Panamericana - Abenteuer auf zwei Rädern
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Seite 1

Reiseberichte Costa Rica


18.09.2014
San Jose (Costa Rica)
Nachdem ich gestern bereits alles was ich erledigen wollte konnte bereits erledigen konnte, habe ich heute nichts zu tun.
Ich bin heute Morgen in die Stadt gelaufen und bin durch die Straßen geschlendert. San Jose liegt auf 1.170 m Höhe und hat ca. 290.000 Einwohner. Aus meiner Sicht ist San Jose keine schöne Stadt, viele Häuser sind zerfallen und/oder schmutzig, die Fußgängerzone lädt auch nicht zum Verweilen ein. Die einzigen schönen alten Gebäude, die ich gesehen habe, gehören einer Telefongesellschaft oder sind Behörden. Die Banken haben, wie überall auf der Welt, Prachtbauten hingestellt – money rules the world.
Auf meinem Spaziergang durch die Stadt kam ich an dem Krankenhaus vorbei und habe einen Blick in die Aufnahme geworfen. Dort sah es aus wie in einer Wartehalle – reihenweise Plastikstühle und Masen von Menschen. Auch mit der Hygiene war es nicht weit her. Wie ich bereits zuvor geschrieben können wir in Deutschland froh über unsere ärztliche Versorgung sein, auch wenn einige anderer Meinung sind. Diese Kritiker sollten sich mal die Zustände in solchen Ländern ansehen, dann wüssten auch diese Kritiker, was gut es uns in Deutschland geht.
Morgen fahre ich weiter nach Panama, es sind bis David, wo ich mir ein Hotel gebucht habe, ca. 370 km. Bin gespannt, wie es dieses Mal an der Grenze sein wird. Ich habe wieder erneut mehrfach gelesen, dass es Stunden in Anspruch nehmen wird.
Das Hotel liegt zwischen zwei Hauptstraßen, es ist ab 6:00 Uhr sehr laut. Daher, und in Anbetracht des morgigen Programmes werde ich morgen um 6:00 Uhr losfahren. Um diese Zeit ist es bereits hell und der Verkehr in der Stadt hält sich noch in Grenzen.
Anbei ein paar Impressionen von San Jose.
(Bilder unter: Photos Costa Rica)

17.09.2014

Von Arenal Nuevo (Costa Rica) ca. 220 km nach San Jose (Costa Rica)
Nach der üblichen Prozedur des Beladens des Motorrades fuhr ich heute Morgen zu Tom’s Pan (German Bakery). Vom meiner Unterkunft aus war es nur ein Katzensprung, ich freute mich schon wie ein keines Kind zu Weihnachten auf eine Brezel und einen Kaffee. Tom’s Pan hatte auch heute geschlossen – eine herbe Enttäuschung, nicht nur wegen der Brezel, sondern auch wegen der Person Tom. So fuhr ich mit nüchternem Magen los.
Der Ort Arenal Nuevo ist vom Regenwald umringt, die Straße war kurvig, die Landschaft einmalig, die Sonne schien – besser kann es nicht sein. Ich fuhr auf der CA142 entlang dem See „Laguna de Arenal“. Links der Straße gibt es viele Hotels bzw. hochwertige Häuser, allerdings ist der überwiegende Teil, sowohl Häuser als auch Hotels, zum Verkauf ausgeschrieben. Viele ansässige Amerikaner möchten ihre Immobilen verkaufen und nach Panama ziehen, denn die Preise in Costa Rica sind in den vergangenen Jahren stark gestiegen. Innerhalb weniger Kilometer überquerte ich diverse Flüsse. Im Gegensatz zu Costa Rica gab es in Guatemala, Honduras und Nicaragua so gut wie keine Flüsse. Am Ende des Sees fuhr ich bergauf, die Sonne verschwand immer mehr hinter den Wolken und es begann zu regnen ‚– wenn auch nur kurz, dafür aber um so heftiger. Ich fuhr ca. drei km entfernt vom Vulkan „Arenal“ – wegen den tiefhängenden Wolken war dieser aber leider nicht zu sehen. Nach dem ich „Parque Nacional Volcán Arenal“ verlassen fuhr ich entlang von Bananenplantagen und hatte kam in die Ortschaft La Fortuna. Es hatte aufgehört zu regnen und ich fand eine Bäckerei wo ich mein Frühstück in Form von einen Kaffee und zwei süße Stücken einnahm. Gestärkt und gespannt auf die weitere Landschaft fuhr ich auf der CA142 weiter bis zur Kreuzung CA141. Die CA141 führt mich in die Berge, alles weiterhin dichter Regenwald rechts und links der Straße. Es ging immer weiter bergauf in die Wolken hinein. Es fing wieder an zu regnen, nicht so heftig wie zuvor, aber es regnete. Es wurde immer trüber und nebliger. Auf ca. 700 m Höhe war ich dann in den Wolken, die Sicht betrug teilweise unter 20 m. Dies hat mich schon etwas geärgert, denn ich fuhr durch eine wundervolle Landschaft mit Tälern und konnte diese nicht sehen. Auf 1.100 m Höhe fuhr ich entlang des Bergkammes und kurz vor der Stadt Ciudad Quesada riss die Wolkendecke auf und die Sonne kam wieder zum Vorschein. Endlich hatte ich einen Überblick über die Berglandschaft. Nach der Stadt ging es weiter bergab, immer noch durch dichten Regenwald mit Wasserfällen, kleinen Schluchten und einem Dach aus Bäumen. Ich musste mir immer wieder selbst in Gedanken rufen auf die Straße zu achten, es gab so viel zu sehen, dass ich teilweise unkonzentriert fuhr, was bei diesen Straßen zu einer Katastrophe führen kann.
Die Straße war weiterhin kurvig und es ging immer wieder auf und ab. Ich hielt mehrmals an um die Geräusche des Waldes zu hören. Es waren die unterschiedlichsten Laute von Tieren und Vögeln zu hören, leider waren sie nicht zu sehen.
Kurz vor San Jose wurde die Straße 4-spurig und es begann wieder zu schütten. Ich hielt unter einer Brücke an und wollte den Regen aussitzen; Helmut Kohl und Angela Merkel hätten dies wohl auch geschafft, ich aber zog nach ca. 30 Minuten Wartezeit meine Regenkleidung an und fuhr die restlichen 20 km nach San Jose.
Ich hatte in einem Hostel für 2 Nächte ein Zimmer bestellt. Die Zimmer sind sehr einfach, aber (relativ) sauber, dafür aber in der Stadt. Ich konnte mein Motorrad in dem Hinterhof, welcher durch ein Tor gesichert ist, abstellen. Für den Rest des heutigen Tages und für Morgen hatte ich mir zum Ziel gesetzt einen neuen Helm und Reifen zu kaufen. Ich hatte im Vorfeld drei Adressen von Läden die Motorradzubehör verkaufen. Eine davon war zufällig direkt neben dem Hostel. Das Geschäft hatte eine gute Auswahl und ich kaufte einen neuen Endurohelm. Der Helm wurde in China hergestellt (bedeutet ja nichts Schlechtes, schließlich lassen alle KFZ-Premiumhersteller auch Teile in China fertigen) und war im Preis unschlagbar. Selbst wenn der Helm nach der Reise nicht mehr zu gebrauchen ist, dann war es immer noch ein gutes Geschäft. Mein jetziger Helm hatte mehr als 600 € gekostet und ist nach 2 Jahren defekt (Sonnenblende lässt sich nicht mehr schließen, die Führung des Kragens ins auf beiden Seiten gebrochen und somit fällt dieser immer ab).
Da der Kauf des Helmes sehr schnell ging hatte ich noch Zeit zu BMW zu fahren und nach Reifen zu fragen. Man sollte es nicht glauben, es waren Reifen vorrätig. Den Reifen, den ich gekauft habe, kostet über das Doppelte was ich dafür in Deutschland bezahlen würde. Egal, ich benötige die Reifen. Was mich aber richtig ärgert ist, dass ich einen fast neuen Hinterreifen, für den ich 160 € bezahlt habe, wegschmeißen muss – hierfür meinen besonderen Dank an die BMW NL in Guatemala.
Morgen werde ich mir San Jose ansehen und am Freitag fahre ich weiter nach Panama.
(Bilder unter: Photos Costa Rica)

16.09.2014

Von Matapalo Beach (Costa Rica) ca. 200 km nach Arena Nuevo (Costa Rica)
Ich bin heute Morgen um 8:00 Uhr aufgestanden und habe im Hotel nochmals gefrühstückt. Nach dem Frühstück bin ich nochmals zum Strand gelaufen und habe nochmals ca. 2 Stunden am Pool relaxed. Um 11:00 Uhr habe ich meine Sachen gepackt und um 12:00 Uhr bin ich dann losgefahren.
Direkt nach dem Tor des Hotels begann der Regenwald. Die Straße war schmal und sehr kurvig, so ging es bis zum dem Ort Sardinal. Ab Sardinal bis Liberia war die links und rechts der Straße ein ca. 2-3 km weiter Streifen mit Grasland. Dahinter waren wieder Regenwald und Berge. In Liberia bog ich auf die CA1 in Richtung Canas ab. Ich folgte der Straße ca. 6o km. Die Landschaft war wie zuvor, doch die Straße wird aktuell auf 4 Spuren ausgebaut und hat daher viele Baustellen. In Canas begann es zu regnen. Lt. Garmin musste ich links von der Hauptstraße in eine Nebenstraße abbiegen – dies kam mir zwar merkwürdig vor, ich befolgte aber der Anweisung des Navigationsgrätes. Die Straße führte bergauf bis zu einem Windpark, der entlang eines Bergkammes aufgestellt ist. Ich folgte dem Bergkamm, die Straße wurde immer schlechter und war dann zu Ende. Ich musste umdrehen und wieder nach Canas fahren. Inzwischen hat es aufgehört zu regnen und ich hatte von hier oben einen fantastischen Blick über das gesamte Tal. Dieser Anblick war es wert auf den Bergkamm zu fahren.
Als ich wieder in Canas war bog ich auf die CA142. Die Straße war wieder sehr kurvig und es ging durch den Regenwald ständig bergauf und bergab. Die Straße führte ca. 40 km entlang des Sees „Laguna de Arenal“ bis zu dem Ort Arenal Nuevo. Hier wollte ich eigentlich die Deutsche Bäckerei „Tom’s Pan“, die seit 16 Jahren hier eine Institution ist, besuchen und eine oder mehrere Brezeln essen. Leider hatte die Bäckerei geschlossen.
Ich suchte mir ein Hotel und ging in den Ort um etwas zu essen. Spanisch wird hier so gut wie nicht gesprochen, fast alles nur in Englisch. Es wohnen hier sehr viele Amerikaner und auch einige Deutsche. In einem Restaurant habe ich die Personen, die am Nebentisch saßen und englisch sprachen gefragt, ob Tom’s Pan morgen wieder offen hat. Ich bekam die Auskunft dass dies nicht sicher sei, denn Tom hat vor drei Tagen seinen deutschen Bäcker entlassen. Tom bäckt zwar selbst, aber wann er wieder öffnet weiß niemand. Wäre schade, wenn ich die Begegnung mit Tom verpassen würde.
Nach dem essen machte ich einen Spaziergang durch den Regenwald. Die Geräusche sind faszinierend. Ein ständiges Knacken und Rascheln. Man hört die Vögel singen und die Affen brüllen. Leider konnte ich keines der Tiere sehen, dafür aber sehr viele schöne Pflanzen.
Morgen fahre ich nach San Jose. Dort bleibe ich zwei Nächte und reise dann am Freitag nach Panama.
(Bilder unter: Photos Costa Rica)

11.09.2014

Hotel RIU Palace Costa Rica
Wenn ich die Wetteraussichten von Süddeutschland so lese ist mir beinahe schon peinlich von dem Wetter und den Temperaturen hier in Costa Rica zu berichten.
Hier hat es ca. 35° c und die Luftfeuchtigkeit ist, trotz Tropen und Regenwald, sehr angenehm. Liegt  voraussichtlich auch daran, dass ich an der Pazifikküste bin.
Das Hotel ist sehr schön, die Zimmer der Kategorie entsprechend. Das Essen ist soweit auch ganz gut, die Speisen am Buffet könnten etwas wärmer sein.  Die Poolanlage, bestehend aus 5 Pools ist o.k. Da off-season ist das Hotel nur zu ca. 20% gefüllt, was den Aufenthalt sehr angenehm macht.  Ich sitze gerade auf dem Balkon und lausche dem zwitschern der Vögel und genieße den Ausblick auf den Regenwald.
Die Bucht ist schön, und im Gegensatz zum Mexiko kann man im Pazifik baden. Keine Wellen und das Wasser ist angenehm warm – für meine Verhältnisse zu warm, aber man kann nicht alles haben. Für Michaela wäre die Temperatur gerade richtige gewesen und sie hätte sich an dem ruhigen Meer erfreut.
Mein nächster Bericht wird voraussichtlich erst am 16.09.2014 erfolgen.
(Bilder unter: Photos Costa Rica)

09.09.2014

Von La Cruz (Costa Rica) ca. 130 km nach Matapalo Beach (Costa Rica)
Bin heute bereits um 6:00 aufgewacht. Um 7:00 Uhr bin ich nochmals zum höchsten Punkt der Ortschaft gegangen. Von dort hat man einen grandiosen Blick über das gesamte Tal und eine Bucht des Pazifiks hat. Rings herum hat es teilweise geregnet, ein wunderschöner Regenbogen spannte sich über das gesamte Tal.
Ich hatte nur noch ca. 1,5 Stunden fahrt bis zum Hotel und wollte nicht zu früh dort sein. Dennoch fuhr ich gegen 8:30 Uhr los. Im schlechtesten Fall muss ich bis 15:00 Uhr warten bis ich das Zimmer beziehen kann.
Ich fuhr entlang eines Tales auf der CA1 in Richtung Liberia. In Richtung Pazifik war teilweise eine weitläufige Graslandschaft zu sehen, in Richtung Karibik war Regenwald und man konnte einige Vulkane sehen. Durch Costa Rica zieht sich die vulkanischen Bergketten der Cordilleras, ich fuhr heute entlang des oberen, kleineren Teil der Cordilleras. Die Vegetation präsentierte sich, wie bereits in den vergangen beiden Tagen, in einem sehr leuchtenden Grün. Im Gegensatz zu den zuvor durchfahrenen Staaten Zentralamerikas hat es hier viele Flüsse. Im Gegensatz zu den vorherigen Flüssen ist das Wasser klar und nicht braun. Die Vegetation entspricht den Vorstellungen eines Regenwaldes.
In Liberia bog ich dann in Richtung Pazifik ab. Ich kam in einen  immer dichteren Regenwald. Es waren nur noch wenige Kilometer bis zur Küste, der Regenwald wurde dennoch immer dichter. Ich hielt an um die Ruhe zu genießen. Ich hörte Vögel zwitschern und Affen brüllen.
Gegen 10:30 Uhr kam ich im Hotel an und hatte Befürchtungen ich müsse Stunden warten bis ich das Zimmer beziehen könne. Meine Befürchtungen wurden nicht bestätigt. Die Mitarbeiter sind sehr freundlich und zuvorkommend; ich konnte das Zimmer sofort beziehen.
Ich werde hier bis 16.09.2014 verweilen. In der Zwischenzeit kann ich mir Gedanken über die weitere Reise, vor Allem über die Überwindung der Darien Gap machen. Heute habe ich per Email nachgefragt noch ein Platz auf der „Stahlratte“, ja so heißt das Segelschiff, für mich und mein Motorrad verfügbar ist. Das Segelschiff ist auf Motorradreisende spezialisiert und verkehrt hauptsächlich zwischen Las Blas (Panama) und Catagena (Kolumbien). Sollte ich keine Antwort erhalten oder das Segelschiff werde ich mich in Panama um einen Flug nach Bogota kümmern.
(Bilder unter: Photos Costa Rica)

08.09.2014

Von Laguna de Apoyo (Nicaragua) ca. 320 km nach La Cruz (Costa Rica)
Nach einer ruhigen und erholsamen Nacht bin ich heute Morgen um 7:00 Uhr aufgewacht und bin gegen 8:15 Uhr losgefahren.
Ich fuhr ca. 4 km durch den Regenwald steil bergauf. Rechts konnte man zwischen dem dichten Bewuchs manchmal einen Blick auf den Kratersee werfen – leider hatte man keine komplette Sicht. Danach ging es entlang von Häusern bis Granada auf einer unbefestigten Straße weiter durch den Regenwald. Nach Granada fuhr ich entlang des Lago Nicaragua. Die Straße wurde immer schlechter, dann unbefestigt. Ich folgte der Straße ca. 16 km, dann musste ich mit einer abenteuerlichen Fähre den Rio Malacatoya überqueren. Die Landschaft war sehr eben und einem leuchtenden Grün –hier wurde Viehzucht betrieben. Auf der anderen Seite des Flusses wurde die Straße, sofern man es als Straße bezeichnen konnte, noch schlechter und glich einem sehr schlechten Feldweg mit vielen Wasserlöchern. Nach ca.  weiteren Kilometern war es nur noch eine einzige Schlammpiste. Auf Schlamm zu fahren bereitet mir zumindest nicht sonderlich viel Spaß, mit vernünftigen Reifen ist es jedoch auch mit dem schweren Gepäck fahrbar. Dank der BMW-Niederlassung in Ciudad Guatemala hatte ich aber hinten einen Conti Road Attack aufgezogen – im Schlamm absolut unfahrbar. Mir blieb also nichts anders übrig als umzudrehen und die ganze Rüttelpiste mit Wellblechbelag zurückzufahren. Normalerweise machen solche Straßen Spaß, aber inzwischen habe ich Befürchtungen dass das Material unter den ständigen Schlägen leidet und ich einen Defekt bekomme - daher versuche ich solche Straßen zu meiden. Ein Defekt in Europa wäre kein Problem, hier aber ist der kleinste Defekt, den man nicht selbst reparieren kann, ein großes Problem.
Eigentlich wollte ich ja auf der Karibikseite um den Lago Nicaragua herumfahren, denn dort sind die Vulkane. Als ich wieder in Granada war entschied ich mich für die kürzere Route auf der Pazifikseite – dies sollte sich später als einen Fehler erweisen. Ich fuhr entlang der CA1 in Richtung Grenze von Costa Rica. Auch hier war die Landschaft eben und in einem leuchtenden Grün. Immer wieder konnte man einen Blick auf de Lago Nicaragua erhaschen. Gegen 12:00 Uhr aß ich ein Hühnchenburger mit Pommes Frites. Nach weiteren 20 km kam ich an die Grenze und das Drama begann. Zu allererst wurde ich von den Helfern, die bei den Grenzformalitäten behilflich sind, fast vom Motorrad gezogen. Letztendlich begleitetet mich die ganze Zeit über ein junger Mann, ich konnte ihn einfach nicht abschütteln. Zuerst musste ich zur Immigration in Nicaragua und bekam für 2 USD einen Stempel in meinen Pass. Diese Aktion dauerte ca. 5 Minuten – noch war ich in dem Glauben alles würde glatt laufen. Falsch gedacht, nun musste ich mich für den Erhalt der Exportpapiere an einem andern Schalter anstellen. Es waren ca. 10 Personen vor mir und ich dachte immer noch, dass dies ca. 10 Minuten dauern würde. Die erste Person in der Schlage stand 30 Minuten am Schalter um die Papiere zu erhalten. Das kann ja heiter werden, natürlich hatte es ca. 42° C und eine Luftfeuchtigkeit von über 95%. Dass ich in meiner Motorradkleidung nahezu einen Hitzschlag bekam kann man sich sicher gut vorstellen. Ich unterhielt mich angeregt über die Grenzformalitäten mit einem Amerikaner als ein Südamerikaner, der ebenfalls in der Schlange stand, fragte, ob wir bereits die Unterschrift des Zollbeamten hätten. Nein, denn wir hatte ja bereits die Unterschrift dieser Behörde (man wird beim Erreichen der Zollbezirkes angehalten und erhält eine Unterschrift auf seinem Permit) . Nein, es ist eine zweite Unterschrift notwendig. Super dass man davon nicht in Kenntnis gesetzt wird. Wir hätten es erfahren, wenn wir unsere Exportpapiere hätten erhalten sollen – allerdings hätten wir diese nur bekomme, wenn eine zweite Unterschrift auf dem Dokument ist; man hätte sich danach erneut in der Schlage anstellen müssen. Wir holten uns die Unterschrift, unser Platz in der Schlage wurde freigehalten. Nach ca. 2 Stunden war ich dann an der Reihe und bekam meine Exportpapieren. Wer jetzt denk das war es, der liegt falsch. Nun benötigt man noch eine Unterschrift eines Polizeibeamten bevor man dann endgültig ausreisen kann. Mit Verlaub, einen solchen Schwachsinn und Verweigerung von Informationen habe ich noch nie erlebt. Wenn dies schon so sein muss, könnte man die Reisenden wenigstens über den Vorgang informieren – manche standen 3 Mal in der Schlage an.
Nachdem ich die 3. Unterschrift hatte bezahlte ich den „Helfer“, der er klebte an mir wie eine Schmeißfliege. Nun konnte ich die Grenze nach Costa Rica passieren. Der erste Weg war zur Immigration. Visa ausgefüllt und Stempel erhalten dauerte keine 2 Minuten und war kostenlos! Gut, dies war der erste Schritt, nun nur noch die Einfuhrgenehmigung holen, die Versicherung abschließen und ich habe alles was ich für die Einreise benötige. Die Erteilung der Einfuhrgenehmigung dauerte weitere 10 Minuten und war wieder kostenlos. Ich ging zur Zollbehörde und kaufte eine Versicherungspolice für ca. 26 USD. Dies dauerte auch nur ca. 5 Minuten. Hurra, ich kann endlich durch den Schlagbaum fahren. Am Schlagbaum wurde ich zurückgeschickt, denn ich benötige eine Kopie. Was für eine Kopie? Ich fuhr zurück zur dem Büro das die Einfuhrgenehmigung erteilt und wollte fragen was ich noch benötige, als mich ein Deutscher ansprach. Er kommt aus Stuttgart und lebt seit 16 Jahren in Costa Rica. Er fragte den Beamten und erfuhr dass, nachdem man die Versicherungspolice gekauft hat, in das Nebenbüro gehen muss um dort wiederum eine Kopie von was auch immer anfertigen zu lassen - die kompletten Papiere werden einbehalten und man bekommt ein neues Dokument, mit dem man dann die Schranke passieren kann. Mann, Mann, weshalb kann man das nicht alles in einem Schritt machen - warum einfach., wenn es auch kompliziert geht! Ich bekam noch die Visitenkarte des Deutschen und er sagte ich könne ihn, wenn ich in Costa Rica Probleme hätte, jederzeit anrufen.
Nun endlich konnte ich den Schlagbaum passieren. Da ich weiterhin im Regenwald war sah ich auch schon das aufkommende Gewitter vor mir. Ich wollte bis zur nächsten Stadt La Cruz, die ca. 15 km entfernt lag, fahren. Unterwegs erwischte mich der Wolkenbruch und ich war innerhalb weniger Sekunden bis auf die Knochen nass – Danke für die langsame Abfertigung in Nicaragua.
In La Cruz suchte ich mir ein Zimmer. Morgen geht es ins Hotel an den Matapalo Beach, wo ich für die nächsten 7 Tage bleiben werde – hoffentlich.
(Bilder unter: Photos Nicaragua, Photos CostaRica)


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© Thomas Stix, Böblingen