Panamericana - Abenteuer auf zwei Rädern
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Reiseberichte Bolivien


20.11.2014
Von Oruro (Bolivien) ca. 220 km bis zur Grenze nach Chile
Ich habe meine Entscheidung von gestern Abend, heute nach Chile zu reisen, nicht verworfen. Vorweg: dies war eine gute und richtige Entscheidung.
Da ich heute 470 Kilometer zu fahren hatte bin ich um 5:45 Uhr aufgestanden, denn ich wusste, dass heute zu den üppigen Gesamtkilometer auch einige Kilometer Off-Road auf dem Programm standen. Ich  habe um 6:00 Uhr gefrühstückt und war um 6:30 Uhr abfahrbereit. Um diese Uhrzeit war ich innerhalb von wenigen Minuten aus der Stadt draußen. Ich hatte ein gutes Gefühl, die Sonne schien, ich hatte genügend Benzin an Bord und ich freute mich auf Chile. Gleich nach der Stadt fuhr ich bei 6° C für wenige Kilometer entlang des Oruro Sees. Ich fuhr auf der Ruta 12 in Richtung Westen. Ich sollte heute 390 Kilometer auf einer riesigen Hochebene immer zwischen 3.800 m Höhe und 4.100 m Höhe fahren. Die Gegend war sehr karg, entweder war pure Wüste oder die Hochebene war mit Steppengras und/oder kargen Büschen bewachsen. Nach ca. 40 Kilometer hörte die asphaltierte Straße auf. Zu Beginn war die Straße mit Split gestreut, dies les sich sehr gut fahren. Je weiter ich jedoch in Richtung Westen fuhr desto schlechter wurde die Straße. Pure Erde mit spitzen Steinen (ich hatte immer die Befürchtung mir einen Plattfuß zu fahren), Grobschotter, Wellblech, Sand, Matsch – alles war dabei. Anfänglich fuhr ich noch, um mein Motorrad zu schonen, zögerlich. Da ich so aber nicht voran kam beschloss ich dass das Motorrad das ausgalten muss und fuhr zwischen 70 km/h und 100 km/h entlang der Piste. Übel wurde es, wenn LKWs entgegen kamen, die Staubwolke, die von den LKWs aufgewirbelt wurde, legte sich erst nach ca. 10 Sekunden – teilweise war es ein Blindflug. Ich kam gut voran und nach ca. 100 Kilometer war die Straße wieder asphaltiert.
Ca. 50 Kilometer vor der Grenze erreichte ich eine Ortschaft und fragte einen Mann wo ich Benzin kaufen könne. Ich hatte zwar genug Benzin, aber ein voller Tank und die Zusatzkanister geben ein sicheres Gefühl. Er deutete auf ein Haus, dort wurde das Benzin in Kanistern verkauft. Ich fragte nach Benzin und bekam ohne Probleme 10 Liter, zum selben Preis wie die Einheimischen. Anmerkung: Im Hotel in Chile habe ich erfahren dass die Bolivianische Regierung verboten hat Benzin an Touristen zu verkaufen. So ein Schwachsinn, dann müsste Bolivien die Einreise mit dem eigenen Fahrzeug grundsätzlich untersagen. Touristen mit dem eigenen Fahrzeug einreisen lassen und dann kein Benzin verkaufen grenzt an ein Verbrechen – nun gut, ist mir inzwischen egal, dieses Land werde ich nicht mehr bereisen. Selbst die Touristen aus den Nachbarländern ergeht es nicht besser; hier sind aus meiner Sicht die Botschaften gefordert.
Nach ca. 220 Kilometer erreichte ich die Grenze. Die Grenze war in zwei Teile aufgebaut, den Bolivianischen und den Chilenischen Teil. Sicher werdet ihr jetzt denken dass ist ja so üblich, normalerweise schon. An dieser Grenze hingegen wird die Ausreise und Einreise in einem Teil abgewickelt, je nachdem von wo man kommt.  D.h., kommt man von Bolivien und möchte nach Chile einreisen geht man das Gebäude auf der Chilenischen Seite und bekommt dort von der Bolivianischen Immigration den Ausreisestempel, von der Chilenischen Immigration den Einreisestempel und von der Chilenischen Behörde die temporäre Einfuhrgenehmigung für das Motorrad. Alle drei Schalter sind nebeneinander – so einen Komfort hatte ich bislang noch nicht gehabt.
Einzige Ausnahme war, ich musste die temporäre Einfuhrgenehmigung für das Motorrad nach Bolivien auf der Bolivianischen Seite abgeben. Ich fragte wo ich anstehen muss und ich wurde auf eine Schlange von mind. 80 Menschen verwiesen. Na super, das kann ja dauern. Es ging dann doch schneller als erwartet, nach ca. 20 Minuten war ich an der Reihe.  Die Beamtin schaute mich, als ich ihr die temporäre Einfuhrgenehmigung für das Motorrad abgeben wollte, mit großen Augen an und sagte ich müsse an den Schalter am Eingang des Gebäudes. Klasse, 20 Minuten sinnlos gewartet – eigentlich wäre es mir egal Aber in Anbetracht meiner heutigen Strecke war des verlorene Zeit. An dem benannten Schalter war niemand, ich kam sofort dran. Der Beamte kontrollierte lediglich ob mein Nummernschild mit den Papieren übereinstimmt. Ich innerhalb von einer Minute fertig und konnte nun nach Chile fahren.
(Bilder unter: Photos Bolivien)

19.11.2014
Von La Paz (Boloivien) ca. 220 km nach Oruro (Bolivien)
Ich hatte mich gestern Abend entschieden meine geplante Route durch Bolivien vorerst fortzusetzen -  bei erneuten Benzinproblemen werde ich definitiv das Land verlassen. das Bolivien ist das erste Land auf meiner Reise in dem ich mich grundsätzlich nicht wohl fühle. Ich halte das Land nicht für unsicher, aber die gestrigen Umstände haben ein Unbehagen in mir ausgelöst.
Da ich heute eine kurze Etappe mit viel geraden Straßen habe bin ich erst um 7:30 Uhr aufgestanden und habe erst um 8:00 Uhr gefrühstückt. Das Frühstück war dürftig und daher hatte ich nach 10 Minuten gefrühstückt. Um 8:30 Uhr fuhr ich los, dass die späte Abreise ein Fehler sein wird habe ich bald bemerkt. Ich fuhr durch die Stadt, dann den Berg hinauf zur Ausfallstraße Ruta 19. Bis dahin konnte ich gut fahren, an der Mautstelle war ein Stau. Ich dachte es ist der Rückstau an der Mautstelle. Alle Zweiräder müssen auch in Bolivien keine Straßenmaut bezahlen und so fuhr ich rechts, wie es vorgeschrieben ist, an der Mautstelle vorbei. Jedoch löste sich der Stau nach der Mautstelle nicht auf, sondern wurde schlimmer, es herrschte das pure Verkehrschaos. Nach ca. 30 Minuten war ich dann 100 Meter weiter und sah dass die Ruta 19 gesperrt ist. Ich musste in die falsche Richtung in die Vorstadt fahren. Nun sah ich auch den Grund weshalb die Ruta 19 beidseitig gesperrt war. Es fand eine Demonstration mit mehreren Hunderttausend Menschen statt. Sie gingen entlang der Ruta 19. Nach weitern 30 Minuten hatte ich umgedreht und stand schon einmal in der richtigen Richtung. Kein Rad bewegte sich, mein Motor drohte zu überhitzen. Ich schaute auf das Navi und fuhr einige Seitenstraßen um ca. 500 Meter weiter wieder auf die Ruta 19 zu gelangen. Guter Plan, nur stand ich 500 Meter weiter unten in einer Seitenstraße. Die Demonstranten waren schneller und die Demonstranten zogen sich auf ca. 1.500 m Länge. Also Motor aus und warten. Nach kurzer Zeit taten mir wegen dem ständigen Hupen der Autofahrer die Ohren weh. Außerdem drohte mir eine Kohlenmonoxidvergiftung, die Autos haben weder einen Dieselfilter noch einen Katalysator, es hingen schwarze Wolken in der Luft. Bevor ich ohnmächtig vom Motorrad falle fuhr ich auf dem Gehweg entlang der Demonstration. Die Menschen auf dem Gehweg schauten verblüfft, machten aber Platz. So rettete ich mich bis zur nächsten Querstraße. Diese führte entlang dem Flughafen. Super, ist zwar ein Umweg,  aber wenn der verkehr fließt kann ich die Demonstration umfahren. Die ersten 300 Meter entlang der Flughafenstraße benutze ich, da auch hier der Verkehr stand, erneut den Fußweg. Dann ließ der Verkehr nach und ich konnte ungehindert den Umweg bis zur Ruta 19 fahren. Insgesamt benötigte ich mehr als 2,5 Stunden aus der Stadt hinaus.
Nach der La Paz fuhr ich entlang einem riesiger Hochebene auf der Ruta 1 (Panamericana) in Richtung Süden. Im Norden und Westen waren schneebedeckte Berge zu sehen. Heute fuhr ich immer auf einer Höhe zwischen 3.800 m und 4.100 m Höhe. Die Straße war gerade und die Hochebene war karg und nur mit Steppengras bewachsen. Die Landschaft änderte sich auf den 220 Kilometer nicht, es war einfach nur trist. Dafür schien die Sonne, aber es wehte ein starker Seitenwind. Die Temperatur betrug ca. 20° C, doch durch den kalten Wind fühlte es sich wie ca. 7-10° C an. Die einzigen Kurven die ich heute fuhr waren die ständigen Fahrbahnwechsel auf der Panamericana. Ständig wurde gebaut und ich musste mind. 50 Mal die Fahrbahn wechseln. Zwischen den Fahrbahnstreifen war loser, grober Schotter mit spitzen Steinen. Ich hatte wieder die Befürchtung mir einen Plattfuß einzufahren.
Nach einer 3-stündigen Fahrt erreichte ich Uroro. Ich fuhr an die erste Tankstelle und wurde abgewiesen. Bei der zweiten dritten, vierten und fünften Tankstelle erging es mir nicht besser. An der sechsten Tankstelle bekam ich dann für den 3-fachen Preis Benzin. Ich tankte voll und bereits beim Tanken war meine Entscheidung gefallen. Das tue ich mir nicht länger an, Morgen fahre ich definitiv in Richtung Chile.
Ich fuhr zum Hotel und checkte ein. Das erste was ich tat war die Route für den morgigen Tag zu planen. Von Uroro bis nach zur Stadt Iquque an die Chilenische Küste sind es 470 Kilometer. Diese Entfernung kann ich, unter Zuhilfenahme meiner Ersatzkanister, ohne nachtanken zu müssen, fahren. Ich werde Morgen diese lange Etappe fahren, Hauptsache ich komme aus Bolivien raus. Ich stornierte meine gebuchten Hotels in Potosi und Uyuri und buchte ein Hotel in Iquque.
Ich werde dann ein paar Tage durch Chile fahren. Danach werde ich entlang der Ruta 40 (Panamericana) in Argentinien fahren.
(Bilder unter: Photos Bolivien)

18.11.2014
Von der Grenze Boliviens ca. 100 bis La Paz (Bolivien)
Ich fuhr von der Peruanischen Seite aus durch einen Torbogen und kam an eine Schranke. Ich stellte das Motorrad ab und ging zur Immigration. Ich musste ein Formular ausfüllen und hatte meinen Einreisestempel in zwei Minuten. Das Gebäude für die temporäre Einfuhrerlaubnis für das Motorrad war nebenan. Ich ging hinein und musste meine Fahrzeugpapiere und meinen Reisepass sowie eine Kopie des Reisepasses, des Führerscheines und des Fahrzeugscheins vorlegen. Innerhalb von 3 Minuten hatte ich meine Papiere und musste nun nur noch zur Polizei. Dort wurden meine Daten in ein Register eingetragen und schon war ich fertig. Das war Rekordzeit!
Nach der Grenze fuhr ich wenige Kilometer entlang dem Titikakasee, dann ging es bis auf ca. 4.200 m bergauf. Von hier oben hatte ich eine  fantastischen Blick auf den Titikakkasee, die umliegenden Berge und in das Tal. In der Ferne waren schneebedeckte Berge zu sehen. Ich fuhr ca. 15 Kilometer bergauf und dann ging es wieder hinunter zu See. Die Straße endete hier und ich musste mit einer abenteuerlichen Fähre übersetzen. Ich fuhr vorwärts auf die Fähre und merkte erst dann, dass dies ein Fehler war. Ich konnte nicht wieder vorwärts von der Fähre herunterfahren, sondern musste das Motorrad am anderen Ufer unter Mithilfe der Fährmannschaft rückwärts rausschieben. Die Fähre schaukelte und verwandt sich. Ich musste mein Motorrad die ganze Überfahrt über am Lenker in den Seitenständer ziehen, sonst wäre das Motorrad umgefallen.
Als ich wieder auf dem Ufer war fuhr ich in Richtung La Paz. Die Straße führt entlang einer Hochebene die sehr karg ist. Vorher ging es aber nochmals kurz bergauf was mir erneut einen wunderbaren Blick über den See brachte. Der See hatte hier unterschiedliche Blautöne, auch die Sicht auf die schneebedeckten Berge war fantastsuch. An der ersten Tankstelle hielt ich an und wollte tanken, bekam aber kein Benzin – als Tourist wird einem das Tanken verweigert. So erging es mir noch sieben Mal – inzwischen war ich mehr als angefressen. An der neunten Tankstelle bekam ich für den 5-fachen Preis zehn Liter Benzin. Ich weiß nicht weshalb die Menschen hier so fremdenfeindlich sind, denn der Rest der Welt kann nichts für die Probleme Boliviens mit USA. Hier wird jeder Tourist als „Gringo“ abgestempelt, egal woher man stammt. Ich brauche weder die Fremdenfeindlichkeit, noch habe ich Lust wegen Benzinmangel irgendwo liegen zu bleiben. Wahrscheinlich werde ich morgen nach Chile reisen. Ich hätte zwar gerne den Salzsee gesehen, aber nicht unter diesen Umständen. Es fällt mir nicht sonderlich schwer, denn ich habe bereits mehrfach den Salt Lake in den USA gesehen, so viel anders kann der Salzsee in Bolivien auch nicht sein.
Von La Paz nach Chile geht es hauptsächlich durch öde Gegenden und es sind ca. 530 Kilometer bis zum ersten Küstenort in Chile. Ich muss dann sehr früh losfahren und habe dennoch das Benzinproblem. Ich werde heute Abend darüber nachdenken und mich entscheiden ob ich weiter durch Bolivien reise, oder ob ich nach Chile fahre.
(Bilder unter: Photos Bolivien)


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© Thomas Stix, Böblingen