Panamericana - Abenteuer auf zwei Rädern
  • Start
  • Aktuelles
  • Reiseberichte
    • Reisebericht Argentinien
    • Reisebericht Paraguay
    • Reisebericht Brasilien
    • Reisebericht Uruguay
    • Reisebericht Chile
    • Reisebericht Bolivien
    • Reisebericht Peru
    • Reisebericht Ecuador
    • Reisebericht Venezuela
    • Reisebericht Kolumbien
    • Reisebericht Stahlratte
    • Reisebericht Panama
    • Reisebericht CostaRica
    • Reisebericht Honduras
    • Reisebericht Nicaragua
    • Reisebericht Guatemala
    • Reisebericht Mexiko
    • Reisebericht USA
    • Reisebericht Canada
  • Photos
    • Photos Argentinien
    • Photos Paraguay
    • Photos Brasilien
    • Photos Uruguay
    • Photos Chile
    • Photos Bolivien
    • Photos Peru
    • Photos Ecuador
    • Photos Venezuela
    • Photos Kolumbien
    • Photos Panama
    • Photos Stahlratte
    • Photos CostaRica
    • Photos Nicaragua
    • Photos Honduras
    • Photos Guatemala
    • Photos Mexiko
    • Photos USA >
      • Alaska
      • Arizona
      • Arkansas
      • Colorado
      • Idaho
      • Kalifornien
      • Kansas
      • Missouri
      • Montana
      • NewMexico
      • Nevada
      • Oklahoma
      • Texas
      • Utah
      • Washington
      • Wyoming
    • Photos Canada >
      • BritischColumbia
      • Yukon
  • Zwischenbilanz
  • Wieder Zuhause
  • Über mich
  • Kontakt
  • Kontakt Venezuela
Seite 1

Reiseberichte Guatemala


05.09.2014
  
Von Gualan (Guatemala) ca. 280 km nach San Petro Sula (Honduras)
Die Nacht war heute Morgen um 6:00 Uhr vorbei. So früh es hier dunkel wird, so früh wird es hell. Ich stand gegen 6:30 Uhr auf und wollte mir ein Frühstück kaufen – alle Geschäfte hatten noch zu, die Straßen waren wir leer gefegt. Gut, dann fahre ich halt ohne Frühstück los.
Bis ich alles gepackt hatte war es ca. 7:15 Uhr bis ich losfuhr. Noch war es für die hiesigen Verhältnisse relativ kühl. Ich fuhr aus der Ortschaft über eine Brücke und hatte einen schönen Blick auf den Fluss und die Berge. Die Berge waren wieder teilweise in den Wolken – ist aber in den Tropen üblich. Nach ca. 10 km auf die CA90 Richtung Ostküste (Karibik). Nach ca. 5 km kam ich an einen Stau. Egal, ich kann ja links an den Fahrzeugen vorbeifahren. Ich dachte es sei ein der üblichen Militärkontrollen, nachdem mir jedoch überhaupt kein Fahrzeug entgegen kam vermutete ich einen Unfall. Ich fuhr ca. 7 km an dem Stau vorbei bis ich an die vermutete Unfallstelle kam. Zwei LKW’s sind mehr oder weniger frontal ineinander gefahren und einer der Unfall LKW’s blockierte die gesamte Fahrbahn. Es waren bereits zwei Bergungsfahrzeuge da, die waren meiner Meinung nach aber viel zu klein für die Bergung der LKW’s. Außerdem hatten die Verantwortlichen keinen Plan wie die Fahrzeuge von der Straße gebracht werden können. Da ich in erster Reihe stand konnte ich alles genau beobachten. Jedes Mal wenn das eine Bergungsfahrzeug den einen LKW mit einem Stahlseil wegziehen wollte zog er sich selbst zum LKW – dieser war einfach zu schwer, was aber offensichtlich war.  Trotzdem versuchten sie es immer wieder. Nach mehr als einer Stunde gaben Sie auf und machten die Fahrbahn für Motorräder frei. Ich fackelte nicht lange und fuhr zwischen den verunglückten LKW’s durch.
Danach fuhr ich entlang eines Tales, links waren die Berge in unmittelbarer Nähe, rechts war das eigentlich Tal, die Berge waren mehrere Kilometer entfernt. Inzwischen war es wieder richtig schwül und ich begann zu schwitzen. Ich fuhr an vielen Bananenbäumen und keinen Farmen vorbei. Die Menschen verkaufen ihre Früchte an der Straße.
Nachdem ich getankt hatte, hatte ich umgerechnet nur noch ca. 10 Euro Bargeld. Ich beschloss vor dem Grenzübertritt nach Honduras nach Puerto Barrios zu fahren um mich mit Bargeld zu versorgen. Jeder Geldautomat, der angeblich VISA-Karten akzeptiert, funktionierte nicht. In den Banken bekommt man mit Kreditkarte kein Geld – besten Dank hierfür. Die Banken interessiert es nicht ob die Automaten mit VISA funktionieren oder nicht, dies benötigen ja nur die Touristen. Ich wusste, dass das Visum und die Einfuhrgenehmigung für das Motorrad zusammen ca. 40 USD kosten. Ich habe noch reichlich USD, möchte diese aber nicht ausgeben, denn diese sind für Notfälle gedacht. Nun, dies ist nun so ein Notfall.
Ich fuhr Richtung Grenze zu Honduras und wurde ca. 19 km vor der SAT (Superintendencia de Administración Tributaria), die Zuständig für die Einfuhrgenehmigung für das Motorrad sind, angehalten. Meine temporäre Einfuhrgenehmigung wurde abgestempelt, ich hatte lt. Papiere bereits 19 km vor der Grenze mein Motorrad wieder exportiert.  Ich fuhr weiter bis zur Grenze nach Honduras und kam die ganze Stecke an Bananenplantagen vorbei. In Honduras ging ich zur Immigration. Mein Pass wurde angesehen und mir erklärt ich müsse meine Ausreise aus Guatemala noch im Pass abstempeln lassen. Ich fragte wo dies sei, ich bekam die Antwort: 16 km vor der Grenze. Besten Dank hierfür. Einen solchen Schwachsinn habe ich selten erlebt, die Behörden sind an der gesamten Strecke verstreut, und das ohne Hinweis. Also zurück und Stempel geholt. Meine Einreise war nun unproblematisch, dauerte 5 Minuten (ausfüllen eines Vordruckes) und kostet 3 USD. Gut, nun die viel beschriebene Prozedur für die Einfuhrgenehmigung für das Motorrad durchstehen. Allein bis ich das richtige Büro gefunden hatte waren 10 Minuten vergangen, der Schweiß rann in Strömen. Zu mir gesellte sich ein Argentinier und wir fragten nach den notwendigen Papieren: 3 Kopien vom Pass, 3 Kopien vom Führersein, 3 Kopien vom Fahrzeugschein und 3 Kopien vom Stempel der Ein- und Ausreise aus Guatemala. Auf die Frage wo wir die Kopien bekommen kam nur ein Achselzucken. Er hatte einen Kopierer im Büro machte aber keinerlei Anstalten die Kopien anzufertigen. Also auf den Weg zu Grenzkontrolle, dort ist ein Hotel. Das Hotel machte dann auch die Kopien und wieder zurück. Er schaute sich meine Kopien an und sagte es fehlen die 3 Kopien der Exportbescheinigung des Motorrades aus Guatemala. Ich musste mich beherrschen dass ich nicht aus der Hose sprang. Also lächelnd zurück und Kopien besorgt. Der Argentinier (er hatte für 2 Jahre in Mexiko gelebt und hatte ein Motorrad mit mexikanischem Kennzeichen) hatte keine Einfuhrgenehmigung für sein Motorrad in Guatemala, er konnte die Grenze einfach passieren. Nun musste er 120 km zurück die Einreisegrenze um die besch..ene Einfuhrgenehmigung zu holen, um diese an dieser Grenze in Guatemala abstempeln zu lassen. Nachdem ich 38 USD bezahlt hatte erhielt ich mein Permit, gültig für 30 Tage. Hier klappte alles noch relativ gut und dauerte auch nur ca. 20 Minuten, ich las von andern Motorradreisenden an der anderen Grenze von einer Wartezeit bis zu 4 Stunden – soweit alles richtig gemacht.
Nun musste ich am Schlagbaum nochmals meinen Reisepass und meine Permit zeigen. Die Beamten kannten mich ja bereits, da ich zwei Mal wegen den Kopien dort parkte. Der Beamte, der die Unterlagen sehen wollte zögerte die Prozedur hinaus, der andere Beamte machte in der Zwischenzeit Photos von mir und meinem Motorrad. Als ich endlich weiterfahren durfte begann es zu regnen. Ich sah bereits, dass es gleich schütten würde und fand Unterschlupf an einer Bushaltestelle. Nach ca. 30 Minuten war der Spuk vorbei und ich fuhr durch den Regenwald Richtung San Petro Sula.
In San Perto Sula hielt ich an der an einer Bank an und wollte am Automat Bargeld holen – natürlich funktionierte es nicht. Also in die Bank, fragen schadet nicht. Die Antwort war: selbstverständlich bekomme ich Bargeld. Uff, ich war heilfroh, denn ohne Bargeld geht nichts. Ich fuhr in die Stadt und suchte mir ein Hotel. Das Hotel hat Internet in der Lobby. Da es keinen Parkplatz gibt durfte ich mein Motorrad durch die Lobby in einen Nebenraum fahren!
Von hier bis Panama sind es noch 1.800 km, sind eigentlich nur noch max. 5-6 Fahrtage, Grenzzeiten inbegriffen. Das Schiff „Stahlratte“, welches zwischen Panama und Kolumbien verkehrt (wird hauptsächlich von Motorradreisenden genutzt) legt aber erst wieder am 29. September in Panama ab.  Ist mir zu spät, was soll ich weitere 17 Tage in Mittelamerika. Werde mir in den nächsten Tages etwas überlegen, kann auch per Flugzeug nach Kolumbien reisen.
(Bilder unter: Photos Guatemala)

04.09.2014

Von Guatemala City (Guatemala) ca. 150 km nach Gualan (Guatemala)
Heute morgen bis ich um 7:00 Uhr aufgestanden, denn ich sollte um 8:00 Uhr bei der BMW Niederlassung in Guatemala City sein. Im Hotel war frühstück inbegriffen also ging ich zu frühstücken. Eigentlich hätte ich es mir sparen können. Wie auch immer, es war nicht mein Fall.
Gegen 7:35 Uhr verließ ich das Hotel und fuhr ohne Gepäck zur Niederlassung in dem Glaube dass ich eben warten könne. Es mussten neue Reifen aufgezogen (die Reifen waren bestellt und liegen bereit) werden, der Luftfilter gereinigt, das Öl gewechselt und die Zylinder synchronisiert werden. Insgesamt ein Aufwand von ca. 2-3 Stunden. Als ich das Motorrad abgab sagte mir der Serviceleiter dass ich das Motorrad um 16:00 Uhr wieder abholen könne. Ich fragte, weshalb man nicht gleich mit den Arbeiten beginnen könne. Ja, man beginne mit den Arbeiten sofort, allerdings dauert dies hier 2-3 Mal länger als in Deutschland. Aha, wenn das so ist; hoffentlich rechnen die hier nicht nach Stunden ab. Nach einem sehr informativen Gespräch mit dem Serviceleiter, er hat mir Tipps zum Grenzübergang nach Honduras gegeben, fuhr ich auf Kosten von BMW mit dem Taxi wieder ins Hotel. Zum Glück ist in dem Hotel check-out erst um 14:00 Uhr. Ich hatte mit dem Serviceleiter vereinbart dass ich um 13:00 Uhr mit Gepäck wiederkomme und auf die Fertigstellung warte. Er versprach das Motorrad so schnell als möglich fertigzustellen. Im Hotel ging auf das Zimmer und habe ein Buch gelesen. Plötzlich kam ein Anruf von der Rezeption mit dem Hinweis, dass BMW in der Leitung sei. Ich sprach mit BMW und es wurde mir mitgeteilt, dass anscheinend der bestellte hintere Reifen einen Transportschaden hätte und nicht aufgezogen werde können – kann man glauben, muss man aber nicht; ich jedenfalls glaubte es nicht. Es täte ihm leid aber er habe nur den Continental Road Attack oder den TKC 80 auf Lager – Reifen sind ein Glaubenssache, ich jedenfalls halte vom Conti Road Attack grundsätzlich nichts. Ich hatte einen Heidenau bestellt, dieser Reifen ist für On- und  Off-Road gut und hält bei einer Reisegeschwindigkeit von unter 100 km/h und sehr sanftem beschleunigen und bremsen ca. 14.000 km. Ich hatte mir ausgerechnet, dass dieser Reifen mich bis nach Feuerland bringen wird, dort hätte ich neue Reifen bekommen. Der Continental Road Attack ist grundsätzlich nicht für Off-Road geeignet und ist spätesten nach 8.000 km abgefahren. Der TKC 80 ist ein Off-Road Reifen, kann aber genau so gut auf der Straße gefahren werden; Nachteil: der reifen ist spätestens nach 6.000 km abgefahren. Super Nachricht, ich musste nun zwischen Pest und Cholera wählen. Ich entschied den Vorderreifen drauf zu lassen (er hat noch ca. 50% Profil) und hinten den Conti aufzuziehen. Michbereifung ist in Deutschland verboten, interessiert hier aber niemanden. Eine für mich mehr als unglückliche Entscheidung, dies habe ich auch nochmals zum Ausdruck gebracht. Anscheinend gibt es in Südamerika bei BMW keinen Heidenau – der Serviceleiter hat angeblich bei allen Niederlassungen nachgefragt – kann ich auch nicht glauben, werde aber im Falle eines Falles mit meiner Niederlassung in Stuttgart Kontakt aufnehmen, vielleicht können die etwas erreichen. In Costa Rica gibt es eine Anlaufstelle für Motorradreisende, die Besitzer sollen anscheinend auch Reifen besorgen. Werde dies wohl oder übel ausprobieren, sollte das Besorgen von vernünftigen Reifen klappen, dann habe ich halt den Conti für nur wenige Kilometer gekauft. Shit Happens. Weiterhin teilte man mir mit, dass der Kardan leicht leckt und der Plastikring ausgetauscht werden müsse. Ich erteilte den Auftrag diesen zu tauschen.
Mein Motorrad war dann um 14:30 Uhr fertig, man hat über 90 Minuten für die blinkende Gesamtkilometeranzeige vergeudet; ob diese blinkt oder nicht ist mir egal, die technischen Dinge waren mir wichtig. Insgesamt habe ich 500 Euro bezahlt, kein Schnäppchen. Der Austausch des Plastikrings am Kardan wurde auf 40 Euro veranschlagt, am Ende habe ich 160 Euro dafür bezahlt – wofür weiß ich jedoch nicht.
Ich fuhr gegen 15:00 Uhr los und musste mich noch durch die gesamte Stadt quälen. Ich benötigte mehr als 40 Minuten um aus der Stadt heraus zu kommen. Nach der Stadt (Guatemala City liegt auf 1.500 m Höhe) ging es immer wieder bergab. Die Landschaft ist zwar grün, es hat viele Bäume aber irgendwie ist es trockener. Die Straße war sehr stark befahren, hauptsächlich von LKW’s. Entsprechend schleppend kam ich voran, denn das Überholen auf de kurvigen Straße war nicht einfach. Hatte man 5 LKW’s überholt, kamen danach sofort 10 Neue. Die CA90 ist die einzige Ost-Westverbindung von und nach Guatemala City. Ich fuhr ca. 60 km entlang der CA90 bis ich auf ca. 300 m Höhe war. Die Landschaft hat sich sehr stark verändert, die Vielfalt der Bäume nahm zu, es gab plötzlich auch wieder Bananenbäume und Kakteen. Die Temperatur stieg schlagartig auf ca. 39° C und die Luftfeuchtigkeit lag wieder bei über 90%. Ach wie schön war es in den Bergen, angenehme Temperaturen, normale Luftfeuchtigkeit und die Straßen waren phantastisch. Dafür war ich nun plötzlich wieder in den Tropen. Es ist faszinierend wie schnell sich die Verhältnisse hier ändern.
Hier ist es bereits um 18:30 Uhr dunkel, da ich aber im Dunkeln nicht fahren möchte habe ich mir in einer kleinen Ortschaft ein Hotel gesucht. Die Auswahl war sehr beschränkt, es gab nur ein Hotel im Ort. Äußerst einfach, aber sauber und kein warmes Wasser (wer braucht das schon bei diesen Temperaturen). Der Preis betrug 6 Euro ohne und 9 Euro mit Klimaanlage. Es sind nur noch ca. 80 km bis zur Karibik, die Temperaturen sind hier nachts entsprechend hoch und ich war sehr froh über die Klimaanlage im Zimmer.
Ich bezog das Zimmer und wusch meine Motorradwäsche (T-Shirt und Socken) und hängte sie über einem Stuhl vor dem Zimmer. Anschließend ging ich etwas essen. Als ich wieder in das Hotel zurückkam war meine Wäsche ordentlich auf der Wäscheleine aufgehängt – was für ein Service.
Eigentlich gilt Guatemala als ein sicheres Land. Dennoch sind jede Menge Polizisten unterwegs und in den Ortschaften stehen die Polizisten nahezu an jeder Straßenecke. Vor allen Geschäften stehen bewaffnete Wachen. Fast alle kleinen Kioske sind hinter Eisengittern. Man bestellt die Ware, reicht das Geld durch das Gitter und bekommt die Ware ebenfalls durch das Gitter gereicht. Alle Häuser sind eingezäunt und haben Mauern, auf den Mauern sind abgebrochene Flaschen mit den Spitzen nach oben, eingemauert. Selbst das günstigste Hotel hat ein abschließbares Tor. Ich frage mich, ob dies nur Vorsichtsmaßnahmen sind – wahrscheinlich hat es aber seinen Grund und ich möchte ihn, zumindest aktuell, nicht wissen.
Morgen fahre ich in ein Fischerdorf an der Karibik in Guatemala. Anschließend werde ich nach Honduras einreisen. Die Einfuhr eines Fahrzeuges nach Honduras soll die aufwendigsten Formalitäten ganz Zentralamerikas haben. Anscheinend muss man Dokumente besorgen, diese dann kopieren, wieder zurückkommen, neu anstehen, das nächste Dokument erhalten, wieder kopieren, wieder neu ansehen etc. Dies soll angeblich 5-6 Mal gemacht werden . Zum Schluss soll alles ca. 40 Euro kosten – sollte dies so sein, dann ist dies reine Schikane und unsere Regierung bzw. die Botschaft in Honduras sollten sich der Sache annehmen. Inzwischen frage ich mich immer öfter weshalb Touristen bestimmte Länder bei uns nicht auch ein Visum beantragen und teuer bezahlen sollen.
(Bilder unter: Photos Guatemala)

03.09.2014

Von Salcaja (Guatemala) ca. 240 km nach Guatemala City (Guatemala)
Seit gestern habe ich wieder in eine neue Zeitzone gewechselt, nun sind es wieder 8 Stunden Zeitdifferenz zu Deutschland, zuvor waren es 7 Stunden. Ich bin heute um 6:00 Uhr aufgewacht und konnte nicht mehr schlafen, ich habe die Zeit bis 8:00 Uhr mit lesen verbracht. Heute Nacht hatte es wieder geregnet und die Luft war fecht.
Ich fuhr heute um 8:30 Uhr los, der Himmel war leicht bewölkt und es war mit 21° C recht kühl – obwohl, in Anbetracht der Höhe von 2.300 m und der frühen Stunde eigentlich warm. Heute bin ich fast die gesamte Strecke auf einer Höhe zwischen 2.400 m und 2.700 m gefahren. Ausnahme war ein kurzes Stück auf über 3.000 m Höhe.
Saljaca liegt, wie bereits erwähnt, auf 2.300 m Höhe. Nach der Ortschaft ging es steil bergauf bis auf 2.750 m, ich war über den Wolken und hatte ein phantastischen Blick in das Hochtal, welches teilweise in Wolken gehüllt war. Guatemala bedeutet „Land der Bäume“ was ich in der Zwischenzeit auch gut nachvollziehen kann. Die gesamten Berge, Täler und Hochebenen sind mir Bäumen bewachsen, selbst auf über 3.000 m Höhe. Ich fuhr einige Kilometer entlang des Bergkammes als es auch schon wieder bergab bis auf ca. 2.200 m ging. Kurze Zeit später ging es wieder bergauf bis auf über 3.000 m Höhe. Durch den schnellen Höhenunterschied und die Höhe von 3.000 m fiel mir das Atmen schwer. Selbst hier in dieser Höhe wir Mais angebaut und die Bäume sind normal gewachsen. Ich fuhr entlang des Bergkammes und ich sah wie mehrere Menschen ein Haus bauten. Sie schleppten schwere Steine und rührten Zement an, ich war bereits k.o. nachdem ich nur ein paar Meter bergauf gelaufen bin um ein paar Fotos zu machen – die Menschen sind zwar die Höhe gewohnt, dennoch hatte ich Respekt vor der Leistung. Dann ging es wieder bergab und ich verließ die Hauptstraße, denn ich wollte zu einem auf 1.550 m Höhe liegenden See „Lago de Atitlán“ fahren. Der See ist von den Toliman, Atitlan und San Petdo umgeben, daher auch der Name. Die Fahrt dorthin ging steil bergab und durch den Ort Santiago Atitlan. Auf dem Weg bergab sah ich wie mehrere Vögel in eine Baumkrone flogen. Ich hielt an um eine Foto zumachen, ich weiß jedoch nicht um was für Vögel es sich handelt – sie sind jedenfalls ziemlich groß.
Ich fuhr ca. 10 km entlang dem See und musste dann wieder umdrehen, denn die Straße endete in der Ortschaft San Pedro la Laguna. Vom See aus ging es dann wieder innerhalb weniger Kilometer bis auf 2.660 m Höhe.
Die Landschaft in Guatemala ist einmalig und es ist eines der schönsten Länder die ich bislang gesehen habe. Die Menschen sind sehr freundlich und aufgeschlossen zu Fremden. Natürlich ist man als Gringo, zumal noch mit einem so großen Motorrad, auch gleichzeitig ein Anschauungsobjekt.
Die Straße führte ca. 40 km entlang des Berges und führte dann allmählich wieder bergab bis auf  1.550 m nach Guatemala City. Für die wenigen Kilometer habe ich heute mehr als 6,5 Stunden benötigt, denn ich hielt immer wieder an um die einmalige Landschaft zu bewundern.
Die Straße nach Guatemala wir hauptsächlich von LKW’s und Bussen benutzt. Die Busse fahren mit ca. 130 km/h den Berg hinab und bremsen auch vor den Kurven nicht. Kein Wunder, dass immer wieder schwere Unfälle passieren – ich jedenfalls möchte nicht in einem solchen Bus sitzen. Ich würde höchstwahrscheinlich vor lauter Angst Abdrücke in den Vordersitz beißen.
Ich hatte in Guatemala City ein Hotel gebucht, habe es aber trotz Navigationsgerät nicht gefunden – dort wo es sein sollte, sah ich es nicht. Ich suchte mir ein sehr angenehmes Motel, welches sogar Frühstück anbietet und im Preis von 32,00 Euro inbegriffen ist. Guatemala ist ein günstiges Land, die Hauptstadt aber wie überall recht teuer.
Morgen früh bekommt das Motorrad neue Reifen und ich werde mir dann überlegen wohin ich fahre. Wenn ich weiter Richtung Süden fahre bin ich morgen bereits in Honduras, oder zumindest kurz vor der Grenze zu Honduras. Wegen der hohen Kriminalität und den Gewaltverbrechen werde ich El Salvador meiden, obwohl ich mich dieser Staat gerne ansehen würde.
(Bilder unter: Photos Guatemala)

02.09.2014

Von San Cristobal (Mexiko, Festland) ca. 330 km nach Salcaja (Guatemala)
Heute bin ich um 8:00 Uhr aufgestanden und bin nach dem Duschen zu einer Bäckerei gelaufen und habe mir zum Frühstück Kaffee und zwei Schoko- Croissant gekauft. Ich habe dann im Innenhof des Hotels gefrühstückt. Anschließend musste ich das Motorrad vom Parkplatz holen. Zum Parkplatz lief ich ca. 10 Minuten. Ich war froh, dass heute Morgen noch wenig Verkehr war und noch keine Polizisten unterwegs waren, denn gestern wurde mir die Einfahrt zum Hotel, welches sich in der Fußgängerzone befindet, verweigert. So konnte ich heute Morgen ohne Schwierigkeiten vor das Hotel fahren und mein Motorrad beladen. Gegen 9:00 Fuhr ich dann los.
San Cristobal liegt auf ca. 2.100 m, trotzdem ging es nach der Stadt bergauf auf ca. 2.350 m Höhe durch ein kleines Dorf. Das Dorf hat keinen Strom und keine Wasserleitungen, die Frauen haben mit Krügen Wasser aus dem Dorfbrunnen geholt. Anschießend ging es wieder bergab bis auf ca. 1.600 m Höhe in ein weiteres Dorf; dort wurden hauptsächlich Tonwaren verkauft. Nach dem Dorf ging es wieder bergauf auf ca. 2.100 m Höhe. Die Landschaft ist in dieser Gegend unspektakulär, Bäume, Gras und Felder. Anschließend ging es wieder bergab bis auf ca. 900 m Höhe in die Stadt Comitan; diese Stadt war außergewöhnlich sauber und es waren keine Polizisten unterwegs oder Standen am Straßenrand – äußerst ungewöhnlich für Mexiko. Bei der Abfahrt nach Comitan hatte man einen sehr schönen Blick über das gesamte Tal und auf die Berge hinter mir, leider war es heute diesig und man konnte nicht sehr weit blicken. Comitan liegt unter auf ca. 1.300 m Höhe, danach ging weiter bergab bis auf 750 m Höhe. Die Straße ging nun fast 30 km parallel zur Grenze nach Guatemala. Man konnte die Berge Guatemalas bereits sehr gut sehen. Kurz vor der Grenze habe ich nochmals vollgetankt, denn ich wusste nicht wie gut das Tankstellennetz in Guatemala ist. Kurz vor der Grenze waren links und rechts der Straße Stände aufgebaut und die Händler verkauften ihre Ware. Als ich die Grenze erreichte musste ich feststellen, dass es in Mexiko keine Immigration und SAT gab. Die beiden Büros befanden sich sinniger Wiese ca. 5 km vor der Grenze in einem kleinen Dorf. Also fuhr ich zurück und betrat das Büro der Immigration. Der Beamte saß gelangweilt im Stuhl und sah sich eine Show im TV an. Es kam ihm so gar nicht gelegen, dass ich seine Ruhe störte. So freundlich die beiden Beamten bei der Einreise und in La Paz waren, so unfreundlich war dieser Herr. Er wollte meinen Pass haben und schickte mich dann in das SAT Gebäude wo ich meine temporäre Einfuhrgenehmigung für mein Motorrad abgeben musste. Um die Ausfuhrgenehmigung zu erhalten musste ich de temporäre Einfuhrgenehmigung sowie die Quittung des Zahlbeleges vorlegen – zum Glück hatte ich diesen aufgehoben. Anschließend wurde die Fahrgestellnummer kontrolliert und zudem fotografiert – danach erhielt ich die Ausfuhrgenehmigung. Mit diesem Papier ging ich wieder zur Immigration wo ich meine Touristenkarte abgeben musste; ich erhielt einen Stempel im Pass und durfte gehen.

An der Grenze zu Guatemala konnte ich das Tor passieren und musste dort zur Immigration, aber nicht, bevor mein Motorrad von der Einfuhr zur Verhinderung von irgendwelchen Bakterien mit einem Insektenpestizid eingesprüht wurde (Reifen, Kotflügel vorn und Auspuff; natürlich sind weder an mir, noch am Rest des Motorrades Bakterien). Dieser Dienst kostet ca. 1 Euro – nun gut. Bei der Immigration musste ich meinen Pass zeigen und wurde zur SAT geschickt um die Einfuhrgenehmigung für das Motorrad zu erhalten. Ich hatte alle notwendigen Kopien (Reisepass, Fahrzeugschein und Führerschein dabei; ich habe mehrfach gelesen, dass die Beschaffung der Kopien nicht ganz einfach ist), desto mehr war ich überrascht, dass der Beamte die Kopien selbst anfertigte. Er stellte alle Papiere aus und ich musste nochmals zurück zur Immigration. Dort füllte ich die Touristenkarte aus, bekam einen Stempel in den Pass und ging wieder zur SAT. Ich bezahlte ca. 18 Euro und bekam die notwendigen Papiere sowie einen Aufkleber, den ich an dem Windschild angebracht hatte. In Guatemala ging alles sehr einfach und dauerte nur ca. 30 Minuten – ich habe da andere Berichte gelesen. Nun wurde der Schlagbaum geöffnet und ich war in Guatemala. Hasta la Vista Mexico, bienvenido Guatemala!
Nach der Grenze führte die Straße ca. 25 km durch eine Schlucht. Die Vegetation war ähnlich den Alpen, nur dass hier noch Bananenbäume wachsen. Am Ende der Schlucht ging es bergauf bis über 2.800 m Höhe. Selbst auf dieser Höhe wachsen Bananenbäume und es wird Mais angebaut. Die Landschaft ist grün, aber keine Tropen – so hatte ich mir Guatemala nicht vorgestellt.
Anschießend ging es wieder bergab und ich kam das Ende eines Staus. Wozu fahre ich Motorrad, ganz sicher nicht um mich hinten anzustellen. Also fuhr ich vor und kam an eine Baustelle. Mehrere Versorgungsfahrzeuge durften passieren, plötzlich deutete mir der Mann, der die Absperrung kontrolliert, an, ich solle auch fahren. Ich hatte mich schon auf eine ewige Wartezeit eingestellt war aber sehr froh, dass ich fahren durfte – alle anderen Fahrzeuge mussten stehen bleiben. Ich fuhr durch die Baustelle und ich hatte das Gefühl, dass die anderen Fahrzeuge noch eine ganze Zeit lang warten müssen. Nach der Baustelle ging es wieder bergauf – plötzlich sprang mir ein ca. Labrador großer Hund vor das Motorrad. Ausweichen auf diesen Straßen ist keine gute Entscheidung, bremsen zwecklos. Da der Hund doch ziemlich groß war gab ich Vollgas – im Zweifel hindurchfahren. Ich traf den Hund mit dem Vorderrad und überrollte ihn mit dem Hinterrad. Mich hob es aus dem Sattel, konnte das Motorrad aber abfangen und einen Sturz vermeiden – das hätte mir gerade noch gefehlt. Ich ah in den Rückspiegel und sah den Hund wimmernd auf der Straße liegen – der Hund tat mir zwar Leid, aber ich konnte nichts für ihn tun. Bereits vor 2 Tagen hat ein Rudel von 5 Hunden versucht mich anzuspringen, sie haben es sich aber im letzten Moment, weil ich ebenfalls Vollgas gab, anders überlegt. Hier gibt es viele streunende Hunde, diese sind nicht ungefährlich.
Nachdem es zu schütten angefangen hat suchte ich mir ein Hotel. Das Hotel ist sehr einfach aber sauber und hat aber WLAN – wenn es auch nicht richtig funktioniert. Nachdem ich meine Sachen im Zimmer verstaut und mich umgezogen hatte bin ich in den Ort gelaufen, dort war heute Markt – einfach fantastisch. Es gab alles zu kaufen, angefangen von Kleider über Lebensmittel bis hin zu Toilettenartikel und Möbel. Ich habe mir eine große Torta (großen Brot gefüllt mit Fleisch), zwei Bier und einen Orangensaft gekauft, zusammen habe ich ca. 2,50 Euro bezahlt. Das Zimmer kostet ca. 7,50 Euro, alles zusammen hat ca. 11,00 Euro gekostet.
Morgen fahre ich nach Guatemala City um neue Reifen aufziehen zu lassen; dort sind die Hotels deutlich teurer.
(Bilder unter: Photos Mexiko, Photos Guatemala)


Seiten: 1



© Thomas Stix, Böblingen