Panamericana - Abenteuer auf zwei Rädern
  • Start
  • Aktuelles
  • Reiseberichte
    • Reisebericht Argentinien
    • Reisebericht Paraguay
    • Reisebericht Brasilien
    • Reisebericht Uruguay
    • Reisebericht Chile
    • Reisebericht Bolivien
    • Reisebericht Peru
    • Reisebericht Ecuador
    • Reisebericht Venezuela
    • Reisebericht Kolumbien
    • Reisebericht Stahlratte
    • Reisebericht Panama
    • Reisebericht CostaRica
    • Reisebericht Honduras
    • Reisebericht Nicaragua
    • Reisebericht Guatemala
    • Reisebericht Mexiko
    • Reisebericht USA
    • Reisebericht Canada
  • Photos
    • Photos Argentinien
    • Photos Paraguay
    • Photos Brasilien
    • Photos Uruguay
    • Photos Chile
    • Photos Bolivien
    • Photos Peru
    • Photos Ecuador
    • Photos Venezuela
    • Photos Kolumbien
    • Photos Panama
    • Photos Stahlratte
    • Photos CostaRica
    • Photos Nicaragua
    • Photos Honduras
    • Photos Guatemala
    • Photos Mexiko
    • Photos USA >
      • Alaska
      • Arizona
      • Arkansas
      • Colorado
      • Idaho
      • Kalifornien
      • Kansas
      • Missouri
      • Montana
      • NewMexico
      • Nevada
      • Oklahoma
      • Texas
      • Utah
      • Washington
      • Wyoming
    • Photos Canada >
      • BritischColumbia
      • Yukon
  • Zwischenbilanz
  • Wieder Zuhause
  • Über mich
  • Kontakt
  • Kontakt Venezuela
Seite 1

Reiseberichte Mexiko


02.09.2014

Von San Cristobal (Mexiko, Festland) ca. 330 km nach Salcaja (Guatemala)
Heute bin ich um 8:00 Uhr aufgestanden und bin nach dem Duschen zu einer Bäckerei gelaufen und habe mir zum Frühstück Kaffee und zwei Schoko- Croissant gekauft. Ich habe dann im Innenhof des Hotels gefrühstückt. Anschließend musste ich das Motorrad vom Parkplatz holen. Zum Parkplatz lief ich ca. 10 Minuten. Ich war froh, dass heute Morgen noch wenig Verkehr war und noch keine Polizisten unterwegs waren, denn gestern wurde mir die Einfahrt zum Hotel, welches sich in der Fußgängerzone befindet, verweigert. So konnte ich heute Morgen ohne Schwierigkeiten vor das Hotel fahren und mein Motorrad beladen. Gegen 9:00 Fuhr ich dann los.
San Cristobal liegt auf ca. 2.100 m, trotzdem ging es nach der Stadt bergauf auf ca. 2.350 m Höhe durch ein kleines Dorf. Das Dorf hat keinen Strom und keine Wasserleitungen, die Frauen haben mit Krügen Wasser aus dem Dorfbrunnen geholt. Anschießend ging es wieder bergab bis auf ca. 1.600 m Höhe in ein weiteres Dorf; dort wurden hauptsächlich Tonwaren verkauft. Nach dem Dorf ging es wieder bergauf auf ca. 2.100 m Höhe. Die Landschaft ist in dieser Gegend unspektakulär, Bäume, Gras und Felder. Anschließend ging es wieder bergab bis auf ca. 900 m Höhe in die Stadt Comitan; diese Stadt war außergewöhnlich sauber und es waren keine Polizisten unterwegs oder Standen am Straßenrand – äußerst ungewöhnlich für Mexiko. Bei der Abfahrt nach Comitan hatte man einen sehr schönen Blick über das gesamte Tal und auf die Berge hinter mir, leider war es heute diesig und man konnte nicht sehr weit blicken. Comitan liegt unter auf ca. 1.300 m Höhe, danach ging weiter bergab bis auf 750 m Höhe. Die Straße ging nun fast 30 km parallel zur Grenze nach Guatemala. Man konnte die Berge Guatemalas bereits sehr gut sehen. Kurz vor der Grenze habe ich nochmals vollgetankt, denn ich wusste nicht wie gut das Tankstellennetz in Guatemala ist. Kurz vor der Grenze waren links und rechts der Straße Stände aufgebaut und die Händler verkauften ihre Ware. Als ich die Grenze erreichte musste ich feststellen, dass es in Mexiko keine Immigration und SAT gab. Die beiden Büros befanden sich sinniger Wiese ca. 5 km vor der Grenze in einem kleinen Dorf. Also fuhr ich zurück und betrat das Büro der Immigration. Der Beamte saß gelangweilt im Stuhl und sah sich eine Show im TV an. Es kam ihm so gar nicht gelegen, dass ich seine Ruhe störte. So freundlich die beiden Beamten bei der Einreise und in La Paz waren, so unfreundlich war dieser Herr. Er wollte meinen Pass haben und schickte mich dann in das SAT Gebäude wo ich meine temporäre Einfuhrgenehmigung für mein Motorrad abgeben musste. Um die Ausfuhrgenehmigung zu erhalten musste ich de temporäre Einfuhrgenehmigung sowie die Quittung des Zahlbeleges vorlegen – zum Glück hatte ich diesen aufgehoben. Anschließend wurde die Fahrgestellnummer kontrolliert und zudem fotografiert – danach erhielt ich die Ausfuhrgenehmigung. Mit diesem Papier ging ich wieder zur Immigration wo ich meine Touristenkarte abgeben musste; ich erhielt einen Stempel im Pass und durfte gehen.
An der Grenze zu Guatemala konnte ich das Tor passieren und musste dort zur Immigration, aber nicht, bevor mein Motorrad zur Verhinderung von der Einfuhr von irgendwelchen Bakterien eingesprüht wurde (Reifen, Kotflügel vorn und Auspuff; natürlich sind weder an mir, noch am Rest des Motorrades Bakterien). Dieser Dienst kostet ca. 1 Euro – nun gut. Bei der Immigration musste ich meinen Pass zeigen und wurde zur SAT geschickt um die Einfuhrgenehmigung für das Motorrad zu erhalten. Ich hatte alle notwendigen Kopien (Reisepass, Fahrzeugschein und Führerschein dabei; ich habe mehrfach gelesen, dass die Beschaffung der Kopien nicht ganz einfach ist), desto mehr war ich überrascht, dass der Beamte Kopien selbst anfertigte. Er stellte alle Papiere aus und ich musste nochmals zurück zur Immigration. Dort füllte ich die Touristenkarte aus, bekam einen Stempel in den Pass und ging wieder zur SAT. Ich bezahlte ca. 18 Euro und bekam die notwendigen Papiere sowie einen Aufkleber, den ich an dem Windschild angebracht hatte. In Guatemala ging alles sehr einfach und dauerte nur ca. 30 Minuten – ich habe da andere Berichte gelesen. Nun wurde der Schlagbaum geöffnet und ich war in Guatemala. Hasta la Vista Mexico, bienvenido Guatemala!
Nach der Grenze führte die Straße ca. 25 km durch eine Schlucht. Die Vegetation war ähnlich den Alpen, nur dass hier noch Bananenbäume wachsen. Am Ende der Schlucht ging es bergauf bis über 2.800 m Höhe. Selbst auf dieser Höhe wachsen Bananenbäume und es wird Mais angebaut. Die Landschaft ist grün, aber keine Tropen – so hatte ich mir Guatemala nicht vorgestellt.
Anschießend ging es wieder bergab und ich kam das Ende eines Staus. Wozu fahre ich Motorrad, ganz sicher nicht um mich hinten anzustellen. Also fuhr ich vor und kam an eine Baustelle. Mehrere Versorgungsfahrzeuge durften passieren, plötzlich deutete mir der Mann, der die Absperrung kontrolliert, an, ich solle auch fahren. Ich hatte mich schon auf eine ewige Wartezeit eingestellt war aber sehr froh, dass ich fahren durfte – alle anderen Fahrzeuge mussten stehen bleiben. Ich fuhr durch die Baustelle und ich hatte das Gefühl, dass die anderen Fahrzeuge noch eine ganze Zeit lang warten müssen. Nach der Baustelle ging es wieder bergauf – plötzlich sprang mir ein ca. Labrador großer Hund vor das Motorrad. Ausweichen auf diesen Straßen ist keine gute Entscheidung, bremsen zwecklos. Da der Hund doch ziemlich groß war gab ich Vollgas – im Zweifel hindurchfahren. Ich traf den Hund mit dem Vorderrad und überrollte ihn mit dem Hinterrad. Mich hob es aus dem Sattel, konnte das Motorrad aber abfangen und einen Sturz vermeiden – das hätte mir gerade noch gefehlt. Ich ah in den Rückspiegel und sah den Hund wimmernd auf der Straße liegen – der Hund tat mir zwar Leid, aber ich konnte nichts für ihn tun. Bereits vor 2 Tagen hat ein Rudel von 5 Hunden versucht mich anzuspringen, sie haben es sich aber im letzten Moment, weil ich ebenfalls Vollgas gab, anders überlegt. Hier gibt es viele streunende Hunde, diese sind nicht ungefährlich.
Nachdem es zu schütten angefangen hat suchte ich mir ein Hotel. Das Hotel ist sehr einfach aber sauber und hat aber WLAN – wenn es auch nicht richtig funktioniert. Nachdem ich meine Sachen im Zimmer verstaut und mich umgezogen hatte bin ich in den Ort gelaufen, dort war heute Markt – einfach fantastisch. Es gab alles zu kaufen, angefangen von Kleider über Lebensmittel bis hin zu Toilettenartikel und Möbel. Ich habe mir eine große Torta (großen Brot gefüllt mit Fleisch), zwei Bier und einen Orangensaft gekauft, zusammen habe ich ca. 2,50 Euro bezahlt. Das Zimmer kostet ca. 7,50 Euro, alles zusammen hat ca. 11,00 Euro gekostet.
Morgen fahre ich nach Guatemala City um neue Reifen aufziehen zu lassen; dort sind die Hotels deutlich teurer.
(Bilder unter: Photos Mexiko, Photos Guatemala)

01.09.2014

Von Oaxaca (Mexiko, Festland) ca. 620 km nach San Cristobal (Mexiko, Festland)
Heute Morgen bin ich um 5:30 Uhr aufgewacht, alle 2-3 Sekunden ertönte ein trillern aus einer Trillerpfeife. An der Hauptstraße stand ein Polizist und regelte den Verkehr. Irgendwie bewunderte ich den Polizist, ich könnte nicht über Stunden hinweg ständig in die Pfeife blasen und gleichzeitig mit den Händen den Verkehr regeln. Dennoch, ich konnte nicht mehr richtig schlafen. Ich stand um 7:00 Uhr auf, denn heute hatte ich einige Kilometer zu fahren und ich wusste, dass der Großteil davon eine sehr kurvige Strecke ist.
Heute Nacht hatte es geregnet und die Wolken hingen noch in den Bergen. Geographisch gehört bereits die Gegend ab Oaxaca zu den Tropen, vermutlich daher auch der immer wiederkehrende starke Regen.
Nachdem ich alles gepackt und auf dem Motorrad verstaut hatte bin ich um 7:30 Uhr losgefahren. Durch die Stadt zu fahren war das übliche Chaos, außerdem wurde kurz vor dem Ortsausgang auch noch die Umgehungstrasse gesperrt, somit musste der gesamte Verkehr durch einen Ort – Stau pur. Inzwischen habe ich mir die mexikanische Fahrwiese angewöhnt und ich bin links neben dem Stau vorbeigefahren, immer schön den Gegenverkehr anhupen und Lichthupe geben. So kam ich innerhalb von 20 Minuten durch den Stau.
Die ersten 15 Kilometer fuhr ich durch eine Hochebene, dann ging es bergauf bis auf 2.200 m Höhe und ich war plötzlich über den Wolken. Ich konnte in ein Tal hinabsehen, die Wolken hingen in dem Tal. Die Vegetation war tropisch. Die Straße führte ca. 8 km entlang des Bergkammes, dann ging es wieder bergab bis unter die Wolkendecke. Die Landschaft war, sofern man im Nebel etwas sehen konnte, äußerst faszinierend; die Temperatur betrug ca. 28° C im Nebel. Nachdem ich unterhalb der Wolken war, ging es schon wieder bergauf bis über die Wolken. Kurze Zeit später ging es wieder bergab in eine Schlucht. Die Straße führte ca. 15 km entlang der Schlucht durch ein kleines Dorf, danach ging es schon wieder bergauf durch Tropenwälder gespickt mit Kakteen, um bald wieder bergab bis auf Meereshöhe zu fahren.
Ich fuhr ca. 120 km entlang der Küste. Dieser Teil war äußerst langweilig. Auf ca. 20 km stand ein Windrad am anderen. Meiner Einschätzung nach waren es mehrere Tausend - Mexiko goes green. Leider waren nahezu alle Windräder außer Betrieb.

Von weiten sah ich, dass es stark regnete. Bislang hatte ich ja Glück, der letzte Regen war in Texas, wo mein Cradle für mein Navigationsgerät durch den Regen kaputt ging. Das passiert mir nicht noch einmal, ich hab eine Plastiktüte über das Gerät gestülpte (eigentlich eine Schade für Garmin). Nach wenigen Kilometern kam ich in einen kurzen, aber heftigen Wolkenbruch, bei 34° C aber eher eine angenehme Abkühlung als ein Ärgernis. Die Kleidung war so schnell wieder trocken wie sie nass wurde. Danach ging es erneut bergauf, bis auf ca. 2.000 m Höhe. Ich erreichte eine weitere Hochebene, die mich bis nach Tuxtla führte. Die Hochebene war links und rechts von Bergen umgeben und ging leicht bergab. Kurz vor Tuxtla kam ich erneut in einen Wolkenbruch, in der Tuxtla schien aber wieder die Sonne. Die Stadt liegt auf 600 M Höhe und ist teilweise in die Berge gebaut. Ich musste, wie kann es anders sein, mitten durch die Stadt, es gab keine Umgehung. Der Verkehr hier war höllisch, ich brauchte fast eine Stunde vom Ortseingang bis zum Ortsausgang.
Als ich endlich die Stadt hinter mir gelassen hatte waren es noch ca. 50 km bis San Cristobal. Ca. 10 km nach Tuxla ging es bergauf bis auf 2.200 m Höhe. Man hatte einen atemberaubenden Blick über die gesamte weitläufige Hochebene und der anschließenden Bergkette. Natürlich musste ich dies fotografieren – meine Kamera zeigte an, dass der Akku leer sei, so konnte ich keine Fotos machen; sehr ärgerlich
Ich habe mir bereits gestern ein Hotel in San Cristobal gebucht. Das Hotel liegt in der Fußgängerzone, was ich vorher nicht wusste. Zudem besteht die gesamte Stadt aus Einbahnstraßen, ich kam einfach nicht zum Hotel. Nachdem ich 40 Minuten immer im Kreis gefahren war wurde es mir zu bunt und ich bin in die Fußgängerzone gefahren. Im Hotel habe ich nach dem Parkplatz gefragt, der liegt drei Blocks weiter – eigentlich einfach, nicht aber bei den Einbahnstraßen. Von der Ankunft in der Stadt bis zum endgültigen beziehen des Hotels (parken des Motorrades inklusive) sind 90 Minuten vergangen. Ich habe mich geduscht und bin durch die Stadt geschlendert. Als ich wieder im Zimmer war roch es sehr modrig. Eine Ecke der Wand war fingerdick mit Schimmel bedeckt, hier wollte ich nicht schlafen. Ich ging zur Rezeption und bekam ein neues Zimmer. Ich musste meine gesamten Sachen wieder zusammenpacken und umziehen. Nach dem Umzug vermisste ich meinen Motorradschlüssel, ich war sicher ich hatte ihn neben den Safe im alten Zimmer deponiert. Ich durchsuchte nochmals das alte Zimmer dann meine Motorradkleidung. Der Schlüssel war nicht zu finden, weder in der Jacke, noch in der Hose oder in den Taschen. Na toll, das auch noch. Ich ging zurück zum Motorrad, vielleicht habe ich ihn ja doch stecken lassen. Natürlich nicht, im Zündschloss steckte kein Schlüssel. Also zurück ins Hotel und in aller Ruhe nachdenken, der Schlüssel war im alten Zimmer, dessen war ich mir sicher. Ich habe nochmals alle Taschen ohne Erfolg durchsucht. Dann fiel mir ein, dass ich in der Hektik des Umzuges auch meine ganzen Ladekabel wieder in den entsprechenden Beutel verstaut habe, vielleicht hab ich den Schlüssel ja aus versehen dort hineingetan. Ich habe den Beutel geöffnet und voila, da war der Schlüssel. Ich habe zwar noch einen Notschlüssel, mit dem kann man aber nicht alle Schlösser öffnen. Ich hatte mir schon überlegt wie die BMW Niederlassung  in Guatemala einen Schlüssel besorgen kann – zum Glück ist das nicht mehr notwendig. Für heute hatte ich wieder genug Aufregung.
Morgen geht es nach Guatemala. Ich bin gespannt, wie die Einreise klappt.
(Bilder unter: Photos Mexiko)

31.08.2014

Von Icucar de Matamoros  (Mexiko, Festland) ca. 335 km nach Oaxaca (Mexiko, Festland)
Als  ich gestern in das Hotel eincheckte waren noch zwei weitere Zimmer belegt. Ich freute mich auf eine ruhige Nacht. Die Ruhe endete jäh um 02:00 Uhr; es kamen ca. 15-20 weitere Gäste an. Dass das einchecken nicht ganz geräuschlos von statten geht ist klar, jedoch wurde lautstark über den ganzen Parkplatz kommuniziert, Kinder kreischten und trampelten (eigentlich müssten Kinder um diese Zeit todmüde sein) und es wurde mit dem Hotelpersonal diskutiert. Nun gut, dies kann ja nicht lange dauern. Nach einer Stunde kehrte immer noch keine Ruhe ein, es waren weiterhin mind. 10 Personen am Check-in und die Kinder und Erwachsenen schrien weiter. Also habe ich meine Hose und mein T-Shirt angezogen und bin zu Rezeption gegangen und habe den Leuten verständlich gemacht, dass sie nicht alleine sind und ich schlafen möchte. Ich erntete nur verwunderte Blicke. Erst als ich meinen Wusch ebenfalls lautstark Nachdruck verlieh hörte der Lärm auf und ich konnte um 3:30 Uhr wieder schlafen. Mexiko ist ein sehr schönes Land, die Menschen sind sehr nett und zuvorkommend, allerdings geht hier nichts ohne Lärm.
Ich bin heute um 7:30 Uhr aufgestanden und um 8:00 Uhr losgefahren. In den frühen Morgenstunden hat es aufgehört zu regnen, allerdings war es bewölkt. Die Straße war für die nächsten 240 km sehr kurvig und der Asphalt hatte Grip. Heute konnte ich meine eckig gefahrenen Reifen wieder rund fahren.
Ca. 10 km nach der Stadt fuhr ich bergauf und bog dann in ein Tal ein. Mit jedem Höhenmeter änderte sich die Landschaft, die Vegetation wurde immer Regenwald ähnlicher. Ich war inzwischen wieder auf ca. 2.300 m Höhe. Die Landschaft war komplett mit Pflanzen unterschiedlicher Art bewachsen, dazwischen sah ich immer wieder Kakteen. Die Wolken hingen noch in den Bergen und aus dem Wald dampfte es. Ich folgte dem Tal für ca. 50 km, dann bog ich in eine weitläufige Hochebene ein. Die Vegetation wurde änderte sich in Grasflächen mit Bäumen und Kakteen. Es ging weiter bergauf und bergab. Am Straßenrand sah ich einen Ochsen der es sich gemütlich gemacht hatte. Die Landschaft ist faszinierend, allerdings ist der Straßenrand zugemüllt. Ich weiß nicht weshalb hier keine Rücksicht auf die Natur genommen wird. Ich habe es schon zig-fach erlebt, dass eine leere Flasche oder Dose einfach aus dem Fenster geworfen wird.
Nach weiteren 40 km kam ich durch eine kleine Ortschaft. Da ich heute noch nicht gefrühstückt hatte bekam ich Hunger und ich musste Tanken. An der Tankstelle war ein OXXO, ich trank einen Kaffee und aß 2 Sandwiches. Ich fuhr weiter durch Täler und Hochebenen. Allmählich ging es bergab und ich kam in eine Hochebene die rings herum von Bergen mit roten Felsen eingesäumt war. Diesem Tal folgte ich bis Oaxaca. Die Stadt hat ca. 260.000 Einwohner und liegt auf 1.550 m Höhe und lebt zu 70% vom Tourismus.
Als ich ein Hotel gefunden habe bin ich in die Innenstadt gelaufen. Viele alte Gebäude und volle Straßen. Der Verkehr ist wie überall chaotisch. Im Zentrum stehen am Straßenrand Verkaufsstand an Verkaufsstand; jeder bietet seine Ware mehr oder weniger lautstark feil. Neben den üblichen Touristenutensilien werden Obst und Gemüse, Gewürze und verschiedene gebratene Insekten angeboten. Man kann die Insekten probieren- so hungrig war ich auch wieder nicht, dass ich diese probiert habe; wer weiß, vielleicht ist mir ja was entgangen.
Morgen fahre ich weiter in Richtung Tuxla, wahrscheinlich die letzte Etappe in Mexiko.
(Bilder unter: Photos Mexiko)

30.08.2014

Von Morelia  (Mexiko, Festland) ca. 545 km nach Icucar de Matamoros (Mexiko, Festland)

Habe mir für heute viel vorgenommen, bin deshalb schon um 7:00 Uhr aufgestanden, habe gefrühstückt und bin um 8:00 Uhr losgefahren. Die Strecke heute sollte mich durch die Berge auf kurvigen Straßen nach Icucar de Matamores führen. Der höchste Punkt heute war 2.750 m. Ich fuhr aber ca. 350 km auf einer Höhe zwischen 2.100 m und 2.500 m ü.N.N. Für heute hatte ich keine Städte, wenig Dörfer und wenig Verkehr erwartet – ich lag in Allem falsch. Auf der Hochebene ist eine keine Stadt an der anderen, es wird Ackerbau und Viehzucht betrieben.
Ich musste noch ca. 7 km durch die Stadt und Innenstadt fahren bevor ich wieder auf der Landstraße war. Als ich durch die Innenstadt fahr sah ich die alte Stadtmauer – schnell noch ein paar Fotos bevor ich weiterfuhr. Als ich die Stadt hinter mir gelassen hatte kam ich auf eine Hochebene, in der hauptsächlich Mais angebaut wird. Überall war Rauch zu sehen, ich wunderte mich weshalb. Da mich die Neugier packte fuhr ich in einen kleinen Trampelpfad woher Rauch kam. Des Rätsels Lösung ist, hier werden überall Ziegel gebrannt – die Formen werden mit Hand gefüllt und in einen Ofen gestellt. Ich am durch kleine Dörfer, an den Stände entlang der Straße wurde die Ware feil gehalten – viel Bastware und Dinge für den täglichen Bedarf. Nach wenigen Kilometern kam ich an einem See vorbei, danach ging es wieder in die Berge. Die Straße und die Landschaft glichen hier den Seealpen, die Vegetation war ähnlich. Es ging immer bergauf und durch kleine Hochebenen bis ich den heutigen höchsten Punkt auf 2.700 m erreicht – die Temperatur betrug hier oben immer noch ca. 26° C. Hier ersteckte sich eine riesige Hochebene mit angenehmen Temperaturen und fruchtbarem Boden. Selbst auf 2.500 m wachsen Bäume und es wird Mais angebaut – selbst Kakteen wachsen in dieser Höhe. Es ist unglaublich was für eine Vegetation es in dieser Höhe gibt. Die Berge waren dennoch rings herum, und selbst auf diesen Bergen konnte man Bäume sehen. Dann kam ich in die Stadt Toluca und das Chaos begann. Die Stadt hat ca. 450.00 Einwohner und liegt auf 2.650 m, durch diese Stadt musste ich durchfahren, es gab keine Umgehung. Da heute Samstag ist war die gesamte Stadt und das gesamte Umland mit dem Auto unterwegs. Drängeln ist das geringste Übel, Verkehrsregeln wurden hier außer Kraft gesetzt. Als Motorrad gilt die Devise: immer an als erster an der Ampel, dann muss man nur den rückwärtigen Verkehr im Auge behalten. Ich wurde von einem Auto 4 Mal geschnitten und abgedrängt, lediglich durch schnelles bremsen und Ausweichen konnte ich einen Unfall verhindern. An einer Ampel wollte er mich wieder abdrängen, da platze mir die Hutschnur und ich gab im zu verstehen, dass ich ihn beim nächsten Mal aus dem Auto ziehe – das hat er dann verstanden. Ich war froh als ich die Stadt hinter mir gelassen hatte, der Verkehr beruhigte sich Kilometer um Kilometer.
Inzwischen war es 13:00 Uhr und ich bekam Hunger. In einem kleinen Dorf wurde an der Straße Hähnchen in einem Holzofen gebraten. Es roch so verlockend, dass ich anhielt und mir ein ganzes Hähnchen kaufte. Für das Hähnchen und eine 1 Liter Flasche Cola bezahlte ich gerade einmal 3,50 Euro (dies war bereits der Touristenpreis) – günstiger und besser kann man nicht mehr essen; das Hähnchen war sehr lecker. Natürlich war ich wieder die Attraktion des gesamten Dorfes – alle kamen um mein Motorrad zu begutachten und wollten wissen wer das Motorrad fuhr.
Danach kam ich wieder auf eine Hochebene, hier war die Vegetation aber eher karg. Danach ging es bergab; plötzlich flog ein Insekt an meine Hals und, ich hatte meine Motorradjacke oben offen, und rutschte in mein T-Shirt. Das war eine unangenehme Situation, ich spürte das Insekt am gesamten Bauchraum. Ich hielt an und zog mein T-Shirt aus der Hose, das Insekt folgte – es war relativ groß (Daumen groß) und hat mich mehrfach gestochen; dafür habe ich es getötet. Ich fuhr weiter bergab durch schöne Serpentinen und einer wunderbaren Landschaft. Wenige Kilometer später kam ich  in eine steinige Gegend, die Vegetation bestand aus Bäumen. Nach einer Kurve sah ich eine Hütte am Straßenrand worin Menschen leben. Die Menschen haben es tatsächlich fertig gebracht zwischen den Steinen Mais anzubauen – eine wahrhaft steinige Arbeit.
Anschließend ging es wieder in die Berge, bis zur Stadt Taxco. Diese Stadt ist komplett in die Berge gebaut und hat ca. 50.000 Einwohner und mind. nochmals so viele Touristen – die Fahrt durch die Stadt hat fast eine Stunde gedauert. Ich habe in meinem Leben noch niemals so viele VW Käfer gesehen wie in Taxco. Durch den Tourismus gibt es massenhaft Taxis – alles VW Käfer; die Einwohner schienen dieses Auto auch zu lieben. Die Tourenbusse sind alle samt VW Bus aus den 90-iger Jahren – Nostalgie pur.
Danach ging es immer bergab bis zur Stadt Icucar de Matamoros, wo ich mir ein Hotel suchte. Das Hotel ist relativ gut und kostet 20 Euro. Die Stadt ist nicht schön und lebt hauptsächlich vom Anbau von Zuckerrohr. Ich bin durch die Stadt gefahren und habe nichts Ansehnliches gesehen. Die Häuser sind zerfallen und alles sehr schmutzig – wobei das letztere auf viele Städte in Mexiko zutrifft.
Gerade gewittert es ganz ordentlich; die Luft ist angenehm frisch und kühl. Ein Gewitter geht hier mir einem Wolkenbruch in Einklang. Inzwischen ist fast taghell, das Gewitter ist direkt über dem Hotel, die Donnerschläge sind dermaßen laut, dass man fast Angst bekommen könnte - aber es ist ja nur ein Gewitter, und zum Glück bin ich gerade nicht auf der Straße.
Morgen geht es weiter Richtung Süden, es sind nur noch ca. 900 km bis zur Grenze nach Guatemala.
(Bilder unter: Photos Mexiko)

29.08.2014

Von Guadalajara  (Mexiko, Festland) ca. 375 km nach Morelia (Mexiko, Festland)

Heute Nacht konnte habe ich so gut wie nicht geschlafen. Unter meinem Zimmer war eine Diskothek, die Musik war deutlich zu hören, selbst das Bett vibrierte durch die Bässe. Wenn es wenigstens Musik gewesen wäre, aber es war immer ein monotones und stumpfes hämmern der Bässe. Gegen 2:00 Uhr bin ich zur Rezeption gegangen und habe gefragt wie lange dieser Lärm noch andauern würde – die Diskothek hat bis 5:00 Uhr offen. Super, ich hatte mir schon ausgemalt wie ich runter gehe und den Stecker ziehe. Der Portier hat mir ein anderes, ruhigeres Zimmer angeboten, wofür ich sehr dankbar war. Also, mitten in der Nacht umziehen. Um 2:30 Uhr war ich dann endlich im neuen Zimmer, die Diskothek war nicht mehr zu hören. Nach ca. 5 Minuten fing dafür eine Alarmanlage an zu lärmen. Nach kurzen 55 Minuten war die Alarmanlage endlich abgestellt, sodass sie nach 10 Minuten Ruhe wieder anfing zu lärmen. Diese Mal dauerte es nur 30 Minuten bis die Alarmanlage abgeschaltet wurde. Dafür fing dann gegen 4:40 Uhr jemand an die Pflastersteine der Straße mit einem Hammer zu entfernen. Diese Aktion dauerte bis 5:20 Uhr, um 6:00 Uhr begann der Berufsverkehr.
Ich bin heute um 7:30 Uhr aufgestanden und habe mich gegen 8:15 Uhr auf den Weg Richtung Morelia gemacht. Allein der Weg aus der Stadt hat ca. 45 Minuten in Anspruch genommen. Nachdem ich aus der Stadt war habe ich getankt und in einem OXXO einen Kaffee getrunken und  zwei süße Stückchen gegessen. Als ich wieder auf das Motorrad saß fing es an zu regnen. Zum Glück regnete es nur wenige Minuten, danach kam sofort wieder die Sonne heraus und die Temperatur stieg auf ca. 25° C.
Von den 375 km fuhr ich heute ca. 280 km an Mais- und Kakteenfelder entlang. Überall wo es einigermaßen eben war wurde Ackerbau betrieben. Zwischendurch waren auch einige Rinder- oder Ziegenfarmen. Nach Guadalajara ging es für ca. 60 km durch eine Hochebene, danach wieder in die Berge bis auf 2.700 m Höhe. Ca. 80 km vor Morelia ging es langsam wieder bergab auf eine Hochebene bis auf 1.900 m Höhe und die Landschaft wurde wieder eintöniger. Hier wird kaum Ackerbau betrieben, die Negation ist eine Mischung aus Graslandschaft mit kleinen Bäumen. 
Kurz bevor ich Morelia erreichte fiel mein Abblendlicht aus - nichts Neues, bei BMW geht die Birne mit einer Regelmäßigkeit zwischen 9.000 km und 12.000 km kaputt - ich habe 3 Ersatzbirnen dabei gehabt, 2 sind schon defekt. Im Hotel habe ich die Birne ausgetauscht, was nicht so einfach ist. Um die Birne über die übliche Prozedur zu tauschen (hinteren Deckel abschrauben und Birne ausklinken, neue Birne einklinken und Deckel wieder verschrauben) muss man Kinderhände haben, sonst kann man nicht in die Öffnung  greifen. Also, Lampeneinheit ausbauen, Birne tauschen und Lampeneinheit wieder einbauen. 
Inzwischen ist dies Routine und innerhalb weniger Minuten erledigt.    
Bereits gestern habe ich ein Hotel in Morelia gebucht. Morgen fahre ich weiter Richtung Süden – Ziel ist die Gegend unterhalb Mexiko City. Ich möchte in den nächsten 4-5 Tagen in Guatemala sein.
Da heute das Hochladen der Bilder heute eine Ewigkeit dauert (> 10 Minuten pro Bild) und die Verbinden ständig abbricht sind nur wenige Bilder verfügbar.
(Bilder unter: Photos Mexiko)

28.08.2014

Von Puerto Vallarta (Mexiko, Festland) ca.325 km nach Guadalajara (Mexiko, Festland)

Gestern Abend hatte ich, als ich zum Abendessen ging die Balkontüre offen gelassen und die Klimaanlage auf niedrigster Stufe laufen lassen. Nach dem Abendessen saßen wir (die englischen Bekanntschaften) noch auf einen Drink zusammen. Ich kam gegen 23:15 Uhr auf das Zimmer und der gesamte Boden sowie alle Spiegel waren nass. Nun kann man sich vorstellen, wie hoch die Luftfeuchtigkeit ist.
Nach dem Frühstück habe ich mich heute Morgen noch für eine Stunde an den Strand gesetzt und den Wellen zugesehen. Ich musste um 11:00 Uhr auschecken und war gespannt ob alles klappt. Gegen 10:30 Uhr habe ich meine Sachen gepackt und wollte auschecken. Natürlich wusste das Hotel angeblich nichts von meiner vorzeitigen Abreise – habe eigentlich auch nichts anders erwartet. Man wollte mich auf später vertrösten, ich habe aber auf einen sofortigen check-out bestanden, welcher dann, wenn auch widerwillig, vorgenommen wurde – selbstverständlich wurde mir sofort das Armband abgeschnitten, das schien das Wichtigste zu sein. Ich konnte darüber nur schmunzeln.
Nachdem ich das Motorrad gepackt hatte fuhr ich gegen 11:30 Uhr los. In Puerto Vallarta war es wieder richtig heiß und die Luftfeuchtigkeit erdrückend – ich musste aber ca. 25 Minuten durch die Stadt fahren, bis ich endlich Richtung Berge fuhr. Anfänglich ging es entlang einem Tal mit Feldern. Nach ca. 25 km ging es dann endlich bergauf, die Straße wurde kurvig und die Landschaft Tropen ähnlich. So ging es ca. 50 km bis Mascota. Kurz vor Mascota sah ich auf einem Feld Hunderte wie zu einem Dach aufgestellte Betonplatten. Ich wusste nicht für was dies gut sein soll, bis ich nach ca. 70 m die Lösung sah – hier werden Hähne gezüchtet, und jeder Hahn hat so ein „Dach“ auf das er sitzen oder darunter liegen kann. Mascota  liegt auf ca. 1.100 m in einer Hochebene mit viel Ackerbau. Die Straße durch die Stadt ist auf 4 km nicht asphaltiert, der Straßenbelag sind Steine unterschiedlicher Größe und Form. Schön anzusehen, aber eine Folterstrecke für Mensch und Material.
Nach Mascota ging es weiter in die Berge bis auf ca. 1.600 m Höhe. Die Straße war weiterhin sehr kurvig und die Landschaft sehr grün. Die Straße war teilwiese sehr uneben und hatte bis zu 50 cm tiefe Schlaglöcher. Vorsicht war immer geboten. Ca. 80 km vor Guadalajara wurde es wieder Eben und Ackerbau regierte die Landschaft.
Für Guadalajara hatte ich mir bereits ein Zimmer direkt in der Stadtmitte gebucht. Das Hotel ist, wir der Stadtkern, relativ alt. Guadalajara wurde 1532 gegründet und hat aktuell ca. 1,6 Millionen Einwohner. Das Hotel 3 Stockwerke und einen Innenhof um den die Zimmer angeordnet sind. Im Erdgeschoß stehen Sessel und es gibt eine Bar. Als ich im Hotel ankam fragte ich wo ich mein Motorrad abstellen könne. Nach einem Telefonat wurde ich angewiesen mein Motorrad durch die Rezeption, vorbei an der Bar und den Sesseln in einer Ecke im Erdgeschoß abzustellen – so etwas habe ich noch nicht erlebt. Der Hoteldirektor wollte sicherstellen, dass mein Motorrad an einem sichern Ort steht. Beim Einfahren des Motorrades in den Innenhof mussten Tische, Stühle und Sessel zur Seite geschoben werden – dies war eine Attraktion für alle Hotelgäste und ich musste mich mehrfach mit meinem Motorrad fotografieren lassen.
Nachdem ich geduscht hatte bin ich durch die Stadt gelaufen. Die Gebäude sind sehr imposant und schön, alles alten Häuser sind aus Stein. Die Stadt ist sehr modern und der Verkehr mörderisch. Im Stadtzentrum gibt es mehrere Straßen die als Fußgängerzonen ausgewiesen sind. Hier geht es zu wie in München auf der Kaufinger Straße. Ein Laden am andern und jeder bietet seine Ware teilweise lautstark an und alle 20 m stehen Polizisten.
Morgen fahre ich weiter in Richtung Mexiko City.
Anmerkung: Mein Hinterreifen scheint die verbleibenden 2.000 km bis zum BMW Händler in Guatemala City zu halten.
(Bilder unter: Photos Mexiko)

27.08.2014
Impressionen vom Hotel und Puerto Vallarta
Gestern Abend hat es für ca. 2 Stunden sehr stark geregnet - die Abkühlung tat gut. Das Hotel ist so ausgerichtet, dass alle Zimmer zumindest einen seitlichen Blick auf das Meer haben.
Heute Abend sind wir mit dem Bus nach Puerto Vallarta gefahren und durch die Straßen gelaufen. Bei mir wurden viele Erinnerungen wach, denn meine Frau und ich waren hier bereits vor 10 Jahren. AN der Promenade hat sich zwar einiges geändert, dennoch habe ich vieles wiedererkannt - auch den Laden, in dem ich ihr ein Kollier gekauft hatte.  Die Erinnerung haben mir sehr zugesetzt.
Nachdem wir in der Stadt herumgeschlendert waren sind wir in ein Restaurant gegangen und haben etwas gegessen. Da es inzwischen bereits spät war nahmen wir uns ein Taxi zurück ins Hotel um dort noch einen Absacker zu trinken.
(Bilder unter: Photos Mexiko)

26.08.2014
Obwohl noch 7 Tage weiteren Aufenthalt in dem Hotel geplant und gebucht waren fahre ich übermorgen weiter. Was ist geschehen:
In den Restaurants werde ich als Single so gut wie nicht bedient. Der Pool ist derartig schmutzig (lauter kleine Partikel und Nasenexkremente schwimmen im Wasser; das Wasser ist im Poolbar-Bereich deutlich wärmer als in anderen Bereichen des Pools- nun darf jeder selbst mutmaßen weshalb dies so ist). Ich würde darin noch nicht einmal meine Füße waschen, geschweige denn darin baden. Vorgestern wurde vom Hotelpersonal der Safe in meinem Zimmer verschlossen, ich konnte den Safe nicht mehr öffnen - im Safe befanden sich alle meine Wertgegenstände und mein Motorradschlüssel. Ich hatte den Safe offen gelassen, aber den Schrank, in dem sich der Safe befindet, geschlossen und ging zum Abendessen. In der Zwischenzeit kam das Zimmermädchen um das Bett aufzudecken und hat die Schranktüre geöffnet und den nicht verschlossenen Safe vorgefunden. Sie rief dann wohl die Security, welche den Safe verschloss. Als ich dann an der Rezeption darum bat den Safe zu öffnen wurde mir mitgeteilt, ich solle auf dem Zimmer warten, es würde sofort der Manager und die Security kommen um den Safe zu öffnen - für das Öffnen wind beide Parteien notwendig. Als nach ca. 45 Minuten niemand kam ging ich erneut zur Rezeption. Es wurde mir gesagt, der Safe würde um 14:00 Uhr geöffnet werden (es war 9:00 Uhr).  Ich wollte keine Diskussion führen und ging, dacht mit aber, dass ich mir als Gast garantiert keinen Zeitpunkt vorschreiben lasse, zumal der Safe vom Hotel verschlossen wurde. Ich ging um 17:00 Uhr erneut zur Rezeption und bat darum den Safe zu öffnen. Der Manager kam und wollte mich wieder vertrösten. Nun platzte mir die Hutschnur und ich fragte aus welchem Grund überhaupt jemand vom Personal den Schrank geöffnet hat. Er sagte, dies sei Vorschrift. Als ich ihn fragte, ob auch alle Schubladen geöffnet werden erhielt ich keine Antwort mehr. Der Manager hatte kein Einsehen, dass aus meiner Sicht das Personal nicht befugt ist in den Schränken nachzusehen, es sei denn, es handelt sich um einen Notfall. Er wollte meine Argumente nicht gelten lassen und beharrte auf seiner Meinung. Nun wurde es mir endgültig zu viel und ich bestand darauf, dass der Safe innerhalb der nächsten 10 Minuten geöffnet wird - ich wollte in die Stadt und brauchte meinen Geldbeutel. Nach ca. 5 Minuten kam eine Person und öffnete den Safe, was mich doch sehr verwunderte, denn lt. Aussage des Managers kann der Safe nur durch den Manager in Zusammenarbeit mit der Security geöffnet werden. Ich fragte ob er beide Personen verkörpere. Ich erhielt, es war auch nicht anders zu erwarten, keine Antwort - keine Antwort ist auch eine Antwort. Nachdem der Safe geöffnet war ging ich zur Rezeption und habe meinen weiteren Aufenthalt storniert - ich hatte das Gefühl angelogen zu werden und als Gast Werder willkommen zu sein, noch ernst genommen zu werden. Gleichzeitig bat ich eindringlich darum mein Zimmer für den Rest meines Aufenthaltes l nicht mehr zu betreten  - mir wurde  versprochen meinem Wunsch Folge zu geleistet. Es ist müßig zu erwähnen, dass das Versprechen lediglich ein wertloses Lippenbekenntnis war.
In dem Hotel war, das muss ich zugestehen, nicht alles nur schlecht. Ich habe sehr, sehr nette Engländer kennengelernt, mit denen ich auch den Großteil der Zeit der letzten Tage verbrachte und wohl noch weiter verbringen werde. Alle sind  gebildet und sehr zuvorkommend, ich genieße deren Gesellschaft. Gestern Abend sind wir mit dem Bus nach Puerto Vallarta gefahren und sind durch die Straßen gelaufen. Bei mir kamen viele Erinnerungen an unseren Urlaub, den Michaela und ich hier vor 10 Jahren verbracht haben, in Erinnerung, was mich wieder unglücklich und traurig stimmte.
Da die Engländer ebenfalls am Donnertag abreisen fällt mir der Abschied vom Hotel nicht besonders schwer.
Übermorgen fahre ich nach Guadalajara, am Samstag nach Morelia. Morelia liegt unterhalb Mexiko City. Danach geht es weiter Richtung Süden nach Guatemala, wo ich voraussichtlich am Dienstag oder Mittwoch ankommen werde.
(keine Bilder)

24.08.2014

Von Mascota (Mexiko, Festland) ca.105 km nach Puerto Vallarta (Mexiko, Festland)

Heute Nacht habe ich sehr unruhig geschlafen, ich bin in der Nacht immer wieder aufgewacht. Der Grund für mein unruhiges Schlafen liegt eindeutig auf der Hand - mir fehlt meine Frau. Ich bin dann um 8:00 Uhr aufgestanden denn ich wollte nicht zu früh im nächsten Hotel sein. Nachdem ich alles in aller Ruhe gepackt hatte bin ich um 8:30 Uhr losgefahren. Die berechnete Fahrzeit lt. Garmin waren nur 150 Minuten.
Letzte Nacht hatte es geregnet, Mascota liegt in den Bergen, die Wolken hingen sehr tief. Von den Bergen war nicht viel zu sehen. Dennoch wollte ich ein Foto machen und holte meine Kamer heraus. Ich schaltete die Kamera ein und nichts passierte. Also, Akku raus, einige Sekunden gewartet, Akku wieder rein, Kamera an, wieder nichts. Gut, dann hilft nur noch der ein Reset. Also Akku raus, redet Taste gedrückt, Akku wieder rein, Kamera an, Kamera dennoch tot. Nein, es liegt nicht am Akku, der Akku ist vollständig geladen und ist o.k. Also, alles nochmals wiederholt und Kamera angeschaltet; nun zeigte die Kamera eine Reaktion, aber nicht die erwartete. Es klickte und blinkte, das Kameralicht brannte, aber die Kamera startete nicht. Mist, nun hat sich auch noch die Kamera verabschiedet. Vorweg, die Kamera ist tatsächlich tot, vermutlich wegen dem Staub und den Rüttelpisten der letzten Wochen. Ich habe in Puerto Vallarta eine neue Kamera gekauft, natürlich um ca. 30% teurer als in Deutschland. Wer eine Reise macht, kann viel erzählen, allerdings hätte ich hierauf gerne verzichtet. Die neue Kamera hatte mich ca. 500 Euro gekostet, denn ich wollte wegen meiner Objektive dieselbe Marke kaufen. Nun gut, muss ich halt ein paar Mal weniger Essen gehen oder auf der Straße nächtigen :-). Also benutze ich heute für die Fotos unterwegs mein iPhone, die Bilder vom Hotel sind mit der neuen Kamera gemacht, muss aber noch ein paar Einstellungen vornehmen, denn ich bin, obwohl die neue Kamera besser als meine alte Kamera ist, mit der Bildqualität nicht zufrieden.
Zurück zum Ausgangspunkt. Mascota ist von Bergen umringt, diesen lagen heute Morgen aber in den Wolken. Mascota liegt in einem Tal, welches sehr grün ist und wo hauptsächlich Ackerbau und Viehzucht betrieben wird. Ich fuhr ca. 10 Kilometer dem Tal entlang als ich dann in ein weiteres Tal einbog. Die Wolken waren urplötzlich verschwunden und ich konnte die gesamte Schönheit der Bergwelt bewundern. Die Vegetation glich fast der eines Tropenwaldes. Unterschiedliche Baumarten, Bananenbäume, Palmen und tropische Büsche; die Straße war teilweise komplett mit Pflanzen überdacht - auch die Luftfeuchtigkeit nahm wieder zu. Die Straße war wunderbar kurvig und eigentlich sehr gut, dennoch musste man aufpassen, denn an einigen Stellen waren tiefe Schlaglöcher oder Felsen und Bäume lagen auf der Fahrbahn. So fuhr ich ca. 40 km stetig bergab, mal steiler, mal weniger steil. Die Straße führte über eine Brücke, auf der ich anhielt. Was ich hier sah war einfach unbeschreiblich und phantastisch; eine Schlucht mit einem Tropenwald ähnlichem Bewuchs.  Mitten durch das Tal floß ein breiter Fluss (leider sind die Fotos mit dem iPhone nichts so schön geworden, aber ich muss ja wieder zurückfahren und kann dann meine neue Kamera einweihen). Die Straße führte weiter bergab in die Ortschaft Las Palmas. Dort war mal wieder eine Militärkontrolle, allerdings von der besonderen Art. Es standen mind. 15 Soldaten mit Waffen an der Straße und es saßen nochmals mind. 30-40 Soldaten auf drei Lastwagen verteilt, ebenfalls mit Waffen im Anschlag. Einerseits ist die Präsenz des Militärs beruhigend, anderseits beunruhigt der Grund der Präsenz. Ich musste anhalten und wurde kontrolliert. Die übliche Vorgehensweise; Pass und Touristenvisum zeigen (der Soldat schaute meine Pass an als sei es ein Wunder - ich bezweifle, dass er richtig lesen konnte) und einen Seitenkoffer öffnen – kontrolliert wurde erneut nicht, aber die Macht wurde demonstriert. Von mir aus, ich räume auch gerne den Koffer aus wenn es sein muss, Hauptsache ich kann dann weiterfahren. 
Nach Las Palmas war ich bereits auf Meereshöhe und nur noch wenige Kilometer von Puerto Vallarta entfernt. Inzwischen war es 10:45 Uhr und ich hegte die Hoffnung im Hotel gleich mein Zimmer beziehen zu können. Leider konnte ich mein Zimmer nicht beziehen, ich musste bis 16:00 warten, konnte aber wenigstens mein Gepäck in einem Raum deponieren.
Anschließend fuhr ich in die Stadt um eine Kamera zu kaufen. Der Vergleich bei 3 Geschäften ergab, dass Walmart der günstigste Anbieter war. Ich kaufte die Kamera und fuhr zurück ins Hotel. Ich betrat mit meiner Motorradkleidung die Lobby und die meisten der Gäste schauten mich an als wäre ich eine Zirkusattraktion. Mit meinem Outfit passte ich so gar nicht in die heile Welt der Urlauber. Ich konnte förmlich die Fragen hören: Was macht denn der da? Hat der sich verlaufen? Kann der sich das Hotel denn überhaupt leisten? Nein, nochmals, nein, und ja, er kann sich das Hotel leisten. Die Blicke brannten förmlich auf mir, ich nahm es aber mit einem Lächeln, was die meisten der Gaffer verunsicherte; sie schauten dann schnell weg, was mich erneut zum Schmunzeln brachte.
Die Zimmer und die Lobby des Hotels sind sehr schön, der Rest ist allerdings gewöhnungsbedürftig. Die Hotelanlage ist für die Anzahl der Zimmer sehr klein, der Pool ebenfalls, das Essen reißt einen nicht vom Hocker. Die RIU Palace vergleichen sich selbst gerne mit den Iberostar Grand Hotels, sind aber um Klassen schlechter. Aus meiner Sicht ist ein Vergleich schwierig denn die Preise der Iberostar Grand sind um ca. 30%  höher. Das vielgelobte Essen hat mich heute sehr enttäuscht. Das Japanische Spezialitätenrestaurant bot „nur“ á la carte an. Ich habe ein Showcooking mit Auswahl von verschiedenen Fleisch-und Fischsorten sowie die Anordnung der Sitze rund um den Herd erwartet. Das Restaurant bestand aus einem Speisesaal mit Tischen. Ich saß allein an einem Tisch und war nahezu der einzige Gast im Lokal - na dann Prost Mahlzeit. Ich schon auf das Frühstück Morgen gespannt..
   
(Bilder unter: Photos Mexiko)

23.08.2014

Von Guadalajara (Mexiko, Festland) ca. 220 km nach Mascota (Mexiko, Festland)

Heute hatte ich nur 220 km zum fahren, daher ließ ich mir heute Morgen viel Zeit. Ich nächtigte in einem IBIS Hotel in der Nähe der Expo von Guartalajara. Vom Hotel aus konnte man bequem zu einem großen Einkaufszentrum laufen, wo ich einen Kaffee trank. Gegen 10:00 Uhr war ich wieder im Hotel, packte meine Sachen und fuhr gegen 10:40 Uhr los in Richtung Mascota. Der Ort Mascota liegt auf ca. 1.600 m Höhe und liegt Mitten in den Bergen, 100 km von Puerto Vallarta entfernt.
Die Fahrt aus der Stadt dauerte ca. 30 Minuten, die einer Höllenfahrt glich. Wie bereits beschrieben ist der Verkehr chaotisch und ich war froh die Stadt ohne Zwischenfall hinter mir gelassen zu haben. Kurz nach der Stadt hielt ich an einem Restaurant an. Es wurde auf einem Holzkohlegrill zubereitetest Hähnchen angeboten. Das Hähnchen mit Tacos in Tomatensauce, Bohnenbrei und eine Cola light kosteten gerade einmal 4 Euro.
Nach dem Essen fuhr ich 100 km auf einer 4-spurigen Straße entlang eines Tales. Das Tal ist von Bergen umgeben, in dem gesamten Tal wird entweder Mais oder Zuckerrohr angebaut. Die Straße war mehr schlecht als recht. In einer Unterführung fuhr ich mit ca. 90 km/h in ein Schlagloch. Der Aufprall war so stark, dass es mich aus dem Sitz gehoben hat. Mein erster Gedanke war: o.k., bist ja nicht weit von Guartalajara entfernt, dort gibt es zwei BMW Motorradhändler, einer davon wird schon eine Felge auf Lager haben. Nach der Unterführung hielt ich an und untersuchte die Felgen nach Schäden. Unglaublich, aber weder die vordere, noch die hintere Felgen haben einen Schaden genommen – zumindest keinen sichtbaren. Dennoch fuhr ich die nächsten Kilometer vorsichtig und hielt immer wieder an um  zu überprüfen, ob ich einen schleichenden Plattfuß habe – auch dies blieb mir zum Glück erspart.
Ich fuhr weiter immer den Bergen entgegen. Die Straße wurde immer kurviger und es ging, bis auf 1.900 m Höhe, stetig bergauf. Die Berge waren mir Bäumen und grünen Sträuchern bewachsen. Nach weiteren 100 km erreichte ich die Ortschaft Mascota, wo ich mit ein Zimmer auf einer Ranch gebucht hatte. In der gesamten Ortschaft gibt es keine asphaltierte Straße, alle Straßen sind aus Steinen gesetzt und gleichen einer Teststrecke für Stoßdämpfer. Die Steine sind teilweise sehr spitz und ich hatte die Befürchtung einen Plattfuß einzufahren – daher fuhr ich sehr vorsichtig und äußerst langsam.

Die Ranch ist relativ groß und sehr schön angelegt. Sie besteht mehrere Häuser, einem kleinen Haupthaus sowie einem kleinen Pool - leider konnte ich diesen nicht nutzen, da es nach meiner Ankunft zu regnen begonnen hatte.
Ich bezog mein Zimmer, machte nicht frisch, aß etwas und ging dann zu Bett.
(Bilder unter: Photos Mexiko)

22.08.2014

Von Zacatecas (Mexiko, Festland) ca. 370 km nach Guartalajara (Mexiko, Festland)

Das Hotel lag direkt an der Hauptstraße, die Fenster waren teilweise defekt, sodass die komplette Lautstärke in das Zimmer drang. Gegen 1:30 Uhr wurde es ruhiger, der Tag begann wieder gegen 6:00 Uhr – die Stunden, in den ich geschlafen habe, waren gezählt. Ich bin um 7:00 Uhr aufgestanden und bin in die Stadt gelaufen und habe bei einem Bäcker zwei süße Stücken gekauft (12 Pesos, ca. 70 Cent). Auf dem Rückweg bei OXXO (Mexikanischer seven/eleven) noch einen Kaffee mitgenommen und in der Hotellobby gefrühstückt.
Nach dem üblichen Bepacken des Motorrades bin ich um 8:45 Uhr losgefahren. Das Hotel liegt an einer 4-spurigen Straße, die Spure sind durch Absperrungen getrennt. Natürlich musste ich vom Hotel aus nicht in Fahrtrichtung sondern in die entgegengesetzte Richtung fahren. Dann halt sin Stück die falsche Richtung fahren und umdrehen – so habe ich mir das gedacht. Ich musste 12 Kilometer in die falsche Richtung fahren bis ich umdrehen konnte - mitten in der Stadt über einen mittigen Gehweg.
Als ich dann endlich die Stadt hinter mir gelassen hatte fuhr ich auf die Mx54. Die Landschaft war eben und es gab viele Felder, auf denen hauptsächlich Mais angebaut wurde. Westlich waren Berge zu sehen, ich befand mich immer noch auf ca. 2.000 m über N.N. Kurz vor der Abzweigung nach Jarez kam ich in eine Militärkontrolle. Dieses Mal musste ich zu Seite fahren und ich wurde kontrolliert. Ich musste meinen Pass zeigen und meinen rechten Koffer öffnen. Der Soldat warf nicht einmal einen Blick in den Koffer und sagte ich könne weiterfahren. Ich fuhr nach Jarez und bog dort auf die Mx23, die bis nach Guartalajara führt. Die Landschaft wurde allmählich immer grüner. Da ich noch in den Bergen war, lagen die Temperaturen bei angenehmen 27° C. Ich fuhr entlang einem Tal mit vielen Bäumen. Als ich in ein anderes Tal einbog überwiegten wieder Felder. Ich fuhr durch kleine Ortschaften immer auf die Berge zu. Um 12:30 Uhr bekam ich Hunger und hielt in einer kleinen Ortschaft an. Am Straßenrand wurden Tacos und Burritos verkauft. Ich bestellte drei Tacos mit Schweinefleisch und drei Tacos mit Rinderfleisch sowie eine 500 ml Cola light. Ich bezahlte 45 Pesos, umgerechnet ca. 2,70 Euro für alles zusammen. Das Essen war lecker wie immer - die kleinen Straßenstände sind einfach nur genial, hier wird alles nach Wunsch frisch zubereitet.

Als ich dann gesättigt und gestärkt weiterfuhr ging es innerhalb von ca. 40 km bis auf 2.700 m Höhe. Die Straße war wunderbar kurvig und die Landschaft phantastisch. Berge ringsum und alles grün. Nach weiteren 50 km ging es bis auf 700 m in ein Tal hinuter, welches eher karg war. Hier wurden viele Algaven angebaut, die Temperatur stieg schnell wieder auf über 40° C. Zum Glück ging es nach nur wenigen Kilometer wieder in die Berge bis auf 2.500 m, die Landschaft wurde wieder grün und die Temperaturen fielen wieder auf 27° C. Ich sah einen Aussichtsplatz von dem man Stufen hinaufgehen konnte.  Auf dem Parkplatz standen zwei Bundespolizisten. Als ich anhielt kamen sie mich zu, begutachteten mein Motorrad, gaben mir die Hand und stellten sich vor. So sprachen wir ca. 5 Minuten und sie mussten weiterfahren. Ich entkomm die Stufen und konnte von dort oben eine noch schöneren Ausblick genießen. Ich stieg wieder hinab, setzte mich auf das Motorrad und fuhr weiter. Nun waren es nur noch 40 km bis Guartalajara, mein Garmin berechnete noch 35 Minuten. Vor Guartalajara war eine Baustelle, stehender Verkehr und alles staubig. 
Als es dann endlich weiter ging kam ich an die Stadtgrenze zu Guartalajara – ich wusste um die chaotischen Verkehrsverhältnisse in Städten, aber diese Stadt schlägt alles um Längen. Links blinken und rechts abbiegen, oder umgekehrt, ist ganz normal. Auf der Rechtsabbiegespur dann links über eine 4–spurige Straße abbiegen zeigt von gutem Stil. Es wird gedrückt und gedrängelt, die Spuren gewechselt, angehalten und umgedreht, gerade so wie es Einem gefällt. Defekte Autos sind an der Tagesordnung; keine Blinker, defekte Rücklichter, keine Bremslichter, herunterhängende Stoßstangen oder Auspuffanlagen, fehlende Kotflügel oder Motorhaben – alles ganz normal.
Morgen fahre ich bereits in Richtung Puerto Vallarta und habe mir für Sonntag nur 100 km Fahrstrecke übrig gelassen – schließlich möchte ich möglichst frühzeitig im Hotel sein und dort auszuspannen, im Meer und im Pool zu baden, gutes Essen und ein paar Drinks zu genießen etc.
(Bilder unter: Photos Mexiko)

21.08.2014
Von Durango (Mexiko, Festland) ca. 380 km nach Zacatecas (Mexiko, Festland)
Heute bin ich, ohne Frühstück, um 9:00 Uhr in Durango losgefahren. Der heutige Fahrtag war eher langweilig, die Gegend was kaum abwechslungsreich, außerdem ging es heute wieder nur geradeaus. Dafür waren die Temperaturen heute sehr angenehm, sie lagen zwischen 24° C und 28° C.
Als ich aus Durango herausgefahren bin fuhr ich entlang der Mx40, viele Felder, teilweise überflutet. In den letzten Tagen hat es abends immer sehr stark geregnet. In dieser Gegend wird viel Mais und vor allem Paprika angebaut. Nach ca. 50 km änderte sich die Landschaft, man konnte Im West und im Osten Berge sehen, es gab viele Kakteen und  Büsche. Nach wiederum ca. 20 km waren wieder Felder zu sehen und ich kam durch einige kleine Ortschaften. Die Häuser waren teilweise zerfallen, die Straßen waren aus Lehm und Beton, übersäht mit Schlaglöchern. Teilweise so tief, dass man einen Hund hätte drin begraben können – besser man fährt nicht in so ein Schlagloch hinein. Anschließend wurde die Landschaft wieder karg und dies sollte so bis Zacatecas bleiben.
Die Geschichte von Zacatecas begann 1546, als der spanische Conquisador Juan de Tolosa reiche Silberlager im Gebiet der heutigen Stadt entdeckte. Der Silberreichtum führte zu einem raschen Aufblühen der schon kurz darauf gegründeten Stadt, und in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts zählte Zacatecas mit mehr als 20.000 Einwohnern zu den größten Städten Mexikos.

Anmerkung: Mexikos ist ein schönes, aber lautes Land. Jeder hat eine 500 Watt Anlage im Auto, die immer auf voller Lautstärke steht (Anlage ist oft teurer als das gesamte Fahrzeug). Alle Auspuffanlagen sind durchgerostet oder die Schalldämpfer entfernt. Jeder Händler bietet seine Ware mit einer 1.000 Watt Anlage an. Die ständige Lautstärke und die monotone Musik geht einem langsam aber sicher auf die Nerven und macht mürbe.
(Bilder unter: Photos Mexiko)

20.08.2014
Von Marzatlan (Mexiko, Festland) ca. 320 km nach Durango (Mexiko, Festland)
Gestern Abend hat es in Marzatlan für ca. 20 Minuten so stark geregnet, dass alle Straßen überflutet waren – kein Wunder, ohne sichtbare Kanalisation. Ihr könnt euch sicherlich denken wo ich zu diesem Zeitpunkt war; richtig, auf der Straße. 
Ich bin heute Morgen um 7:30 Uhr aufgestanden und bin zu Starbucks gelaufen um einen Kaffee zu trinken. Die Straßen warn inzwischen nicht mehr überflutet, dafür war es bereits wieder, oder besser, immer noch richtig schwül. Schwitzen ist hier ein Dauerzustand an den ich mich aber nicht gewöhnen kann.
Ich fuhr gegen 8:30 Uhr los, denn ich wusste heute werden es 300 tolle Kilometer werden. Die Straße soll kurvig sein und in die Berge führen – meine Vorfreude auf einen schönen Tourentag war groß.
Noch in Marzatlan fuhr ich auf die Mx40, die mich bis nach Durango führte. Als ich endlich aus der Stadt herausgefahren war wurde die Landschaft wieder sehr grün, noch eben, aber sehr schön. Die Berge lagen voraus, ich fuhr immer weiter in Richtung Berge. Nach wenigen Kilometern kam ich in die Berge, es glich einem Tropenwald. Die Vegetation war einfach nur außergewöhnlich, teilweise durchfuhr ich Landschaften mit Pinienwäldern, die dann wieder von Tropen artiger Vegetation abgelöst wurde. Die Straße übertraf das, was ich auf der Karte gesehen habe. Kurve an Kurve, toller Asphalt, kein Verkehr und die Temperaturen lagen bei ca. 28° C, die Luftfeuchtigkeit war plötzlich auch wieder normal. Was kann man mehr erwarten, die Sonne scheint auch noch, fast paradiesische Zustände.
Es ging ständig bergauf und dann wieder ein Stück bergab. Ich kam durch kleine Ortschaften, Täler, Schluchten und fuhr entlang von Bergkämmen. In den Dörfern winkten mir die Menschen zu. Die Mx40 wurde von der Mx40D abgelöst; diese Straße ist relativ gerade und dadurch sind es ca. 80 km weniger von Marzatlan bis Durango. Der Verkehr hat sich natürlich auf die neue Straße verlagert, ist zwar gut für die Lastzüge, aber weniger gut für die Menschen, die entlang der Mx40 wohnen. Hotels, Restaurants und Läden mussten geschlossen werden, ich gehe davon aus, dass einigen Menschen dort durch den Neubau der Straße die Existenz genommen wurde. Dennoch sind die Menschen sehr freundlich und hilfsbereit. Als ich zum fotografieren angehalten habe wurde ich gefragt ob ich Hilfe bräuchte – von dieser Haltung können sich viele reiche Nationen ein gutes Stück davon abschneiden.
Es ging immer höher in die Berge, der höchste Punkt heute lag bei 2.700 m über N.N. Eine Zeitlang war ich über den Wolken bzw. auf derselben Höhe. Der Ausblick war teilweise Atem beraubend, ich genoss  das eine oder andere Mal die Stille einem ich anhielt und lauschte. Ich kam durch 3 kleine Ortschaften deren Bewohner vom Holzabbau leben, Ob aus dem Holz Holzkohle gemacht kann ich nicht sagen, aber es rauchte und qualmte überall.
Nach ca. 180 km kam ich auf eine Hochebene. Diese Hochebene lag immer noch auf 2.500 m über N.N. Hier gab es viele Graslandschaften. Allmählich wurde die Landschaft steiniger und es wurde wieder, trotz der Höhe, richtig warm. Nach weiteren 80 km erreichte ich Durango, die Stadt liegt auf ca. 2.500 m über N.N. und hat ca. 400.000 Einwohner. Kurz vor Durango sah ich einen Lastwagen der mehr als 2 m über der max. Ladefläche beladen war, bei etwas mehr Mühe wäre noch ein Meter mehr möglich gewesen :-). Der heutige Fahrtag war einfach nur schön und ich habe jeden Kilometer mehr als nur  genossen.
In suchte nach einem Hotel von dem aus ich die Altstadt zu Fuß erreichen kann. Dieser Luxus sollte seinen Preis haben. Ich nahm mir ein Zimmer in einem 4 Sterne Hotel für ca. 50 Euro – für die hiesigen Verhältnisse ist das schon recht teuer, unterwegs habe ich oft neue und schöne Motels für 15 Euro gesehen. Als ich das Zimmer betrat fragte ich mich aus welchem Grund das Hotel vier Sterne hat. Das Zimmer ist dunkel, die Wände schmutzig, die Leitungen aus der Wand herausgerissen, der Fernseher ist uralt (ist mir zwar total egal, aber kann trotzdem nicht sein), die Klimaanlage ist nachträglich reingepfuscht worden, es gibt keinen Kleiderbügel, die Seifenspender am Waschbecken und in der Dusche wurden entweder wegen Gewinnoptimierung abgeschraubt oder haben den Besitzer gewechselt und die Matratzen haben ihre besten Jahre seit Jahrzehnten hinter sich. Zur Sauberkeit möchte ich nichts sagen – ich habe mich inzwischen an die Verhältnisse gewöhnt. Süd- und Mittelamerika kann nicht schlimmer sein, nur günstiger.
P.S.: In Las Vegas habe ich neue Reifen aufziehen lassen. Der Manager des Reifenhändlers hat mit die aktuellen Reifen empfohlen, er selbst würde diese Reifen fahren, diese seien sehr gut du würden ca. 12.000 km halten. Ich war skeptisch, hatte aber keine Auswahl, und keine Möglichkeit anderswo Reifen zu kaufen. Inzwischen bin ich ca. 3.500 Kilometer mit diesen Reifen gefahren und die Reifen sind nahezu am Ende, obwohl ich sehr, sehr Reifen schonend gefahren bin. Die Reifenmarke heißt „Shinko“ und kommt aus China, der bessere Name wäre „Shitko“, denn selbst geschenkt sind diese Reifen noch zu teuer. Zum Glück hat mir der BMW Händler in Guatemala City versichert, dass er „Heidenau“  auf Lager hat – diese halten auf jeden Fall 12.000 – 15.000 km und sollten mich fast bis nach Feuerland und wieder zurück nach Argentinien bringen. Allerdings müssen mich die „Shinkos“ noch 3.500 km bis Guatemala bringen – was eine echte Herausforderung darstellt.    
(Bilder unter: Photos Mexiko)

19.08.2014
Von Topolobampo (Mexiko, Festland) ca. 470 km nach Mazatlan (Mexiko, Festland)
Bin heute Morgen gegen 4:30Uhr wegen eines trommelnden Geräusches aufgewacht, es hat geschüttet wie aus Eimern. Als ich dann um 7:30 Uhr erneut aufwachte war das Wetter nicht besser. Kann man nichts machen, es ist zumindest kein kalter Regen. Ich ließ mir Zeit und war um 8:30 Uhr startbereit – gerade zur richtigen Zeit, denn es hörte auf zu regnen. Die ganze Stadt war überflutet, das Wasser stand 20-30 cm tief in den Straßen. Als ich die Stadt verlassen hatte fuhr ich auf die Mx15, diese Straße war nicht überflutet. Der MX15 folgte ich bis Mazatlan.
Ich war bereits wieder nassgeschwitzt als ich das Motorrad beladen hatte – duschen erscheint als überflüssig. Es hat zwar nur ca. 30° C  – 35 ° C, aber die Luftfeuchtigkeit ist mörderisch. Selbst den Einheimischen, und diese sind die klimatischen Bedingungen gewöhnt, haben Handtücher zum abtrocknen dabei.
Auf den ersten 150 km war die Gegend sehr flach und es gab viele Felder, die restlichen 320 km fuhr ich durch eine grüne Landschaft. Die Grüntöne waren sehr unterschiedlich und die Vegetation bestand aus Bäumen, Büschen, Grasflächen, Schilf und Kakteen. Sowohl östlich als auch westlich waren grün bewachsene Berge zu sehen – dies änderte sich nicht bis Mazetlan.
Nach ca. 150 km hielt ich an um mir eine kalte Coke light zu kaufen. Bei diesen Verhältnissen muss man ausreichend trinken, so trank ich gleich 2 Flaschen. Nachdem ich ca. 200 m weitergefahren bis merkte ich, dass ich meine Sonnenbrille vermisse. Ich hatte si auf den Tankrucksack gelegt und bin dann losgefahren; sie muss an der Tankstelle heruntergefallen sein. Also umgedreht und  nachgesehen. Die Brille war nicht mehr da, aber ein sehr freundlicher Mexikaner, der dort Burritos verkaufte, half mir und fragte alle dort stehen Personen. Die Sonnenbrille war nicht mehr da, obwohl sie einer der dort stehen Personen haben musste – kann ich nun auch nicht ändern. Die Sonnenbrille hatte meine Sehstärke, hoffentlich bekommt die Person Kopfschmerzen und es wird ihr richtig übel.
Also fuhr ich weiter und kam durch die Stadt Culiacan Rosales. Die Stadt ist sehr groß und ich musste Mitten durch die Stadt fahren. Ich bin inzwischen schon durch viele Städte mit chaotischen Verkehrsverhältnissen gefahren, aber das heute habe ich noch nicht erlegt. Die Fahrzeuge wechseln kreuz und quer die Spuren ohne Rücksicht auf den nebenan Fahrenden, fahren bis auf wenige Zentimeter hinten auf, bleiben einfach stehen und fahren bei rot über die Ampeln. Als ich die Stadt hinter mir gelassen hatte war ich heilfroh ohne Schaden durch die Stadt gekommen zu sein. Wenn möglich, werde ich künftig große Städte umfahren – es ist das Risiko nicht wert.
Da ich bei diesen Temperaturen meine Motorradjacke oben offen habe sind mir heute drei Mal irgendwelche Insekten, die stecken können, in meine Jacke geflogen. Die Biester stechen sogar durch das T-Shirt, und es ist ein dickes T-Shirt, hindurch.
Ich habe mir bereits gestern ein Zimmer in Marzatlan reserviert, nichts Besonders aber ganz o.k. Marzatlan ist eine typische Touristenstadt. Viele kleine Boutiquen, Schmuckläden Bars und Restaurants an jeder Ecke.
(Bilder unter: Photos Mexiko)

18.08.2014
Fähre von La Paz (Mexiko, Bahia California) nach Topolobampo (Mexiko, Festland)
Da ich heute mit der Fähre auf das Festland übersetzen möchte und ich so einige Horrorgeschichten über die Erteilung der temporären Einfuhrgenehmigung für das Motorrad gelesen habe, hatte ich eine unruhige Nacht. Meiner Information nach macht das Einwanderungsbüro am Hafen um 8:00 Uhr auf; die temporäre Einfuhrgenehmigung für das Motorrad bekomme ich dort. Gestern habe ich mich informiert wo der Fährhafen ist, denn auf den Internetseiten der Fähre findet man weder eine Wegbeschreibung noch eine Adresse. Ein freundlicher Polizist hatte es mir erklärt, so dachte ich.
Ich bin kurz vor 7:00 Uhr aufgestanden und machte mich um 7:20 Uhr auf in Richtung Fährhafen. Dort wo ich den Fahrhafen vermutetet hatte war er aber nicht. Ich dachte mir, es kann ja nicht so schwer sein einen Fährhafen zu finden, so klein ist es auch wieder nicht. Also fuhr ich weiter und es kam nichts. Ich fragte einen Mann, der an der Straße entlanglief und er erklärte mir, ich müsse einfach der Straße nach weiterfahren. Nach weiteren 5 Kilometern bekam ich Zweifel und fragte erneut nach dem Weg. Auch hier bekam ich die Antwort immer weiter zu fahren. So fuhr ich ca. 10 Kilometer, inzwischen hatte sich die Straße mehrfach geteilt. Ich fing langsam aber sicher an die Fährgesellschaft zu verfluchen; weshalb wird der Fährhafen nicht ausgeschildert. Ca. 35 Kilometer später erreichte ich den Hafen. Inzwischen war es 8:20 Uhr und schon wieder drückend heiß und die Luftfeuchtigkeit lag bei über 90%. Ich fuhr in den Kontrollbereich und erklärte dem Beamten ich müsse meine temporäre Einreisebescheinigung für mein Motorrad ausstellen lassen. Er kontrollierte meinen Ausweis, Führerschein, die Fahrzeugpapiere und inspizierte das Motorrad. Als er fertig damit war sagte er ich könne erst um 9:00 Uhr reinfahren, ich müsse wieder umdrehen nochmals kommen. Eigentlich kein Problem, ich frage mich nur, weshalb ich alle Papiere herauskramen musste, wenn er mich eh wieder wegschickt und ich noch nicht einmal im Fährhafen war. Also umdrehen und wieder raus fahren.
Draußen stand ein Motorrad im einzigen schattigen Fleck weit und breit und ich stellte mich bereitwillig dazu. Die beiden Biker, ein Mann und seine Sozia zogen gerade ihre Motoradkleidung an. Wir kamen ins Gespräch und die Frau erklärte mir, sie seien gerade mit der Fähre angekommen. Er ist Mexikaner, sie Amerikanerin. Schon kam ein unfreundlicher Sicherheitsbeamter und erklärte mir ich müsse mein Motorrad wegstellen – bei dem Mexikaner hingegen war das Parken dort kein Problem. Da ich keinen Ärger heraufbeschwören wollte verabschiedet ich mich von den beiden Bikern fuhr weg. Punkt 9:00 Uhr war ich wieder bei der Sicherheitskontrolle des Fährhafens. Der Selbe Beamte wie zuvor unterzog mich der Selben Prozedur wie vor 35 Minuten, doch dieses Mal lies er mich im Anschluss an die Prozedur passieren. Also suchte ich das Büro, welches mir die temporäre Einreisebescheinigung für mein Motorrad ausstellt. Bis ich das Büro endlich gefunden hatte war ich wieder schweißgebadet – auch hier wurde ich erneut in verschiedene Richtungen geschickt. Eine äußerst freundliche Beamtin, immer ein Lachen auf den Lippen, stellte mir die Papiere innerhalb weniger Minuten aus. Als sie sah wie ich schwitzte reichte sie mir einen großen Becher Wasser; und gerade über diese Behörde wurden Horrorgeschichten geschrieben. Ich freute mich riesig und bedankte mich überschwänglich.  Kostenpunkt 16 USD für die Erlaubnis und 200 USD Kaution, die ich allerdings wieder erstattet bekomme, sobald ich das Land mit dem Motorrad wieder verlasse.
Hat ja trotz allen Unkenrufen prima geklappt, nun muss ich nur noch schnell das Ticket erstehen und alles ist erledigt – dann kann ich mich zurücklehnen und in Ruhe auf die Abfahrt warten. Wieder zu früh gefreut, am Ticketschalter erhielt ich die Auskunft bräuchte ich brächte für mein Motorrad eine Sicherheitsbescheinigung, vorher bekäme ich kein Ticket. Macht ja nichts, ich bin noch jung und habe Zeit. Also zurück zur Hafensecurity und gefragt wo ich die Sicherheitsbescheinigung bekomme. Der Beamte zeigte auf eine kleine Halle und sagte mir, dies ginge aber erst ab 10:00 Uhr, ich müsse wieder hinausfahren. Langsam platzte mir die Hutschnur, mir war heiß und ich wurde ständig hin und her geschickt wie kleiner Schulbub. Ich schaute in den Rückspiegel des Motorrades um sicher zu gehen dass ich keine Narrenkappe trug. Also wieder rausfahren und um 10:00 Uhr wieder vorgefahren. Ich war wieder Punkt 10:00 Uhr an der Hafeneinfahrt, und, was soll ich sagen, the same procedure as before – ich war das einzige Motorrad und der Mann von der Security machte sich anscheinend, indem er mich ständig scheuchte und erneut kontrollierte einen Spaß; vielleicht wurden ja bereits Wetten auf meine Gutmütigkeit abgeschlossen – aber da können sie lange warten und Wetten, er wird mich zumindest sichtlich nicht aus der Ruhe bringen. Nachdem die Prozedur erneut abgeschlossen war fuhr ich zu Halle für die Fahrzeugkontrolle. Diese Kontrolle wird von  Mitarbeitern des Fährbetriebes durchgeführt. Ich erklärte dem Verantwortlich ihm was ich bräuchte, zuerst schaute er mich verdutzt an, stellte aber dann den Vordruck, ohne mein Motorrad angesehen zu haben, aus. Gut, dann kann ich ja endlich mein Ticket kaufen. So einfach ist ja nun auch wieder nicht, ich musste mit dem Motorrad vorher noch auf die Waage, wofür natürlich eine Gebühr fällig war – 77,70 Pesos (ca. 3 Euro); wenn es denn sein muss. Ich bekam den Zahlungsbeleg und das Ergebnis des Wiegens. Das war wohl erneut ein Scherz, mein Motorrad wog mit mir zusammen anscheinend nur 10 kg. Mir egal, ich werde sicher nicht diskutieren, ich wollte nur noch mein Ticket. Als ich mein Ticket endlich in den Händen hielt (ich konnte es noch gar nicht so richtig glauben) war es inzwischen 10:45 Uhr und ich fuhr zur klimatisierten Wartehalle. Laut Auskunft sollte alle PKW’s und Motorräder um 11:00 Uhr auf die Fähre fahren können, es erfolge ein Aufruf - momentan werden aber noch die LKW verladen. Gut, so kann ich wenigstens noch 15 Minuten die Kühle genießen, bevor es wieder hinaus in die Hitze geht. Um 11:50 bekamen wir die Information es daure noch ca. 20 Minuten und wir müssen solange draußen bei den Fahrzeugen warten. Super, schon wieder schwitzen, ich war gerade etwas heruntergekühlt. Draußen kam ich mit einem Mexikaner, der sehr gut englisch sprach, ins Gespräch. Er fragte mich über meine Reise und er gab mir wichtige Hinweise, welche Gebiete ich besser meiden solle. Die Küstenstraße von Puerto Vallarta nach Accopulco ist Gebiet von Drogendealern und äußerst gefährlich, auch Procinzen Jalisco, Michoacan, Guerrero und rund Mexiko City  sollte ich umfahren. Super, solche Informationen aus erster Hand sind Gold wert. Er gab mir noch ein paar Tipps wohin ich fahren und was ich mir unbedingt ansehen sollte. Inzwischen war es 13:50 Uhr und wir (alle Autofahrer und ich) standen, inzwischen alle Schweiß gebadet, immer noch da. Dann um 14:05 Uhr (die Fähre soll um 14:30 Uhr ablegen) durften wir endlich an Board fahren. Die Autos fuhren auf die Fähre, ich wurde aussortiert und musste in der prallen Sonne stehen bleiben. Halleluja, jetzt hatte ich aber wahrlich genug. So stand ich für nochmals 15 Minuten in der brütenden Hitze, der Schweiß lief mir inzwischen in Strömen vom Rücken in die Stiefel. Endlich durfte ich, wie kann es anders sein, als letzter auf die Fähre fahren. Ich musste mein Motorrad an einer abgelegen Ecke der Fähre parken, dort hätte ich auch schon, ohne jemand zu behindern, vor Stunden parken können. Ich hatte noch nicht einmal den Seitenständer runter, schon war der Einweiser wieder verschwunden. Ladungssicherung ist hier anscheinend ein Fremdwort. Zum Glück ist die See heute ruhig. Ich machte mir Gedanken was wohl bei Sturm wist, da wird es besser sein das Motorrad  gleich hinzulegen – ich wollte mir darüber aber nicht länger Gedanken machen. Dadurch, dass ich als letzter an Board ging, es war auch nicht anders zu erwarten, waren bereits alle Sessel belegt – ich setzte mich an die Bar und bestellte erst einmal ein Bier.
Nach ca. 30 Minuten begann das Unterhaltungsprogramm. Eine Sängerin gab ihre Lieder zum Besten. Die Musik war laut, die Lieder scheußlich und die Frau hatte eine Stimme wie eine verrostete Gießkanne – das halte ich nicht lange aus. Die Mexikaner hingegen hatten ihren Spaß, ich flüchtete auf das Vorderdeck.

Nach 7 Stunden fahrt kamen wir um 21.45 Uhr in Topolobampo an und ich nahm das nächstbeste Hotel am Hafen. Was für ein übles Hotel, dafür aber Toplagen Preise.
(Bilder unter: Photos Mexiko)

17.08.2014
Von Loreto (Mexico, Bahia California) ca. 350 km nach La Paz (Mexico, Bahia California)
Heute Morgen bin ich um 7:30 Uhr aufgestanden. Neben dem Hotel gab es ein Café, dort habe ich kurz gefrühstückt:  zwei Muffins und ein Kaffee. Ich wollte heute recht früh losfahren, denn ich wollte bevor die große Hitze anbrach, bereits ein gutes Stück gefahren sein.
Ich fuhr um 8:15 los, es hatte bereits 40° C – langsam aber sicher habe ich genug von der Hitze. Selbstverständlich ist mir Sonne lieber anstatt Regen, aber seit mind. 10 Tagen täglich 45° C – 50° C, keinen Schatten den ganzen Tag, die Motorradkleidung und der Helm machen einem schon zu schaffen. Die fuhr entlang der Küste, immer wieder konnte man den Pazifik sehen. Die Berge lagen voraus und Richtung Osten. dann ging es wieder in die Berge. Nach ca. 40 km ging es in die Berge, nicht sonderlich hoch, nur 390 m über N.N. Die Luft wurde von Höhenmeter zu Höhenmeter frischer und kühler, das Thermometer fiel auf angenehme 33° C und es wehte eine frische Briese, was die gefühlte Temperatur nochmals um 10° C drückte. Hier war alles grün, die Luft roch noch nach Regen, die Straße war kurvig, man kann nicht mehr erwarten. So fuhr ich etwa 35 km, dann kam eine Ebene. Anfänglich war die Vegetation noch grün, wurde aber von Kilometer zu Kilometer immer weniger. Nach weiteren 35 km war ich wieder in der Wüste und die befürchtete Hitzeschlacht begann wieder und sollte bis La Paz nicht enden. Die Straße war kerzengerade, weder links noch rechts der Straße gab es etwas zu sehen, abgesehen von Müll. Unterwegs kam ich heute durch 3 Baustellen, jeweils 5-7 km lang. Die Fahrbahn wurde erneuert und der Verkehr wurde jeweils auf einen unbefestigten Seitenstreifen aus Sand und Staub umgeleitet. Ihr könnt ich sicher vorstellen, dass das kein Vergnügen war. Nicht der Straße wegen, aber es waren immer Autos vor mir oder kamen mir entgegen, ich fuhr ständig in einer dicken Staubwolke, die Hitze und der Staub gaben eine Schmutzkruste auf der Haut. In La Paz angekommen war ich nicht nur durchgeschwitzt sondern auch staubig von oben bis unten. Der Staub dringt in alle Poren – einfach nur unangenehm.
In La Paz suchte ich mir ein Hotel und duschte erst einmal den gesamten Staub ab, ich hatte den Eindruck den gesamten Staub der Straße mitgenommen zu haben.
Morgen geht es mit der Fähre auf das Festland nach Topolobampo (was für ein wohlklingender Name!), sofern ich meine Einfuhrgenehmigung für das Motorrad erhalte. Ja, ich bin bereits in Mexiko, aber für die Bahia California braucht man keine Einfuhrgenehmigung, nur für das Festland – den Sinn des Gesetzes habe ich nicht verstanden. Ich muss auch nochmals zur Immigration und mein Visa vorlegen. Weshalb einfach wenn es auch kompliziert geht; bringt aber zumindest eine Handvoll Menschen in Lohn und Brot.
Da es heute nicht viel zu berichten gibt möchte ich ein kurzes Resümee über meine Reise entlang der Bahia California ziehen: Ich bin ca. 1.700 km durch die Bahia California gefahren. Es gab sehr schöne Strecken und Gegenden – mich haben vor Allem die Kakteen, die eine oder andere Hochebene mit deren grünen Vegetationen, die Steinwüste mit den Kakteen und einige Buchten entlang des Pazifiks fasziniert. Ich habe in einigen Reiseberichten gelesen, dass die Berichterstatter fasziniert von der Bahia California sind. Diese schönen und interessanten Strecken waren insgesamt weniger als 20% der gesamten Strecke, 80% der Strecke war einfach nur tote, heiße und lebensunfreundliche Wüste, daher kann ich die Einschätzung der Berichterstatter nicht teilen. Es war dennoch eine gute Entscheidung die Bahia California entlang gefahren zu sein, aber sollte ich nochmals durch Mexiko fahren, werde ich durch die Berge des Festlandes fahren.
P.S: War gerade nochmals in der Rezeption des Hotels weil ich eine Kopie  benötigt habe. Der Mann hinter der Rezeption hat mich gefragt ob ich auch die Maschinengewehrschüsse gehört hätte, es sei ja schließlich nebenan gewesen. Ja ich habe diese gehört, ich dachte aber es sei im Fernseher. Ich habe zwar die Polizeisirenen gehört und die Signallichter durch das Fenster gesehen, mir aber keine Gedanken gemacht - in den letzten beiden Tagen ist jeweils ein Toter nebenan gefunden worden.
(Bilder unter: Photos  Mexiko)

16.08.2014
Von Guerro Negro (Mexiko, Bahia California) ca. 360 km nach Loreto (Mexiko, Bahia California)
Heute Nacht habe ich so gut wie nicht geschlafen. Das Hotel liegt, wie alle andern auch, an der Hauptstraße. Ich habe gestern Abend noch ein paar Tacos gegessen und war gegen 21:30 Uhr wieder im Hotel. Es war angenehm ruhig, ein paar Autos fuhren zwar auf der Hauptstraße vorbei, dennoch war soweit noch alles o.k. Gegen 22:00 Uhr erwachte die Ortschaft. Alles was ein Auto hatte traf sich auf der Hauptstraße um sich gegenseitig mit lauter Musik den Rang abzulaufen. Außerdem wurden eine Art Beschleunigungsrennen veranstaltet, die Fahrzeuge, allesamt V8 Maschinen, waren noch lauter als die Musik – ich dachte das geht nicht, aber anscheinend haben die Fahrzeuge keinen Auspuff oder er wurde manipuliert. Nach dem Motto: „Loud pipes save lives“. Kurzum, der Lärm ging bis 3:30 Uhr, an Schlaf war nicht zu denken. Ich döste dann noch bis 7:30 Uhr und stand dann auf und packte das Motorrad.
Gleich nach der Ortschaft begann wieder die Wüste, der ich für ca. 100km folgte. Die Landschaft war karg und sandig soweit das Auge reichte und hatte so gut wie keinen Bewuchs, hat in Urzeiten ja schließlich zum Meer gehört.  Allmählich wurde die Vegetation wieder grüner, es wuchsen wieder große Kakteen und kleine Büsche, links und rechts sah man wieder Berge. Ich musste erneuet eine Militärkontrolle passieren, dieses Mal wurden aber sämtliche Daten der Reisenden in einer Liste eingetragen (Datum Uhrzeit, Name, Startort, Zielort, Marke Fahrzeug, Baujahr und Kennzeichen). Mir ist es ein Rätsel weshalb solche Daten erhoben werden. Langsam wurde die Landschaft immer grüner, bis nach einer Anhöhe ein Palmenwald und eine kleine Ortschaft auftauchte. So plötzlich wie diese Oase auftauchte, so plötzlich verschwand sie auch wieder und die Landschaft wurde wieder karg. Die Berge östlich wurden immer Höher und ich näherte mich der Ortschaft Santa Rosalina. Die Ortschaft liegt am Meer, ich freute mich schon auf die Stadt, denn ich hatte eine bestimmte Vorstellung von Strand, Tourismus und Palmen. Meine Vorstellung wurde bitter enttäuscht. Die Stadt hat weder Tourismus, noch ist sie attraktiv. Rings um die Stadt sind Raffinerien, das Benzin wird in Tankschiffe gepumpt. Die Stadt hat nichts Schönes, nur kaputte und rostige Fabriken, Müll wohin man sieht. Dennoch hielt ich an um etwas zu essen. Es war zwar erst 11:00 Uhr, aber für selbstgemachte Tacos mit Rinderfleisch ist es nie zu früh. 3 große Tacos und eine Cola für 3 Euro. Ich muss wohl nicht explizit erwähnen dass die Tacos sehr lecker waren. Kurz nach der Stadt fuhr ich zu einem Fischerdorf. Das Dorf war sehr staubig und es gab keinen Strand, dafür roch es nach Fisch. Ich hielt mich nicht lang auf und fuhr weiter.
Ich fuhr wieder und die Berge und weg vom Meer, die Straße war sehr kurvig und sehr schön zu fahren und die Landschaft wurde wieder karg und plötzlich wieder grün. Nach ca. 30 km ging die MX1 wieder an der Küste entlang, die Kurven blieben. Nach wenigen Kilometern kam ich einem relativ schönen Strand vorbei. Eine Straße führte zum Strand und so fuhr ich zum Strand. Ich überlegte kurz ob ich schwimmen gegen sollte und schon hatte ich meine Motorradkleidung abgelegt und war im Wasser. Das Wasser war sehr sauber und der Untergrund im Meer bestand aus Sand. Die erhoffte Abkühlung war es allerdings nicht – ich schätze die Wassertemperatur lag bei 28 – 30° C; dies wäre die ideale Temperatur für Michaela gewesen. Ich genoss das Wasser für ein paar Minuten, dann zog ich mich wieder an und fuhr weiter. Kaum saß ich auf dem Motorrad war ich wieder schweißgebadet – die Temperatur und die Luftfeuchtigkeit rauben einem den Verstand; zumindest in der Motorradkleidung und unter dem Helm. Die Straße führte nun wieder weg vom Pazifik in die Berge. Die Landschaft war zwar grün aber die Temperaturen höllisch, ich musste noch 50 km durch die Hölle fahren bis ich in Loreto ankam. Loreto ist eigentlich ein Tourismusort, aber hier wollte ich keinen Urlaub verbringen. Ich habe mir ein Hotel im Ortskern gesucht - ich durfte mein Motorrad im Innenhof abstellen – und bin, nachdem ich mein gesamtes Gepäck im Zimmer verstaut und mich umgezogen hatte, zum Strand gelaufen. Am Strand und auf der Promenade war ich die einzige Person – ich dachte immer es ist „high season“; zumindest den Preisen nach zu urteilen. Der Strand ist nicht sauber, das Wasser ist ebenfalls nicht sauber und alles ist wenig ansprechend.
Morgen geht es weiter nach La Paz und am Montag möchte ich mit der Fähre auf das Festland übersetzen.
Ich habe mir heute vom 24.08.2014 bis 31.08.2014 eine Juniorsuite  in RIU Palace Puerto Vallarta gebucht. Das Hotel ist ein all-inclusive Hotel und ich muss mich um nichts kümmern und werde bestens versorgt. Ich hoffe dort ein wenig zur Ruhe zu kommen und die psychische Kraft, die ich für die Weiterreise nach Mittelamerika benötige, sammeln zu können – Michaela fehlt mir so sehr, dass ich eigentlich nicht mehr klar denken kann und die Reise bring mich dadurch an meine psychischen Grenzen. Es vergeht kein Tag an dem ich nicht mehrmals um Michaela traure und Tränen vergieße.

Heute Abend habe ich die besten Tachos und Volcanos gegessen, die ich jemals gehabt habe. Natürlich an einem Straßenstand, diese sind eigentlich immer besser als ein Restaurant. Drei Tachos und ein Volcano kosteten weniger als vier Euro, es war mir ein Bedürfnis umgerechnet auf 5 Euro aufzurunden.
(Bilder unter: Photos Mexiko)

15.08.2014
Von El Rosario (Mexico, Bahia California) ca. 350 km nach Guerro Negro (Mexiko, Bahia California)
Habe heute Nach gut schlafen können, Zimmer war super und es war ruhig. Ich habe heute Morgen im Zimmer noch einen Kaffee getrunken und bin gegen 8:30 Uhr losgefahren. Die Reise heute führt mich vom nördlichen in den südlichen Teil des Bahia California.
Gleich nach der Ortschaft fuhr ich in die Berge. Die Straße, ich folge immer der MX1, war kurvenreich und schön zu fahren. Lieder auch hier entlang der Straße, und sogar an den Bergen, nur Müll; weggeworfene Plastikflachen, Plastiktüten, Flaschen, Reifen etc. - sehr schade, aber so kenn ich Mexiko. Es ging ca. 50 km bergauf und bergab, durch Täler und Hochebenen; die Vegetation war karg, die Sträucher sind knochentrocken. Die Landschaft wechselt hier ständig, mal roter Sand mit Kakteen, dann wieder weißer Sand mit einer anderen Kakteenart und zwischendurch auch nur Sträucher und Steine. Allmählich werden die Kakteen größer, bis sie schließlich nahezu die Größe eines Baumes erreichen. Dann, wieder auf einer Hochebene wieder nur Sträucher und kleine Büsche. Als ich eine Anhöhe hinauffuhr und um eine Kurve kam dachte ich, ich sei in einer anderen Welt. Riesige Steine und Steinberge und dazwischen riesige Kakteen. Dieser Anblick war faszinierend und sehr beeindruckend. Diese Landschaft folgte verschwand nach ca. 30 km so schnell wie sie kam. Nach wenigen Kilometern kam ein kleines Dorf, dort kaufte ich etwas zu trinken, denn es war inzwischen sehr heiß geworden – es km noch Schlimmer, dazu aber später.
In dem Dorf verkaufte ein Mann Benzin. Die letzte Tankstelle war in El Rosario und die nächste sollte in Guerro Negro sein, also 350 km ohne Tankstelle. Da muss ich mit meinem 19 Liter Tank schon gut kalkulieren. Der Verbrauch liegt, je nach Fahrweise, zwischen 5 und 6,5 Litern pro 100 Kilometer. Man darf nicht vergessen ich habe sperrige Koffer am Motorrad und hohes Gepäck am Heck, das Motorrad ist gut beladen – das alles sind Faktoren für einen erhöhten Benzinverbrauch. Ansonsten gab es in dem Dorf nichts zu sehen. Nachdem ich meine beiden Coke light getrunken hatte fuhr ich weiter in eine karge und flache Hochebene. Dieser Hochebene folgte ich für ca. 50 km. Mitten in der Hochebene, ich hatte weder eine Farm noch sonst etwas gesehen lagen Rinder unter einem Baum. Der Anblick war grotesk, kein Gras und kein Wasser zu sehen – was macht das Vieh hier? Nach einer weiteren Anhöhe kam ich in eine weitere Hochebene, diese war wiederum mit Kakteen bewachsen. Die nächste Hochebene war wieder karg mit niedrigem Buschbewuchs. Dann kam ich in eine absolut karge Hochebene, hier verweigerten sogar die Kakteen das Wachstum – die Temperatur lag bei über 50° C. Auf dieser Hochebene musste ich ca. 90 km fahren, mit der Zeit fällt einem das atmen schwer. Kurz vor meinem Etappenziel kam ich wieder in die Nähe des Pazifiks, die Luft wurde angenehm kühl, endlich konnte ich wieder durchatmen. Nun musste ich nur noch eine Militärkontrolle passieren (ich wurde wieder ohne anhalten zu müssen durchgewunken) und ich war in Guerra Negro.
Ich suchte mir ein Motel, die Auswahl war nicht besonders groß und die Motels machten keinen guten Eindruck. Ich entschied mich für das Motel, das am besten aussah. Ich bezahlte 360 Pesos (gestern waren es 440 Pesos – sind ca. 5 Euro mehr als heute) und betrat das Zimmer. Mir blieb die Luft weg, wo bin ich den hier gelandet. Gestern ein wirklich tolles Zimmer und heute eine Bruchbude für nahezu den Selben Preis. Nicht gut, aber da muss ich nun wohl durch.
Ich verstaute mein Gepäck im Hotel und ging erst einmal etwas essen. Die letzte Mahlzeit hatte ich gestern Morgen; Frühstück bei Mac Donalds. Das Dorf ist relativ groß und es gibt eine Auswahl an Essen, ich habe Enchiladas gegessen – zum Glück esse ich gerne Mexikanisch. Anschließend wollte ich zum Strand an das Meer fahren, die Straße war aber durch eine Schrank gesperrt und die beiden Wachposten ließen mich nicht durchfahren. So bin ich auf Sandpisten soweit wie möglich zum Meer gefahren. An einer Stelle konnte man die Sanddünen, zu denen ich auch fahren wollte (ging aber wegen der abgesperrten Straße nicht), ganz gut sehen.
Morgen muss ich ca. 200 km durch die Wüste fahren bis ich wieder an den Pazifik komme, dieses Mal aber an den Kanal zwischen Festland und Bahia California.

P.S. Habe heute Abend im Zimmer bereits drei über Daumen große Schaben getötet - ich denke dies wird eine kurze Nacht werden und ich werde Morgen früh mit dem ersten Tageslicht dieses Etablissement verlassen. Nicht schade darum!
(Bilder unter: Photos Mexiko)

14.08.2014
Ensenada (Mexiko, Bahia California) ca. 270 km nach El Rosario (Mexiko, Bahia California)

Hatte heute eine unruhige Nacht. Das Motel lag an einer Hauptstraße und im Innenhof (wo auch alle Zimmertüren sind) war die ganze Nacht ein ständiges rein- und rausfahren von irgendwelchen Leuten die wohl zum Motel gehörten; die Lautstärke der Auto glich eher einem Rennwagen als einem PKW. Mein Zimmer lag zudem direkt neben der Rezeption und die Gäste sprechen von außen durch ein Fenster mit dem Rezeptionsmitarbeiter. Dies ging ebenfalls bis ca. 2:30 Uhr morgens und dann wieder ab ca. 6:30 Uhr. Zudem war es im Zimmer stickig und heiß. Also eine kurze Nacht.
Nach dem Aufstehen bin ich zum Frühstück in ein Mac Donalds gegangen (es war das erste und das letzte mal; ich mg grundsätzlich kein Fastfood, aber das Frühstück schlägt alles) und anschließend noch schnell zur Immigration, ich brauchte ja noch mein Travel Permit. Ich war der einzige im Office und den beiden Mitarbeitern war deutlich anzusehen dass ich störe. Macht nichts, sie werden dafür bezahlt und ich muss ja schließlich auch 25 USD für die Reiseerlaubnis bezahlen (sollten wir in Deutschland eigentlich auch einführen).  Die gesamte Prozedur dauerte nur wenige Minuten, kurz in meinen Pass gesehen, ich habe das Formular ausgefüllt und die Gebühr bezahlt, schon hatte ich meine Travel Permit und die beiden Beamten konnten wieder die ihrem Vormittagsschlaf nachgehen. Wahrscheinlich war gestern Hochbetrieb, denn gestern war Cruising Ship Day, es lag ein riesiges Schiff im Hafen und das drückte wohl auf die Arbeitsmoral.
Zurück zum Hotel, schnell das Motorrad bepackt (hatte ich schon einmal erwähnt, dass die Prozedur lästig ist) und schon war ich wieder auf der Straße. Ich musste mich ca. 20 km durch die Stadt und die Vororte quälen (die Vororte bestehen aus einer Reihe Häuser links und rechts der Straße, dafür ewig lang) bis ich endlich wieder normal fahren konnte. In den Städten muss man schon 8 Sinne haben, Rücksicht ist hier ein Fremdwort und ich habe manchmal die Vermutung es werden Bonuspunkte für abgeschossene Motorradtouristen vergeben, speziell für Deutsche. Aber nicht mit mir, das müssen die schon früher aufstehen.
Heute war es bis auf wenige Kilometer staubig, trocken, und dreckig; links und rechts entlang der Straße liegt nur Müll.
Als ich endlich die Stadt hinter mir gelassen hatte war die Landschaft offen und grün und umringt von Bergen, die Temperatur lag bei ca. 45° C. Hier gab es einige Weingüter, teilweise Reben soweit das Auge reichte. Wenige Kilometer später wurde die Landschaft wieder sehr karg und wüstenähnlich, weiterhin waren rings herum Berge. Ich kam an eine Baustelle, die sich nach Beschilderung ca. 7 km in die Länge zog. Die Straße war während der gesamten Baustelle nicht asphaltiert, nur Erde und Schotter. Soweit so gut – man beachte die Trockenheit. Es waren immer Fahrzeuge voraus es kamen mir Fahrzeuge entgegen. Da die Straße knochentrocken war, lag ständig eine dicke Staubwand in der Luft, und ich ständig mittendrin. Ich hatte den Eindruck den halben Staub der Straße geschluckt zu haben, meine Zähne knirschten und der Staub war überall. Nach der Baustelle kam zum Glück eine Ortschaft wo ich mir etwas zum Trinken kaufen konnte. Es tat gut den Staub herunter zu spülen. Ich fuhr wieder in die Berge und überall waren Kakteenfarmen. Anschließend kam ich wieder in ein grünes Tal, wo wiederum Wein angebaut wurde um darauf hin sofort wieder in die karge Landschaft zu gelangen, die ich bereits die ganze Zeit durchfuhr.
Irgendwann fiel die Temperatur auf ca. 26° c (war schon fast kalt, wenn man ständig Temperaturen von weit über 40° C gewohnt ist), ein kühler Wind kam von Westen her und die Luft schmeckte nach Salz. Der Pazifik kündigte sich an. Ich musste heute ca. 120 km weit fahren um den Pazifik zu sehen. Nach einer Anhöhe
lag er Pazifik endlich es vor mir, was für ein Anblick. Ich nahm die nächste Abzweigung und fuhr zum Stand – ein Strand war es zwar nicht, aber es war immerhin war ich am Pazifik. Für ca. 30 Minuten genoss ich die Ruhe und das Geräusch der Wellen und des Windes, dann fuhr ich weiter. Östlich waren weiterhin Berge, zum Pazifik hin jedoch weißer oder roter Sand. Nach ca. 25 km fuhr ich wieder in die Berge, die Straße war sehr kurvenreich und es ging ständig auf und ab bis El Rosario.
Heute musste ich wieder zwei Militärkontrollen passieren. Habe mein Visier immer oben gehabt und bei der Anfahrt zum Haltepunkt immer meine Sonnenbrille angenommen; ich durfte bei beiden Kontrollen ohne anhalten zu müssen sofort weiterfahren. 
In El Rorario suchte ich mir ein Motel. Das Hotel hier kostet das Selbe wie das Motel letzte Nacht, nur dieses Zimmer hat Klimaanlage, einen Ventilator, eine riesige Dusche, alles aus feinstem Terrakotta, das Zimmer ist sehr sauber, die Möbel sind aus feinstem Holz etc. – so lässt es sich logieren. Dieser Zimmer würde ich gerne für den Rest meine Reise mitnehmen.
Morgen fahre ich weiter nach Guerre Negro (Mitte der Bahia California).
(Bilder unter: Photos Mexiko)

13.08.2014
El Centro (USA, Kalifornien) ca.  350 km bis Ensenada (Mexiko, Bahia California).
Heute Morgen hatte es bereits um 8:00 Uhr  ca. 40° C, das kann ja heute heiter werden. Ich habe nur ein kleines Frühstück (3 Schieben Toast, einen Kaffee und 5 Gläser Orangensaft) zu mir genommen und machte mich dann auf den Weg zur Grenze. Es war eine kurze Fahrt, sind ja nur 30 km bis nach Mexicali.
An der Grenze angekommen konnte ich ohne weiteres aus USA ausreisen, dann kam die Mexikanische Grenze. Ich hatte schon ein etwas laues Gefühl, denn ich habe in letzter Zeit einiges von Motorradreisenden gelesen – viele hatten Probleme. Nun gut, ich muss da durch. An der Grenze gab es mehrere Linien, ich entschloss mich für die Mittlere. Ich wartete an der Ampel bis diese grün wurde und ich fuhr zum Kontrollhaus vor. Helm war hochgeklappt und Sonnenbrille abgesetzt, schließlich möchte der Zollbeamte ja sehen mit wem er es zu tun hat. Ich hielt an und wünschte der Zollbeamtin freundlich einen guten Tag. Sie fragte mich was in meinem Gepäck sei und ich zählte den Inhalt auf; Kleidung, Schuhe, Werkzeug, Campingausrüstung, Schlafsack und Isomatte. Sie nickte freundlich, das Ganze dauerte keine 20 Sekunden, wünschte mir einen schönen Tag und ich war in Mexiko. Ich musste noch nicht einmal meinen Pass zeigen – und ich hatte extra meine Papiere bereitgelegt. Auch gut, schon keine Probleme.
Nach der Grenze fuhr ich stadtauswärts in Richtung MX3. Links und rechts von der Straße war Müll, teilweise stank es widerlich; aber einen solchen Anblick hatten wir ja bereits mehrfach bei unseren letzten Besuchen in Mexiko gesehen. Die Häuser entlang der Straße waren Ruinen, aber darin lebten noch Menschen.
Nach wenigen Kilometren war ich wieder in der Wüste, die links und rechts von Bergen umsäumt war. Weit voraus konnte man ebenfalls Berge sehen. Ich fuhr Richtung Süden durch die abwechslungsreiche Wüste. Teilweise war es eine Sandwüste, dann wieder rote Erde. Nach ca.100 km kam sah ich rechts (Richtung Westen) eine sehr flache Landschaft, die weiß schimmerte. Zuerst dachte ich dies sei ein ausgetrockneter Salzsee, doch nach wenigen Kilometern sah ich sehr seichtes Wasser, weiß schimmerndes Wasser. Dies musste ich mir genauer ansehen; es stellte sich heraus, dass dies ein Teil des Ozeans ist. Bis hier muss vor etlichen Jahren das Meer gereicht haben. So fuhr ich weiter durch die Wüste und kam an einer Miene vorbei, was hier abgebaut wird, konnte ich nicht erkennen. Nach ca. 30 km, dort machte die MX3 einen Bogen in Richtung Osten, kam ich an eine Militärkontrolle. Der Soldat wollte in meine rechten Koffer sehen, kein Problem. Ich habe ihn geöffnet, er war einen kurzem Blick hinein, und schon durfte weiterfahren. Die MX3 führt nun in einem Tal durch einen Nationalpark, rings herum umgeben von Bergen, direkt auf ein Bergmassiv hin. Hier ist die Vegetation besonders schön, viele Kakteen (schließlich bin ich im Land der Kakteen).
Ich fuhr in die Berge und die Landschaft änderte ich, her war alles grün und fruchtbar, auf einem Feld wurden Melonen geerntet. Wenige Kilometer später war ich in der Prärie – eindrucksvoll wie schnell und häufig sich hier die Landschaft ändert. Nach einer Kurve kam ich erneut in eine Militärkontrolle. Dieses Mal musste  ich den Motor ausmachen und der Soldat stöberte in meinem Tankrucksack; anschließend musste ich meine rechten Koffer öffnen. Auch hier schaute er hinein und hob die obersten Dinge an, dann war die Kontrolle beendet (so wie er gesucht hat, hätte er nie etwas gefunden, ich denke, er musste lediglich seine Macht zeigen – ich habe damit kein Problem, ich habe Zeit und wenn nötig räume ich halt auch den Koffer aus; ich habe ja nichts zu verbergen). Nun fuhr ich wieder in die Berge auf ca. 1.200 m, die Straße war eng und sehr kurvig. Nach weiteren 30 km hing es allmähloch hinunter nach Ensenada; allerdings ist vom Ozean nichts zu sehen.
Ich fuhr ins Hotel, welches ich über Booking.com gebucht hatte. Vor Ort kostet das Hotel 240 Pesos (ca. 15 €), über Booking kostet das Hotel 440 Pesos (ca. 28 €). Passiert mir nicht wieder, buche keine Hotels mehr im Voraus. Beim kauf von Benzin habe ich heute auch mein Lehrgeld bezahlt, ich wollte nicht an meinen Reservekanister. In einem kleinen Dorf verkaufte jemand Benzin (Tankstellen in Mexico sind alle Staatlich; ca. 75 Eurocent je Liter), ich habe 2 Euro pro Liter bezahlt – na gut, wenn es den armen Leuten hilft ist es ja alles in bester Ordnung.
Im Hotel angekommen habe ich eingecheckt und bin dann in das Stadtzentrum gelaufen, ich hatte einen Bärenhunger, denn ich hatte heute zum Frühstück nur 3 Schieben Toast, sonst nichts. Die Tacos waren lecker und sehr günstig.
P.S. Ich bin froh den längeren Weg nach Ensenada gewählt zu haben, denn heute hatte ich viele schöne und aufregende Landschaften gesehen.
(Bilder unter: Photos Mexiko)


Seiten: 1



© Thomas Stix, Böblingen