Panamericana - Abenteuer auf zwei Rädern
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Seite 1

Reiseberichte Kolumbien


03.11.2014
Von Pasto (Kolumbien) ca. 310 km nach Quito (Ecuador)
Heute Morgen bin ich um 7:00 Uhr aufgewacht und habe die Dusche nochmals richtig genossen; so eine Dusche werde ich so schnell nicht wieder finden. Um 7:45 Uhr bin ich zum frühstücken gegangen. Es gab Omelett mir einem süßen Brötchen und Tee. Nach dem Frühstück habe ich eine Taschen gepackt, mich  umgezogen und meine Sachen zum Motorrad gebracht.
Um 8:45 Uhr bin ich bei Sonnenschein losgefahren und musste durch die Stadt fahren bis ich wieder auf die I-25 Richtung Ecuador kam. Der Verkehr in der Stadt war wie überall in Mittel- und Südamerika chaotisch. Viel Verkehr, jeder parkt wo er möchte und wechselt die Spuren so, dass er den Verkehr maximal behindern kann. In der Stadt hat ein Auto versucht sich vorzudrängeln und ist an meinem linken Koffer hängen geblieben – er hat mich fast umgeworfen.
Pasto liegt auf 2.500 m Höhe, nach der Stadt ging es sofort wieder bis auf 3.200 m bergauf. Von oben hatte ich einen wunderbaren Blick in die darunterliegenden Täler und die entfernten Berge. Nach ca. einem Kilometer ging es wieder bergab bis auf ca. 1.700 m Höhe. Zuerst fuhr ich auf der Hochebene bergab, dann kam ich in ein Tal und folgte diesem weiterhin bergab. Nach ca. 20 Kilometer erreichte ich eine Brücke über einen Fluss. Der Fluss hat eine tiefe Schlucht in die Felsen gespült. Ab hier ging es wieder bis auf ca. 2.800 m bergauf. Die Straße führte ca. 30 Kilometer bergauf- und wieder bergab bis ich endlich den höchsten Punkt erreichte. Dort kam ich in ein Flusstal und folgte diesem. Einige Bergeabschnitte schienen in einem saftigen Grün, andere waren mit Bäumen und Büschen bewachsen. Nach ca. 80 Kilometer erreichte ich die Grenze. In hielt auf der Kolumbischen Seite an und ging zur Migration um meinen Ausreisestempel zu erhalten. Anschließend ging ich zur DIAN wo ich meine temporäre Einfuhrgenehmigung für mein Motorrad abgeben musste.  Beides zusammen hatte keine 3 Minuten gedauert und ich konnte  über die Grenze nach Ecuador fahren.
(Bilder unter: Photos Kolumbien)

02.11.2014
Von Popayan ca. 320 km nach Pasto (Kolumbien)
Heute morgen war ich bereits um 5:30 Uhr wach,  bin aber noch bis 6:45 Uhr im Bett geblieben. Anschließend habe ich mich geduscht, meine Sachen auf dem Motorrad verstaut und um 7:30 Uhr losgefahren. Bevor ich losfuhr habe ich in dem Restaurant noch einen Orangensaft getrunken; ich brauchte irgendetwas im Magen.
Die Berge rings herum warn in Wolken gehüllt, es regnete nicht, hatte aber nur ca. 15° C. Es herrschte kein Verkehr und so kam ich ganz gut voran. Seit gestern fahre ich auf der I-25 Richtung Süden. Die Straße war sehr kurvig und ich fuhr ca. 30 Kilometer in einem Hochtal. Die Vegetation änderte sich ständig. Mal wuchsen Laubbäume, dann wieder Büsche oder es war eine Graslandschaft mit Bäumen und Büschen. Hier oben wird überall Kaffee angebaut – von dieser Gegend stammt der berühmte Hochlandkaffee Kolumbiens. Nach wenigen Kilometern sah ich in einiger Entfernung einen Nadelwald mit roten Baumkronen, diese Art Bäume hatte ich zuvor noch nicht gesehen. Ich kam nach Popayan und als ich bereits aus der Stadt hinausfuhr war auf der rechten Seite ein kleine Bäckerei. Ich hielt an und bestellte einen Kaffee und zwei Croissants mit Vanille gefüllt – alles zusammen hat weniger als einen Euro gekostet. Gestärkt fuhr ich weiter.
Je weiter ich fuhr desto mehr kam ich wieder in den Regenwald. Es ging bergab und dann sofort wieder bergauf. So ging es für ca. 95 Kilometer. Ich kam an vier Baustellen vorbei und musste einige Flüsse überqueren. Dann ging es bergab auf ca. 600 m Höhe. Die Temperatur stieg sofort auf ca. 38° C. Ich kam in ein weites Tal. In dem Tal gibt es viele Obstbäume und es werden Melonen angebaut. Entlang der Straße halten kleine Händler ihre Waren an Ständen feil. Zwischendurch stehen vereinzelt Rinderfarmen. Ich kam durch einige kleine Dörfer, die Menschen winkten mir zu. Heute bin ich bestimmt durch 20 Militär- und Polizeikontrollen gefahren, konnte aber jedes Mal ohne anzuhalten weiterfahren.
Ich fuhr ca. 60 Kilometer durch das Tal als es wieder bergauf ging. Die Straße war anfänglich breit und sehr gut ausgebaut, je höher ich kam desto schlechter wurde die Straße. Schlaglöcher, abgeplatzte Fahrbahndecke und Spurrillen wechselten sich ab. Um das Material zu schonen bin ich langsamer gefahren. Die Aussicht in die Täler und die umliegenden Berge war einmalig. Viele Berge sind mit Regenwald bewachsen, andere wiederrum strahlen in einem satten hellen Grün und sind mit Gras bewachsen. Ich hatte einen schönen Blick auf das breites Flussbett welches sich durch das Tal schlängelte. Erst bei 2.800 m Höhe war ich auf dem Gipfel angekommen. Hier oben gab es eine Tankstelle, das Benzin kostetet nur ca. 2,3 Euro je Galone – ich tankte voll. Nun ging es wieder entlang mehrerer Berge bergab bis auf ca. 1.200 m Höhe. Nun waren es nur noch wenige Kilometer bis Pasto, die Straße ging wieder bergauf. Sowohl bergauf als auch bergab fuhren die LKW’s im Schritttempo und zogen eine lange Schlage von Autos hinter sich her. Die Berge um mich herum waren mit Wolken behangen, dies verhieß nichts Gutes. Es kam wie es kommen musste, es begann zu regnen. Da ich im Verkehr steckte konnte ich nicht anhalten und musste weiterfahren. Zum Glück hatte ich meinen Windstopper unter der Motorradjacke an, so wurde ich wenigstens nicht komplett nass. Der Regen hielt für ca. 5 Kilometer an, dann war der Spuk vorbei. Ich rollte hinunter nach Pasto und suchte mir ein Hotel. Ich fand ein sehr schönes Hotel für 50 USD inkl. Frühstück und Garage. Auf dem Zimmer nahm ich erst einmal eine heiße Dusche. Dies ist die erste Dusche seit Wochen bei der heißes Wasser kommt und einen richten Duschkopf hat. Ich genoss die Dusche und lies für ca. 10 Minuten das heiße Wasser über meinen Körper laufen.
Gegen 17:00 Uhr machte ich mich auf den Weg um etwas zu Abend zu essen. Morgen werde ich nach Ecuador einreisen. Ich bin auf die Einreiseformalitäten gespannt.
(Bilder unter: Photos Kolumbien)

01.11.2014
Nähe Armenia ca. 320 km bis wenige Kilometer vor Paraguye (Kolumbien)
Ich bin heute um 7:00 Uhr aufgestanden und habe um 8:00 Uhr gefrühstückt. Nach dem Frühstück bin ich zum Tanken gefahren und habe ein paar Dinge erledigt. Um 10:30 Uhr bin ich zum Haupthaus gelaufen - Andy hatte mich begleitet - um meine Rechnung zu begleichen, denn ich wollte morgen sehr früh abreisen. An der Rezeption wurde mir gesagt dass wir zwar noch eine Nacht reserviert hatten, bei der Buchung aber ein Fehler unterlaufen ist, d.h. wir hatten für heute Nacht kein Zimmer. Da ich keine sinnlose Diskussion führen wollte habe ich meine Rechnung bezahlt und habe gesagt dass ich abreisen werde. Andy hat sich ein Zelt mit Doppelbett gemietet, ich wollte aber nicht länger bleiben.
Da es inzwischen 11:00 Uhr war hätten bereits aus dem Zimmer heraus sein müssen. Mir blieb also nichts anders übrig als auf die Schnelle meine Sachen zu packen, die Koffer an das Motorrad hängen und alles auf dem Motorrad zu verstauen. Eigentlich wollte ich das am Nachmittag in aller Ruhe machen, in Eile packen macht wenig Sinn.
Um 12:00 Uhr war ich reisebereit und habe mich noch von Andy verabschiedet und bin dann Richtung Süden gefahren. Zuerst musste ich auf einer sehr schmalen und kurvigen Straße, die durch den Regenwald führt. in ein Tal fahren und von dort wieder auf einen Berg. Oben angekommen ging es bergab nach Armenia. Nach Armenia fuhr ich auf der Ruta 40 durch eine hügelige Landschaft. Es ist alles in einem leuchtenden Grün, selbst die Bäume und Sträucher stahlen in einem satten Grün. Nach ca. 80 Kilometer erreichte ich eine weite Hochebene, die Straße wurde vierspurig und war gerade. Die Temperatur stieg auf 39°C und ich begann wieder zu schwitzen. Auf der Hochebene wird sehr viel Zuckerrohr angebaut, zwischendurch stehen Rinderfarmen oder es werden Trauben angebaut. Nach ca. 120 Kilometer erreichte ich Santiago de Cali. In der Stadt herrschte Verkehrschaos und ich benötigte 30 Minuten bis ich Cali hinter mir gelassen hatte. Ich schaffte es nur daher in 30 Minuten, da ich mich entweder zwischen den Fahrzeugen hindurchquetschte (weil alle anderen Zweiträder auch (nur ich habe noch Koffer und benötige etwas ehr Platz) oder einfach links vorbeifuhr. Ca. 30 Kilometer nach Cali, inzwischen war es 15:50 Uhr, suchte ich nach einem Hotel, aber ich kam wieder in die Berge und es gab keine Hotels. Die Landschaft änderte sich wieder in Regenwald und es wurde kühler.  Es herrschte viel Verkehr und die Lastwagen kamen bergauf nicht voran. Ich überholte wann immer ich konnte und kam ganz gut voran. Hier gibt es alle 5-10 Kilometer Militärkontrollen, ich wurde aber immer musste nicht anhalten. Nach weiteren 40 Kilometer sah ich ein neben einer Tankstelle ein Hotel. Das Hotel ist einfach, sauber und günstig (Zimmer mit Bad, und Dusche kostet ca. 7 Euro) und wird hauptsächlich von den LKW Fahrern genutzt. Das Hotel hat kein Internet, was man bei dem Preis auch nicht erwarten kann. Morgen fahre ich weiter in Richtung Ecuador. Wenn nichts dazwischenkommt werde ich übermorgen in Ecuador sein. Ich habe mehrfach gelesen, dass es als Tourist schwierig ist in Ecuador Benzin zu bekommen. Es gibt Tankstellen, aber es wird kein Benzin an Touristen verkauft. Von Grenze bis Grenze sind es ca. 1.100 km und ich muss auf jeden Fall mind. 2 Mal tanken – bin gespannt ob es wirklich so schwierig ist Benzin zu bekommen.
(Bilder unter: Photos Kolumbien)

31.10.2014
Off-und On-Road Tour rund um Armenia  (Kolumbien)
Ich bin heute Morgen um 6:00 Uhr aufgestanden und habe mir den Sonnenuntergang angesehen und einen Kaffee getrunken. Um 8:00 Uhr sind wir zum Frühstück in das Haupthaus gegangen, um 9:00 Uhr sollten wir von Marios Cousin abgeholt werden. Wir saßen noch beim Frühstück als Marios Cousin eintraf, es war erst 8:30 Uhr. Da ich mich nicht sonderlich wohl fühlte und ich keine Kraft hatte fragte ich, ob der Off-Road Teil schwierig sei. Ich erhielt die Antwort, dass es lediglich leichter Schotter sei – aufgrund diese Aussage entschied ich mitzufahren. Logan schlief noch, Andy hat ihn dann geweckt. Logan kam dann gegen 9:00 Uhr zum Frühstück. Wir waren bereits fertig für die Abfahrt, Logan aß gemütlich und lud anschließend noch seine ActionCam.
Wir kamen erst um 10:15 Uhr vom Hostal weg. Das Hostal liegt bereits an einer unbefestigten Straße. Es ging steil bergab und über einen Fluss, alles war schlammig und rutschig – so viel zu leichter Schotter. Wir fuhren durch ein Tal, durch das ein Fluss führt. Der Weg wurde immer schlammiger und es gab 12-10 Meter Wasser,- Schlammlöcher, die teilweise 40-50 cm tief waren. Die fahrt durch die Löcher war alles andere als einfach. Wir waren wieder mitten im Regenwald, die Vegetation hat hier viele Grünfassetten und die Artenvielfalt ist atemberaubend. Wir folgten dem Tal für einige Kilometer, dann ging es steil bergauf. Überflüssig zu erwähnen dass es alles andere als leichter Schotter war. Der Weg bestand aus losen Steinen und viel Matsch. Logan blieb mitten im Hang stecken und musste geborgen werden. Nach ca. 15 Kilometer erreichten wir den Gipfel und kamen auf eine Forststraße. Wir folgten dieser für nochmals ca. 5 Kilometer und kamen dann wieder auf die Ruta 40 Richtung Armenia. Nun fing es an zu regnen (da alle weiterfuhren und ich keine Navi nicht mitgenommen hatte konnte ich nicht anhalten und meine Regenkleidung anziehen) und ich war innerhalb weniger Minuten bis auf die Haut nass – bei meinem aktuellen Gesundheitszustand äußerst ungünstig. Nach ca. 40 Minuten hielten wir in einer kleinen Stadt zum Mittagessen an.
Nach dem Mittagessen fuhren wir für ca. 20 Kilometer durch grüne Berge die mit Gras, Bäumen und Büschen bewachsen waren. Anschließend kamen wir in ein riesiges Tal (Valle del Cauca). In diesem Tal wir hauptsächlich Wein und Zuckerrohr angebaut. Wir folgtem dem Tal für ca. 30 Kilometer und erreichten die Ortschaft Toro. Dort fuhren wir auf in ein Hotel welches auf einer Anhöhe ist. Von hier aus hat man einen atemberaubenden Blick über das gesamte Tal. Felder mit Weintrauben soweit das Auge reicht – im Hintergrund immer die Berge.

Nach einer 30-minütigen Rast machte, inzwischen war es bereits 16:30 Uhr, wir uns auf den Weg nach Armenia. Wir fuhren Richtung Berge.
Kurz vor Armenia hielten wir nochmals an um einen Kaffee zu trinken. Anschließend fuhren wir nach Armenia und kamen gegen 19:00 Uhr in einem weiteren Cafe an und tranken etwas.
Gegen 22:00 Uhr sind wir wieder im Hostel angekommen. Morgen werde ich Vorbereitungen für meine Weiterreise treffen. Ich werde ab sofort wieder alleine weiterreisen.
(Bilder unter: Photos Kolumbien)

30.10.2014
Ruhetag in Hostel in der Nähe von Armenia (Kolumbien)
Trotz meiner Erkältung habe ich heute Nacht ganz gut geschlafen. Das Bett ist sehr  gut und es absolut ruhig hier oben in den Bergen. Unser Zimmer liegt ca. 500 m entfernt vom Haupthaus des Hostels, es absolut ist nichts vom Betrieb im Hostel zu hören. Das nächste Dorf ist ca. 2 km entfernt.
Heute Morgen sind wir gegen 8:00 Uhr aufgestanden, haben einen Kaffee getrunken, haben unsere Wäsche gewaschen und sind dann zum Haupthaus zum Frühstücken gegangen. Das Frühstück fiel nicht gerade üppig aus, es gab 2 Eier nach Wahl und einen Untertassen großen Maisfladen (ich kann diese Fladen nicht mehr sehen geschweige den essen) sowie eine Tasse Kaffee die den Namen Kaffee nicht verdient. Hier in der Gegend wir der berühmte Hochlandkaffee angebaut und man bekommt einen eher schlechteren Muckefuck, das ist schon etwas enttäuschend. Aber es wird wie überall gespart wo man nur kann, Qualität geht zu Lasten von Profit.
Nach dem Frühstück haben wir uns in den Garten des Hotels gesetzt und uns über dies und das unterhalten. Gegen 15:00 Uhr kam unser alter Bekannter Logan im Hostel an. Marios Cousin hat ihn mit seinem Auto ebenfalls, wie am Tag zuvor uns, hierher begleitet. Nachdem Logan im Hostel eingecheckt hat sind wir mit dem Auto in Richtung Barcelona gefahren, dort musste Marios Cousin etwas erledigen. Die Fahrt ging vom Hostal aus über eine unbefestigte Straße mitten durch den Regenwald. Obwohl es geregnet hat war dies ein einmaliges Erlebnis. Wir überquerten mehrere Flüsse, sahen Kaffee- und Mangoplantagen an den Hängen und bekamen einen seltenen Vogel (Name muss ich nochmals erfragen) gleich 3 Mal zu sehen. Der Vogel ein blaues Federkleid und eine relativ langen Schwanz. Andere haben, um diesen Vogel zu Gesicht zu bekommen, tagelange Expeditionen veranstaltet, und wir konnten ihn innerhalb weniger Minuten gleich mehrmals sehen. Leider hatte ich meine Kamera nicht dabei, aber ich wusste ja nicht dass wir eine Reise durch den Regenwald machen würden. Nach ca. 30 Minuten fuhren wir in der Nähe von Armenia wieder auf die Straße. Von hier aus dauerte es nochmals ca. eine Stunde bis wir in Barcelona ankamen. Nachdem alles erledigt war fuhren wir zum Diner nach Armenia. Zuerst hielten wir in einem Restaurant, in dem es typische Kolumbianische  Wurst, die auf einem Holzfeuer gebraten wurde, an. Natürlich gab es zu der Bratwurst einen Maisfladen, was auch sonst. Die Wurst war sehr gut gewürzt und hat mir, obwohl sie sehr fettig war, gut geschmeckt. Aus Anstand habe ich den halben Maisfladen gegessen, die andere Hälfte hätte ich aber beim besten Willen nicht hinuntergebracht. Danach fuhren wir in ein anderes Restaurant in dem es entweder Hühnchen-, Schwein-, oder Rinderspieße gab. Ich entschied mich für einen Rinderspieß; und wie bereits zuvor wurden die Spieße auf einem Holzfeuer gegart. Und, wie könnte es anders sein, es gab Maisfladen als Beilage. Andy und ich haben uns nur kurz angeschaut, auch er kann diese geschmacklosen und staubtrockenen Fladen nicht mehr essen, und uns nichts sehnlicher gewünscht als würde  dieser Fladen beim servieren vom Teller fallen und das Maismehl für diesen Tag verbracht sei. Unser Wunsch blieb natürlich unerfüllt; der Fleischspieß war hervorragend, den Maisfladen habe ich mit der Begründung dass ich satt sei, nicht angerührt. Man kann, wenn man diese Dinger nicht selbst probiert hat, nicht beschreiben wie diese schmecken, bzw. nach nichts schmecken. Ich esse für mein Leben gerne Mais, aber was zu viel ist, ist zu viel.
Nach dem Essen sind wir noch auf einen Kaffee in eine Kaffeebar gefahren. Ich habe einen doppelten Espresso bestellt. Der Espresso war bitter und so stark, dass jemand mit einem Herzleiden an Herzversagen gestorben wäre. Es ist wir weiterhin ein Rätsel weshalb man in einem Kaffeeland keinen vernünftigen Kaffee bekommt. Anschließend sind wir zurück zum Hostel gefahren, wo wir um 22:30 Uhr ankamen. Morgen werden wir um 9:00 Uhr von Marios Cousin abgeholt und fahren dann mit dem Auto in die Berge.
(Bilder unter: Photos Kolumbien)

29.10.2014
Von Bogota (Kolumbien) ca. 320 km nach Armenia (Kolumbien)
Heute sind wir gegen 7:00 Uhr aufgestanden und um 8:30 Uhr losgefahren.  Für die Fahrt aus Bogota heraus bis zur Ruta 40 benötigten wir ca. 1,5 Stunden. Als wir Bogota hinter uns gelassen hatten fuhren wir in die Berge bis auf ca. 2.900 m Höhe. Es war teilweise sehr diesig, die umliegenden Berge sind  mit Büschen und Bäumen unterschiedlicher Grüntöne bewachsen. Wir überquerten einige Flüsse. Das Wasser der Flüsse ist entweder braun oder schwarz. Kurze Zeit später fuhren wir wieder bergab bis auf ca. 700 m Höhe. Danach ging es wieder bergauf und anschließend steil bergab. Nach ca. 10 Kilometer erreichten wir eine Hochebene. Die Hochebene war breit, auf einer Seite waren Berge zu sehen, auf der anderen Seite waren Felder. Die Straße war breit und auf beiden Seiten mit Bäumen bewachsen. Gegen 13:00 Uhr hielten wir an einem kleinen Kiosk an um etwas zu trinken. Die Temperatur betrug ca. 42° C. Wir waren die einzigen Gäste und sofort interessierten sich die Leute für uns und für unsere Motorräder. Wir wurden gefragt ob man Fotos von uns und den Motorräder machen könne. Wenn wir bislang für jeder Foto einen Dollar bekommen hätten wäre die Reise nahezu bezahlt. Nasch ca. 30 Minuten fuhren wir weiter.
Wir fuhren noch ca. 60 Kilometer auf der Hochebene bis wir wieder in die Berge kamen. Die Straße ging steil bergauf und es waren viele Lastwagen unterwegs. Teilweise fuhren die LKW nur Schritttempo, ein Überholen war wegen des Gegenverkehrs kaum möglich. Zusätzlich begann es zu regnen, die Straße war sehr rutschig, die Temperatur betrug nur noch ca. 13° C  und die entgegenkommenden LKW’s fuhren mehr auf der Gegenfahrbahn als auf ihrer eigenen. Erst bei ca. 3.280 m Höhe erreichten wir den Gipfel. Inzwischen waren wir in den Wolken und die Sicht lag unter 20 m. Regen und Nebel ist eine denkbar schlechte Voraussetzung für eine sichere Reise. Nach ca. 4 Kilometer waren wir wieder unter der Wolkengrenze und die Sonne begann wieder zu scheinen. Nach weiteren 20 Kilometer erreichten wir den Vorort von Armenia wo wir den Cousin von Mario trafen.
Wir fuhren zu seinem Haus und haben dort zu Abend gegessen. Nach dem Abendessen fuhren wir noch ca. 25 Kilometer in die Berge zu einem Hostel.
(Bilder unter: Photos Kolumbien)

28.10.2014
Werkstatttag in  Bogota (Kolumbien)
Heute gibt es nicht sonderlich viel zu berichten. Ich bin heute um 8:00 Uhr aufgestanden und habe dann gefrühstückt. Da ich mein Motorrad erst um 14:00 Uhr zur BMW Werkstatt bringen kann sind wir nach dem Frühstück in der näheren Umgebung des Hotels herumgelaufen.
Da es mir immer noch nicht sonderlich gut geht (ich werde die Erkältung einfach nicht los) habe ich mich um 11:00 Uhr nochmals für 2 Stunden hingelegt. Kurz vor 13:00 Uhr fing es an zu regnen; ich dacht noch mir das muss nun wirklich nicht sein. Zum Glück hat es um 13:15 Uhr wieder aufgehört zu regnen und ich fuhr in die Werkstatt. Wir habe nochmals besprochen was alles gemacht werden soll: reinigen der Lufteinlässe und Schläuche, neue Zündkerzen, Synchronisation der Zylinder und eine Kompressionsmessung. Ich wartete ca. 2 Stunden und ging dann nochmals zu dem Monteur. Er war gerade dabei die Kompressionsmessung durchzuführen – die Kompression ist tadellos – eine Sorge weniger. Um 16:00 Uhr war mein Motorrad fertig und beglich die Rechnung und fuhr ins Hotel. Das Motorrad fährt sich wieder wie gewohnt, gute Gasannahme und kein Stottern.
Nachdem ich im Hotel ankam sind wir noch etwas essen gegangen und früh zu Bett gegangen.
(keine Bilder)

27.10.2014
Von Bogota (Kolumbien) ca. 260 km nach Honda und zurück nach Bogota (Kolumbien)
Wir sind heute Morgen erst um 7:45 Uhr aufgestanden, denn wir wollten erst nach der Rushhour aus Bogota herausfahren. Wir frühstückten in aller Ruhe und fuhren gegen 9:30 Uhr los. Bereits als wir von der Garage auf die Straße fuhren nahm mein Motorradkein Gas mehr an. Es stotterte und ging mehrfach aus. Erst als das Motorrad nahezu Betriebstemperatur hatte wurde es besser. Wir benötigten, obwohl die Rushhour bereits vorbei war, dennoch ca. eine Stunde aus Bogota herauszufahren. Wir fuhren durch eine Hochebene bei der zu beiden Seiten Berge sind. Die Hochebene besteht aus einer Grasfläche mit Baumbewuchs. Zwischendurch waren Rinderfarmen zu sehen. Wir fuhren ca. 30 km auf der Hochebene dann ging es 250 Höhenmeter, bis auf ca. 2.000 m Höhe, bergauf.
Nun begann wieder der Regenwald. Bei der Bergauffahrt hatte ich immer mehr das Gefühl mein Motorrad hat keine Power. Als wir die Anhöhe erreicht hatten ging es bis auf 700 m bergab. Die Straße hat viele Kurven und der Regenwald wurde immer dichter. Wir hatten einen wunderschönen Ausblick auf die Täler und die umliegenden Berge. Einige Berge sind lediglich mit Gras und Bäumen bewachsen, der überwiegende Teil aber ist Regenwald. Wir fuhren ca. 25 km bergab und erreichten eine Schlucht durch die ein Fluss führt. Dieser Schlucht folgten wir für ca. 10 Kilometer. Plötzlich ging mein Motorrad während der Fahrt aus und ich versuchte es wieder zu starten. Der Motor sprach an, bei Gas geben ging es jedoch sofort wieder aus. Ich hielt an und wartete eine Weile und startete den Motor erneut. Er sprang an und lief wieder rund, naja, kann ja Mal passieren. Nun ging es wieder steil bergauf. Die Landschaft hat sich nicht gr0ßartig verändert, die Straße wurde jedoch sehr schmal und es waren viele Lastwagen unterwegs. Überholen war nicht einfach, so kamen wir nur langsam voran.
Wir fuhren ca. 20 Kilometer bergauf auf ca. 2.800 m Höhe und dann ging es wieder steil bergab. Bei der Talfahrt ging mein Motor erneut aus. Ich rollte hinunter und startete den Motor erneut, er sprang an und ich konnte weiterfahren. Kurz vor dem Tal starb der Motor erneut, diese Mal jedoch lies er sich nicht mehr starten und ich rollte ca. 2 Kilometer bis ins Tal. Als ich anhielt versuchte ich den Motor wieder zu starten, das Motorrad sprang an. Wir beschlossen nicht unser ursprüngliches Ziel Manizales sondern Medellin zu einem BMW-Händler zu fahren. Nach Medellin waren es noch ca. 280 km. Wir kamen an einem Anstieg an eine Baustelle, wir mussten anhalten und ca. 10 Minuten waren. Als wir wieder losfuhren starb der Motor erneut und lies sich nicht mehr starten. Wir beschlossen in der hinter uns liegenden Ortschaft nach einem Transporter zu sehen, denn das Motorrad muss in die Werkstatt. Ich drehte rum und rollte in die Ortschaft hinab. Kurz vor der Ortschaft versuchte ich erneut den Motor zu starten, er sprang an. Wir beratschlagten erneut und beschlossen wieder in Richtung Bogota zu fahren, denn Bogota war nur 125 km entfernt; allerdings galt es zwei Bergfahren mit jeweils ca. 25 km Länge und mehr als 2.000 Höhenmeter zu meistern. Ich fuhr vorweg und ich hielt das Motorrad auf Touren über 4.000 r/pm.  Kurz vor dem Gipfel des ersten Berges stotterte das Motorrad erneut, ich kuppelte aus und gab kräftig Gas. Der Motor stotterte kurz, lief dann aber wieder rund und ich konnte weiterfahren. Noch waren es ca. 100 km bis Bogota, aber mit jedem Kilometer, mit dem ich näher an Bogota herankam, steigen die Chancen, dass BMW das liegengebliebene Motorrad abholen würde. Als wie wieder im Tal angekommen waren haben wir angehalten und etwas getrunken.
Das Motorrad sprang anstandslos an und so fuhren wir weiter in Richtung des zweiten Aufstieges. Erstaunlicherweise schaffte ich den zweiten Anstieg ohne Schwierigkeiten, musste nun aber tanken. Inzwischen waren es nur noch ca. 40 km bis Bogota und ich hielt an einer Tankstelle an. Nach dem Tanken konnte ich den Motor starten, er ging aber beim Gas geben einfach wieder aus. Ich schüttelte das Motorrad und der Motor sprang an. Ich lies den Motor für ca. 10 Sekunden im Standgas laufen und versuche dann loszufahren. Ich legte den Gang ein und konnte tatsächlich losfahren. Nach ca. 30 Minuten, der Verkehr wurde immer dichter und stockte ständig, erreichten wir den Außenbezirk von Bogota. Ich war froh, denn nun sollte es kein Problem mehr sein das Motorrad, selbst wenn ich liegen bleibe, in die Werkstatt zu bringen. Trotz aller Unwägbarkeiten schaffte ich es in die Werkstatt, es war inzwischen 16:30 Uhr, aber es schaute sich sofort jemand das Motorrad an. Der Fehlerspeicher verriet dass die elektronische Steuerung der Benzinpumpe defekt ist. Die Steuerung wurde ausgetauscht und der Motor lief, nahm aber weiterhin von unten kein Gas an und hat wenig Leistung. Ein weiterer Fehler wurde im Fehlerspeicher gefunden - das Vakuum im Ansaugstutzen ist zu gering.
Morgen bringe ich das Motorrad nochmals in die Werkstatt. Die Aussagstutzen sollen gereinigt und die Zündkerzen erneuert werden, dann soll das Problem endgültig lösen – ich bin gespannt. Sollte das Motorrad weiterhin keine Leistung haben muss ich meine Reise abbrechen, denn es ist mir zu gefährlich mit einem nicht 100%-ig intaktem Motorrad weiter in die Pampas von Südamerika zu fahren.
(Bilder unter: Photos Kolumbien)

25.10.2014 - 26.10.2014
Überbrückungstag in Bogota (Kolumbien)
Am 25.10.2014 haben wir nach dem Frühstück das neue Navigationsgerät und die neue ActionCamera an meinem Motorrad eingebaut. Anschließend haben  wir die Stadt zu Fuss erkundigt und haben noch ein paar Besorgungen erledigt. Nach dem Abendessen sind haben sind wir zeitig zu Bett gegangen.

Am 26.10.1014 sind wir relativ spät aufgestanden und haben erst um 9:00 Uhr gefrühstückt. Sonntags sind einige Straßen (auch die Straße in der unser Hotel ist) für den Autoverkehr gesperrt. Die Menschen fahren Fahrrad oder joggen durch die Straßen. Wir haben uns ein Taxi genommen und sind zu dem Berg Monserrate gefahren.  Dort fährt eine Seilbahn auf den Gipfel des Berges. Wir waren gegen 11:30 Uhr auf dem Gipfel.  Von hier oben hat man einen wunderbaren Blick über die gesamte Stadt.  Die Stadt hat 7,3 Millionen Einwohner und erstreckt sich über mehrere Quadratkilometer. Da es heute Morgen bereits geregnet hatte war es diesig und man konnte nicht weit in die Ferne blicken. Dennoch war der Ausblick auf die Stadt und die umliegenden Berge phantastisch. Nach ca. einer Stunde begann es zu regnen und die Berge waren wolkenverhangen, man konnte nichts mehr sehen. Wir fuhren wieder den Berg hinunter und mit einem Taxi in die Stadt. Es war bereits nach 16:00 Uhr und wir hatten Hunger, wir aßen in einem China Restaurant zu Abend und sind dann noch auf ein Bier in eine lokale Brauerei gegangen. Dort haben wir sehr nette Einheimische kennengelernt und uns einige Zeit über Dies und Das unterhalten. Gegen 20:00Uhr sind wir ins Hotel gegangen, denn Morgen möchten wir weiterfahren und wollen ausgeschlafen sein.
(Bilder unter: Photos Kolumbien)

24.10.2014
Überbrückungstag in Bogota (Kolumbien)
Heute Nacht habe ich sehr schlecht geschlafen, ich musste die ganze Nacht über an Michaela denken.  Ich bin um 7:30 Uhr aufgestanden und wir haben um 8:30 Uhr gefrühstückt. Es gab Kaffee, Tee, Orangensaft, Müsli, Toast, Croissants,  und Früchte - das Frühstück war ganz passabel.
Heute wollten wir zur BMW Niederlassung fahren, Andy brauchte Reifen und ich wollte nachschauen lassen, weshalb dass Motorrad schlecht Gas annimmt. Wir haben die Rushhour abgewartet und sind um 9:30 Uhr losgefahren. Bis zur BMW-Niederlassung sind es nur 6 Kilometer, aber mit der gestrigen Erfahrung haben wir uns auf das Schlimmste vorbereitet.  Wir bogen vom Hotel auf die Straße ab und ab da standen wir im Stau. Mein Motorrad lief immer unrunder und ging ständig aus. Teilweise konnte ich nicht einmal mehr anfahren, weil das Motorrad kein Gas annahm. Erst als die Betriebstemperatur erreicht war ging es besser. Wir benötigten für ca. 600 m bis zur nächsten Kreuzung fast 40 Minuten, von dort ab kamen wir dann flott voran. Wir erreichten die BMW-Niederlassung gegen 10:30 Uhr. Wir wurden sehr höflich empfangen und nach ca. 20 Minuten kam ein Servicemitarbeiter der sich unsere Probleme annahm. Andy orderte neue Reifen und ich schilderte das Problem meines Motorrads. Die Motorräder wurden weggefahren und wir vertrieben uns die Zeit bis ca. 12.30 Uhr. Dann gingen wir in die Werkstatt der BMW-Niederlassung und fanden unsere Motorräder. Bei Andys Motorrad wurden gerade die neuen Reifen aufgezogen, mein Motorrad hing am Diagnosegerät. Ich fragte den Mitarbeiter ob alles in Ordnung sei und ich bekam die Antwort, dass nun alles o.k. ist, er aber der Potisteuerung austauschen musste, da diese defekt war. Aufgrund meines Umfallers im Mai wurde die  Potisteuerung erst im Mai erneuert; ich habe mich gewundert dass diese bereits wieder defekt war. Nachdem alles Arbeiten gegen 13:00 Uhr erledigt waren mussten wir mehr als 90 Minuten warten bis die Rechnungen geschrieben waren. Um 15:30 Uhr, noch vor der Rushhour, machten wir uns auf den Weg zum Hotel. Mein Motorrad läuft wieder geschmeidig und das Ruckeln in niedrigen Drehzahlen ist ebenfalls weg.
Wir erreichten gegen 16:00 Uhr das Hotel, haben uns umgezogen und sind Essen gegangen.
Morgen werde ich nein neues Navi und die neue Kamera an mein Motorrad anbauen.
(keine Bilder)

23.10.2014
Von Villa de Leyva (Kolumbien) ca. 220km nach Bogota (Kolumbien)
Ich bin heute Morgen um 5:30 Uhr aufgewacht und konnte nicht mehr schlafen. Um 7:00 Uhr habe ich Andy geweckt. Von der Wirtin haben wir einen Kaffee bekommen und während wir den Kaffee tranken haben wir uns über die heutige Route unterhalten. Die schnelle Route ist die Ruta 55, die schönere die 45A. Wir haben uns, trotz des schönen Wetters, für die schnellere Route entschieden, denn wir wollten heute noch zum Garmin-Store in Bogota fahren und mein bestelltes Navi abholen. Nach dem täglichen packen der Motorräder sind wir gegen 8:30 Uhr losgefahren. Am Ortsausgang haben wir an einer Bäckerei  angehalten und gefrühstückt.
Nach dem Frühstück fuhren wir auf einer sehr schönen und kurvenreichen Straße bergauf. Diese Straße sollte uns zur Ruta 55 führen. Nach ca. 15 Kilometer durch eine wunderschöne Berglandschaft, die Berge waren kahl und es gab  dennoch einige Felder auf denen Zuckerrohr und Mais angebaut wird, kamen wir an eine Baustelle. Nach ca. 10 Minuten Wartezeit habe ich nachgefragt wann wir weiterfahren können; ich bekam die Antwort, dass es noch ca. 2,5 Stunden dauern würde – besten Dank dafür. Wir entschieden nicht so lange zu warten und fuhren zurück um die schönere  Route über die Ruta 45A nach Bogota zu fahren. Zuerst fuhren wir durch ein Tal, die kahlen Berge waren zu beiden Seiten. Nach ca. 20 Kilometer ging es bergauf, die Vegetation änderte sich, die Berge wurden immer grüner und es wuchsen Bäume. Nach wenigen Kilometern kamen wir erneut an eine Baustelle und mussten warten – es gab nur zwei Wege aus dem Tal und beide Straßen waren gesperrt. Ich erfuhr, dass sie Sperrung nur 20 Minuten dauern würde – wir waren erleichtert. Nach ca. 25 Minuten konnten wir weiterfahren. Wir kamen in eine Hochebene mit viel Gras- und Weideflächen. Das Gras hatte ein sehr leuchtende Farbe und die Bäume schienen ebenfalls in einem besonderen Grün. In dieser Gegend gibt es viele Farmen die Viehzucht betreiben.
In einer kleinen Ortschaft hielten wir an um etwas zu trinken und uns einen Fliespullover anzuziehen; der Wind war sehr frisch. Eigentlich war es nicht kalt, es hatte ca. 25° C, aber der Wind war sehr kühl. Die gesamte Hochebene erinnerte mich an Montana (USA), die Berge waren ähnlich bewachsen und es gab einige Seen (größter See ist Laguna de Fuguene) und immer wieder Grasflächen mit hohem Gras. Wir fuhren die gesamte Zeit über auf einer Höhe zwischen 2.500 m und 3.000 m. Ca. 40 km vor Bogota fuhren wir bergab nach Zipaquira. In dieser Region gibt es zahllose Ziegeleien, die LKW’s, die die Ziegeleien mit Lehm beliefern, schlichen im Schritttempo den Berg hinab. Wegen des starken Gegenverkehrs war ein Überholen kaum möglich. Um 12:30 Uhr erreichten wir die Stadtgrenze Bogotas, von hier aus waren es nur noch 8 Kilometer bis zum Garmin-Store. Für diese 8 Kilometer benötigten wir ca. 1 Stunde, der Verkehr nach Bogota war höllisch. Die Einfallstraße ist zwar 8-spurig, aber dennoch total überfüllt. Wir quälten und durch den Verkehr – am Ziel angelangt sahen wir jedoch keinen Garmin-Store. Wir fuhren die Straße auf und ab und konnten das Geschäft nicht finden. Erst als ich einen Motorradfahren gefragt habe und er uns den genauen Standort gesagt hatte, fanden wir das Geschäft. Ich ging mit gemischten Gefühlen in den Laden (ich hatte bereits 200 USD Anzahlung geleistet) und hoffte dass das Gerät auch wirklich verfügbar war. Zu meiner Freude war das Gerät tatsächlich verfügbar, und weil meine Action–Cam ebenfalls defekt ist kaufte ich gleich eine neu Kamera und eine Halterung für das Motorrad (zu meiner Überraschung war die Kamera hier um ca. 45% günstiger als in Deutschland). Ich verhandelte noch wegen einer Zugabe und bekam einen komplettes Ladeset kostenlos.
Inzwischen war es 15:30 Uhr und wir machten uns auf den Weg zum gebuchten Hotel. Es waren nur 4 Kilometer bis zum Hotel, benötigten aber mehr als 2 Stunden für die kurze Fahrt. Stehender Verkehr, immer wieder blockierten Fahrzeuge die Kreuzungen und der Verkehr ging kreuz- und quer. Mein Motor bekam, da wir ständig standen, zu wenig Kühlung und drohte zu überhitzen. Beim Anfahren begann der Motor bereits zu „klingeln“ und auch das Anlassen bereitetet Probleme. Wir mussten anhalten und ich kühlte die Zylinder mit Wasser. Gegen 17:45 Uhr erreichten wir nach einer Odyssee endlich  das Hotel.
Nachdem wir unser Appartement bezogen hatten haben wir geduscht und sind dann zum Essen gegangen – auch das Bier haben wir uns heute redlich verdient.

Morgen müssen wir zu BMW fahren, es sind zwar ebenfalls nur wenige Kilometer aber wir sind inzwischen auf das Schlimmste vorbereitet und hoffen die Niederlassung noch am Vormittag zu erreichen.
(Bilder unter: Photos Kolumbien)

22.10.2014
Von den Bergen in Kolumbien ca. 230 km nach Villa de Leyva (Kolumbien)
Wir sind heuet Morgen gegen 7:15 Uhr aufgestanden. Andy hat dann sein Motorrad gepackt als ich ein Mann ansprach, er würde uns gerne sein Dorf, welches wenige Kilometer entfernt in einem Tal liegt, zeigen. Er hat im vorbeifahren unsere Motorräder mit dem Deutschen Nummernschild gesehen und Andy daher angesprochen. Wir haben die Einladung angenommen und sind mit ihm in das Dorf gefahren. Das Dorf ist unter Denkmalsschutz. Kaum waren wir angekommen wurden wir dem Bürgermeister vorgestellt der sofort ein Foto mit uns machen wollte. Anschließend wurden wir zum Frühstück eingeladen. Wir haben einige Fragen über unsere Reise beantwortet und sind gegen 10:25 Uhr in Richtung Bogota gefahren.
Nachdem wir wieder auf der Ruta 45A waren fuhren wir in einem mit Regenwald bewachsenen Hochtal. Links und  rechts der waren in einiger Entfernung Berge zu sehen. Nach wenigen Kilometern wurde der Regenwald lichter und die Vegetation wechselte in dichten Baumbewuchs, der aber auch immer dünner wurde. Wir fuhren an einigen Kaffeeplantagen vorbei, wo die Kaffeebauern den Rohkaffee, der auf Folien lag, zum trocknen wendeten. Wir überquerten einige Flüsse und fuhren bergab, Regenwald und unterschiedliche Bäume wechselten sich in kurzen Abständen ab. In einen kleinen Stadt hielten wir an um etwas zum Trinken zu kaufen, die Temperatur stieg inzwischen auf ca. 35° C.
Nach ca. 110 Kilometer erreichten wir die Stadt Santa Barbara. In Santa Barbara haben wir getankt und sind anschließend auf kleinen Straßen in die Berge in Richtung Villa de Leyva gefahren. Villa de Leyva ist eine alte Kolonialstadt, liegt auf 2.170 m Höhe und wurde im Jahre 1572 gegründet. Der Weg dorthin führte uns immer wieder bergauf und bergab. Der Himmel wurde immer dunkler und es fing an zu regnen. Zum Glück regnete es nur kurze Zeit und wir erreichten Villa de Leyva gegen 14:30 Uhr. Da uns die Stadt gefallen hat haben wir uns eine Unterkunft gesucht. Nachdem wir alles im Zimmer verstaut haben sind wir in der Stadt umhergelaufen. Die Stadt hat den typischen Aufbau einer Kolonialstadt, gerade Straßen, in Quadraten angelegt und einem großen Platz in der Mitte.
Morgen fahren wir nach Bogota wo wir für mind. 4 Nächte bleiben werden.
(Bilder unter: Photos Kolumbien)

21.10.2014
Von Bucaramanga (Kolumbien) ca. 240 km in die Berge Richtung Bogota (Kolumbien)
Gestern Abend gab es im Hotel noch einige Komplikationen – wir hatten ein Doppelzimmer für ca. 90 Euro gebucht, bekommen hatten wir zwei Einzelzimmer zu je 90 Euro. Nach mehrmaligem Zimmerwechsel und mehrfacher Preisverhandlung hatten wir dann endlich ein Zimmer das dem angefragten Preis, dem Standard und unseren Wünschen entsprach.
Wir sind heute Morgen um 6:30 Uhr aufgestanden und wollten frühstücken, allerdings gab es das im Zimmerpreis enthaltene Frühstück nicht. So sind wir gegen 8:00 Uhr ohne Frühstück losgefahren.
Zuerst mussten wir aus der Stadt rausfahren, es herrschte viel Verkehr und es war chaotisch. Nach der Stadt kamen wir wieder in die Berge, wir fuhren bergauf auf der Ruta 55. Links und rechts der Straße waren Berge, wir waren wieder im Regenwald. Je höher wir fuhren desto mehr änderte sich der Bewuchs in Bäume und Sträuchern. Nach wenigen Kilometern ging es wieder bergab; wir sahen ein Restaurant neben der Straße und hielten zum Frühstücken an. Es ging noch einige Kilometer bergab, dann kamen wir in eine Schlucht. Durch diese Schlucht führte ein Fluss, dem wir folgten. Nach ca. 15 Kilometer ging es wieder bergauf und die Vegetation änderte sich wieder in Bäume und Sträucher. Je höher wir kamen desto schöner wurde die Aussicht auf die umliegenden Berge und die Schlucht mit dem Fluss. Das Grün ist unglaublich frisch und die Grünfärbung ist sehr abwechslungsreich. Nun ging es wieder bergab, wir kamen an vielen Kaffeesträuchern und Kaffeeplantagen vorbei. Der Kaffee ist noch grün, teilweise konnte man die typischen roten Bohnen bereits erkennen. Nach ca. 25 Kilometer erreichten wir San Gil wo wir am Geldautomaten neues Geld besorgten. Anschließend fuhren wir auf der Ruta 45A in die Berge nach Barichara, das Dorf liegt auf einer Anhöhe, der Ausblick ist fantastisch. Die Stadt ist nach einem Schachbrettmuster angelegt, die Straßen verlaufen parallel. Eigentlich wollten wir dort übernachten, aber wir fanden kein Hotel wo wir unsere Motorräder sicher unterstellen konnten. Wir beschlossen zurück nach San Gil zu fahren und von dort aus Richtung Bogota. Wir fuhren wieder höher in die Anden und fanden ein Hotel an der Straße.
Nachdem wir die Motorräder abgeladen hatten haben wir zu Abend gegessen und noch ein Bier getrunken.
Morgen möchten wir weiter Richtung Bogota fahren und uns ein Bergdorf ansehen. Wenn wir ein Hotel finden werden wir dort übernachten und am Donnerstag in Bogota ankommen.
(Bilder unter: Photos Kolumbien)

20.10.2014
Von San Cristobal (Venezuela) ca. 240 km nach Bucaramanga (Kolumbien)
Wir sind heute Morgen um 6:00 Uhr aufgestanden, denn wir wollten um 7:00 Uhr losfahren und um 8:00 Uhr an der Grenze nach Kolumbien sein. Bis wir losfuhren war es 7:45 Uhr, es hat leicht geregnet. Mario hat uns noch aus der Stadt hinaus begleitet, von dort waren es noch ca. 45 km bis zu Grenze. Auf der Strecke herrschte viel Verkehr, wir kamen nur recht mühsam voran. Da wir durch die Berge fuhren waren die LKW’s teilweise im Schritttempo unterwegs und das Überholen war recht schwierig. Die Berge zur Grenze hin waren mit Bäumen und Sträuchern bewachsen und es war teilweise sehr felsig. Die Grenzstadt auf Venezolanischer Seite ist San Antonio, das Finden der Immigration war eine Herausforderung, denn das Gebäude ist Mitten in der Stadt und es gibt keine Schilder. Nach längerem Suchen haben wir das Gebäude gefunden und wir haben die Motorräder geparkt und gingen hinein. Vor uns waren ca. 40 Personen. Es waren nur zwei Schalter geöffnet, in dem Gebäude war es drückend heiß und es waren nur zwei Schalter geöffnet. An einem Schalter wurden Bus abgefertigt (ca. 150 Pässe), an dem andern Schalter die Personen in der Schlange. Nachdem wir ca. 10 Minuten gewartet hatten und noch niemand abgefertigt wurde entschlossen wir uns dass einer von uns bei den Motorädern bleibt und der andere sich in der Warteschlage anstellt. Ich stand in der Schlange; nach ca. 80 Minuten kam ich an den Schalter und bekam die Stempel in beide Pässe. Das war der erste Teil, zwei weitere sollten folgen. Wir fuhren zurück zur Hauptstraße und mussten nun zur Grenze. Dort mussten wir noch unsere temporäre Einfuhrgenehmigung für die Motorräder abgeben. Ich ging wieder in das entsprechende Gebäude und dort saßen mindestens 50 Personen – das würde den Rest des Tages dauern. Ich ging einfach an einen Schreibtisch und fragte ob ich hier richtig sei. Als ich die Antwort erhielt stellte ich mich etwas dusselig an und fragte erneut nach. Einer der Beamten hatte dann wohl Mitleid und brachte mich in ein Büro wo ich unsere temporäre Einfuhrgenehmigung abgeben konnte und die Stempel in den Pässen bekam. Das ganze dauerte wenige Minuten und wir konnten nach Kolumbien einreisen. Den Stempel bei der Immigration erhielten wir ebenfalls innerhalb weniger Minuten.
Nach der Grenze fuhren wir noch einige Kilometer durch die Stadt, dann fuhren wir in einer Schlucht entlang einem Fluss. Die Berge zu beiden Seiten waren dich mit Bäumen bewachsen. Nach ca. 20 km ging es wieder bergauf, wir kamen wieder in den Regenwald. Je höher wir kamen desto karger wurde die Vegetation; es kamen Flächen mit Bäumen und dann nur noch Felsen, Grasflächen und Äcker – inzwischen waren wir auf 3.500 m Höhe. Hier oben werde Zwiebeln und Erdbeeren angebaut, links und rechts der Straße sind Stände mit Erdbeeren oder Zwiebeln. Die Temperatur lag immer noch bei 18° C, nicht besonders warm aber die Luft war angenehm und frisch. Die ganze Fahrt bergauf hatten wir einen tollen Ausblick auf die umliegenden Berge und Täler. Die Berge und Täler strahlten in unterschiedlichen Grüntönen.
Oben waren wir über den Wolken und konnten die Wolkenbehangenen Täler bewundern. Nun ging es wieder bis auf 1.700 m begab nach Bucaramanga wo wir uns ein Hotel gesucht haben. Nach dem Duschen haben wir noch etwas gegessen und sind dann schlafen gegangen – wir möchten Morgen zeitig aufstehen.

(Bilder unter: Photos Kolumbien)

06.10.2013
Von Santa Marta (Kolumbien) ca. 510 km nach Valera (Venezuela)
Wir sind heute Morgen um 6:30 Uhr aufgestanden, haben um 7:15 Uhr gefrühstückt und sind dann um 8:30 Uhr in Richtung Venezuela losgefahren. Der Himmel war bewölkt und es hat leicht geregnet. Gleich nach dem Hotel haben wir Benzin bei der Benzinmafia gekauft. Das Benzin wird am Straßenrand aus 20 Liter Behälter verkauft. In Kolumbien gibt es sehr viele Tankstellen, leider sind alle geschlossen – daher boomt der illegale Handel mit Benzin. Selbst die Polizei übersieht diese „Tankstellen“.
Nach der Stadt fuhren wir auf einer geraden Straße ca. 90 km bis zur Grenze nach Venezuela. Die Landschaft ist eben und gleicht einer Steppe, viele Bäume und Büsche. Als wir die Grenze erreicht hatten haben wir unseren Ausreisestempel von Kolumbien innerhalb von 5 Minuten erhalten. Niemand fragte nach der temporären Einfuhrerlaubnis für die Motorräder, wir behielten die Papiere, denn wir werden wieder nach Kolumbien einreisen und können uns dann diesen Gang nach Kanossa ersparen. Anschließend gingen wir zur Immigration von Venezuela wo wir, nachdem wir für 5 Personen 20 USD für die „Beschleunigungsgebühr“ bezahlt haben, unseren Einreisestempel innerhalb von 10 Minuten erhielten. Diese „Gebühr“ mussten wir bezahlen, denn in unserer Gruppe ist ein US-Amerikaner und die  Venezolaner stehen mit den US-Amerikanern auf Kriegsfuß. Wir bezahlten gerne, denn damit waren alle Probleme aus dem Weg geräumt. Als wir unsere Pässe zurückbekommen hatten fuhren wir ca. 5 Kilometer weiter zur offiziellen Grenze. Dort mussten wir die temporäre Einfuhrgenehmigung für die Motorräder beantragen. Zum Glück waren wir die einzigen Reisenden an dem Schalter. Der Beamte fing auch sofort an die erste temporäre Einfuhrgenehmigung zu erstellen; während er die temporäre Einfuhrgenehmigung erstellte bekam er einen Telefonanruf. Das Gespräch war nicht sehr freundlich und nachdem er ca. 15 Minuten telefoniert hatte verlies er seinen Arbeitsplatz und kam erst ca. 55 Minuten später wieder. Er fing sofort wieder mit der Bearbeitung; er bearbeitete  alle Anträge und behielt jeweils den Pass ein. Als er fertig war gab er alle Dokumente an ein anderes Büro weiter. Nach ca. 30 Minute erhielten wir unsere Papiere.
Wir fuhren weiter in Richtung Maracaibo – links und rechts der Straße nur Plastikmüll. Die Straße ist sehr befahren, hauptsächlich von alten amerikanischen Autos. In Maracaibo suchte einer der der Venezolaner eine Tankstelle an der wir tanken konnten. Wir haben alle vollgetankt und mussten NICHTS bezahlen. Das Benzin in Venezuela ist kostenlos, auch für Touristen – es ist schwer sich das vorzustellen, aber es ist wahr. Ich fragte weshalb alle so alte US Fahrzeuge fahren und mir wurde erklärt, dass sie die Benzinmafia sei. Die Autos haben einen großen Tank und werden vollgetankt über die Grenze nach Kolumbien gefahren. Dort wird das Benzin abgepumpt und verkauft. Dann fahren sie wieder zurück nach Venezuela, tanken wieder voll und fahre nach Kolumbien. So geht es den ganzen Tag – selbstverständlich verdienen die Zöllner mit.
In Maracaibo haben wir zu Mittag gegessen. Jeder hatte ein halbes Hähnchen, Salat, einen halben Liter Limonade und 3 riesige Kugeln Eis – alles zusammen hat 13 USD gekostet. Es fällt einem schwer hier sein Geld auszugeben – wie geben uns Mühe, aber es ist wirklich nicht einfach.
Nach dem Essen fuhren wir über die längste Brücke Südamerikas und kamen nach der Brücke wieder in den Regenwald. Nach ca. 140 Kilometer wurde es dunkel. An der nächsten Kontrolle wurden wir angehalten, die Soldaten wollten aber nur mit uns sprechen. Ich gab jedem einen Euro als Andenken – die Freude war riesig. Wir mussten noch ca. 100 Kilometer durch die Dunkelheit fahren bis wir in unserem Hotel in Valera ankamen. Unser Doppelzimmer kostet 16 USD inkl. Frühstück – das Hotel ist eines der besten Hotels der Stadt.
Nachdem wir uns frisch gemacht hatten gingen wir zum Abendessen in ein nobles Steakhouse. Walter, einer der Venezolaner bestellte das Abendessen. Ca. 2,5 kg Fleisch, verschiedene Vorspeisen (Käse, Salat, Platanen), Palmherzen (schmecken ähnlich wir Kartoffeln) und noch viel mehr. Wir tranken einiges an Limonade, Wein, Bier und Sambucca – die Gesamtrechnung betrug ca. 35 USD.

Morgen fahre wir nach San Cristobal und am Donnerstag werden wir eine 4-täge Rundfahrt mit dem örtlichen Motorradclub machen.
(Bilder unter: Photos Venezuela)

05.10.2013
Von Cientaga (Kolumbien) ca. 210 km nach Santa Marta (Kolumbien)
Heute Morgen sind wir um 7:00 Uhr aufgestanden und um 8:00 Uhr losgefahren. Wir fuhren auf der Ruta 90 in Richtung Osten. Rings um uns herum war dichter Regenwald. In dieser Gegend hat es sehr viele Flüsse und nur sehr vereinzelt Dörfer. Wir passierten heute fast ein Dutzend Militär- und Polizeikontrollen, wir wurden jedoch jedes Mal mit erhobenem Daumen durchgewunken. Einer unserer Reisepartner musste tanken, Tankstellen gibt es genügend, jedoch hat keine geöffnet. Wir tankten neben einer geschlossenen Tankstelle bei Leuten die ihr Geld mit dem verkauf von Benzin verdienen. Selbstredend ist das Benzin hier 20% teurer als bei Tankstellen – uns blieb aber nichts anderes übrig als zu Tanken. Wir fuhren noch ca. 30 Kilometer durch den Regenwald dann ging der Regenwald immer mehr in Steppe mit Bäumen und Sträuchern über. Es wurde immer heißer und die Luftfeuchtigkeit nahm zu. Nach weiteren 50 Kilometern entlang der Karibikküste erreichten wir Santa Marta wo wir uns ein Hotel suchten. Da es noch früh m Tag war fuhren wir, nachdem wir das Gepäck im Hotel verstaut haben, an den Strand.
Beim Losfahren bemerkte ich dass sich mein Navigationsgerät nicht eingeschaltet hat – ich befürchtete schon das Schlimmste. Später, als wie alles durchgemessen hatten, hat sich meine Befürchtung bewahrheitet, das Gerät lädt nicht mehr. Vor 5 Wochen ist die Halterung kaputt gegangen, nun das gesamte Navigationsgerät. Ich habe langsam genug von technischen Pannen, zumal diese Panne erneut absolut auf mangelnde Qualität zurückzuführen ist. Mit etwas Glück kann ich für viel Geld ein neues Navigationsgerät in Bogota kaufen – wenn  nicht, weiß ich nicht wie die Reise weiter gehen soll. .
Die Entfernung zu dem hier in der Gegend angesagtem Strand betrug c. 25 Kilometer. Wir fuhren durch eine Steppe bis hin zur Küste. San dem Strand gibt es viele Restaurants wo wir dann auch zu Mittag gegessen hatten. Gegen 15:00 Uhr fuhren wir wieder zum Hotel zurück und haben den Fehler am Navigationsgerät gesucht, die Diagnose habe ich ja bereits vorher beschrieben. Meine Stimmung ist auf dem Nullpunkt angelangt. Ich kann nur hoffen in Bogota ein neues Navigationsgerät kaufen zu können.

Morgen fahren wir nach Venezuela, um pünktlich an der Grenze sein zu können werden wir morgen um 6:00 Uhr aufstehen.
(Bilder unter: Photos Kolumbien)

04.10.2013
Von Cartagena (Kolumbien) ca. 290 km nach  Cienaga (Kolumbien)
Gestern Abend sind wir sehr früh zu Bett gegangen, so konnte ich wenigstens noch ein paar Stunden schlafen bevor wieder die Diskothek anfing Musik zu spielen. Andy und ich haben uns ein Zimmer geteilt. Wir sind um 6:30 Uhr aufgestanden, denn wir wollten um 8:00 Uhr losfahren. Wir waren eine Gruppe von 5 Motorrädern. Jedoch hatte ein Auto eines der geparkten Motorräder blockiert und konnten daher erst um 8:30 Uhr losfahren. Wir fuhren stadtauswärts in Richtung Osten. Zuerst mussten wir uns durch den Verkehr in Cartagena quälen. In jeder Großstadt jedes Landes denke ich immer der Verkehr kann nicht schlimmer werden, ich werde aber jedes Mal eines Besseren belehrt. Die Autofahrer nehmen noch in einer gewissen Art und Weise Rücksicht, die Mopeds (auf ein Auto kommen bestimmt 10 Mopeds) jedoch kennen keinerlei Regeln. Nach ca. 45 Minuten waren wir endlich aus Cartagena draußen und der Verkehr ließ deutlich nach.
Die Landschaft war eben, grün und es gab viele Bäume und Sträucher. In einiger Entfernung konnte man die Berge sehen. Die Häuser links und rechts der Straße verdienen das Wort „Haus“ nicht, selbst Hütte wäre noch geschmeichelt. Plastikflachen und Unrat wohin das Auge reicht Nach weiteren 30 km hielten wir in einer kleinen Ortschaft zum Frühstück an. Wir aßen Eier mit Kartoffelfladen und tranken reichlich Limonade, es war schon wieder brechend heiß und unglaublich schwül.
Nach dem Frühstück fuhren wir noch ca. 15 km östlich, dann mussten wir nach Norden abbiegen. Die Straße war geschottert, mit vielen Schlaglöchern übersät und knochenrocken. Es staubte so sehr, dass man, um überhaupt etwas sehen zu können, mindestens 50 m Abstand vom Vordermann halten musste. Voraus fuhren Lastwagen bzw. sie kamen uns entgegen. Teilweise sah ich gar nichts und konnte die Straße nur noch erahnen. Nach ca. 20 km bogen wir wieder in Richtung Osten ab, die Straße war wieder geteert und fuhren auf einem schmalen Landstrich entlang der Karibikküste. An einer Baustelle wollte mich das hinter mir fahrende Auto überholen und fuhr mir gegen den Koffer. Inder Baustelle mussten alle bremsen und dann fuhr er mir auch von hinten auf das Motorrad auf. Ich hielt an und stieg ab, der Fahrer wurde auch noch unverschämt. Zum Glück habe ich nur ein paar Schrammen am Motorrad und das Auto hat nun eine Delle in der Fahrertüre. Ich stieg auf und fuhr weiter. Links der Straße konnte man die Karibik sehen, rechts der Straße war Brackwasser, Bäume, Sträucher und  vertrocknetes Schilf zu sehen. Wir kamen in ein Fischerdorf, der Fisch wurde auf Holzplanken in der prallen Sonne feil gehalten – es stank erbärmlich. Die Häuser waren einfach und am Ortsausgang konnte man Hummerfarmen und Pfahlbauten sehen. Nach weiteren 200 - 300 Meter waren links Hütten zu sehen. Rings um die Hütten war nur Müll und leere Plastikbehälter, der Anblick tat mir in der Seele weh. Die Müllabfuhr funktioniert hier nicht, meiner Ansicht nach aber müssten die Konzerne, die ihre Ware hierher transportieren und verkaufen, auch dazu verpflichtet werden, den Abfall auch wieder abzuholen. Kurze Zeit später machten wir eine Zigarettenpause, nein, ich rauche immer noch nicht, aber die Raucher unter uns waren bereits auf Entzug.
Wir fuhren noch ein gutes Stück entlang der Küste und haben, um etwas zu trinken, kurz am Strand von Rodadero angehalten. Nach Rodandero fuhren wir in Richtung Berge. Nach Riohacha fuhren wir wieder in einen immer dichter werdenden Regenwald. Inzwischen war es 16:00 Uhr und unsere Venezolanischen Freunde suchten ein Hotel. Das erste Hotel war zu teuer, so fuhren wir weiter bis ein Schild an der Straße für Strandhäuser am Strand warb. Wir bogen ab und fuhren ca. 4 km auf einer unbefestigten Straße zu den Strandhäusern. Die Strandhäuser waren in einer Anlage, die aber ihre besten Tage seit mindestens 25 Jahre hinter sich hatte. Dennoch wurden zwei Strandhäuser gebucht. Wir waren die einzigen Gäste, und das mit Sicherheit bereits seit Jahren. Keines der Strandhäuser ist ohne Mängel. Entweder gibt es kein Wasser, die Klimaanlage funktioniert nicht, die Toilette hat keinen Sitz oder der Duschvorhang fehlt. Sauber ist auch anders, aber es blieb nichts anders übrig als hier zu bleiben. Zum Abendessen haben wir Hühnchen bestellt, die Getränke (Wasser, Cola und Bier) mussten aber erst noch besorgt werden. Es war nicht ein einziges Getränk vorhanden. Die Anlage muss vor Jahren sehr schön gewesen sein und hatte, so haben wir es jedenfalls in Erfahrung gebracht, einem Drogenbaron gehört. Er musste die Anlage aber verkaufen oder er wurde enteignet. Die neuen Besitzer, wer auch immer die sind, haben seit Jahrzehnten kein Geld investiert und die Anlage verkam immer mehr. Um 19:30 Uhr bekamen wir das bestellte Essen. Zur Vorspeise gab es Suppe, zum Hauptgang Hühnchen mit Reis, Pommes Frites und Salat und als Nachspeise karamellisierte Früchte. Zu Trinken bekamen wir frisch gepressten Mangosaft. Das Essen war sehr gut und der Mangosaft unbeschreiblich lecker. Nach dem Abendessen haben wir uns noch eine Zeit lang unterhalten und sind dann gegen 23:00 Uhr zu Bett gegangen
Wir können morgen nicht nach Venezuela einreisen, denn am Wochenende wird an der Grenze kein temporäre Einfuhrerlaubnis für Motorräder erstellt. Wir beschlossen dann morgen zu dem nördlichsten Punkt von Südamerika fahren.
(Bilder unter: Photos Kolumbien)

03.10.2013
Cartagena (Kolumbien)
Heute Nacht habe ich nicht geschlafen, unser Hotel lag direkt über einer Diskothek. Bis 4:00 Uhr wurde sehr laute Musik gespielt und die Leute unterhielten sich zusätzlich lautstark vor der Diskothek.  Nachdem die Musik verebbte wurde dann bis 5:00 Uhr auf der Straße vor unserem Fenster geschrien und getobt – an Schlaf war weiterhin nicht zu denken.
Ich stand um 6:00 Uhr gerädert auf, um 7:00 Uhr mussten die Motorräder vom Schiff entladen werden. Wir fuhren mit einem Taxi zum Anlegesteg, wo uns das Dingi der "Stahlratte" bereits erwartetet. Die Motorräder wurden auf eine Plattform, die von einem Motorboot gezogen wurde, verladen. Die Verladung war, wie bereits die Verladung auf das Schiff, mehr als abenteuerlich. Die Motorräder wurden erneut per Winch auf die Plattform gehievt und standen dort ohne weitere Sicherung und mussten noch mehrere Hundert Meter über die raue See bis zum Festland transportiert werden. Die Plattform hat geschaukelt und geschwankt, jeder musste sein eigenes Motorrad festhalten. Andy hat sein Motorrad beinahe im Hafen versenkt. Nachdem wir dann die Motorräder wieder an Land gefahren hatten – auch dieses Manöver war abenteuerlich - fuhren wir zum Zoll. Dort erhielten wir die temporäre Importgenehmigung. Bis zum Ausstellen der Papiere mussten wir allerdings 3 Stunden warten. Anschließend mussten wir noch eine Versicherung für die Motorräder kaufen. Als wir endlich das Versicherungsbüro erreicht hatten, wir mussten zu Fuß gehen (Fußmarsch von ca. 30 Minuten), denn ohne Versicherung ist das Fahren mit dem Motorrad verboten, hatte die Versicherung nur noch 4 Policen für den heutigen Tag übrig (haben wir alle nicht verstanden), wir benötigten aber 10 Policen. Nach einer endlosen Diskussion wurden uns die fehlenden 6 Policen endlich zugesichert. Für das Ausstellen der Policen mussten wir erneut über 2  Stunden warten. Der Tag war inzwischen vorbei und unser Gepäck war immer noch auf dem Schiff. Am späten Nachmittag konnten wir dann endlich unser Gepäck vom Schiff holen. Bei dieser Hitze und der Luftfeuchtigkeit war dies eine einzige Plackerei. Den heutige Tag verbrachten wir ausschließlich mit Warten auf unsinnige Papiere und Versicherungspolicen geschuldet irrsinniger Bürokratie.
(Bilder unter: Photos Kolumbien)

02.10
.2014
Cartagena (Kolumbien)
In Cartagena angekommen sind wir  zu der Immigration gefahren und haben dort die Papiere für die Einreise unterschrieben. Anschließend haben wir uns ein Hotel gesucht und sind dann in die Innenstadt von Cartagena gegangen. Cartagena ist  eine alte Kolonialstadt, die Häuser sind sehr gepflegt und restauriert. Die  Innenstadt erinnert mich an Kuba. Wir haben noch ein paar Bier getrunken und sind dann gegen 24:00 Uhr in das Hotel zurückgegangen.
Morgen früh um 7:00 Uhr müssen wir unsere Motorräder dem Zoll vorführen.
(Bilder unter: Photos Kolumbien)


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© Thomas Stix, Böblingen