der Untergrund war sehr holperig. Nach wenigen Kilometern wurde die Schlucht breiter, die Temperatur stieg auf ca. 38° C und rechts und links der Straße wurde Mais, Paprika und eine Pflanze, von der ich nichts weiß, angebaut. Ca. 10 Kilometer weiter wurde das Tal immer breiter und es wurden auch Erdbeeren angebaut. Ich hielt an um mir die Felder anzusehen und trank eine Limonade. Als ich wieder auf das Motorrad aufstieg und losfahren wollte merkte ich, dass ich erneut einen Plattfuß hatte. Es ist die dritte Reifenpanne innerhalb von vier Tagen – langsam nervt es. Von hier aus waren es nur noch wenige Kilometer bis zum nächsten Dorf. Ich fuhr los und gab ordentlich Gas. Am Dorfeingang fragte ich eine Mann nach Luft, es deutete nach rechts und dort war ein Reifenreparaturservice. Ich demontierte das Rad und gab es dem Mann vom Reparaturservice. Er zog eine Seite des Reifens anhand von zwei großen Schraubenziehern von der Felge. Das Rad lag auf dem Boden und er drehte es ständig – man sich vorstellen, wie verkratzt die Felge nun ist. Ein Riss ist aufgebrochen, mindestens fünf weitere Risse kamen hinzu. Er klebte zwei Flicken auf die undichte Stelle und montierte den Reifen wieder. Wie ich bereits befürchtet hatte, der Reifen war nicht dicht. Er löste den Reifen erneut von der Felge und klebte weitere Flicken in den Reifen. Er sagte soviel wie: das wird nicht halten ich solle einen Schlauch einziehen. Er kam mit einem Schlauch wieder. Der Schlauch ist zwar ein Zoll größer, aber man muss nehmen was man bekommt. Er zog den Schlauch ein und montierte den Reifen erneut. Nun war der Reifen dicht. Er verlangte 35 SOL (ca. 11 USD). Ich gab ihm 50 SOL, bedankte mich nochmals und fuhr los.
In Chimbote suchte ich mir ein Hotel, duschte und ging etwas essen. Als ich vom Essen zurück kam war der Reifen noch immer dicht. Ich hoffe, dass es bis Lima hält. Ich bin in meinem Leben ca. 500.000 Kilometer mit dem Motorrad gefahren und hatte bislang nur eine Reifenpanne In Peru  nun innerhalb 800 km gleich drei Reifenpannen – ein sehr schlechter Durchschnitt.
In ganz Chimbote gab es kein Hotel mit Garage. Mein Motorrad steht auf der Straße vor dem Hotel/Casino. Mir wurde versprochen das Motorrad sei sicher und man würde die Nacht über ein Auge darauf behalten – ich hoffe Morgen früh nicht mit dem Bus weiterreisen zu müssen.
(Bilder unter: Photos Peru)

08.11.2014
Von Trujillo (Peru) ca. 310 km nach Pampas (Peru)
Heute Morgen bin ich um 7:00 Uhr aufgestanden, denn ich wollte noch Fotos  von Trujillo machen. Um 7:45 Uhr habe ich gefrühstückt und um 8:30 Uhr war ich abfahrtbereit. Ich hievte das Motorrad vom Hauptständer und wusste sofort ich fahre nicht sofort los. Das Hinterrad hatte wieder einen Plattfuß – so ein Mist. Aber irgendwie hat es nicht nicht überrascht, denn einerseits waren och weiter Risse im Reifen und anderseits habe ich den geklebten Flicken nicht getraut. Ich fragt an der Rezeption wo ich den nächsten Reparaturservice finden würde. In dieser Straße, 5 Blocks von hier.. Während ich fragte waren bereits drei Mitarbeiter des Hotels damit beschäftigt den Reifen wieder aufzupumpen. Ich  bedankte  mich und fuhr in die beschriebene Richtung. Ich fand den Reparaturservice nicht, das hatte ich erwartet. Ich fuhr an eine Tankstelle und füllte Luft nach. An der Tankstelle stand ein Rollerfahrer, ich fragte nach dem nächstliegenden Reparaturservice. Er stieg auf seinen Roller und fuhr voraus. Es war eine kleine Werkstatt, aber die beiden Jungs wussten was sie taten. Sie untersuchten das Rad und es stellte ich heraus, das einer der Risse und einer der Flicken undicht war.  So etwas Ähnliches hatte ich mir bereits gedacht. Die beiden Lecks und die anderen rissigen Stellen sowie der zweite Flicken wurden fachmännisch bearbeitet und die Reparaturflicken wurden vulkanisiert.  Insgesamt dauerte es ca. 1,5 Stunden, denn es musste 3 Mal an verschiedenen Stellen vulkanisiert werden. Sie verlangte 10 SOL (das entspricht 2 USD). Ich gab ihnen 40 Sol, dies hielt ich für angemessen. Die  Freude war groß und ich durfte nicht gehen bevor nicht mehrere Fotos gemacht wurden. Gestern habe ich 50 SOL (ca. 17 USD) für die minderwertige Arbeit bezahlt. Dennoch war ich froh, dass ich gestern weiterfahren konnte. Ich verabschiedete  mich und fuhr Richtung Berge. Nun hatte ich ein gutes Gefühl, ich muss nur Off-Road Stecken meiden.

Nach der Stadt ging für ca. 10 Kilometer durch ein Tal. Hier wird Zuckerrohr angebaut und in einer Fabrik verarbeitet. Der Ausstoß der Fabrik ist unbeschreiblich. Danach ging es sofort in die Berge. Ich fuhr ca. 40 Kilometer immer bergauf bis auf 4.200 m Höhe. Dies ist der bislang höchste Punkt auf dem ich jemals war. Hier oben hat es abwechselnd wie aus Eimern geschüttet oder es hat gehagelt – beides eigentlich unnötig. Zudem wurde es empfindlich kalt. Zum Glück machte die  Höhe nichts aus du ich fuhr ca. 30 Kilometer immer auf einer Höhe zwischen 3.700 m Höhe und 4.000 m Höhe. Auf 4.00 m Höhe wird noch Ackerbau auf die herkömmliche Art, der Pflug wird von einem Ochsen gezogen, betrieben. Dann ging es bergab auf ca. 3.200 m Höhe und ich kam in eine Ortschaft. Nach der Ortschaft hörte der Asphalt auf und ging in festgefahrenen Lehm über. Mir kamen Busse und LKW entgegen. So schlimm kann es dann ja nicht werden – ich fuhr weiter. Es ging ca. 15 Kilometer bergab und um Tal ging es auf  der anderen Bergseite wieder bergauf. Die Straße wurde immer schlechter und es kamen auch keine Busse oder Löws mehr. Dennoch fuhr ich weiter. Nach weiteren 25 Kilometer erreichte ich eine Ortschaft und ich trank ein Erfrischungsgetränk. Nach der Ortschaft wurde die Straße richtig übel, Schotter, Felsen, Matsch, Sand – alles was man mit Gepäck und vor Allem mit einem geflickten Hinterreifen nicht brauchen kann. Es ging immer wieder in ein Tal um auf der andern Seite wieder bergauf zu gehen. Es wurde immer später und ein Ende war nicht in Sicht. So fuhr ich Kilometer um Kilometer – es war keine Menschenseele zu sehen. Dann ging es auf einer Straße, die ca. 5 cm tief mit Splitt bestreut war, bergab. Im Tal konnte ich die asphaltierte Straße sehen. Ich fuhr Kehre um Kehre den Berg hinunter. An der drittletzten Kehre rutschte mir das Vorderrad einfach weg und ich stürzte. Mir ist nichts passiert, beim Motorrad ist lediglich dass Blinkerglas zerbrochen – habe ich Vorort mit Gorillatape geklebt und hoffe in Lima Ersatz zu bekommen. Die Maschine lag jedoch bergab auf dem Stutzbügel und dem Koffer in einer Senke. So, nun hiev mal eben 350 Kilo wieder hoch – keine Menschenseele weit und breit. Um wenigsten ca. 15 Kilo Gewicht einzusparen habe ich habe meine Tasche entfernt. Mit der gelernten Hebelwirkung konnte ich de Maschine selbst aus der tief liegenden Position wieder aufstellen. Puh, das ging ja noch mal gut. Ich habe die Tasche wieder verzurrt und bin ohne Verschnaufpause  weiterfahren. Inzwischen wurde es bereits dunkel. Als ich auf die Straße im Tal einfuhr wollte mein Navi wieder zurück (ich werde bei Garmin ein Ticket aufmachen, denn die Software des neuen Navi hat viele Fehler) – garantiert nicht! Mir blieb also nichts anderes übrig als nach Kompass zu fahren. Inzwischen fing es auch noch zu regnen an. Regen, Dunkelheit, Steine und Felsen auf der Straße, Schlaglöcher so tief wie ein Grab, das alles muss nicht sein. Nachdem ich ca. 30 Kilometer auf einem kleinen Pass gefahren bin erreichte ich den Ort Pampas. Der Ort macht seinem Namen alle Ehre. Dennoch fand ich eine Unterkunft – als Zimmer kann man es nicht bezeichnen. Kaltes Wasser, kein Toilettensitz, kein Handtuch, es riecht modrig, es ist kalt du die Wände sind schmutzig, das Kopfkissen nicht frisch bezogen etc. Dennoch bin ich froh nicht im Zelt übernachten zu müssen. Irgendwie komme ich durch die Nacht und werde Morgen bei Tagesanbruch weiterfahren. Heute gibt es nur eine Katzenwäsche und dann werde ich etwas essen.
Was für ein Tag!
(Bilder unter: Photos Peru)

07.11.2014
Von Chiclayo (Peru) ca. 260 km nach Trujillo (Peru)
Heute Nacht bin ich erst um 01:00 Uhr  eingeschlafen, gegenüber dem Hotel ist eine Baustelle und ab 23:30 Uhr wurden die Betonverschalungen  ausgefüllt. Die Maschinen zum Pumpen des Betons machten einen höllischen Lärm. Um 5:30 Uhr bin ich wieder von dem Baustellenlärm aufgewacht, bin dann aber nochmals eingeschlafen und wieder um 7:15 Uhr aufgewacht. Nach dem Frühstück stand die täglich lästige Prozedur des Motorradpackens an (ich hasse diese Tätigkeit, denn ich muss jedes Mal das gesamte Gepäck zum Motorrad tragen und alles gut verzurren).
Um 8:00 Uhr fuhr ich dann los. Ich entscheid mich in die Berge zu fahren. In der gesamten Stadt liegt Müll herum, am Schlimmsten ist es am Ortausgang, dort liegt der Müll Säckeweise auf dem Mittelstreifen, der Gestank ist unvorstellbar. Gleich nach der Stadt kam ich in ein Tal, die Landschaft wurde grün, rundherum waren die Berge und überall wurde Zuckerrohr angebaut. Ich folgte dem Tal für ca. 40 Kilometer, dann ging es langsam bergauf. Nach weiteren 20 Kilometer wusste das Navi nicht mehr weiter und ich stand am Ende der Straße. Besten Dank an Garmin. Ich habe mehrfach vergeblich versucht die Route im Navi neu zu laden. Also lies ich das Navi nach Lima routen. Es kam wie es kommen musste, ich musste zurückfahren und dann entlang der Panamericana. Die Panamericana führt auch hier nur durch die Wüste bzw. karges Land. Die Straße ist gerade, es weht ein sehr starker Seitenwind. Alles ist schmutzig, überall liegt Plastikmüll und es stinkt erbärmlich. Peru zum Abgewöhnen!
Ich fuhr und fuhr, es gab nichts zu sehen, dafür gab es zur Abwechslung mehrere Polizeikontrollen. An einer der Polizeikontrollen musste anhalten, der Polizist wollte mich aber nicht kontrollieren, sondern mir die Hand schütteln und fragte mich woher ich komme und wohin ich gehe. Er war von meiner Antwort sehr beeindruckt und klopfte mir zum Abschied nochmals auf die Schulter.
Nach ca. 160 tristen Kilometern erreichte ich die Stadt Trujillo. Der Vorort ist ebenfalls seht schmutzig und alles ist staubig. Nach ca. 5 Kilometer kam ich in die Stadt. An einer Ampel hupte neben mir ein Fahrer und fragte ob ich ein Hotel suche. Ich sagte ja und er bedeutet mir ihm zu folgen. Ich fuhr aber in eine andere Straße. Nach wenigen Hundert Metern war das Fahrzeug wieder neben mir, der Fahrer deutete auf seine Uniform und unterstrich dies auch noch indem er mir seine Dienstwaffe zeigte – er war Polizist und hatte gerade Feierabend. Er führte mich in ein sehr schönes Hotel Mitten in der Stadt. Ich sprach noch kurz mit ihm, aber er musste weiter. Auch er schüttelte mir die Hand und umarmte mich zum Abschied. So etwas habe ich noch nicht erlebt – die Polizei eskortiert mich zum Hotel.
Im Hotel musste ich mein Motorrad direkt neben der Rezeption abstellen, so haben sie das Motorrad ständig im Blick – Aussage des Hotelpersonals. Mein Zimmer hat ein Fenster zu dem schön angelegten Innenhof – ich hoffe auf etwas Ruhe heute Nacht.
Ich untersuchte nochmals meine Hinterreifen und stellte mit Entsetzen fest dass noch mehrere Schlitze im Reifen sind und es nur eine Frage der Zeit ist wann diese auch aufgehen. Auf dem kürzesten Weg sind es noch 550 Kilometer bis Lima, diese Strecke möchte ich aber eigentlich nicht fahren. Vernünftig wäre der kürzeste Weg, ich werde mir aber heute Nacht nochmals Gedanken darüber machen. Die Route über die Berge ist etwa doppelt so lange, dafür aber schöner.
Ich ging noch in  die Stadt und war von der Modernität und der Vielfalt sowie den Gebäuden beeindruckt. Die Stadt wurde 1537 gegründet, hat ca. 750.000 Einwohner und liegt auf Meereshöhe. Teile des alten Stadtkerns wurden freigelegt und mit Glasplatten überdeckt. Man kann darüber hinweggehen und die Überreste der alten Mauern ansehen.
(Bilder unter: Photos Peru)

06.11.2014
Von Macara (Ecuador) ca. 430 km nach Chiclayo (Peru)
Vorab, der heutige Tag stand unter keinem allzu guten Zeichen.
Da ich heute rechtzeitig an der Grenze nach Peru sein wollte bin ich um 7:00 Uhr aufgestanden und habe an einer Pananteria zwei Croissants gegessen und einen Kakao getrunken. Um 7:45 war ich abfahrtbereit und wollte mein Motorrad aus der Garage holen. Mir wurde mitgeteilt, dass ein Fahrzeug vor meinem Motorrad steht und der Fahrer in 10 Minuten wegfährt. Nach 20 Minuten habe ich nochmals nachgefragt und der Portier ging nochmals zu dem Gast. Als er zurückkam sagte er der Gast sei auf dem Weg. Nach weiteren 15 Minuten habe ich dem Portier deutlich gemacht der Gast hat sein Fahrzeug nun wegzufahren, denn ich wollte schon sein einer halben Stunde an der Grenze sein. Nach weiteren 10 Minuten kam der Fahrer die Treppe heruntergeschlendert und wollte Frühstücken. Ich habe ihm zu verstehen gegeben dass unverzüglich sein Fahrzeug wegfahren soll – nach ungläubigen Blicken hat er sich dann aber zur Garage begeben und ist weggefahren. Ich kam, das Motorrad musste noch beladen werden, gegen 8:40 Uhr los.
Vor der Grenze hatte ich nochmals getankt und war um 9:00 Uhr an der Grenze. Immigration und Rückgabe der temporären Einfuhrerlaubnis für das Motorrad in Ecuador dauerte nicht einmal fünf Minuten (beide Büros sind nebeneinander – lobeswert). Das ging besser als erwartet. Also auf nach Peru; an der Grenze wurde ich von den Grenzsoldaten per Handschlag begrüßt! Ich ging zur Immigration und bekam meinen Stempel innerhalb von zwei Minuten in meinen Pass. Wow, Rekordzeit. Nun musste ich noch die  obligatorische  Pflichtversicherung für 35 USD (Auto kostet 8 USD, ein Reisebus 50 USD) kaufen und konnte dann meine temporäre Einfuhrgenehmigung für das Motorrad beantragen. Es war eine Person vor mir dran und ich musste ca. 5 Minuten warten. Nun war ich an der Reihe, die Prozedur dauerte ca. 15 Minuten, denn er wollte einiges über meine Reise wissen. Insgesamt dauerte die Abwicklung an beiden Grenzen zusammen bekam noch den Hinweis ich solle durch die Wüste fahren – wie nun, Wüste? Ich folgte dem Hinweis auf welcher Straße ich fahren sollte. Nach der Grenze fuhr ich entlang einem Tal. Hier ist alles, trotz Regenzeit, staubtrocken, die Umgebung ähnelt der Prärie. Kleine Büsche, trockene, tote Bäume, viel Staub und blanke Erde; nichts Grünes. Nach ca. 60 Kilometer erreichte ich die Stadt Sullana. Von hier aus ging es Richtung Piura. Die Landschaft wurde kurzfristig grüner, es wird viel Reis und etwas Mais angebaut. Die Gegend ist eben, keine Erhebungen oder Berge. Ich fuhr Richtung Piura. Die Landschaft wurde wieder karg, es standen vereinzelt Holzhütten entlang der Straße und es stank erbärmlich – überall Müll und Plastikmüll. Nach weiteren 50 Kilometer erreichte ich Piura. Kurz vor Piura sind große Ackerflächen auf denen Weintrauben und Limetten angepflanzt sind. Nach Piura fuhr ich auf der Panamericana in Richtung Pazifik. Wenige Kilometer nach Piura kam ich in die Wüste. Anfänglich waren noch Hütten zu sehen, die aber mit jedem Kilometer, den ich weiter fuhr, weniger wurden. Die Menschen hier wohnen in sehr einfachen Holzhütten. Plötzlich sah ich am Straßenrand auf der Gegenfahrbahn eine rote Fläche. Ich drehte um und sah auf einer riesigen Fläche geernteten roten Paprikaschoten auf der Erde liegen. Ich fuhr immer weiter in die Wüste. Nun kam auch noch ein sehr böiger und starker Seitenwind auf – ich musste noch ca. 160 Kilometer durch die Wüste fahren. Bald gab es keine Hütten mehr und die Wüste wurde immer sandiger und der Wind wurde immer stärker. Ich musste mich schon fast gegen den Wind lehnen dass ich nicht umfiel. So fuhr ich Kilometer um Kilometer – nichts als Sand, kerzengerade Straße und Plastikmüll wohin man sah.  Endlich erreichte ich die Ortschaft Mochui und nun waren es nur noch ca. 35 Kilometer bis zum Etappenziel. Ich tanke noch und fuhr dann weiter. Nach wenigen Kilometern war die Straße abgefräst und es waren tiefe Spurrillen in der Straße – super, und das bei dem Seitenwind. Seitenwind und Spurrillen sind bei dem Gewicht des beladenen Motorrads nicht einfach zu fahren. Das Motorrad schwankte ständig hin und her. Kurz vor Chiclayo nahm das Schwanken zu, das Motorrad wurde instabil. Ich hielt an und hatte bereits die richtige Befürchtung. Ich habe mir am Hinterrad einen Plattfuß eingefahren; gleich 2 Löcher, wie sich später herausstellen sollte. Ich fuhr langsam weiter und kam eine Tankstelle. Ich füllte das Hinterrad mit Luft und fuhr weiter. Nach sehr kurzer Zeit hatte ich wieder einen Plattfuß. Zum Glück war ich nun am Ortsrand und konnte immer wieder Luft nachfüllen. Nach wenigen Kilometern sah ich einen Reifenreparaturservice. Ich hielt an und zeigte auf meine Reifen. „No problema“ bekam ich zur Antwort und hoffte der Mann wusste was er sagte. Das Rad wurde demontiert und er fand zwei Löcher im Reifen. Der Reifen wurde von innen mit einem Pad (wie bei einem Fahrradschlauch) geflickt. Nach ca. einer Stunde konnte ich weiterfahren. Es waren nur noch wenige Kilometer bis in die Stadt. An jeder Ampel schaute ich auf den Reifen, denn ich traue der Reparatur nicht. Jedoch behielt der Reifen die Luft – Reifen flicken ist deren täglich Brot, ich denke das wird halten. Ich suchte mir ein Hotel und bin nun am abwägen ob ich den kürzesten Weg nach Lima fahren soll oder ob ich, wie geplant, in die Berge fahren soll. Ich habe bei BMW in Lima bereits per Email nachgefragt ob Reifen vorrätig sind. BMW hat Reifen vorrätig und ich werde mir einen neuen Satz aufziehen lassen – egal ob der Flicken hält oder nicht.
Der heutige Tag war weder fahrtechnisch noch sonst angenehm und hätte leicht auf alle Unwegsamkeit des heutigen Tages verzichten können – aber, shit happes!

Anmerkung: Die Peruaner sind die Hupweltmeister - hier hupt jeder, weshalb weiß wohl niemand.
(Bilder unter: Photos Peru)


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© Thomas Stix, Böblingen