Panamericana - Abenteuer auf zwei Rädern
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Reiseberichte Argentinien


10.01.2015
Flug und Ankunft in Deutschland
Ich bestieg das Flugzeug und nahm auf meinem Sitz Platz. Sofort kam eine Stewardess und fragte as ich trinken möchte. Ich entschied mich für ein Glas Sekt. Nach dem Start gab es Abendessen. Nach dem Abendessen brachte ich den Sitz in Liegeposition und schlief auch sehr schnell ein. Am nächsten Tag wurde ich zum Mittagessen geweckt - ich hatte den kompletten Flug verschlafen. Kurz darauf landete pünktlich um 15:30 Uhr wir in Madrid.
In Madrid hatte ich 3,5 Stunden Aufenthalt bis zum Weiterflug nach Frankfurt. Meine Gedanken kreisten immer und immer wieder um dieselben Fragen die ich mir schon in Buenos Aires gestellt hatte - Antworten auf die Fragen hatte ich keine. Um 18:30 Uhr bestieg ich das Flugzeug nach Frankfurt. Um 18:55 startete die Maschine und landet um 21.00 in Frankfurt - home again. 
Nach der Landung holte ich mein Gepäck und ging zum Bahnsteig. Das mulmige Gefühl im Bauch wurde immer stärker, aber ich musste nach Hause. Gegen 23:30 Uhr kam ich in Stuttgart an und erwischte noch eine S-Bahn nach Böblingen. Gegen 0:15 Uhr war ich dann zuhause und stand vor der Türe, unfähig diese zu öffnen. Ich verbrachte ca. 20 Minuten vor der Tüte bis ich diese endlich öffnen konnte. Mir drehet sich fast der Magen um - Thomas nimm dich zusammen und sei stark. So betrat ich die Wohnung, mir war bewußt dass nun ein neues Leben begann, ein Leben das ich mir so garnicht vorstellen konnte - aber ich hatte keine Wahl...

09.01.2015
Buenos Aires (Argentinien), Tag der Abreise
Heute Nacht habe ich überhaupt nicht geschlafen. Um 23:15 Uhr fiel der Strom aus und ging erst um 8:15 Uhr hatten wir wieder Strom. Der Strom fiel nur in diesem Hotel aus, in alle Häuser rundherum brannte Licht. Heute Nacht war es sehr schwül und da die Klimaanlage wegen des Stromausfalles nicht funktionierte ähnelte die gefühlte Temperatur einem Backofen, jedoch bei über 90% Luftfeuchtigkeit. Ich konnte nichts tun als nur so dazuliegen, Fernseher funktionierte ja aus den bekannten Gründen nicht, lesen war auch nicht möglich, der Zugang zum Internet funktionierte logischerweise ebenfalls nicht.
Als die Stromversorgung wieder hergestellt war duschte ich und ging zum Frühstück. Der Aufzug funktionierte immer noch nicht, ganz davon abgesehen, ich hätte den Aufzug bei der instabilen Stromversorgung so wie so nicht benutzt. Der Frühstücksraum befindet sich in der 8. Etage. Also ging ich in das Treppenhaus, das eigentlich der Fluchtweg ist; mir kamen viele Gäste entgegen der Benutzung des Aufzuges wohl dasselbe unangenehme Gefühl wie ich hatten. Die Notbeleuchtung im Treppenhaus funktionierte nicht, es fehlten viele Birnen, die Leitungen waren über Putz und teilweise gekappt. Ein Hoch auf die Elektroinstallation! Um das Treppenhaus überhaupt zu beleuchten wurde auf jeder Etage jeweils eine Stehlampe aufgestellt – woher der Strom für die Stehlampen kommt ist mir ein Rätsel. Der Gedanke, dass ich heute aus dem Hotel ausziehen werde, stimmte mich versöhnlich.
Mein Frühstück heute Morgen bestand aus einer Tasse Kaffee und einem kleinen Stück Kuchen. Danach ging ich wieder auf mein Zimmer. Inzwischen hat es angefangen zu regnen und wegen dem Regen wollte ich nicht vor der Check-Out Zeit um 10:00 Uhr das Hotelzimmer verlassen. Ich schaltete den Fernseher an, aber kein einziger Kanal konnte empfangen werden. Langsam hatte ich genug; ich surfte noch bis 10:00 Uhr im Internet und checkte aus.
Inzwischen hat es aufgehört zu regnen und die Sonne kam wieder heraus und es wurde sofort wieder drückend heiß. Ich ging ich nochmals in die Stadt und vertrieb mir die Zeit in der Fußgängerzone und in den Kaufhäusern. Ich schwitzte bereits beim Verlassen des Hotels. Es ist eine lange Zeit von 10:00 Uhr bis 17:00 Uhr wenn man nichts machen kann außer durch die Stadt zu laufen. Gegen 12:00 Uhr habe ich Pizza gegessen und ein Bier getrunken. Später aß ich noch ein kleines Wokgericht. Gegen 16:00 Uhr war ich wieder im Hotel. Ich holte meine Kleidung die ich für den Flug bereitgelegt hatte und duschte mich unerlaubterweise in der Dusche neben dem Fitnessraum. Um 17:00 Uhr wurde ich im Hotel abgeholt und um 17:40 erreichte ich den internationalen Flughafen von Buenos Aires. Ich ging zu dem Businessschalter von Aerolinas Argentinas und wollte einchecken, aber die Polizeiverordnung lässt einen Check-in erst vier Stunden vor Abflug zu. Somit musste ich nochmals 80 Minuten in dem nicht klimatisierten Terminal des Flughafens warten. Der Flughafen ist unmodern und überaltert, der Hauptstadt Argentiniens und einer Großstadt nicht würdig. Punkt 19:00 Uhr checkte ich ein, ging dann durch den Zoll und anschließend in die Businesslonge.
Allmählich überkam mich bei dem Gedanken nach über 6 Monaten wieder nach Hause zu kommen ein komisches Gefühl. Einerseits  freue ich mich darauf die Menschen, die ich vermisst habe, wiederzusehen, andererseits habe ich Angst zurück in die Realität zu kommen. Ich weiß nicht was nich erwartet. Viele Gedanken gingen mir durch den Kopf; was passiert wenn ich die Wohnung betrete; bin ich psychisch stabil genug die Wohnung zu betreten; was ist, wenn ich einfach nicht durch die Türe gehen kann; was was was...
Ich vertrieb mir die Zeit in der Businesslonge mit essen und trinken. Nach ca. 3,5 Stunden begann das Boarding.
(Bilder unter: Photos Argentinien)

08.01.2015
Buenos Aires (Argentinien), Impressionen Stadtteil Recoleta
Vorletzter Tag der Reise, der Rückflug ist bereits greifbar nahe. Mich beschleicht schon ein bisschen Wehmut, freue mich aber Menschen, die ich in den letzten Monaten vermisst habe, wiederzusehen.
Heute bin um 8:30 Uhr aufgestanden und anschließend ging ich zum Frühstück. Wie gestern aß ich etwas Marmorkuchen, zwei Toast mit Schinken und Käse und trank eine Tasse Kaffee.
Um 10:30 Uhr ging vom Hotel in Richtung Stadtteil Recoleta. Heute ist war es mit 40° C sehr warm und ich kam bereits nach wenigen Minuten ins Schwitzen. Ich ging durch die Stadt in Richtung Nordosten. Die Straßen waren mit Menschen überfüllt und ich musste ständig auf meine Kamera aufpassen – gestern Abend hat man versucht mir die Kamera zu entreißen. Da diese Person mir bereits seit einiger Zeit gefolgt war habe ich damit gerechnet und konnte den Diebstahl verhindern. Nach ca. zwei Stunden erreichte ich den Stadtteil Recoleta. Dort ist der berühmte Friedhof La Recoleta auf dem auch Evita in einem Mausoleum artigen Grabmal Bestattung ist. Ich lief durch die Parks und das Einkaufszentrum und wollte noch zu dem einen oder anderen Park gehen, aber zurzeit wird dort gebaut und vieles ist eingezäunt. Ich ging wieder zurück in Richtung Hotel. Unterwegs habe ich eine Pizza gegessen und kam um 15:30 Uhr wieder im Hotel an.

Abschließend möchte ich noch ein paar Worte zu dem Hotel sagen. Das Hotel in dem ich die letzten 9 Tage gewohnt habe hat vier Sterne, der Preise ist aber, verglichen mit anderen Metropolen in Europa, der eine Kategorie höher. Dafür sind die Leistungen und der Service um mind. 2 Kategorien schlechter. Das Internet kostet 6 USD für 24 Stunden pro Device (Laptop und iPhone kosten 12 USD pro Tag) . Das Internet ist sehr langsam (der Aufbau einer Seite dauert teilweise mehr als eine Minute), oftmals kein Internet, beide Fahrstühle waren gleichzeitig defekt (Hotel hat 10 Stockwerke - ich wollte mein Gepäck nicht in den 10. Stock tragen), Frühstücksbuffet einfach nur billig, Leistungen wie Sauna (ob man im Sommer eine Sauna braucht ist nicht die Frage) oder Fitnessraum stehen nicht zur Verfügung, und warmes Wasser gibt auch nur zu gewissen Zeiten. Englisch ist die Sprache eines anderen Sternes und wird daher auch nicht gesprochen, auch nicht in fünf Sterne Hotels. Mit all diesen Unzulänglichkeiten kann man leben, jedoch nicht, wenn die Preise deutlich über europäischem Niveau liegen - dann erwarte ich auch einen entsprechenden Service.
Morgen muss ich bereits um 10:00 Uhr im Hotel auschecken. Mein Gepäck kann ich jedoch im Hotel deponieren; um 17:00 Uhr werde ich am Hotel abgeholt und zum Flughafen gefahren. Um 22:55 Uhr startet das Flugzeug  in Richtung Madrid. Da ich Business Class fliege werde ich hoffentlich die Business Longe am Flughafen nutzen können. In Madrid muss ich umsteigen und komme am 10.01.2015 um 21:05 in Frankfurt an.

(Bilder unter: Photos Argentinien)

07.01.2015
Buenos Aires (Argentinien), Air Bill und Impressionen Buenos Aires
Heute Nacht habe ich wieder sehr schlecht geschlafen und bin um 6:00 Uhr aufgewacht. Um 8:45 Uhr ging ich zum Frühstück und aß etwas Marmorkuchen, zwei Toast mit Schinken und Käse und trank eine Tasse Kaffee.
Um 10:00 Uhr ging vom Hotel in Richtung Innenstadt. Dort ist das Büro der Cargo Gesellschaft die den Motorradtransport übernommen hat. Ich hatte um 10:30 Uhr einen Termin und musste die Transportkosten bar bezahlen. Auf dem Weg dorthin kam ich an lustigen Figuren vorbei, die an der Hauptstraße aufgestellt sind. Wie überall auf der Welt gehören auch hier die pompösesten und teuersten Gebäude den Banken.
Heute Morgen bekam ich eine Email mit den endgültigen Kosten für den Transport. Der Transport des Motorrades kostet 2.188 USD oder 18.755 ARS. Ich hatte bereits 1.500 ARS an einen Vermittler bezahlt. Durch den guten Wechselkurs den ich bekommen habe, kostet der Transport insgesamt umgerechnet 1.600 USD. Das ist ein sehr guter Preis.  Um 10:15 war ich im Büro der Cargo Gesellschaft. Ich erhielt die Kontonummer und ging zur Bank nebenan um das Geld auf das Geschäftskonto der Cargo Gesellschaft einzuzahlen. In der Bank musste ich eine Nummer ziehen und im Wartebereich warten bis meine Nummer aufgerufen wurde. Es waren ca. 20 Personen im Wartebereich. Die Nummern wurden aufgerufen, aber keine  enthielt den Präfixbuchstabe meiner Nummer. Inzwischen kamen immer wieder Kunden, deren Nummer aber relativ schnell aufgerufen wurde. Ich wartete und wartete, zwischendurch wurde eine Nummer mit demselben Präfix, den meine Nummer hat, aufgerufen. Auch andere Personen warteten bereits seit mehr als einer Stunde und wurden allmählich unruhig. Nach mehr als 100 Minuten wurde meine Nummer aufgerufen – ich befürchtete schon in der Bank übernachten zu müssen. Ich ging zum Schalter und gab der Mitarbeiterin mein Bündel von 187 Noten á 100 Peso. Das Bündel wurde in einer Zählmaschine gezählt und ich erhielt eine Quittung der Einzahlung. Der Vorgang dauerte weniger als eine Minute. Erleichtert ging ich wieder zu der Cargo Gesellschaft, legte den Einzahlungsbeleg vor und bekam eine Rechnung und den Air Bill. Mein Motorrad wird am 10.01.2015 nach Frankfurt geflogen und kann am 12.01.2015 ab 19:00 Uhr abgeholt werden.
Da ich meinen Reisepass mitgenommen hatte ging ich zurück zum Hotel. Ich ging durch die Fußgängerzone und Einkaufsstraße von Buenos Aires. Die Straßen waren überfüllt mit Menschen - in den Straßen ging es zu wie auf dem Weihnachtsmarkt in Stuttgart. Unterwegs habe ich noch eine Kleinigkeit gegessen und war gegen 13:30 Uhr im Hotel. In Buenos Aires fährt keine Bahn zu Flughafen, sondern lediglich Linienbusse. Einerseits ist es zu weit das gesamte Gepäck bis zur Bushaltestelle zu tragen, anderseits zu gefährlich, denn die Gefahr,  unterwegs ausgeraubt zu werden, ist groß. Daher buchte ich einen Privattransport zum Flughafen. Ich werde am Hotel mit einem PKW abgeholt und direkt bis zum Terminal gefahren - einfach und bequem.

​Um 16:00 Uhr ging ich nochmals zum Abendessen in die Stadt.
Morgen werde ich mir voraussichtlich den Rosenpark ansehen.
(Bilder unter: Photos Argentinien)

06.01.2015
Buenos Aires (Argentinien), Abgabe Motorrad am Flughafen
Heute Nacht habe ich sehr schlecht geschlafen und bin um 5:15 Uhr aufgewacht. Ich konnte nicht mehr einschlafen und habe ferngesehen. Um 6:00 Uhr kam ein Gewitter auf und es hat sehr stark geregnet. Ich hoffte, dass es bis in 3 Stunden, wenn ich zum Flughafen fahren muss, aufgehört zu regnen. Um 8:15 Uhr ging ich zum Frühstück und aß etwas Marmorkuchen, zwei Toast mit Marmelade und trank eine Tasse Kaffee.
Kurz vor 9:30 Uhr packte ich meine Sachen die ich mit zum Flughafen nehmen musste und ging in die Tiefgarage. Inzwischen hatte es tatsächlich zu regnen aufgehört und selbst die Straßen waren wieder trocken. Ich öffnete den linken Seitenkoffer und das Schloss fiel mir entgegen. Der Schraubenring, der das Schloss hält, hat sich komplett herausgedreht. Mist, ausgerechnet jetzt. Bei der Dunkelheit in der Tiefgarage konnte ich jedoch das Schloss nicht einsetzen, also steckte ich es ein und hatte vor das Schloss am Flughafen wieder einzusetzen. Als ich zur Tiefgarage ging hatte ich an der Rezeption angekündigt dass ich aus der Tiefgarage fahren möchte. Ich konnte durch das Tor in die Tiefgarage gehen, als ich aus der Tiefgarage fahren wollte war das Tor jedoch wieder geschlossen. Ich musste nochmals in den Aufzug und an die Rezeption – nach ca. 5 Minuten konnte ich endlich losfahren. Ich fuhr auf der Stadtautobahn ca. 35 Kilometer zum Cargobereich des Flughafens. Kaum am Cargobereich angekommen wurde ich schon empfangen – wenigstens ist der Spediteur pünktlich. Ich bekam einen Zettel und musste in eine Halle fahren. Der Spediteur kam nach und ich gab mir die notwendigen Kopien der Papiere. Ich fuhr das Motorrad auf eine Palette. Inzwischen standen mehrere Personen um mich herum und wollten das Motorrad auf der Palette verzurren. Da die Frachtgebühr ausschließlich nach dem Volumen berechnet wird begann ich das Windschild abzuschrauben. Die Personen wurden ungeduldig, aber das machte mir nichts aus – schließlich bin ich der Auftraggeber und derjenige, der das Ganze bezahlt. Nachdem ich das Windschild angebaut hatte machte ich mich daran die Spiegel abzuschrauben. Der Staplerfahrer, der immer nervöser wurde, fuhr weg. Gut so, dann habe ich wenigstens meine Ruhe. Als die Spiegel abgeschraubt waren schraubte ich die Halterung für das Navigationsgerät ab, klebte die Halterung mit Klebeband an den Lenker und verstaute die Spiegel und das Werkzeug wieder im Seitenkoffer.
Nun wurde das Motorrad auf der Palette mit Plastikbändern verzurrt und anschließend zum Zoll gefahren. Mir wurde nochmals gesagt dass ich keine persönlichen Dinge und kein Spraydose auf der Palette lassen darf. Ich hatte einen Reifenpilot im Koffer und überhörte den Hinweis. Beim Zoll wurde das Motorrad geröntgt und anschließend wieder in die Halle gefahren, wo ich warten musste. Der Zoll hatte keine Beanstandungen – auch gut. Nun wurde das Motorrad in Folien eingewickelt. Ich wollte mit meinen Fotoapparat die Prozedur fotografieren, jedoch wurde mir dies von dem Sicherheitsbeamten, der auf mich aufpassen musste, verboten. Konnte ich zwar nicht verstehen, habe aber meine Kamera wieder eingepackt. Ich holte mein iPhone und tat so als würde ich ein Spiel spielen und machte heimlich ein paar Fotos. Nach weniger als 90 Minuten war alles erledigt und ich konnte wieder nach Buenos Aires fahren. Vom Cargogelände aus nahm ich einen Minibus der mich in der Nähe des Obelisken absetzte. Ich ging zurück zum Hotel und verstaute meine Unterlagen wieder im Safe. Um 16:30 Uhr ging ich nochmals in die Stadt um etwas zu essen - schließlich hatte ich heute außer dem Frühstück keine andere Mahlzeit. 
Nun bin ich seit mehr als 185 Tagen Backpacker und ohne Motorrad – ist irgendwie ein komisches Gefühl.
Morgen muss ich noch den Transport bezahlen, dann ist alles erledigt.
(Bilder unter: Photos Argentinien)

05.01.2015
Buenos Aires (Argentinien), Impressionen Benos Aires und Puerto Madero
Da ich heute Morgen noch sehr kurzfristig die Dokumente für den Motorradtransport als PDF zu dem Vermittler senden muss bin ich um 7:30 Uhr aufgestanden. Das so wie so schon eintönige und nicht sonderlich gute Frühstück war heute noch schlechter. Die bereits minimale Auswahl wurde nochmals reduziert. Daher trank ich nur einen Kaffee. Nachdem ich den Kaffee getrunken hatte und machte mich auf den Weg Kopien und ein PDF der Dokumente zu besorgen. Die Kopien zu bekommen war einfach - an jeder Ecke gibt es einen Copyshop, aber niemand konnte ein PDF erzeugen. Ich ging von Ladengeschäft zu Ladengeschäft und von Copyshop zu Copyshop. Nach ca. einer Stunde, ich wollte schon wieder umkehren, und dem gefühlten 100ersten Laden fand ich ein Geschäft das Kopierer und Scanner vertreibt. In diesem Geschäft konnte ich die Dokumente scannen lassen und die erzeugten PDFs wurden mir per Email zugesandt. Erleichtert ging ich wieder in das Hotel zurück und sendete die PDFs an den Vermittler. Kurz darauf erhielt ich eine Email dass er die Dokumente noch rechtzeitig erhalten hat – wie bereits geschrieben, ich hätte nicht gewusst was ich gemacht hätte wenn ich morgen das Motorrad nicht zum Flughafen hätte fahren können.

Anschließend ging ich in die Stadt. Die Sonne schien und der Himmel war wolkenlos, die Temperatur  betrug bereits über 30° C. Buenos Aires wurde am 2. Februar 1536 von Pedro de Mendoza geründet. Buenos Aires ist ca. 210 Quadratkilometer groß, hat ca. 13 Millionen Einwohner und 48 Stadtteile. Die Stadt wird oft als „Wasserkopf“ Argentiniens bezeichnet, da sich hier fast alle wichtigen Institutionen des Landes befinden und in der Stadt und vor allem in der Umgebung etwa ein Drittel aller Argentinier wohnt. Die Stadt ist ein wichtiges kulturelles Zentrum und wurde 2005 durch die Unesco mit dem Titel Stadt des Designs ausgezeichnet.
Ich ging in Richtung des Obelisken und dann entlang verschiedener Einkaufsstraßen. Die Häuser sind zum größten Teil sehr schön und mit viel Stuck geschmückt. Teilweise steht aber auch neben einem schönen Gebäude ein verlassenes und heruntergekommenes Gebäude. Ich kam am Parlamentsgebäude, Präsidentenpalast und am Justizpalast vorbei. Diese Gebäude stammen ebenfalls noch aus der Blütezeit von Buenos Aires, was man ihnen auch ansieht. Anschließend ging ich zum Puerto Madero. Der Hafen liegt am Ufer des Rio de la Plata. In den 1990er Jahre wurden mit Hilfe von in- und ausländischen Investoren die alten Warenhäuser in Lofts, Büros, private Hochschulen, Hotels und Restaurants umgewandelt. 2008 wurde in einem Neubau am nördlichen Hafenbecken das Museum Fortabat eröffnet. Entlang des Hafenbeckens ist ein Restaurant neben dem anderen. Die alten Kräne, die aus der ehemaligen DDR stammen, wurden stehen gelassen.
Morgen bringe ich das Motorrad zum Flughafen und muss dort das Motorrad durch den Zoll bringen.
(Bilder unter: Photos Argentinien)

04.01.2015
Buenos Aires (Argentinien), Impressionen Stadtteil San Telmo
Heute Morgen bin ich um 9:00 Uhr aufgestanden und habe anschließend gefrühstückt. Mein Frühstück bestand wie die Tage zuvor aus kleinen Croissants, etwas Marmorkuchen, kleinen  süßen Stückchen und Kaffee.
Um 12:30 Uhr wurde ich am Hotel abgeholt und wir fuhren mit dem Taxi in den Stadtteil San Telmo. San Telmo ist architektonisch stark geprägt durch Altbauten aus dem 19. Jahrhundert. Neubauten finden sich hier seltener, da ein großer Teil des Stadtteils unter Denkmalschutz steht. Heute fand auf dem Plaza Dorrengo, wie jeden Sonntag, ein großer Antiquitätenmarkt statt. Viele Künstler verkaufen ihre Waren, die Werke sind teilweise ganz gut, dann mal wieder eher schlecht.
Überall wird Musik gespielt, eine Band spielte richtig gut und wir hörten ca. 30 Minuten zu. Danach quälten wir und weiter durch den Markt. Nach ca. zwei Stunden setzten wir uns in eine Restobar und aßen eine Kleinigkeit. Danach gingen wir zurück und fuhren mit dem Taxi zum Café Tortoni, dem ältesten Kaffee von Buenos Aires. Es wurde 1858 von dem französischen Immigranten Touan eröffnet und nach dem Lokal „Tortoni“ auf dem Boulevard des Italiens, Paris, benannt. Aber wie erwartet standen die Menschen bereits wieder vor dem Cafe an um in das historische Gebäude zu gelangen.
Wir gingen weiter zu einem andern Cafe und tranken noch etwas. Dann war die Stunde des Abschiedes gekommen. Jule und Edgar mussten zum Flughafen, sie flogen heute weiter nach Iguacu. Ich habe die Gesellschaft der letzten 4 Tage sehr genossen und möchte mich an dieser Stelle für die schöne Zeit und die Gespräche bedanken.
Ich ging zurück ins Hotel und wollte eigentlich noch etwas ausruhen bevor ich zum Abendessen gehe. Jedoch erhielt ich eine Email vom dem Vermittler des Motorradtransportes. Er schrieb ihm würden immer noch die Dokumente fehlen und wenn ich diese nicht bis morgen früh beibringe könne ich mein Motorrad am Dienstag nicht zum Zoll bringen. Außerdem sei das von mir vor drei Wochen ausgefüllte Formular nicht lesbar. Ich dachte ich lese nicht richtig! Das Formular hatte ich bei ihnen ausgefüllt; es lag ihnen seit Wochen vor und heute am Sonntag schreiben sie das Dokument sei nicht lesbar. Mein Blutdruck stieg kurzfristig in eine ungesunde Höhe, so eine unprofessionelle und dilettantische Vorgehensweise sucht seines Gleichen. Außerdem wurde mir erklärt, und so steht es auch auf dem Vordruck den ich von dem Vermittler erhielt, dass ich die fehlenden Dokumente zum Flughafen bringen muss und die lediglich für den Notfall eine Kopie benötigten – nun plötzlich benötigen sie die Dokumente im Vorfeld. Ich hatte noch PDFs von meinem Pass und dem Fahrzeugschein, von der temporären Einfuhrgenehmigung und dem letzten Einreisestempel macht ich Bilder und schicke die Dokumente per Email. Ich hoffe dass dies genügt, denn wenn ich mein Motorrad nicht abgeben kann dann müsste ich den Flug umbuchen, was einige Hundert Euro kosten würde – was ich dann mit dem Vermittler weiß ich nicht, es wäre aber mit Sicherheit nicht angenehm für ihn.
Morgen werde ich versuchen die Dokumente scannen zu lassen und davon ein PDF erzeugen zu lassen. Anschließend möchte ich mir die Einkaufsstraße und den Hafen ansehen.
(Bilder unter: Photos Argentinien)

03.01.2015
Buenos Aires (Argentinien), Impressionen Dakar Ralley
Heute Morgen bin ich um 8:30 Uhr aufgestanden und habe anschließend gefrühstückt. Mein Frühstück bestand wie gestern aus drei kleinen Croissants mit Marmelade, etwas Marmorkuchen  und einem Kaffee.
Der heutige Tag stand ganz im Zeichen der Dakar Ralley. Nicht Fans werden die heutigen Bilder als langweilig empfinden, jedoch Motorsport Begeisterte sollten ihre Freude an den Bildern haben.
Heute Morgen fuhr ich um 9:45 Uhr zum Messegelände, wo der Parc Ferme der Dakar ist. Ich lief entlang des Parc Ferme und machte Fotos von den Fahrzeugen (Quads, Motorräder, Autos und LKWs). Anschließend ging ich in die Dakar Village. Es war nichts Besonderes, jeder Sponsor hatte einen Stand und verkaufte seine Ware – mehr gab es nicht zu sehen. Ich ging zu einem offiziellen Informationsbüro der Dakar und wollte wissen ob der Prolog vom Parc Ferme aus oder vom Präsidentenpalast aus startet. Im Informationsbüro der Dakar wusste man es nicht; dies brachte mich doch etwas ins Grübeln. Ich lief in Richtung des Platzes wo alle Servicefahrzeuge parken und die Mechaniker und ein Teil der Teilnehmer nächtigen. Ich sprach mit mehreren Personen aus dem Teilnehmerkreis und selbst diese wussten nicht genau wie es von statten gegen wird. Alle sagten dass die Organisation chaotisch sei. Irgendwann bekam ich die Auskunft dass es keinen Prolog geben wird, sondern am Präsidentenpalast in Buenos Aires lediglich alle Fahrzeuge einzeln von der Rampe fahren sobald der Fahrer vorgestellt wurde. Ich fuhr gegen 12:00 Uhr zurück zum Hotel und ging zu Fuß zum Präsidentenpalast. Es war erst kurz vor 13:00 Uhr als ich den am Präsidentenpalast erreichte, die besten Plätze waren jedoch schon belegt. Ich stellte mich an eine Gerade an vorderster Front und wartete 2 Stunden bis der offizielle Teil begann. Es war heiß, ich hatte mal wieder meine Kappe vergessen, hatte aber wenigstens genügend zum Trinken eingekauft. So hatte ich aus bis 15:00 Uhr. Natürlich versuchten, als das Programm dann begann, Menschen, die die ganze Zeit über im Schatten saßen, nach vorne zu drängeln, aber ich kann mich recht gut ziemlich breit machen und zudem noch eine böse Miene aufsetzen. Auf diese Weise konnte ich meinen Platz behaupten.
Um 17:30 Uhr ging ich, nachdem alle Motorräder gestartet waren, zurück zum Hotel. Einerseits hätte ich mir noch gerne die Autos und LKWs angesehen, anderseits war es recht langweilig und ich war zudem um 18:00 Uhr zum Essen mit den Bekannten aus Hannover verabredet. Wir fuhren in einen Stadtteil mit vielen Lokalen und tranken erst einmal etwas. Anschließend gingen wir in ein Insiderlokal und aßen zu Abend. Wir bestellten Steaks und Salat. Das Steak war sehr gut und reichlich, die Ehre von Argentinien ist wieder hergestellt. Kurz vor 24:00 Uhr war ich wieder im Hotel und erneut ging ein schöner Abend zu Ende.
(Bilder unter: Photos Argentinien)

02.01.2015
Buenos Aires (Argentinien)
Heute Morgen bin ich um 8:15 Uhr aufgestanden und habe anschließend gefrühstückt. Mein Frühstück bestand aus drei kleinen Croissants mit Marmelade und einem Kaffee. Anschließend habe ich die Koffer meines Motorrades mit den Dingen, die ich im Motorrad mitnehmen darf, beladen.
Um 11:00 Uhr wurde ich von Jule und Edgar abgeholt und wir fuhren zum Opernhaus Teatro Colón (Theater Kolumbus), da wir dieses besichtigen wollten. Die Schlange vor der Kasse war  relativ lang und wir benötigten ca. 30 Minuten bis wir an der Kasse waren. Inzwischen war es ca. 12:15 Uhr, unsere Führung begann um 14:00 Uhr. Wir nutzten die Zeit und Edgar wechselte nochmals USD in Argentinische Pesos. Wir waren um 13:45 Uhr wieder im Opernhaus, gerade rechtzeitig zum Beginn der Führung. Das Teatro Colón wurde von 1889 bis 1908 von den Architekten Francesco Tamburini, Angelo Ferrari, Victor Meano und Julio Dormal erbaut. Es wurde am 25. Mai 1908 mit der Oper Aida von Verdi eröffnet. Das Theater hat 2.500 Sitz- und 1.000 Stehplätze. Das Theater war vom 1. November 2006 wegen Renovierungsarbeiten geschlossen und wurde m 24. Mai 2010 zur 200-Jahr-Feier der argentinischen Unabhängigkeitsbewegung wiedereröffnet. Die Renovierung hat 100 Millionen Dollar gekostet und an der Renovierung waren 2.000 Leute beschäftigt. Das Teatro Colón gehört neben der Scala in Mailand und der Metropolitan in New York zu den berühmtesten Opernhäusern der Welt. Die Führung dauerte ca. 50 Minuten und wir gewannen einen Eindruck dieses wunderschönen Gebäudes.
Anschließend gingen wir etwas Essen und fuhren danach nach Puerto de Frutos.
Der Hafen Puerto de Frutos ist eine kleine Pier an dem Ufern des Rio Lujan in der Stadt Tigre (Stadtteil von Buenos Aires). Bis Mitte des zwanzigsten Jahrhunderts wurde dort an vielen Ständen Obst verkauft – heute sind die ehemaligen Obststände Touristengeschäfte, Bars oder Restaurants. Wir haben eine Bootstour gebucht. Die Bootstour führte entlang von dem Rio Lujan. Links und rechts am Ufer stehen Häuser die einerseits als Wochenendhäuser für reiche Bewohner von Buenos Aires dienen, anderseits wohnen hier Menschen das ganze Jahr über. Die Bewohner der kleinen Inseln werden mit schwimmenden Supermärkten mit Lebensmittel versorgt.
Nach der Bootstour, inzwischen war es bereits 19:30 Uhr, fuhren wir wieder nach Buenos Aires und haben noch eine Kleinigkeit  gegessen bevor wir in unser Hotels gingen.
Ein schöner Tag mit Freunden ging zu Ende.

(Bilder unter: Photos Argentinien)     

01.01.2015
Buenos Aires (Argentinien)
Gestern Abend bin ich in ein Lokal in der Nähe des Hotels zum Abendessen gegangen. Der Mitarbeiter an der Rezeption vom Hotel hat mir freundlicherweise einen Platz für 20:30 Uhr reserviert. Ich war pünktlich im Lokal und wartete an der Theke. Es dauerte ca. zehn Minuten bis Notiz von mir genommen wurde und nochmals fünf Minuten bis ich begreiflich gemacht hatte dass ich einen Tisch reserviert hatte. Dennoch machte niemand Anstalten mir den reservierten Tisch zu zeigen. Nach weiteren fünfzehn Minuten zeigte mir dann endlich jemand meinen Tisch – es ist nicht so, dass mich jemand zum Tisch begleitet hatte, es wurde lediglich mit dem Finger auf einen Tusch gezeigt. Ich setzte mich und musste wieder fünfzehn Minuten warten bis ich die Speisekarte bekam. Ich bestellte ein Steak und eine Flasche Wein. Das Essen kam, das Besteck wurde auf den Tisch geknallt und ich bekam keine Serviette; überflüssig zu erwähnen dass selbstverständlich alle anderen Gäste eine Serviette hatten. Um kurz vor 23:00 Uhr fragte ich nach der Rechnung. Nach zwanzig Minuten fragte ich nochmals nach der Rechnung und nach weiteren fünfzehn Minuten stand ich auf und bezahlte an der Theke. Die Rechnung enthielt zusätzlich zu dem Verzehr 50 Peso für das Gedeck. Ich bezahlte die Rechnung, zig aber wegen dem lausigen Service, wenn man überhaupt von Service sprechen kann, die 50 Peso ab und verlies das Lokal. Ich ging zum Obelisken und wollte noch etwas trinken – kein Lokal hat geöffnet. Kurz vor 24:00 Uhr fanden sich einige Menschen am Obelisken ein und ein kleiner Feuerwerk wurde abgebrannt – nichts Besonders; das war der Silvesterabend. 
  
Ich bin heute Morgen um 8:30 Uhr aufgestanden und bin zum frühstücken gegangen. Das Frühstück ist sehr übersichtlich, Kaffee, Tee, Croissants, altes Toast, Butter und Marmelade. Ich habe drei kleine Croissants gegessen, einen Kaffee getrunken und bin dann wieder auf mein Zimmer gegangen.
Nachdem ich meine Motorradhose und meine Motorradjacke in der Badewanne gewaschen hatte (beide waren von dem Staub der letzten drei Wochen schmutzig) habe ich meine Motorradkoffer ausgeräumt und alles entsorgt, was ich nicht unbedingt benötige. Den Rest habe ich ordentlich verpackt und wieder in den Koffern verstaut.
Als ich wieder im Zimmer war erhielt ich eine Email von Bekannten aus Hannover. Unglaublich aber sie sind zurzeit auch in Buenos Aires getroffen. Wir haben uns verabredet und ich wurde um 13:45 Uhr vom Hotel abgeholt. Wir sind mit dem Auto durch die Stadt gefahren und haben das Hafenviertel La Boca besichtigt. La Boca liegt an der Einmündung des Flusses Riachuelo in den Fluss Rio de la Plata und hat daher auch seinen Namen (Boca = spanisch für „Mündung“). Der Fluss stinkt wie eine Kloake und das Wasser hat auch die Farbe einer Kloake. Der Großteil dieses Viertels besteht aus heruntergekommenen Häusern, 
die meisten wurden aus dem Blech abgewrackter Schiffe gebaut. Einige Straßenzüge jedoch sind inzwischen ein Touristenmagnet. Diese Häuser sind bunt angemalt und in fast jedem Haus ist ein Kaffee oder ein Ladengeschäft, viele Künstler bieten ihre Kunstwerke an.
La Boca ist auch für das Fußballstadion La Bambonera (spanisch: „Pralinenschachtel“) des Fußballclubs Buca Juniors bekannt. Seine Farben (gelb und blau) verdankt der Club einem schwedischen Schiff, welches im Moment der Gründung vorbeifuhr.
Anschließend sind wir entlang des neuen Hafens gefahren, hier wurde in den letzten Jahres alles neu gebaut oder renoviert. Aus den alten Speichern wurden Ladengeschäfte oder Lokale. Alles was Rang und Namen hat ist hier vertreten. Anschließend fuhren wir zum Präsidentenpalast, dort wird am Samstag in einem Rundkurs der Prolog der Paris-Dakar Rally gefahren. Arbeiter sind bereits damit beschäftigt Tribünen aufzubauen und die Streckenabsperrungen anzubringen.
Um 18:40 Uhr war ich wieder im Hotel und um 20:30 Uhr wurde ich wieder zum Abendessen abgeholt.
    
(Bilder unter: Photos Argentinien)

31.12.2014
Von Rosario (Argentinien) ca. 310 km nach Buenos Aires (Argentinien)
Heute Morgen bin ich um 6:00 Uhr aufgewacht. Gestern Abend war es richtig heiß und schwül, heute Morgen dagegen eher kühl. Ein Blick aus dem Fenster bestätigte meine Erwartung dass der Himmel heute bewölkt ist. Ich legte mich nochmals hin und döste bis 8:00 Uhr. Inzwischen war der Himmel nahezu schwarz, und ich wartete auf den Regen. Ich ging zu Frühstück, aber auch heute war das Dargebotene den Begriff Frühstück nicht wert. Ich trank einen Kaffee und aß drei Scheiben Toast mit Marmelade.
Um 9:15 Uhr fuhr ich los, der Himmel war schwarz aber er regnete nicht. Ich fuhr auf die Ruta 9 in Richtung Süden. Nach wenigen Kilometer war die Straße nass und man konnte den straken Regen in naher Entfernung regelrecht sehen. Die Landschaft ist eben, weite Grasflächen werden von Weiden und dann wieder von Mais- oder Getreidefelder ersetzt. Die Temperatur betrug trotz des mit Wolken verhangenem Himmel ca. 23° C, dies ist eine angenehme Temperatur, nicht zu kalt aber auch nicht zu warm. Ich fuhr Kilometer um Kilometer und wartete immer darauf dass es zu regnen anfing. Aber irgendwie kam ich immer um den Regen herum, hinter mir regnete es, vor mir hatte es vor kurzem geregnet. 
Um 13:30 Uhr kam ich an dem vorreservierten Hotel an. Ich stellte das Motorrad ab und checkte ein. In diesem Hotel werde ich für die nächsten neun Nächte bleiben. Das Zimmer ist groß, der Rest akzeptabel. In den letzten Monaten habe ich in deutlich schlechteren, aber auch in viel besseren Hotels gewohnt. Nachdem ich alles im Zimmer verstaut und mich geduscht hatte bin ich in die Stadt gelaufen und habe einen Geldwechsler gefunden, der den Deal auch in meinem Hotel macht. Da ich einige 20 Dollar Noten hatte war der Kurs insgesamt nicht so hoch wie auf dem Bluemarkt üblich (dieser Kurs gilt nur für 100 Dollar Noten), dennoch habe ich anstatt 8,5 ARS pro USD 13,00 ARS pro USD erhalten. Das sind immer noch 53% über dem offiziellen Bankenwechselkurs – mein Motorradrücktransport ist somit günstig gewordenMorgen werde ich die Koffer des Motorrades ausräumen und alles, was ich nicht unbedingt benötige, entsorgen. Ich muss schon mein Zelt, den Schlafsack und die Isomatte mitnehmen, denn es ist nach argentinischem Gesetz nicht erlaubt diese Dinge mit dem Motorrad zu versenden. 
Fin del recorrido de la motocicleta (Ende der Motorradreise)!
(Bilder unter: Photos Argentinien)

30.12.2014
Von Reconquista (Argentinien) ca. 510 km nach Rosario (Argentinien)
Heute Nacht bin ich um 0:30 Uhr von einem Donnerschlag aufgewacht. Es blitzte, donnerte und regnete. Ich dachte mir, gut, solange sich das Gewitter heute Nacht entlädt ist ja morgen früh wieder trocken. Nach ca. 20 Minuten schlief ich wieder ein und wachte 45 Minuten später wieder auf, am Wetter hatte sich lediglich geändert dass nun mehrere Gewitter über der Stadt und der Gegend ihr Unwesen trieben. Ich konnte nicht mehr einschlafen und schaute eine Zeitlang fern. Irgendwann bin ich dann doch nochmals eingeschlafen und um 5:30 Uhr erneut aufgewacht. Meine Hoffnung, dass sich das Wetter inzwischen beruhigt hat, wurde nicht erfüllt.
Ich fuhr auf die Ruta 11 in Richtung Süden. Der Himmel war rundherum grau und es goss wie aus Eimern. Da mein Regenkombi durch den starken Wind in den vergangenen Wochen an mehreren Stellen eingerissen ist (ich habe die Risse mit Gorillatape überklebt), war er nicht mehr dicht und ich war innerhalb weniger Kilometer bis auf die Knochen nass. Zu Glück war es mit 25° C nicht kalt, nasse Kleidung, vor Allem Unterwäsche, ist dennoch unangenehm.
Nach ca. 20 Kilometer kam ich an eine Straßensperre mit Umleitung. Da die Umleitung in eine Nebenstraße führte fuhr ich bis zum Staubbeginn. Ein Bus ist mit einem Lastwagen kollidiert. Was von beiden Fahrzeugen übrig blieb war nur ein einziger Trümmerhaufen. Viele Krankenwagen und Polizisten waren an der Unfallstelle. Ich drehte um und fuhr die Umleitung.  Die komplette Straße war überflutetet, das Wasser stand ca. 50-60 cm tief, der Untergrund war matschig und die Umleitung ca. 2 Kilometer lang. Ich war bedient. Bach wenigen Meter auf der überfluteten Straße hatte ich auch noch nasse Füße. Ich hatte die Befürchtung dass das tiefe Wasser in die Elektronik dringt und die Maschine liegen bleibt. Daher fuhr ich recht langsam um keine hohe Woge zu erzeugen. Irgendwie kam ich ohne Defekt durch die Überflutung und war wieder auf der Ruta 11. Die Busse und LKWs in Argentinien fahren sehr aggressiv, mir sind schon viele auf meiner Spur entgegengekommen und ich musste, um einen Unfall zu vermeiden, auf den Seitenstreifen fahren. Die Fahrer überholen wo sei meinen überholen zu können. Bergauf schleichen sie mit Schrittgeschwindigkeit, auf der Ebene fahren sie zwischen 100 und 120 km/h, bergab oftmals über 140 km/h – und das bei den Bremsen.
Das gesamte Land links und rechts der Straße war meterhoch überflutet. Die Bäume und Strommasten standen im Wasser, die Büsche waren komplett unter Wasser. Nach 45 Kilometer hörte es zu regnen auf und allmählich kämpfte sich die Sonne durch die Wolken. Als die Sonne endgültig schien stieg die Temperatur wieder auf 38° C.
Die Landschaft ist sehr grün und mit Bäumen, Palmen und Büschen. Zwischendurch gib es riesige Grasebenen. In der gesamten Gegend wir Landwirtschaft betrieben, im Süden Getreideanbau und Viehzucht, im Norden Baumwolle und Tabak; es wird aber auch die Forstwirtschaft betrieben. Entlang der Straße standen viele Störche in dem seichten Wasser und Falken suchten nach Beute.
Um 14:00 Uhr kam ich in Rosario und checkte in dem vorreserviertem 4-Sterne Hotel ein. Das Zimmer ist ganz o.k., hat aber dennoch keinen 4-Sterne Standard. Ich duschte mich, wusch meine nass gewordene Kleidung und ging anschließend in die Stadt. Rosario ist eine schöne Stadt mit vielen schönen und alten Gebäuden, einem riesigen Park entlang dem Fluss und einer langen Fußgängerzone, die zum Einkaufen einlädt. Der Fluss ist hier einige Hundert Meter breit und wird durch eine Insel geteilt. Auf den Gehwegen in den Straßen und in der Fußgängerzone stehen Tische und Stühle und laden zu einem Getränk ein. Die Stadt ist sehr modern und könnte auch in Europa liegen. 
(Bilder unter: Photos Argentinien)

29.12.2014
Von Resistencia (Argentinien) ca. 230 km nach Reconquista (Argentinien)
Heute gibt es nicht viel zu berichten.
Ich bin heute Morgen um 8:30 Uhr aufgestanden und habe um 9:00 Uhr gefrühstückt. Das Frühstück war sehr überschaulich, es Gab Kaffee, Tee und zwei verschiedene Sorten von Hörnchen. Ich trank einen Kaffee und aß zwei der Daumengroßen Hörnchen.

Nach dem Frühstück holte ich mein Motorrad aus der ca. 100 Meter entfernten Garage. Da in Südamerika in den Städten viele Straßen Einbahnstraßen sind musste ich mehrere Umwege fahren bis ich wieder am Hotel war. Ich belud das Motorrad und fuhr um 9:45 Uhr in Richtung Reconquista los. Letzte Nacht entluden sich mehrere Gewitter über der Stadt; der Himmel war noch bewölkt aber es regnete nicht. Ich fuhr auf die Ruta 11 in Richtung Süden. Die Landschaft ist sehr grün, es gibt viele kleine Flüsse und die Vegetation besteht hauptsächlich aus Bäumen, Büschen und Gras. Zwischendurch sind riesige Sonnenblumenfelder oder Grasflächen für Rinder.
Wegen der vielen Flüsse und der starken Regenfälle in den vergangenen Wochen sind viele Teile der Landschaft überflutet. Die Straße war gerade und es war wenig Verkehr.

Ca. 40 Kilometer nach Reconquista riss der Himmel auf und die Sonne kam heraus und demonstrierte ihre Stärke. Die Temperatur stieg auf ca. 39° C an und es war richtig schwül. Selbst der Fahrtwind brachte keinerlei Abkühlung. Ich fuhr Kilometer um Kilometer und erreichte mein heutiges Ziel gegen 13:50Uhr.
Ich checkte in dem vorreservierten Hotel ein. Die Bilder und die Beschreibung des Hotels entsprechen nicht der Realität, das Hotel ist abgewohnt und riecht schimmelig; an mehreren Stellen an der Außenwand meines Zimmers ist Schimmel. Dafür ist das Zimmer mit über 70 Euro sehr teuer. In Europa würde ich auf ein anderes Zimmer bestehen bzw. ich würde das Hotel wechseln, aber hier gibt es nicht viele Hotels und die anderen Zimmer sind auch nicht besser. Ich wiederhole mich, aber die Preise in Argentinien stehen in keinem Verhältnis zur Leistung – und das gilt für fast alle Bereiche. Z.B., Schuhe sind hier um mind. doppelte so teurer als in Mitteleuropa; das Durchschnittseinkommen beträgt weniger als 20% verglichen mit Europa.
Ich habe es auch schon mehrfach erwähnt, aber der tägliche Nepp der Banken geht mir ordentlich gegen den Strich. An den Geldautomaten erhält man nur 1.000 ARS (umgerechnet ca. 95 EUR), jeder höhere Betrag wird abgelehnt. Pro Abhebung fallen Kosten in Höhe von 13 EUR an; man kann aber mehrmals hintereinander am selben Geldautomaten Geld abheben – allerdings fallen pro Transaktion die 13 EUR an Kosten an. Das ist modernes Raubrittertum und nicht akzeptabel – nur wenn man Bargeld benötigt bleibt nichts anderes übrig als das Verbrechen der Banken zu akzeptieren. Überall wird mit Kreditkartenzahlung geworben, wenn dann mit der Kreditkarte bezahlen möchte ist komischer Wiese immer gerade das Kartengerät defekt oder es besteht anscheinend keine Verbindung zu der Kreditkartenabrechnungsstelle.
Morgen ist nochmals eine lange Etappe; ca. 530 Kilometer bis Rosario. Zwischen Resistencia und Rosario gibt es keine Ortschaft, daher die lange Etappe.
(Bilder unter: Photos Argentinien)

28.12.2014
Von Asuncion (Paraguay) ca. 330 km nach Resistencia (Argentinien)
Mein Zimmer ging zur Straße, daher war es heute Nacht laut – erst gegen 4:00 Uhr wurde es ruhiger. Daher habe ich heute Nacht wieder nicht viel geschlafen. Um 8:00 Uhr bin ich aufgestanden und bin dann zum Frühstücksraum gegangen. Ich hatte keine große Erwartungen, wurde aber positiv überrascht. Es gab Kaffee, Tee, Kuchen, Marmelade, Müsli, richtig gute Brötchen, Lachsschinken, Schinken, Käse, Joghurt, verschiedene Säfte und Früchte. Ich aß drei Brötchen mit Lachsschinken – eine so gute Wurst habe ich seit meiner Abreise nicht mehr gegessen. Ich genoss das Frühstück. Um 9:00 Uhr checkte ich aus und der Mann an der Rezeption sprach mich auf Deutsch an. Wir unterhielten uns eine ganze Zeit lang über dies und das. Er ist in Berlin geboren und wohnt seit 40 Jahren in Paraguay. Bereits gestern hatte ich mich im Hotel mit einem Mann auf Deutsch unterhalten, seine Eltern kamen 1946 nach Paraguay. Hier gibt es einige Menschen die Deutsch sprechen.
Um 9:15 Uhr fuhr ich los und erreichte die ca. 10 Kilometer vom entfernte Grenze nach wenigen Minuten. Ich hielt an und ging zu dem Paraguayanischen Schalter. Es waren vier Personen vor mir am Schalter, es dauerte aber nur ca. zwei Minuten und ich war an der Reihe. Die Grenzbeamtin blätterte auf die letzte Seite der Einträge und stempelte meinen Ausweis; schon hatte ich meinen Ausreisestempel. Nun ging ich zum argentinischen Schalter, auch hier blätterte die Grenzbeamtin auf die letzte Seite der Einträge und stempelte meinen Ausweis. Nun ging ich zu der Aduna wegen der temporären Einfuhrerlaubnis für mein Motorrad. Ich gab der Beamtin beide temporäre Einfuhrerlaubnisse und erklärte ihr dass ich in Iguacu beide wieder zurückbekommen hätte. Sie zuckte nur mit der Schulter, behielt ein Exemplar ein und erklärte mir ich müsse das andere bei der Ausreise abgeben. So einfach kann es sein! Ich fragte den Zöllner, der daneben stand, ob er mein Gepäck durchsuchen möchte. Er schaute mich nur entgeistert an und sagte  es sei nicht notwendig.
Ich bedankte mich nochmals und fuhr auf die Ruta 11 die bis nach Buenos Aires führt. Entlang der Straße wuchsen Mangobäume – die Früchte waren reif. Ich hielt an und pflückte mehrere Mangos. Die Mangos sind etwas kleiner, aber garantiert nicht mit irgendwelchen Pestiziden behandelt. Die Früchte riefen beim Essen eine wahre Geschmacksexplosion im Mund hervor. Die Mangos waren süß und schmecken sehr intensiv, nicht zu vergleichen mit den Mangos die man in Deutschland kaufen kann. Inzwischen habe ich viele Früchte.
Nach wenigen Kilometern änderte sich die Vegetation. Es war zwar immer noch alles Grün,
ging aber in eine Graslandschaft mit Bäumen über. Immer wieder fuhr ich über kleinere Flüsse, teilweise war das Land überschwemmt und es wuchs Schilf. Teilweise waren weite Grasflächen auf denen Rinder weideten, zu sehen. Die Landschaft änderte sich auch in den nächsten 250 Kilometer nicht.
Nach ca. 180 Kilometer fuhr ich auf einer Regenfront zu. Der Himmel war schwarz und es ging ein starker Wind. Ich hatte schon die Befürchtung dass es wieder zu regnen anfängt. Die Straße war zwar immer wieder nass, ab und zu fing es an zu tröpfeln, aber es regnete nicht.
Um 14:00 Uhr erreichte ich mein heutiges Etappenziel – wieder eine neue Zeitzone. In den letzten Tagen habe ich mehrfach die Zeitzone gewechselt. Ich checkte im Hotel ein, gerade noch rechtzeitig, denn  nun fing es an zu regnen.
(Bilder unter: Photos Argentinien)

24.12.2014
Von Posadas (Argentinien) ca. 320 km nach Foz do Iguaçu (Brasilien)
Gestern Abend habe ich im Hotel nochmals ein Steak gegessen, die Ehre von Argentinien ist wieder hergestellt. Das Steak war dick geschnitten, auf den Punkt gebraten, zart und mager – so muss ein Steak gegart sein und schmecken. Die Beilagen waren heiß und die Soße exzellent.
Heute Morgen bin ich um 8:15 Uhr aufgestanden. Das Frühstück heute Morgen war wie schön öfters nicht besonders gut.  Es gab Kaffee, Tee, hartes Toast, harten und trockenen Kuchen sowie etwas Müsli. Entsprechend schnell war ich mit dem Frühstück fertig.
Um 8:45 Uhr bin ich losgefahren. Ich fuhr auf die Ruta 12 in Richtung Norden. Nach der Ortschaft fuhr ich kurze Zeit entlang dem Rio Paraguay, der Fluss ist hier teilweise bis zu 10 Kilometer breit. Auf der anderen Flussseite ist bereits Paraguay. Je weiter ich nach Norden fuhr je dichter wurde der Wald; nach ca. 100 Kilometer fuhr ich durch dichten Urwald. Hier gibt es außerdem viele Flüsse und die Menschen hier leben vom Holzhandel und vom Tourismus.
Kurz vor meinem Etappenziel fuhr ich in den Nationalpark Iguaçu. 
Nach ca. 10 Kilometer erreichte ich die Argentinische Grenze. Hier sind mehrere Autoschalter und man muss in kein Gebäude gehen. Nach ca. 5 Minuten Wartezeit fuhr ich zu einem freien Schalter und gab meinen Pass sowie meine beiden temporären Einfuhrerlaubnisse für mein Motorrad ab. Ich bekam meinen Stempel in den Pass und beide temporären Einfuhrerlaubnisse für mein Motorrad  wieder zurück. An der letzten Grenze bei Paysandu bekam ich eine zweite temporären Einfuhrerlaubnisse für mein Motorrad mit dem Hinweis dass ich diese in Iguacu abgeben müsse. Langsam aber sicher bin ich der Auffassung dass die Grenzbeamten nicht wissen was sie tun; jeder macht es anders und wenn es nicht richtig ist dann ist sicherlich nicht die Behörde schuld. Egal, am Flughafen gebe ich einfach alle temporären Einfuhrerlaubnisse für mein Motorrad, die ich dann noch im Besitz habe, ab. Ich überquerte den Rio Iguaçu und kam zur Brasilianischen Grenze. Ich parkt mein Motorrad direkt vor dem Immigrationsbüro, ging hinein, füllte das Einreiseformular aus und gab es am Schalter ab. Ich bekam den Einreisestempel, Dokumente für mein Motorrad benötige ich nicht. Alles in Allem hat es weniger al zwei Minuten gedauert. Nach ca. 5 Kilometer erreichte ich das vorreservierte vier Sterne Hotel und checkte ein. Nachdem ich mich geduscht hatte wollte ich mich im Internet anmelden. Nach vielen Schwierigkeiten gelang es mir mit meinem Rechner, mit dem iPhone jedoch nicht. Ich ging zu Rezeption und fragte nach; ich bekam die Antwort dass sich jeder Gast nur mit einem Device in den Server einloggen kann – ohne Worte.
Anschließend ging ich in das nahgelegene Einkaufszentrum und aß im Food-Court einen sehr guten Burger und kaufte mir für heute Abend eine gute Flasche Wein. 
Morgen ist in Brasilien Feiertag und ich werde nicht viel unternehmen. Am Freitag werde ich zu den 
Iguaçu     Wasserfällen fahren und eine Bootstour machen – sofern ich noch einen Platz bekomme.
(Bilder unter: Photos Argentinien)

23.12.2014 
Von Uruguaiana (Brasilien) ca. 340 km nach Posadas (Argentinien)
Ich bin heute um 7:45 Uhr aufgestanden und habe gefrühstückt. Das Frühstücksbuffet war reichhaltig, es gab Kaffee, verschiedene Teesorten, Brötchen, Toast, Wurst, Käse, Müsli, Eier, Marmelade, Kuchen, verschiedenes süßes Gebäck und allerlei Weihnachtskekse. Nach dem Frühstück habe ich mein Motorrad gepackt (diese lästige Prozedur steht mit nur noch 6 Mal bevor) und bin danach zu der ca. 500 vom Hotel entfernten Grenzstation in Richtung Argentinien gefahren.
Ich hielt an der Brasilianischen Grenzstation an und ging an den Schalter. Wie erwartet bekam ich meinen Stempel in innerhalb weniger Augenblicke, der Zollbeamte sprach mich dann auf Deutsch an und so unterhielten wir und noch ein kurze Zeit lang. Mit den besten Wünschen für meine weitere Reise verabschiedete er sich. Ich ging zum Motorrad und fuhr über die Brücke des Flusses zur Argentinischen Grenzstation (die Grenzstation hier ist sehr groß; eigentlich wollte ich solche Grenzstationen möglichst meiden). Ich hielt an der Seite und fragte nach der Immigration. Eine Dame vom Zoll, der es anscheinend nicht passte dass ich rechts anhielt, kam wie von der Tarantel gestochen aus ihrem Zollhäuschen und sagte ich solle meine Tasche aufmachen. Ich tat wie mir geheißen. Nachdem sie, wie erwartet, nichts gefunden hatte, aber alles von links nach rechts gedreht hatte, musste ich alles abladen und meine Koffer öffnen. Ich musste den Inhalt meiner Koffer auspacken und vorzeigen, das Selbe galt für den Tankrucksack. Als endlich alles auf der Straße lag war sie zufrieden. Inzwischen stieg mein Blutdruck auf über 180, so etwas habe ich noch nicht erlebt. Ich kann auch nichts dafür wenn sie schlechte Laune hat, diese aber an Anderen auszulassen ist arm. Nun sollte ich in die Grenzstation kommen, sie wollte meinen Ausweis kontrollieren. Ich sagte, dass ich erst alles wieder einpacken und mein Motorrad packen würde. Sie nickte abfällig. Zuerst holte ich alles aus meiner Tasche und legte es auf die Straße und begann die Tasche neu zu packen. Beim Packen meiner Tasche und meiner Koffer ließ ich mir richtig viel Zeit; ich habe nichts vor und ob ich eine Stunde später ins Hotel komme oder nicht spielt für mich keine Rolle. Der Zollbeamtin passte es natürlich nicht dass das Packen so lange dauerte. Ich bemerkte dies und ließ mir noch mehr Zeit. Ich habe Sachen in die Tasche gepackt, wieder herausgenommen und umgepackt. Die Koffer packte ich auf die Selbe Art. Inzwischen stieg der Blutdruck der Zollbeamtin auf über 180, mein Blutdruck dagegen war wieder normal. Als ich meine Tasche und meine Koffer gepackt hatte verzurrte ich mein Gepäck in aller Ruhe auf dem Motorrad; auch hier habe ich mehrfach nachgebessert. Als ich endlich fertig war gingen wir in die Grenzstation. Drinnen angekommen sagte sie lediglich ich solle mein Motorrad auf dem Parkplatz abstellen, zur Immigration gehen und dann meine temporäre Einfuhrgenehmigung für das Motorrad beantragen. Ich konnte mir ein grinsen irgendwie nicht verkneifen – geht doch, was sie kann, kann ich schon lange. Ich parkte mein Motorrad auf dem Parkplatz und ging zur Immigration und bekam meinen Einreisestempel. Anschließend beantragte ich, inzwischen zum fünften Mal seit ich das erste Mal nach Argentinien eingereist bin, die temporäre Einfuhrgenehmigung für das Motorrad. War mir aber es auch egal, ich hatte ja nicht die Arbeit. Ich musste meinen Ausweis und meine Fahrzeugpapiere vorlegen. Ich habe zwar internationale Fahrzeugpapiere, legte aber meinen Deutschen Fahrzeugschein vor – weshalb sollte ich es einfach machen. Nun ging die Sucherei nach den Daten los; Marke, Modell, Seriennummer, Kennzeichen etc. Als ich gefragt wo die Daten zu finden seien habe ich lediglich geantwortet dass ich nichts verstehe. Wie beim Packen meiner Tasche und Koffer; ich habe Zeit und musste wegen dem Suchen in mich hinein schmunzeln – nach außen hin machte ich eine ernste Miene. Nach 10 Minuten bekam ich die Papiere. Ich bedankte mich freundlich, was auf Verwunderung stieß (Gedanken sind immer noch frei)  und verließ das Gebäude. Ich ging zum Parkplatz und sagte zu mir selbst: nur noch eine Einreise nach Argentinien!
Gleich nach der Grenze fuhr ich auf die Ruta 11 in Richtung Norden. Die Landschaft hier ist grün und mit Bäumen und Gras  bewachsen. Der Rio Uruguay ist nicht weit entfernt und sorgt hier für genügend Wasser. Es fließen viele Flüsse zum Rio Uruguay und die Weideflächen sind teilweise überschwemmt. Viele Fischreiher stehen am Straßenrand im seichten Gewässer und halten nach Nahrung Ausschau. Bei den nicht überschwemmten Gebieten werden entweder Bäume für die Papierindustrie, Weizen, oder Mais angebaut, oder die Grasflächen sind Weideflächen für die Rinder.
Um 13:30 Uhr kam ich in Posadas an; hier ist ein ständiges Wechseln der Zeitzone. Ich fuhr zu dem vorreservierten Hotel und checkte ein.
Morgen fahre ich nach Iguacu wo ich für 3 Nächte bleiben werde.
(Bilder unter: Photos Argentinien)

21.12.2014 
Von Buenos Aires (Argentinien) ca. 330 km bis zur Grenze nach Uruguay
Heute morgen bin ich um 8:00 Uhr aufgestanden, als ich aus dem Fenster sah hat es geregnet.
Um 8:30 Uhr habe ich gefrühstückt; es gab das Selbe wie am Tag zuvor, jedoch kein Rührei. Macht nichts, denn die seit Stunden kochende Pampe muss man nicht unbedingt essen. Um 9:15 hatte ich mein Motorrad geladen und ging zum auschecken zur Rezeption. Das Hotel war bereits bezahlt, da ich mein Motorrad in der Hotelgarage geparkt hatte, hätte ich pro Tag 18 USD bezahlen sollen. Aber wegen den Unannehmlichkeiten bei der Anreise habe ich gesagt ich sei nicht bereit die Parkgebühr zu bezahlen. Die Dame an der Rezeption sagte dies müsse der Manager entscheiden. Also gut, dann soll der Manager kommen. Nun bekam ich die Antwort der Manager sein nicht im Haus, ich müsse die Parkgebühr bezahlen. Da ich keine Lust hatte mich herumzustreiten habe ich ihr gesagt sie hätte meine Adresse und mein Nummernschild, ich jedenfalls gehe, drehte mich herum und ging zum Aufzug. Sie rief mir nach dass sie die Polizei benachrichtigen würde. Ich erwiderte lediglich dass es ihre Entscheidung ist, es mir aber auch egal ist. Nebenbei bemerkt, das Hotel war ein vier Sterne Hotel mitten im Zentrum, der Preis war entsprechend und ich erwarte dann auch eine dem Preis angemessene Leistung.
Ich fuhr aus der Tiefgarage und es hat leicht geregnet, es war aber nicht kalt. Ich fuhr ca. 20 Kilometer auf der Stadtautobahn (Ruta 14) in Richtung Nordwesten. Ich passierte 3 Mautstellen an denen auch Motorräder bezahlen müssen – eigentlich unüblich in Südamerika. Nach kurzer Zeit hat es aufgehört zu regnen und die Sonne kam mehr oder mal weniger zum Vorschein. Die Landschaft ist nun endlich wieder grün, es wachsen Bäume, Gras, Büsche, Blumen und es gibt wieder Tiere. Rechts und links der Straße sind viele Marschlandschaften auf denen viele Reiher nach Fischen angeln. Die Straße ist, wie die Tage zuvor, gerade. Das wird sich aber bis zum Ende der Reise in Buenos Aires nicht mehr ändern. Nach ca. 200 Kilometer fuhr ich direkt auf ein Regengebiet zu. Ich hielt an und zu meinen Regenkombi an. Nach ca. 20 Kilometer begann es zu regnen, der Himmel wurde immer grauer. Nach ca. 10 Minuten hörte se auf zu regnen und es wurde wieder heller. Nun spielte mir mein Garmin mal wieder einen Streich. Gerade eben waren es noch ca. 90 Kilometer bis zum Ziel, nun sollte ich umdrehen und mein Etappenziel sollte ich erst nach 250 Kilometer erreichen. Ich ignorierte die Anweisungen und fuhr weiter in Richtung Norden. Nach ca. 50 Kilometer bog ich in Richtung Cologne ab. In Cologne ist die Grenze nach Uruguay. Ich hielt an dem Bürogebäude, stieg ab und fragte wo ich hingehen müsse. Ich hätte auf dem Motorrad sitzen bleiben können, aber ich ging zu Fuß an den Autoschalter. Die überaus freundliche Grenzbeamtin stempelte meinen Pass, gab ihn ihrer Uruguayischen Kollegin und schon hatte ich beide Stempel. Meine temporäre Einfuhrgenehmigung für das Motorrad bekam ich wieder zurück, denn ich müsse ja wieder nach Argentinien – so einfach kann ein Grenzübertritt sein. Ich bedankte mich freundlich und ging von dannen. Das Ganze hatte keine 2 Minuten gedauert!
Der Rest des heutigen Reiseberichtes ist im Reisebericht Uruguay nachzulesen.
(Bilder unter: Photos Argentinien)

20.12.2014
Ruhetag in Buenos Aires (Argentinien)
Heute gibt es nicht viel zu berichten. Ich bin heute erst um 9:00 Uhr aufgestanden und habe mir mit dem Frühstück Zeit gelassen. Es gab Kaffee, Tee, Toast, Wurst, Käse, Müsli, Eier, Marmelade und Kuchen. Da ich mich heute nicht wohl gefühlt habe, das Wetter am Vormittag auch nicht besonders war bin ich im Hotel geblieben. Ich habe meinen Rückflug gebucht und die Route zu den Iguacu Wasserfällen geplant sowie die Hotels auf dem Weg nach Iguacu gebucht.
Bei der Besprechung für den Motorradtransport gestern wurde mir mitgeteilt dass der argentinische Gesetzgeber nicht erlaubt dass Camping- oder persönliche Artikel mit dem Motorrad mitfliegen dürfen. Dieses Gesetz ist schwachsinnig, denn diese Artikel sind, im Gegensatz zum Motorrad selbst, kein Gefahrengut. Nur Motorrad nahe Artikel wie z.B. Motorradhose- und Jacke, Motorradstiefel, Helm und Hanfschuhe dürfen mitfliegen. Der Zoll kontrolliert den Inhalt der Koffer und wenn er etwas findet was angeblich nicht mitfliegen darf muss dies zurückgelassen werden oder das Motorrad bleibt einfach stehen. Der Carrier wird noch nicht einmal gefragt, obwohl er das Risiko trägt. Nun muss ich alles als Gepäck aufgeben und in Argentinien und Deutschland mit mir herumschleppen.
Außerdem muss der Motorradtransport bar bezahlt werden; eigentlich kein Problem, außer in Argentinien. Auch hier hat der Gesetzgeber ein Gesetz erlassen, dass man umgerechnet nur 100 USD an den Bankautomaten abheben kann. Bislang war dies nur unangenehm, nun aber ist es drastisch. Ich kann das Bargeld in Argentinien eigentlich nicht abheben. Daher wurde mir geraten das Geld in Uruguay oder Paraguay abzuheben, dort könne man mehrere Hundert USD abheben – ich bin gespannt. Weiterhin wurde mir geraten die USD auf dem Bluemarket in ARS (Argentinische Pesos) zu tauschen, der Kurs ist um 30-35% höher. Das würde die Kosten des Motorradtransportes deutlich senken, sofern ich das Bargeld besorgen kann.
Hätte ich dies alles im Vorfeld gewusst wäre ich von Santiago de Chile aus nach hause geflogen – Argentinien macht es einem leicht das Land gerne zu verlassen!
Morgen fahre ich weiter in Richtung Norden zu den Iguacu Wasserfällen.
(keine Photos)

19.12.2014
 
Von Olavarria (Argentinien) ca. 380 km nach Buenos Aires (Argentinien)
Heute bin ich um 7:00 Uhr aufgestanden und habe um 7:30 Uhr gefrühstückt.  Das Frühstück war ganz gemessen zu dem Zimmerpreis bescheiden. Es gab, Kaffee, Tee, Rührkuchen und süße Stückchen. Mein Frühstück fiel entsprechend kurz aus.
Um 8:00 Uhr bin ichlosgefahren. Ich fuhr zunächst auf die Ruta 251 in Richtung Norden. Der Himmel war auch heute strahlend blau, die Temperatur betrug bereits ca. 28° C, aber es war sehr windig. Am Ortsausgang begann wieder die triste und trostlose Landschaft, Weizenfelder und Gras. Das Land ist auch hier flach und nur spärlich bewachsen. Auf der gesamten Strecke kamen mir heute alle 300-400 Meter ein LKW entgegen. Die LKWs fahren alle zwischen 110 km/h und 120 km/h, d.h. sie erzeugen einen starken Wirbel. Bei jedem LKW der mir entgegen kam hat der Wirbel an meinem Helm gerissen und mich jedes Mal hin und her geschleudert. Dies passierte heute ca. 800-1.000 Mal; die Fahrt heute war mehr als unangenehm. Dazu noch ca. 40° C und alles war staubtrocken. Der Wind wehte den Staub quer über die Fahrbahn sodass ich an einigen Stellen nichts sehen konnte. So fuhr ich Kilometer um Kilometer, die Etappe wollte kein Ende nehmen.
Gegen 12:30 Uhr erreichte ich die Adresse bei der ich den Motorradtransport abwickeln kann. Soweit klappte alles wie im Vorfeld per Email nachgefragt. Jedoch erlaubt die argentinische Gesetzgebung nicht dass Campingausrüstung auf dem Motorradtransport mitgenommen werden darf, d.h. ich muss alles mitnehmen und im Flugzeug als Gepäck aufgeben. Ungeachtet der Kosten ist dies unangenehm, da ich alles tragen muss. Die Kosten des Motorradtransportes richten sich nicht nach dem Gewicht sondern nach den Massen, die Campingausrüstung  würde keine zusätzlichen Kosten verursachen. Weiterhin muss der Transport bar bezahlt werden; es ist der Regierung auch egal dass man nur 100 USD pro Tag an den Kassenautomaten erhält. Ich fragte wie ich das Bargeld besorgen könne und erhielt die Antwort dass es in Uruguay und Paraguay leicht möglich sei. Ich fahre auf meinem Weg nach Iguacu durch Uruguay und Paraguay und hoffe das  Geld dort zu bekommen. Langsam aber sicher habe ich von Argentinien genug. Alles ist nur teuer und es werden einem Steine in den Weg gelegt – unter diesen Umständen würde ich dieses Land nicht wieder bereisen. Als alles besprochen war machte ich mich auf den Weg in das vorreservierte vier Sterne Hotel in der Innenstadt von Buenos Aires.
Um 14:30 Uhr erreichte ich das Hotel und ging zum Frontdesk. Ich wollte einchecken, wurde aber  ignoriert.  Ich war verschwitzt, es war heiß und ich wollte eine Dusche. Nach einigen Minuten fragte ich ob jemand die Freundlichkeit hätte und mich einchecken würde.  Man schaute mich an als sei ich ein Außerirdischer. Ich erklärte dass oh ein Zimmer reservierte habe und einchecken möchte. Es gab erst einmal eine Diskussion über die  Regeln des Hotels, denn ich hatte das Zimmer bereits bezahlt und sollte nun nochmals 200 USD als Kaution hinterlegen.  Ich fragt ob alle Gäste diese Kaution hinterlegen müssen oder ob dies nur für  Gäste gilt, die keinen Anzug tragen. Ich bekam keine Antwort. Nach weiteren 15 Minuten hatte ich endlich den Zimmerschlüssel und ging auf das Zimmer. Zimmer war zwar gereinigt, aber erneut benutzt. Das Bett war benutzt, die Handtücher Bad waren benutzt du die Toilette nicht gereinigt. Ich ging zur Rezeption und habe meine Regel erklärt; die Übergabe eines Zimmers setzt voraus, dass das Zimmer gereinigt und unbenutzt ist. Ich bekam die Antwort dass das
Zimmer wegen einer Verspätung länger benutzt wurde. Nun musste ich an mich halten um nicht  ausfällig zu werden und sagte dass ich erwarte dass das Zimmer innerhalb von 10 Minuten gereinigt und bewohnbar ist.  Ich erntete verständnislose Blicke was dazu veranlasste den Manager zu sprechen. Nachdem ich mit dem Manager die Situation erklärt hatte und ich später nochmals zur Rezeption ging, wurde ich plötzlich angemessen behandelt. 
(Bilder unter: Photos Argentinien)

18.12.2014
Von Rio Colorado (Argentinien) ca. 470 km nach Olavarria (Argentinien)
Gestern Abend bin ich zum Abendessen in die Stadt gegangen und habe mir in einem Lokal eine Hamburger mit Pommes Frites bestellt. Eigentlich kann man da nichts falsch machen. Als das Essen kam habe ich meine Meinung sehr schnell revidiert. Die Pommes Frites waren fettig, nicht richtig durchgebacken und so weich, dass sie durchhingen, das Hamburgerfleisch war zäh wir Kaugummi – genau so hat es auch geschmeckt. Ich habe noch nicht einmal die Hälfte gegessen, so etwas Übles habe ich selten bekommen, dafür war der Preis mit über 10 Euro sehr exklusiv. Langsam habe ich keinen Hunger mehr und werde mich wohl die letzten Wochen mit Erdnüssen und Cola ernähren; auch Bier ist nahrhaft.
Heute bin ich um 7:00 Uhr aufgestanden, habe das Motorrad beladen und habe um 7:30 Uhr gefrühstückt.  Das Frühstück war ganz gut. Es gab, Kaffee, Tee, Rührkuchen, Brot, selbstgemacht Marmelade und Honig.
Um 8:00 Uhr bin ich dann losgefahren. Ich fuhr zunächst wieder auf die Ruta 3. Der Himmel war auch heute strahlendblau, die Temperatur betrug bereits ca. 25° C, aber es war windig. Am Ortsausgang begann wieder die triste und trostlose Pampa. Das Land ist flach und wir die Tage zuvor nur spärlich bewachsen. Nach ca. 160 Kilometer erreichte ich um 10:00 Uhr die Stadt Bahia Blanca. Ich brauche neue Reifen und ein Motorradhändler in Puerto Madryn hat mir ein Geschäft in Bahia Blanca empfohlen. Er hatte sogar bei dem Motorradgeschäft angerufen und nachgefragt ob Reifen vorrätig sind sowie sich die Preise der verschiedenen Reifen geben lassen. Ich bekam einen Zettel mit den Preisen. Ich fuhr zu dem Motorradladen, die Reifen waren tatsächlich vorrätig, nur der genannte Preis war angeblich der Barpreis, Zahlung mit Karte kostet 10% Aufpreis. Das hat mich schon geärgert, aber ich brauchte Reifen, ob der Satz nun 540 Euro oder 590 Euro kostet spielt bei dem horrenden Preis auch keine Rolle mehr. Argentinien ist mehr als nur teuer, selbst für und Europäer. Der Motorradladen montierte die Reifen nicht selbst, auch das wurde mir anders gesagt. Zumindest fuhr der Besitzer des Ladens mit seinem Auto und meinen neuen Reifen zu dem Montageservice und ich konnte hinterherfahren. Die Reifen wurden sofort montiert, auswuchten wird hier überbewertet und daher nicht durchgeführt, dafür kostete das Aufziehen der Reifen 40 Euro. Langsam aber sicher habe ich genug von den Preisen und bin froh wenn ich Argentinien verlassen habe. Allerdings stehen mir noch mind. 8 Tage Buenos Aires bevor; dies ist die Zeit für die Administration für den Motorradrücktransport sowie die den Tag für den Start der Paris-Dakar Rally.
Nach Bahia Blanca fuhr ich auf die RN251. Die Landschaft änderte sich langsam, aus der Pampa wurden endlose Weizenfelder. Die Landschaft ist eben und es trocken und heiß. Ich fuhr ca. 250 Kilometer nur entlang der Weizenfelder. Kurz vor Olavarria war immer wieder eine Art Marschland entlang der Straße. Es waren viele Reiher und andere Vögel zu sehen.
Um 15:30 Uhr erreichte ich endlich mein heutiges Etappenziel und checkte in dem vorreservierten Hotel ein. Das Zimmer ist sehr schön, es ist groß, hat eine Klimaanlage und ist mit Motorradutensilien dekoriert.
Heute habe ich meine vierte Sonnenbrille verbraucht, zwei habe ich verloren und zwei sind kaputt gegangen. Ich habe lange überlegt ob und was für eine Sonnenbrille ich kaufen soll. Ich hatte eine Sonnenbrille mit Wechselgläsern, die habe ich aber zu Beginn der Reise zerbrochen. Ich fand ein Optikergeschäft das genau so eine Brille hatte, allerdings war die Sonnenbrille von der Firma optitech. Die Brille hat brau-graue und orangene Gläser; der Preis war natürlich überirdisch. Nachdem heute das Motorrad neue Reifen für fast 600 Euro bekommen hat habe ich mir die Sonnenbrille für 140 Euro gegönnt. Ich hoffe nur dass ich diese nicht wieder verliere oder zerbreche.
Morgen fahre ich nach Buenos Aires und werde den Motorradrücktransport besprechen. Am Samstag bleibe ich noch in Buenos Aires und werde meinen Rückflug organisieren. Am Sonntag fahre ich weiter in Richtung Norden zu den Iguacu Wasserfällen.
(Bilder unter: Photos Argentinien)

17.12.2014 
Von Puerto Madryn (Argentinien) ca. 500 km nach Rio Colorado (Argentinien)
Gestern Abend bin ich zum Abendessen in ein angesagtes Speiselokal gegangen und habe mi ein Steak und ein Bier bestellt. Bei der Bestellung habe ich mehrmals ausdrücklich gesagt habe dass ich das Steak medium haben möchte. Als das Essen kam waren die Beilagen kalt und das Steak durchgebraten – trocken und hart. Für das Steak und das Bier habe ich über 25 Euro bezahlt. In Deutschland hätte ich das Essen zurückgegeben und wäre gegangen. Ich habe in Argentinien noch kein einziges gutes Steak bekommen.
Heute bin ich um 7:30 Uhr aufgestanden und habe um 8:00 Uhr gefrühstückt.  Das Frühstück war verglichen zum Zimmerpreis sehr enttäuschend. Es gab, Kaffee, Tee, Rührkuchen, Müsli und Marmelade. Mein Frühstück fiel daher entsprechend mager aus. Ich trank einen Kaffee und aß etwas Müsli.
Um 8:15 Uhr bin ich dann losgefahren. Ich fuhr wieder auf die Ruta 3. Der Himmel war strahlendblau, die Temperatur betrug bereits ca. 26° C und es war windstill. Am Ortsausgang begann wieder die triste und trostlose Pampa. Das Land ist flach und wir die Tage zuvor nur spärlich bewachsen. Nach ca. 130 Kilometer nahezu nur geradeaus überquerte ich einen Fluss. Ca. einen Kilometer vor und nach dem Fluss war die Vegetation vielfältiger. Ich sah mal wieder Bäume und richtiges Gras. Danach wieder das Selbe eintönige Bild. Die einzige Abwechslung heute waren die Zahlen auf den Schildern mit Kilometerangabe bis zur nächsten Stadt. Diese triste Landschaft wird mich auf dem Großteil meiner restlichen Reise begleiten. Ich fuhr Kilometer um Kilometer, die Entfernung zum Ziel schien nicht weniger zu werden, dafür stieg die Temperatur immer weiter an. Gegen Mittag lag die Temperatur bei über 35° C, ich öffnete alle Lüftungsschlitze an meinem Anzug.
Um 15:00 Uhr erreichte ich endlich mein heutiges Etappenziel und checkte in dem vorreservierten Hotel ein. Das Zimmer ist sehr schön, es ist groß, das Bad ist eine Augenweide und es hat eine Klimaanlage – bei ca. 38° C Außentemperatur äußerst angenehm.
Im Hotel schaute ich das Motorrad an und stellte fest dass durch das ständige Rütteln und Schütteln Schrauben gelöst und sogar verloren gegangen sind. Ich ging in die Stadt und versuchte Schrauben zu besorgen. Man sollte denken dies sei ein einfaches Unterfangen, es stellte sich aber als schwierig heraus. Das sechste Geschäft, in dem ich nach Schraubengefragt hatte, schickte mich zu einer Autowerkstatt die auch Teile verkauft. Hier habe ich die benötigten Schauben bekommen, allerdings zu einem Einzelpreis von 90 Cent pro Schraube, die noch nicht einmal aus Edelstahl ist. Egal, ich habe die Schrauben benötigt. Als nächstes werde ich in Buenos Aires einen Satz Reifen für ca. 550 Euro kaufen (habe bereits mehrere Angebote vorliegen); für dieses Geld bekomme ich in Deutschland zwei Sätze Reifen plus einen Vorderreifen.
(Bilder unter: Photos Argentinien)

16.12.2014 
Von Comodoro Rivadavia (Argentinien) ca. 440 km nach Puerto Madryn  (Argentinien)
Heute Morgen bin ich um 7:00 Uhr aufgestanden und habe um 7:30 Uhr gefrühstückt. Das Frühstück war ganz o.k. Es gab, Kaffee, Tee, Rührkuchen, süße Stückchen, Toast, Brot, Schinken, Käse, Müsli, Obst, Marmelade, Eier und Speck. Obwohl das Frühstück ansprechend war habe ich lediglich zwei Scheiben Brot mit Marmelade gegessen. Weshalb auch immer,  aber ich habe morgens einfach keinen Appetit.
Um 8:15 Uhr bin ich dann losgefahren. Ich fuhr wieder auf die Ruta 3 auf der ich heute bis Puerto Madryn fuhr. Der Himmel war strahlend blau, die Temperatur betrug bei ca. 20° C und es war nahezu windstill. Am Ortsausgang begann wieder die triste und trostlose Pampa der ich heute 440 Kilometer folgte. Die ersten 20 Kilometer fuhr ich durch Hügel, die Vegetation war etwas abwechslungsreicher, es wuchsen Büsche, Bäume und Gras. Danach war die Gegend wieder eben und es wuchsen wieder nur kleine Büsche und Pampasgras. Ca. 60 Kilometer vor Puerto Madryn kam ich an der Stadt Trelew vorbei. Für wenige Kilometer wuchsen Bäume und Gras, ein Fluss durchzog den Ort, danach wurde die triste Gegend noch trister.
Wie bereits gestern fuhr ich heute kurz vor Puerto Madryn plötzlich an ein Stauende heran, ich hielt wieder nicht an sondern fuhr bis zum Staubeginn. Der Grund für den Stau war ebenfalls wieder eine Demonstration mit Straßensperre. Die Demonstranten haben ebenfalls wieder Auto- und LKW-Reifen angezündet und Stacheldraht auf die Straße gelegt. Die brennenden Reifen haben wieder eine dicke schwarze Rauchwolke erzeugt Heute jedoch waren Polizisten anwesend und haben die Demonstration überwacht. Die Demonstranten saßen auf der Straße und verhielten sich ruhig und friedlich. Ich hielt neben einer Politesse an und sie sagte mir ich könne in 15 Minuten weiterfahren. Ich blieb auf dem Motorrad sitzen und wartete. Nach 15 Minuten durfte ich, und 10 weitete Fahrzeuge die Sperre passieren – nur gut, dass ich mit dem Motorrad bis nach vorne fahren konnte. Nach wenigen Kilometern kam ich in  die Stadt und hielt an der ersten Tankstelle an. An der Tankstelle kontrollierte ein Mann bei seiner GS den Reifendruck. Ich ging hin und fragte wo man Reifen kaufen könne. Es sagte drei Straßen weiter, der Händler macht aber erst wieder um 17:00 Uhr auf. Mach nichts, dann fahre ich halt später nochmals hin.
Um 14:00 Uhr erreichte ich mein heutiges Etappenziel und checkte in dem vorreservierten Hotel ein. Das Zimmer ist sehr schön, groß und hat einen Balkon. Ich habe direkten Blick zu Meer, der Strand ist auf der anderen Straßenseite. Ich machte einen Spaziergang am Strand. Der Himmel war wolkenlos und die Sonne schien, es war warm – was will man mehr.
Um 17:00 Uhr bin ich zu dem Reifenhändler gefahren, natürlich verkaufte der Händler nur Autoreifen. Also muss der Reifen noch bis Buenos Aires halten.
(Bilder unter: Photos Argentinien)

15.12.2014 
Von San Julian (Argentinien) ca. 430 km nach Comodoro Rivadavia (Argentinien)
Heute Morgen bin ich um 7:30 Uhr aufgestanden und habe um 8:00 Uhr gefrühstückt. Das Frühstück war wieder nichts Besonderes, Kaffee, Rührkuchen, Toast und Marmelade.
Um 8:30 Uhr bin ich dann losgefahren. Ich fuhr wieder auf die Ruta 3 auf der ich heute bis Comodoro Rivadavia fuhr. Der Himmel war bewölkt, jedoch regnete es nicht. Die Temperatur lag bei ca. 18° C und es war nahezu windstill. Am Ortsausgang von San Julian begann wieder die triste und trostlose Pampa. Die Gegend war eben und es wuchsen wieder nur kleine Büsche und Pampasgras. Die Pampas wird bis kurz vor Buenos Aires andauern. Die Kilometer ziehen sich nahezu unerträglich, es gibt nichts zu sehen außer ab und zu einen kleinen Salzsee. Heute war es bis ca. 80 Kilometer vor dem Etappenziel windstill, entlang der Küste wurde der Wind wieder kräftig und zerrte am Helm und am Motorrad. Die Landschaft würde hügelig, es wuchsen die ersten Bäume und es waren Berge zu sehen. Die Temperatur hatte inzwischen über 30° C erreicht. Ich hielt an und zog meinen Windstopper aus. Dieser Teil der Strecke machte Spaß, die Straße war kurvig und die Landschaft abwechslungsreich. Plötzlich fuhr ich an ein Stauende heran, ich hielt nicht an sondern fuhr bis zum Staubeginn. Der Grund für den Stau war eine Demonstration mit Straßensperre. Die Demonstranten haben Auto- und LKW-Reifen angezündet und Stacheldraht auf die Straße gelegt. Die brennenden Reifen haben eine dicke schwarze Rauchwolke erzeugt. Wegen dem ständig drehenden Wind kam die Rauchwolke in Richtung der stehenden Fahrzeuge. Die PKWs konnten wenigstens ihr Fenster schließen, ich konnte nur die Luft anhalten. Mit Trommeln und Pfeifen machten sie einen Lärm. Ich und zwei PKW haben versucht am Straßenrand an der Sperrung vorbeifahren. Jedoch stellten sich die Demonstranten in den Weg und wurden sofort handgreiflich. Ich blieb auf dem Motorrad sitzen und verhielt mich erst einmal ruhig. Ein Demonstrant war sehr aggressiv, zum Glück kamen weitere Demonstranten und zogen ihn weg. Ich hätte in dieser Situation auch nicht viel länger stillgehalten sondern Gas gegeben und einfach durchgefahren. Die Demonstranten gaben zu verstehen dass sie die Straße für drei Stunden sperren würden – der Ort war taktisch gut gewählt, denn es gab keine andere Straße. Ich rollte zurück und deeskalierte damit die Situation. Nach ca. 20 Minuten, als sich die Gemüter beruhigt hatten, sprach ich mit dem vermeidlichen Anführer der Demonstranten und sagte ihm dass ich als Deutscher mit der Angelegenheit nichts zu tu habe. Ich durfte dennoch nicht passieren. Nach 10 Minuten kam die Person mit der ich gesprochen hatte auf mich zu und deutete mir ich solle weiterfahren. Ich bedankte mich und fuhr durch die Sperre. Jedoch war nach 100 Meter eine zweite Straßensperre. Ich versuchte zu erklären dass ich durchfahren durfte. Nach einer kurzen Diskussion konnte ich endlich weiterfahren.
Um 15:30 Uhr erreichte ich mein heutiges Etappenziel und checkte in dem vorreservierten Hotel ein. Das Hotel ist sehr groß, dafür ist das Zimmer um so kleiner, jedoch ist das Zimmer sauber – das ist schon viel wert. Die Stadt Comodoro Rivadavia ist sehr schmutzig und trostlos. Viele Gebäude sind heruntergekommen, der Weg entlang dem Meer wegen Einsturzgefahr gesperrt. Auch so hat die Stadt nichts Ansprechendes. 
Grundsätzlich richten sich die Etappen nach den Orten mit Hotel. Da hier in der Pampas die Orte weit auseinanderliegen sind die Etappen teilweise recht lang.
(Bilder unter: Photos Argentinien)

14.12.2014
Von Rio Gallegos (Argentinien) ca. 370 km nach San Julian (Argentinien)
Heute Morgen habe ich mir Zeit gelassen und bin erst um 8:30 Uhr aufgestanden und habe um 9:00 Uhr gefrühstückt. Das Frühstück war nichts Besonderes, Kaffee, Rührkuchen, Toast und Marmelade. Dennoch habe ich heute relativ ausführlich gefrühstückt.
Um 9:45 Uhr bin ich dann losgefahren. Ich fuhr wieder auf die Ruta 3 auf der ich heute bis nach San Julian fuhr. Der Himmel war nahezu wolkenlos, es war nicht kalt und es ging kein Wind – absolut angenehm nach 10 Tagen im Dauerwind. Die Gegend um Rio Gellegos und nahezu die gesamte Gegend bis San Julian ist eben. Die Pampas ist trostlos, lediglich Pampasgras und karge Büsche.
Nach ca. 20 Kilometer kam ich an einer Farm vorbei, dies war das einzige Lebenszeichen für die nächsten 230 Kilometer. Heute habe ich mehrere Hundert Alpakas und einige Nandus gesehen, ich hatte heute sogar das Glück ein paar Nandus zu fotografieren. Diese scheuen Vögel verschwinden normalerweise sofort in die Pampas sobald man anhält. Ich fuhr ca. 100 Kilometer geradeaus bis ich einen Fluss überquerte, dort wuchs etwas Gras und das triste braun wechselte in Grün. Danach war die Pampas wieder trist und trostlos. Zwischendurch kam ich an mehreren kleinen Salzseen vorbei. Nach ca. 80 Kilometer durchfuhr ich ein Flusstal. Das Tal war mir Gras bewachsen und im Wasser standen rosarote Flamingos. Kaum hatte ich das Tal überquert bot sich wieder das Selbe Bild. Erst als ich die Stadt Piedra Buena kam änderte sich die Landschaft. Es wurde hügelig und im Tal floss ein großer Fluss und machte das Tal zu einer grünen Oase. Jedoch wie zuvor war, nachdem ich das Tal durchfahren hatte, wieder nichts als Pampas. Erst wenige Kilometer vor meinem heutigen Etappenziel wurde die Gegend deutlich hügeliger und ich sah in einiger Entfernung Berge . Hier frischte der Wind auf und es gab einige Böen, aber im Vergleich zu den letzten Tagen noch nicht einmal ein laues Lüftchen. Ich habe die windstille Fahrt heute genossen, inzwischen habe ich mehr als genug von dem ständigen starken Wind.
Um 15:15 Uhr erreichte ich mein heutiges Etappenziel und checkte in dem vorreservierten Hotel ein. Das Hotel ist klein, die Zimmer sind sauber und ansprechend.
(Bilder unter: Photos Argentinien)

13.12.2014
Von Rio Grande (Argentinien) ca. 380 km durch Argentinien und Chile nach Rio Gallegos (Argentinien)
Heute Nacht habe ich wieder nicht richtig geschlafen; ich wache in letzter Zeit immer spätestens um 4:00 Uhr auf. So auch heute Morgen. Der Tag fing bereits an zu dämmern und der Himmel war wolkenlos. Ich dachte mir dies wird ein schöner Tag zum Fahren. Was ich zu dieser Zeit nicht wusste war, dass ein sehr starker Wind wehte. Ich döste noch bis 7:00 Uhr vor mich hin, duschte und frühstückte. Das Frühstück bestand hauptsächlich aus süßen Speisen wie Kuchen, süße Stücken und Weihnachtsgebäck. Es gab auch Toast, Schinken und Käse. Als Kuchenauswahl gab es einen Vierfruchtkuchen sowie eine Schwarzwälder Kirschtorte – über diese machte ich mich her. Um 8.00 Uhr habe ich mein Gepäck in die Auffahrt vom Hotel gebracht und belud mein Motorrad. Bereits zu diesem Zeitpunkt wehte der Wind alles was nicht fest verankert war, fort. Ich hatte meinen Helm im eigentlich windgeschützten Teil des überdachten Eingangs auf den Boden gestellt, dennoch erfasste der Wind den Helm und rollte den Helm entlang der Einfahrt. Spätestens jetzt wusste ich dass dies kein angenehmer Tag werden wir.
Um 8:15 Uhr fuhr ich in Richtung San Sebastian bei ca. 16° C los. Bereits auf den 80 Kilometern von Rio Grande bis zur Grenze bei San Sebastian musste ich schwer gegen den Wind ankämpfen. Der Wind zerrte an meinem Helm so sehr, dass sich der Helm drehte und ständig nach oben gezogen wurde. Außerdem wurde ich regelrecht von einer Straßenseite zur anderen gedrückt. Entgegenkommende LKWs erzeugten beim Vorbeifahren einen so starken Unterdruck dass ich nahezu vom LKW angesaugt und nachdem der LKW an mir vorbeigehfahren war wurde ich wieder weggedrückt. Zu sehen gab es nichts, die Pampas hier ist wie überall, nur Büsche und das Land ist flach und staubig. Langsam machte ich mir wegen den 140 Kilometer Schotterstraße zwischen San Sebastian (Argentinien) und Cerra Sombrero (Chile; 35 Kilometer vor der Fähre  über die Magellanstraße) Gedanken.
Nach einer Stunde anstrengender Fahrt kam ich an der Grenze an. Sowohl an der Argentinischen, als später auch an der Chilenischen Grenze wurde mir wegen dem straken Wind nahegelegt nicht weiterzufahren. Jedoch konnte ich dort nicht bleiben, es gab keine Unterkunft. Also blieb mir nichts anders übrig als trotzdem weiterzufahren. Die Windgeschwindigkeit betrug heute stetig bis zu 140 km/h.
Ich ging in das Grenzgebäude von Argentinien und erledigte die Formalitäten. Als ich wieder auf mein Motorrad steigen wollte hielt mich grinsend ein Zollbeamter an und sagte er wolle meine Tasche durchsuchen. Normalerweise  wäre mir das egal gewesen, aber nicht bei diesem Wind. Ich versuchte dem Zollbeamten zu erklären dass bei diesem Wind meine Sachen weggeweht werden würden. Das beeindruckte ihn nicht und ich musste meine Tasche öffnen. Wie erwartet flog mein Turnschuh aus der Tasche und wurde vom Wind weggeweht. Ich rannte hinter meinem Turnschuh her und konnte ihn einfangen. Als ich wieder am Motorrad war machte ich meinem Ärger Luft und fragte den Zollbeamten ob er dies lustig findet, denn er grinste immer noch. Ich fluchte vor mich hin, der Zollbeamte muss nun endgültig gemerkt haben dass er zu weit gegangen war und ich durfte mein Gepäck wieder aufladen.
Zwischen der Grenzstation von Argentinien und der Grenzstation von Chile sind es 18 Kilometer durch eine Baustelle. Wie bereits zuvor beschrieben ist die Tangente einer Baustelle in Argentinien ein einziges Trümmer- und Steinfeld. Ich kämpfte michdurch den Wind. Immer wieder kamen Geländefahrzeuge hinter mir und überholten mich. Steine spritzen gegen mein Motorrad und die Fahrzeuge zogen eine Staubwolke hinter sich her. Endlich erreichte in die Chilenische Grenze. Ich betrat die Grenzstation und bekam meine Papiere in wenigen Minuten. Nun musste ich nur noch die Zollerklärung bei einem Zollbeamten abgeben und konnte ich weiterfahren. Nun standen mir weitere 110 Kilometer Schotterstraße bis nach Cerro Sombrero bevor. Der Wind drückte mich hin und her, die entgegenkommenden LKWs nahmen keine Rücksicht und fuhren teilweise mit wenigen Zentimeter Abstand an mir vorbei. Anhalten und fotografieren war wegen dem straken Wind kaum möglich. Aber auch hier ist alles nur Pampas und flach. Ca. 40 Kilometer Cerro Sombrero kam ich in ein sehr schönes Tal, der Wind leis etwas nach. Durch das Tal floss ein Fluss und die Vegetation war Grün und es wuchs rotes Pampasgras. Nach ca. 1,5 Stunden erreichte ich wieder asphaltierte Straße. Nach weiteren 35 Kilometer erreichte ich die Fähre. Bereits 4 Kilometer vor der Fähre war ein LKW-Rückstau, die PKWs stauten sich ca. 700-800 Meter vorher. Ich fuhr an allen Fahrzeugen vorbei. Als ich vorne angekommen war wurde die Fähre bereits beladen. Der Lademeister sah mich und bedeutetet mir ich solle sofort auf die Fähre fahren – besser hätte es nicht gehen können. Die Fähre legte ab und fing an in den Wellen zu rollen. Mir wurde übel, aber ich musste mein Motorrad festhalten und hatte somit keine Zeit für die Übelkeit. Nach ca. 20 Minuten legte die Fähre und das Wasser spritze auf die Fähre.
Nun konnte ich durchatmen, mein Reifen hat gehalten; dies war meine größte Sorge. Von hier waren es noch ca.50 Kilometer bis zur Grenze und 80 Kilometer bis nach Rio Gallegos. Kam war ich von der Fähre heruntergefahren zeigte der Wind wer Chef im Ring ist. Der Wind schien noch stärker als heute Morgen zu wehen. Jedoch war dies wahrscheinlich nur eine Einbildung, denn die Fahrt bis hierher hat mich viel Kraft gekostet. Die Temperatur stieg nun innerhalb kürzester Zeit von 18° C in Tierra del Fuego auf 30° C. Ich kämpfte mich weiter durch den Wind und die Pampas. Gegen 13:30 Uhr erreichte ich die Grenze. Beide Behörden (Argentinische und Chilenische Immigration) waren in einem Raum. Der Raum war relativ voll und ich musste mich anstellen. Nach ca. 20 Minuten hatte ich meine Stempel im Pass und musste nur noch die meine temporäre Einfuhrgenehmigung für mein Motorrad am Chilenischen Schalter abgeben und eine Neue am Argentinischen Schalter beantragen. Das Abgeben ging in Sekunden, der Argentinische Beamte gab meine Daten am PC ein. Irgendetwas schien nicht zu funktionieren; er holt Hilfe, aber auch die Anweisungen brachten ihn nicht weiter. Nach ca. 15 Minuten nahm er meinen Pass und verschwand. Ich war etwas irritiert, an allen andern Grenzen war diese Formalität in wenigen Minuten erledigt. Nach ca. 25 Minuten kam der Beamte zurück und hatte meine temporäre Einfuhrgenehmigung dabei.
Endlich konnte ich weiterfahren. Gegen 15:15 Uhr erreichte ich Ria Gallegos und checkte in das vorreservierte Hotel ein. Als erstes spülte ich den Staub von meinem Gepäck, dann nahm ich eine Dusche und ging etwas essen.
Morgen fahre ich ca. 360 Kilometer nach Puerto San Julian und hoffe, dass der Wind morgen tatsächlich nachlässt.
(Bilder unter: Photos Argentinien, Photos Chile)

12.12.2014
Von Ushuaia (Argentinien) ca. 215 km nach Rio Grande (Argentinien)
Heute hätte Michaela Geburtstag gehabt – dies ist ein besonders schwerer Tag für mich. Ich muss ständig an Michaela denken, noch mehr als sonst, und mein Schmerz ist nahezu unerträglich. Ständig geht mir durch den Kopf was wir heute gemacht hätten. Ich sehe Michaela förmlich mit ihren großen Augen vor mir stehen wenn ich ihr mein Geschenk überreicht hätte; es hat mir immer eine unwahrscheinliche Freude bereitet Michaela  etwas zu schenken – und das nicht nur zu besonderen Anlässen. Heute Abend wären wir in ein gutes Restaurant gegangen und hätten den Abend gemeinsam bei einem guten Abendessen und mit einer guten Falsche Wein verbracht und die schöne Zeit genossen. Wir hätten Pläne für die Zukunft geschmiedet und uns über die schöne Zeit, die wir zusammen erlebt haben, unterhalten - ich habe heute noch nicht einmal einen Gesprächspartner. Ich muss immer an die Vergangenheit denken, mein Leben hat erst an dem Tag richtig angefangen, an dem ich Michaela kennengelernt hatte. Die Jahre zuvor sind unwichtig und bedeutungslos, dagegen jeder Tag, den ich mit Michaela verbringen durfte, war ein Geschenkt besonderer Güte.
Nach einer unruhigen Nacht bin ich heute Morgen um 6:00 Uhr aufgewacht, es hat geschneit. Die Berge rings um Ushuaia waren weiß, gestern Abend, als ich zu Bett ging, waren sie noch grün. Gegen 8:30 Uhr bin ich zum frühstücken gegangen, es gab Müsli, Toast, etwas Obst, Käse, Schinken und Kaffee oder Tee. Ich habe mir heute beim Frühstück Zeit gelassen und bin erst um 9:30 Uhr losgefahren. Inzwischen hat es aufgehört zu schneien. Der Himmel war zwar bewölkt, in den Bergen hing teilweise der Nebel, es war kalt, aber trocken. Ich fuhr die Selbe Strecke wie gestern, nur in entgegengesetzter Richtung. Im Gegensatz zu gestern waren die Berge heute alle schneebedeckt. Die Fahrt insgesamt war deutlich angenehmer, denn es war relativ windstill. Die gefühlte Temperatur heute lag deutlich höher als gestern. Gestern war es zwar wärmer, aber der Wind war eiskalt.
Um 12:30 bin ich in Rio Grande angekommen und habe im vorreservierten Hotel eingecheckt. Das Zimmer war groß, es war die Loft-Suite. Jedoch hatte diese Suite keinen Internetempfang – und das bei einem Zimmerpreis von 200 USD. Ich bin an die Rezeption gegangen und habe ein Zimmer mit Internetempfang verlangt. Ich bekam ein anderes Zimmer, zwar etwas kleiner aber dafür mit Internetempfang – aber auch die hielt nicht lange an, es gab wieder Probleme mit dem Provider – ein alltägliches Problem in (Süd)Argentinien. Nachdem ich alles im Zimmer verstaut hatte ging ich in den Spa-Bereich – ich freute mich auf die Sauna. Der Spa-Bereich ist eine einzige Enttäuschung, alles verschmutzt und die Sauna wurde nur 47° warm obwohl sie auf 95° eingestellt war. Dieses Hotel hätte ich mir sparen können. Ich frage mich immer wieder wie die Argentinier sich so ein Hotel leiten können, zumal die Autos auf dem Hotelparkplatz allesamt mehr oder weniger schrottreif sind.
Morgen habe ich nochmals eine anstrengende Etappe mit 130 Kilometer Schotter – ich hoffe der Reifen hält, denn danach kommen nur noch asphaltierte Straßen und da mache ich mir wenig Gedanken über den Reifen.
(Bilder unter: Photos Argentinien)

11.12.2014
Von Rio Grande (Argentinien) ca. 215 km nach Ushuaia (Argentinien)
Heute Morgen bin ich um 8:00 Uhr aufgestanden. Gegen 8:30 Uhr bin ich zum frühstücken gegangen, diesen Weg hätte ich mir sparen können. Das einzig Gute am Frühstück war der Kaffee. Ansonsten gab es portioniert eine Butter, eine Marmelade, zwei alte Brötchen und ein altes Croissant. Mein Frühstück bestand daher nur aus Kaffee. Allmählich gewöhne ich mir das Essen ab. Man sollte denken in Argentinien bekommt man gute Steaks – weit gefehlt. Bislang bekam ich nur einmal ein gutes Steak, das war in dem Hotel in der Atacama Wüste. Gut geschnitten, mager, medium gebraten und zart. Alle anderen Steaks waren entweder dick mit Fett durchwachsen (mehr Fett als Fleisch) und zäh wie Schuhsohle, oder hauchdünn geschnitten und dann noch totgerbraten bzw. totgegrillt.
Um 9:00 Uhr bin ich losgefahren. Das Wetter war ganz gut, es waren zwar Wolken am Himmel aber die Sonne schien. Mit 10° C war es recht kühl, aber ich hatte meine Regenkleidung als Windschutz an. Ich fuhr auf die Ruta 3, die bis nach Ushuaia führt, ca. 30 Kilometer durch die Pampas immer in Richtung Südost. Die Vegetation ist wie in den letzten Tagen, Pampasgras und sonst nichts. Allmählich wurde die Landschaft hüglig, es wuchsen Bäume und die Täler waren mit Gras bewachsen. In den Tälern und den Wiesen entlang der Straße waren Herden von Alpakas zu sehen. Außerdem flogen scharenweise Gänse durch die Lüfte. Voraus waren nach vielen Kilometern wieder Berge zu sehen. Die Gipfel waren schneebedeckt. Ich fuhr noch weitere 30 Kilometer und ich kam in die Stadt Tolhuin am Lago Fagnano. Der See ist grün und von Bergen umgeben. Der Wind nahm zu und es wurde deutlich kälter. Ich fuhr ca. 20 Kilometer entlang dem See dann fuhr ich in die Berge. Für kurze Zeit fing es an zu tröpfeln und ich dachte es fängt zu regnen an, aber der Regen blieb aus. Der Pass ging zwar nur auf 400 m Höhe, aber es wurde immer kälter. Die Berge ringsherum waren bizarr und fast alle haben eine Spitze. Nach 10 Kilometer ging es wieder bergab in ein Tal das bis nach Ushuaia führt. Das Tal war mit rotem Gras bewachsen und hatte tiefschwarze Tümpel. Entlang dem Tal stehen viele Hütten und es gibt Skilifte.
Um 11:45 Uhr bin ich nach 155 Tagen und etwas mehr als 40.000 Kilometer in Ushuaia - dem südlichsten Punkt der Erde, den man auf dem Landwege erreichen kann - angekommen. Ich habe mein mir gestecktes Ziel erreicht, alles Weitere ist nur noch ein Add-on. Einerseits bin ich zufrieden und erleichtert dass ich Ushuaia erreicht habe, anderseits aber total traurig und verzweifelt dass Michaela dies nicht miterleben durfte. Ich war ihr irgendwie diese Reise schuldig, denn ich hatte ich versprochen dass wir nächstes Jahr diese Reise machen werden.
Als ich in Ushuaia ankam war der Himmel Wolkenverhangen aber es regnete nicht. Ich checkte in das vorgebuchte Hotel ein und trank erst einmal einen Kaffee, von den letzten 60 Kilometer war ich durchgefroren. Zwei Stunden später begann es zu regnen, in den umliegenden Bergen schneite es – nochmals ein Wintereinbruch. Ich hoffe dass es morgen wieder etwas wärmer wird.
Nun bin ich 155 Tage immer nur in Richtung Süden gefahren, ab morgen ist die Hauptrichtung Norden.
Morgen fahre ich zurück nach Rio Grande. Ich habe mir in Rio Grande eine Suite in einem 5 Sterne Hotel gebucht. Michaela hätte morgen Geburtstag gehabt und sie hätte sich über einen Aufenthalt in einem guten Hotel mit Pool und Sauna sehr gefreut.
(Bilder unter: Photos Argentinien)

10.12.2014
Von der Grenze Argentinien ca. 110 km nach Rio Grande (Tierra del Fuego, Argentinien)
Nach der Grenzstation Chiles waren es noch ca. 10 Kilometer bis zur Grenzstation Argentiniens. Kaum war ich wieder in Argentinien kam sofort eine Baustelle und die eigentlich gute Schotterstraße verwandelte sich erneut in ein Steinfeld mir Tiefsand und Allem was man sonst so nicht baucht. Diese 10 Kilometer bis zur Grenzstation Argentiniens setzen dem Motorrad und den Reifen mehr zu als die 110 Kilometer zuvor. Ich erreichte die Grenze und auch hier waren die Formalitäten im Handumdrehen erledigt. Ich fuhr auf die Ruta 3 in Richtung Ushuaia, nun war die Straße wieder asphaltiert und ich hatte noch ca. 90 Kilometer bis nach Punta Arenas zu fahren. Teilweise führte die Straße entlang der Atlantikküste dann wieder mitten durch die Pampas.
In Punta Arenas sichte ich mir ein Hotel, eine Vorreservierung war nicht möglich. Das einzige Hotel, das noch ein Zimmer frei hatte, liegt an der Hauptstraße und kostet 95 USD. Schlechte Hotels kosten hier ca. 90 USD, gute ab 150 USD aufwärts. Die Preise sind horrend, das Preis- Leistungsverhältnis stimmt nicht im Geringsten.
Morgen fahre ich ca. 220 Kilometer auf asphaltierter Straße nach Ushuaia.
(Bilder unter: Photos Argentinien)

09.12.2014
Von El Calafate (Argentinien) ca. 320 km bis zur Grenze nach Chile
Heute Morgen bin ich um 6:15 Uhr aufgestanden, ich wollte so früh als möglich losfahren, denn einerseits ist die heutige Etappe 580 Kilometer lang und anderseits möchte ich in Punta Arenas nach einem Schlauch bzw. Reifen schauen. Nach den Aufstehen ging ich zum Motorrad und prüfte den Reifendruck, zu meinem Erstaunen hat der Reifen über Nacht keine Luft verloren. Erst einmal beruhigend, aber nicht erledigt. Gegen 6:45 Uhr habe ich gefrühstückt, aber ich hatte keinen Appetit und daher fiel das Frühstück recht kurz aus.
Nach dem Frühstück packte ich das Motorrad, ich öffnete meinen rechten Koffer wo meine Kleidung verstaut wird und über Nacht der Ersatzkanister aufbewahrt wird. Im Koffer war ca. ein halber Liter Benzin; das Benzin war gestern, als ich nochmals in die Stadt gefahren bin, ausgelaufen. Ich war mir sicher der Ersatzkanister sei dicht. Die Dämpfe des ausgelaufenen Benzins haben alle Dichtungen im Koffer zum aufquellen gebracht – klasse Thomas, tolle Leistung, nun ist der Koffer definitiv nicht mehr dicht. Darum werde ich mich später kümmern, wichtiger ist der geflickte Reifen.
Um 7:00 Uhr fuhr ich dann endlich los. Es war bewölkt und richtig kalt, die Temperatur betrug nur 2° C. zum Glück hatte ich heute zusätzlich zum Windstopper noch mein Flies angezogen, meine zerfetzte und mit Gorillatape geklebte Regenjacke wollte ich nicht anziehen. Ich fuhr entlang dem Lago de Argentina, welcher der größte See Argentiniens ist. Vor mir baute sich in Richtung Südwest ein Regengebiet auf, im Norden und Osten war es nur bewölkt.  Ich fuhr einen Berg hinauf und, wie kann es anders sein, direkt auf das Regengebiet zu. Die Temperatur fiel auf -2° C und der Wind nahm zu. Ich hielt an und holte meine Regenkleidung heraus. Meine Regenjacke hatte ich die letzten zwei Tage an und daher war sie über Nacht im Zimmer, meine Regenhose jedoch war in dem Koffer mit dem ausgelaufenen Benzin. Die Benzindämpfe haben auch meine Regenhose angegriffen und porös gemacht. Eigentlich ist eine Regenhose leicht zu ersetzen, aber ich habe lange gesucht eine Regenhose zu finden die ich mit meinen Motocrossstiefel anziehen kann. Ich zog meine Regenkleidung als Windschutz an und fuhr weiter. Nachdem ich die Anhöhe des Berges erreicht hatte kam ich in eine riesige Ebene. Die Vegetation war der wie in den übrigen Teilen der Pampas. Gras und Büsche, sonst nichts. Langsam aber sicher bin ich genug durch die öde und einsame Pampas gefahren. Rechts neben der Straße saß ein Kondor, ich hielt  an und der Kondor flog davon. Bis ich meine Kamera herausgeholt hatte war der Kondor bereits weit entflogen, dennoch war es ein interessantes Schauspiel bis sich der Kondor in die Lüfte erhoben hatte. Dem Kondor schien es schwer zu fallen abzuheben, doch sobald er in der Luft war zeigte er was für ein guter Gleiter er ist. Zwischendurch wurde die Pampas grüner und ich sah einige Schaffarmen. Dann war die Pampas wieder grau und trist. Nach ca. 280 Kilometer kam ich in eine Ortschaft und tankte voll. Durch den straken Gegenwind steigt der Verbrauch im ca. 40%, meine max. Reichweite war erreicht. Nach weiteren 20 Kilometer bog ich nach Süden in Richtung Chilenische Grenze ab. Wie erwartet war diese Straße ein Steingarten. Nun fing es auch noch zu graupeln an, mein Visier beschlug. Allerdings konnte ich das Visier wegen des Graupels auch nicht öffnen. So fuhr ich nahezu im Blindflug die 15 Kilometer zur Argentinischen Grenzstation. Ich hielt an und ging in das Gebäude. Ich war total durchgefroren und hoffte keine Formulare ausfüllen zu müssen. Ich unterhielt mich mit den Grenzbeamten während sie meine Papiere bearbeiteten. Ich bekam meinen Ausreisestempel in den Pass und meine Touristenkarte und meine temporäre  Einfuhrerlaubnis für mein Motorrad zurück, d.h. auf dem Rückweg habe ich keine Formulare in Chile auszufüllen, ich benötige lediglich den Einreisestempel. Innerhalb von wenigen Minuten hatte ich alles erledigt und machte mich auf den Weg nach Chile.
Der Rest des heutigen Reiseberichtes ist im Reisebericht Chile nachzulesen.
(Bilder unter: Photos Argentinien)

08.12.2014
Ausflug zum Nationalpark „Los Glacies“ (Argentinien)
Heute habe ich einen Ausflug zum 50 Kilometer entfernten Nationalpark "Los Glacies" gemacht. Um 9:30 Uhr soll ich abgeholt werden, daher bin ich heute Morgen erst um 8:00 Uhr aufgestanden. Anschließend habe ich gefrühstückt. Das Frühstück war ganz gut, es gab Rührei, verschiedene Brote und Marmelade,  Müsli, Wurst, Käse, Kuchen und Obst sowie Kaffee, Tee und verschiedene Fruchtsäfte.
Ich wurde pünktlich am Hotel abgeholt und die Fahrt zum Nationalpark dauerte ungefähr 40 Minuten. Vom Eingang des Nationalparks bis zum Gletscher "Perito Moreno", der Hauptattraktion des Nationalparks waren es nochmals 20 Kilometer. Schon am ersten Aussichtspunkt an dem wir anhielten bekam man einen ersten Eindruck des Gletschers - mehr als beeindruckend. Ich habe in meinem Leben schon einige Gletscher gesehen, aber dieser Gletscher übertrifft alles bisher gesehene, sowohl in der Größe als auch in der Schönheit sowie der Landschaft. Der Gletscher ist 14 Kilometer lang und über einen Kilometer breit.
Nach dem ersten Stopp fuhren wir zum Bootsanlegesteg, einige, auch ich, hatten eine Bootstour gebucht. Das Boot fuhr relativ nahe an den Gletscher heran, man könnte nun die bizarre Formen und unterschiedlichen Farben sehr gut sehen. Die Farben reichen von schwarz über weiß bis zu hell- und dunkelblau. Ständig hörte man das Knacken und Brechen des Eises. Es ging ein eisiger Wind aber bei dem Anblick des Gletschers spürte ich die Kälte nicht, so fasziniert war ich von dem Gletscher. Das Boot fuhr entlang des Gletschers sodass wir die gesamte Schönheit des Gletschers bewundern konnten.
Nach der Bootstour Wir fuhren wir auf die Nordseite des Gletschers wo wir 2,5 Stunden Zeit hatten entlang dem Trail zu gehen und den Gletscher von verschiedenen Aussichtsplattformen zu bewundern.
Auf einer der unteren Plattformen sah ich wie ein riesiges Stück des Eises unter lautem Getöse abbrach und in den See stürzte. Das Wasser spritzte und es brachen immer weitere Eisbrocken ab - ein tolles Spektakel das der Gletscher zum Besten gab.
Um 15:00 Uhr wurden wir wieder abgeholt und fuhren dieselbe Strecke zurück. Ich kam um 16:15 Uhr im Hotel an und überprüfte nochmals den Reifen. Ich meine der Reifen hätte die Luft gehalten. Somit werde ich morgen die Fahrt nach Punta Arenas (Chile) riskieren und dort sehen wie die Lage ist. Nach Ushuaia sind es noch 3 Fahrtage.
(Bilder unter: Photos Argentinien)

07.12.2014
Von El Chalten (Argentinien) ca. 220 km nach El Calafate (Argentinien)
Anmerkung: Gestern und heute war hier Sturmwarnungen, und das bei dem eh schon starken Wind. Der heutige Wind war nur ein lauer Lüftchen im Gegensatz zu gestern. Der starke Wind hat meine robuste Regenjacke zerfetzt.
Gestern Abend war ich müde, ich habe im Hotel noch eine Pizza gegessen und zwei Bier getrunken - die hatte ich mir gestern redlich verdient – und bin um 23:00 Uhr zu Bett gegangen. Die Pizza war nicht schlecht  aber kalt. Ich bin sofort eingeschlafen und habe seit Wochen mal wieder mehr als zwei Stunden am Stück geschlafen. Ich bin UM 5:15 Uhr aufgewacht, die Sonne ging gerade auf. Ich zog mich an und wollte den Fitz Roy im Licht der aufgehenden Sonne fotografieren. War mir leider nicht vergönnt, da der Gesamte Berg von Wolken verhangen war und man ihn nicht sehen konnte. Zum Glück habe ich den Berg gestern Abend noch gesehen.
Ich frühstückte umm7:30 Uhr und fuhr um 8:00 Uhr los. Bevor ich losfuhr prüfte ich noch den Reifendruck am Hinterrad denn ich hatte den Eindruck dass dieser Luft verloren hat. In der Tat, der Luftdruck betrug nur noch 0,7 Bar. Die einzige Tankstelle am Ort hatte noch nicht geöffnet und öffnete erst 2 Stunden später. Also blieb mir nichts anders übrig als mit der kleinen Luftpumpe den Reifen aufzupumpen; nach ca. 5 Minuten konnte ich weiterfahren. Die Sonne schien, aber es war relativ kalt. Ich fuhr entlang dem Lago Argentina. Das  Wasser ist grün, der See ist von Bergen umgeben. Viele Berge sind noch komplett mit Schnee bedeckt. Nach ca. 75 Kilometer erreichte ich wieder die Ruta 40, ich fuhr in Richtung Süden. Am See entlang fuhr ich in nordöstlicher Richtung, d.h. ich hatte Rückenwind und das Fahren war angenehm. Auf der Ruta 40 fuhr ich in Richtung Süden und ich hatte den Wind wieder von schräg vorne. Obwohl der Wind lange nicht so stark wie gestern war, war es dennoch unangenehm. Ich fuhr entlang einem Tal, die Vegetation war der Pampa entsprechend; viel Sand und wenige Büsche. Die Berge entlang des Tales waren teilweise rot, dann wieder gelb oder braun. Ich überquerte mehrere Flüsse und ca. 70 Kilometer vor El Calafate sah ich den See Argentina. Auch das Wasser des See Argentinas ist von einem kräftigen grün. Ich überquerte einen der Flüsse die zum See fließen. Das Tal entlang des Sees war sandig mit Gras bewachsen. Ich sah Herden von Alpakas und unmittelbar vor mir einen Kondor der sich in Lüfte erhob. D
ie Spannweite der Flügel ist unglaublich, bei ausgewachsenen Vögeln, und dieser war ausgewachsen, beträgt die Spannweite bis zu fünf Meter.
Nach weiteren 30 Kilometer bog ich in  Richtung Nordwest in Richtung El Calafate ab. Nun hatte ich absoluten Gegenwind war auch nicht angenehm ist. Nach 30 Kilometer erreichte ich El Calafate und hielt an der ersten Tankstelle an. Ich tankte voll und füllte der Reifen mit Luft. Als ich den Luftschlauch abgezogen hatte hörte ich die Luft durch das Ventil entweichen. Hatte ich mir schon fast gedacht, denn gestern konnten wir das Ventil nur mit einem Schraubenzieher anziehen und nicht festziehen. Ich fand, obwohl es Sonntag war, einen Reifenservice der geöffnet hatte und fragte nach einem Ventilausdreher. Der Mann kam mit einem Ventilausdreher und schenkte mir den Ventilausdreher. Ich schraubte das Ventil fest und füllte Luft nach. Morgen früh werde ich den Reifen nochmals prüfen, hoffe aber dass die Ursache für den schleichenden Luftverlust das nicht richtig eingedrehte Ventil war.
Morgen mache ich eine geführten Ausflug zum Gletscher Perito Moreno; ich brauche mal wieder einen Tag ohne Motorrad zu fahren.
(Bilder unter: Photos Argentinien)

06.12.2014
Von Perito Moreno (Argentinien) ca. 640 km nach El Chalten (Argentinien)
Heute morgen bin ich um 6:15 Uhr aufgestanden, habe meine Motorrad gepackt und bin dann zum Frühstück gegangen. Um 7:15 Uhr fuhr ich los, es war bewölkt, aber nicht kalt.
Nach der Ortschaft begann die Pampa und der Wind war unglaublich stark. Ich musste immer Gegenlenken um die Spar halten zu können. Wenn dann der Wind plötzlich abriss fuhr ich auf die rechte Böschung zu und musste nun in die andere Richtung Gegenlenken. So ging es Kilometer um Kilometer. Das wird heute ein anstrengender Tag.
Die Pampas zeigte ich in unterschiedlichen Farben und Büschen. Manchmal war die Pampas nur mit grauen Büschen bewachsen, dann mal wieder nur Sand, oder alles war Grün und es flossen Flüsse durch die Ebenen. Nach ca. 150 Kilometer kam ich an einer Tankstelle vorbei und tankte voll. Kurze Zeit später kam die Sonne heraus und es wurde richtig warm. Ich fuhr entlang von Bergen und durch riesige Täler und Ebenen. In dieser Gegend wird, wenn eine Farm zu sehen war, Viehzucht betrieben. Nach weiteren 130 Kilometer kam ich an einer Ortschaft vorbei und tankte nochmals voll – man weiß ja nie was so alles passiert.
Nach der Ortschaft kam eine Baustelle, das Schild zeigte eine Länge von 130 Kilometer an. Genau das habe ich bei dem Wind und der Etappenlänge noch gebraucht. Ich fuhr auf die Schottertangente, die Straße war mehr als übel. Spitze Steine, Tiefschotter und Losschotter. Auf der Straße versetzte es mich heute bereits mehrfach um mehr als einen Meter, im Schotter ist dies überhaupt nicht lustig. Zum Glück war kein Verkehr, kurze Zeit später wünscht ich mir mehr Verkehr. Immer wieder kamen bessere Abschnitte, dann wieder Abschnitte mit spitzen Steinen und Tiefschotter. In einer Tiefschotterpassage kam der Wind von rechts so stark, dass ich anhalten musste, sonst hätte mich der Wind einfach umgeworfen. Kurze Zeit später schwamm das Hinterrad, ich wusste, ohne dass ich nachschaute, was die Ursache war – Plattfuß, und das Mitten in der Pampa jeweils ca. 50 Kilometer von der nächsten Ortschaft entfernt. Ich hielt an, stellte das Motorrad auf den Hauptständer und suchte nach dem Loch im Reifen. Nach kurzer Zeit wurde ich fündig, ein ziemlich großes Loch verursacht durch diese verdammten spitzen Steine – ich hatte geahnt dass mir so etwas widerfahren würde, daher wollte ich solche Pisten eigentlich meiden. Nach meinen Reifenschäden in Peru habe ich einen Schlauch im Hinterrad. Also gut, ich habe das Reparaturset ausgepackt und den Reifen geflickt und mit den Luftkartuschen den Reifen aufgepumpt. Die Idee war dass die Luft aus dem Schlauch in den Reifen entweicht und dieser die Luft hält. Die Luft entwich nun zwischen dem Ventil des Schlauches und der Felge; dieser Ventil ist nicht dafür gemacht das Ventilloch abzudichten. Nach wenigen Minuten hielt ein Auto mit Deutschen an, sie versprachen in der nächsten Ortschaft Hilfe zu holen, es würde aber ca. 1,5 Stunden dauern bis jemand hier sei. Kein Problem, ich habe Zeit – jedoch kam niemand. Um ehrlich zu sein, ich habe auch nicht daran geglaubt. Ich wusste, dass der Schlauch raus und das Originalventil eingesetzt werden muss, dann hält die Luft. Nach kurzer Zeit haben Chilenen angehalten und Reifenpilot in den Reifen gesprüht, leider half dies aber nichts, dafür verbrauchte ich meine drei Luftkartuschen. Ich versuchte es mit meiner Luftpumpe, aber wegen des Reifenpilots war das Ventil verklebt und riss ab. Macht nichts, den Schlauch brauche ich eh nicht mehr. Die Chilenen fuhren weiter, ich habe das Rad demontiert und versucht den Reifen von der Felge zu bekommen. Aber ich konnte mein Motorrad wegen des Windes alleine nicht als Abziehhilfe verwenden (Motorrad mit dem Seitenständer auf den Reifen drücken dass dieser vom Felgenhorn rutscht und die Montierhebel greifen können). Der Wind und die Böen waren so stark dass mein Motorrad einfach umgeworfen wurde. O.K. alles Gepäck runter, Rad wieder drauf, Motorrad aufstellen und Rad wieder runter. Nun habe ich versucht das Motorrad mit Steinen zu sichern, dennoch warf der Wind das Motorrad erneut um, dieses Mal zur Abwechslung auf die andere Seite. Allmählich hatte ich genug, gleiche Prozedur nochmals. Nach ca. einer Stunde kam ein Motorrad vorbei und hielt an. Es war ein Engländer mit seiner Frau. Ich erklärte ihm das Problem und er bot mir seine Hilfe an. Gemeinsam und mit Hilfe des Seitenständers haben wir es geschafft den Reifen von der Felge zu bekommen. Ich konnte den Schlauch entnehmen und das Originalventil einschrauben. Nun galt es den Reifen wieder auf die Felge zu bekommen, auch hier hatten wir es in mühsamer Arbeit unter Zuhilfenahme des Seitenständers endliche geschafft. Kompressor angeschlossen, aber der Kompressor konnte den Reifen nicht in das Felgenhorn pressen. Der Engländer nahm seine Kartuschen, und bei der dritten Kartusche hörte ich erleichtert das „Plop“ wenn der Reifen in das Felgenhorn rutscht. Super, alles ist gut. Ich entfernte den Schlauch der Kartuschen und die Luft aus dem Reifen entwich durch das Ventil. Ich schaute mir das Ventil an und bekam einen Schock. Als ich in Peru einen Schlauch eingezogen bekam hat der Monteur den Ventileinsatz aus dem Originalventil rausgeschraubt und in den Schlauch reingeschraubt. Ich hätte besser nachgesehen, aber wer ahnt so etwas. Nun war guter Rat teuer. Ein Wohnmobil kam vorbei und heilt an. Ich erklärte ihm die Situation und er opferte sein Ventileinsatz von seinem Ersatzreifen. Soweit so gut, allerdings hatten wir keinen Ventilausdreher. Mit einem kleinen Schraubenzieher bekamen wir das Ventil in mühsamer Kleinarbeit aus dem Autoreifen herausgeschraubt und konnten es mit der Selben mühsamen Kleinarbeit in meinen Reifen einschrauben. Nun war Handarbeit angesagt, der Reifen muss mit Luftpumpe aufpumpet werden. Der Reifen wurde härter, die Luft hielt. Hurra, nach nur vier Stunden war ich wieder fahrbereit.
Nun lagen noch ca. 240 Kilometer vor mir, davon nochmals ca. 30 Kilometer Baustelle mit Schottertangente. Auf der Schotterstraße hatte ich immer die Befürchtung der Reifen hält nicht, ist aber zum Glück nichts passiert. Nach 30 Kilometer erreichte ich Tres Lagos und die Straße war wieder asphaltiert, dafür war der Wind umso stärker. Mich wehte es über die gesamte Fahrbahnbreite und allmählich war ich mit nicht mehr sicher ob der Berg „Fritz Roy“ und die Gletscher das alles wert sind. Ich fuhr nochmals ca. 100 Kilometer durch die Pampas, ich sah Herden von Alpakas und kam dann an einem See vorbei. Vor mir, hinter dem See und links waren Berge. Die Berge vor mir waren sehr hoch komplett schneebedeckt. Ein atemberaubender Anblick; ich revidierte meine Meinung. Ich fuhr noch ca. 25 Kilometer entlang der Berge in ein Tal und erreichte die Ortschaft El Chalten.
Um 19:45 Uhr kam ich endlich im Hotel an. Dies war der erste Tag auf meiner Reise der an meinen Kräften zehrte und ich froh war, im Hotel angekommen zu sein. Alleine ca. 550 Kilometer mit ständigem Seitenwind zu fahren raubt einem die physischen Kräfte, der Plattfuß und die Ungewissheit ob, und wie ich dort wieder wegkomme raubte mir dagegen die psychischen Kräfte.
Der strake Wind schient den Touristen sagen zu wollen dass sie wieder umkehren sollen und dass dieser Landstrich keine Touristen braucht.
Wegen des starken Windes konnte ich heute oftmals nicht einmal zum fotografieren anhalten, denn der Wind hätte mich einfach umgeworfen. Außerdem musste ich ‚auf die Straße konzentrieren und hatte somit kein Auge für das Umfeld.
Bilanz des heutigen Tages:
Schäden aufgrund Schotterpiste: platter Reifen, Halterungen Windschild und Halterung Navi gebrochen (wegen ständigem Rütteln und Schütteln)
Schäden durch Umfaller wegen Wind: Zylinderschutz beidseitig gebrochen (wären diese nicht zusätzlich dran gewesen hätte ich Löcher im Zylinderdeckel), Blinkerglas gebrochen, Kratzer an beiden Seiten, Koffer verbeult, Displayglas Kamera gebrochen
Was für ein bescheidener Tag!!!
Morgen fahre ich nach El Calafate und werde dort versuchen den Reifen flicken lassen. Ich brauche schon wieder einen neuen Reifen, einem geflickten Reifen traue ich nicht.
(Bilder unter: Photos Argentinien)

05.12.2014
Von Esquel (Argentinien) ca. 540 km nach Perito Moreno (Argentinien: Pampa)
Grundsätzlich gibt es heute nicht viel zu berichten, ich fuhr die gesamten 540 Kilometer durch die Pampa.
Heute Morgen habe ich um 8:00 Uhr gefrühstückt,  vorher hab es nichts. Das Frühstück verdiente den Namen nicht, altes Toast, etwas Marmelade, trockenen Kuchen und Kaffee. Mit mir kam eine Gruppe Holländer zum Frühstück. Einer der Holländer fotografierte das Frühstücksbuffet. Ich bin mir nicht sicher ob er das Foto aus Freude über das Frühstücksbuffet machte - seinem Gesichtsausdruck nach zu urteilen schien es so; ich hätte jedenfalls hätte lediglich ein Foto gemacht um das Elend festzuhalten. Mein Frühstück fiel sehr spartanisch aus, Kaffee und etwas trockenen Kuchen. Um 8:45 Uhr fuhr ich los.
Die Sonne schien und es hatte ca. 18° C. Am Ortsausgang fing sofort wieder die Pampa an. Ich fuhr in ein weites Tal, welches zur rechts von Bergen umgeben war, links war lediglich Pampa. Nach ca. 40 Kilometer waren auch auf der linken Seite Berge zusehen. Wie schon die Tage zuvor waren die Gipfel schneebedeckt – die letzten Boten des vergangenen Winters. Das Tal wurde immer breiter und in dem Tal wurde Viehzucht betrieben. Es gab viele Schafherden und vereinzelt euch Rinderherden. Zwischendurch sah ich immer wieder ein Haus oder eine Farm – ich kann mir nicht vorstellen in einer solchen Einöde zu leben. Immer wieder überquerte ich einen Flusslauf, teilweise verwandelten die Flüsse die Pampa in eine Art Sumpf. Ansonsten war die Pampa staubtrocken und nur spärlich bewachsen. Ich sah einige Nandus (Südamerikanische Straußenart) und viele Gürteltiere, in den Sumpfflächen standen rosa Flamingos. Die Nandus waren jedoch jemals verschwunden bevor ich meine Kamera auspacken konnte. Voraus sah ich ein Regengebiet auf das ich direkt zufuhr. Nach wenigen Kilometern fing es an zu tröpfeln, aber der erwartete Regen blieb aus. Nach ca. 20 Kilometern machte die Straße einen Rechtsknick weg von dem Regengebiet, in Richtung blauen Himmel. Ich wurde vom regen verschont und nach wenigen Minuten kam wieder die Sonne heraus.
Die Straße war kerzengerade und nach ca. 250 Kilometer erreichte ich die Ortschaft Rio Mayo. Ich tankte und versuchte aus der Ortschaft heraus zu finden. Der gesamte Ort war eine einzige Baustelle. Nach ca. 20 Minuten hatte ich endlich die Umleitung zur Ruta 40 gefunden – ich hatte mehrere Leute nach dem Weg gefragt aber jeder schickte mich in eine andere Richtung. Wie bereits vor dem Ort war auch hier die Ruta 40 eine Baustelle, d.h. der Verkehr wird auf eine Schottertangente umgeleitet. Die Straße bestand, wie eigentlich schon gewohnt, aus Schotter, Tiefschotter, Sand und Tiefsand, immer irgendwie abwechselnd. Dazu kam ein orkanartiger Wind von Westen mit starken Böen. Auf der Straße haben mich die Böen teilweise um mehr als einen Meter versetzt, ist zwar unschön, aber eigentlich kein Problem. Auf der Schottertangente war es etwas anders, ein Versatz von einem Meter treib mich immer wieder aus der Fahrspur in den Tiefschotter bzw. in den Tiefsand , das Motorrad kam immer wieder ins Schlingern. Die Schottertangente war ca. 60 Kilometer lang, dann kam endlich wieder asphaltierte Straße. Außerdem zerrte der heftige Wind so stark an meinem Helm dass ich den Helm teilweisen mit einer Hand festhalten musste. So fuhr ich ca. 250 Kilometer bis Perito Moreno.
In dem Ort gibt es nur 3 Hotels und ich war froh ein Zimmer bekommen zu haben. Das Zimmer ist einfach, dafür aber teuer. Die Wirtin hat mehrfach an meine Zimmertüre geklopft und mir unter einem Vorwand etwas mitzuteilen; eigentlich wollte sie nur nachsehen, ob ich das Zimmer nicht verwüste.
Das Problem mit der MasterCard wird nicht besser; kaum ein Hotel akzeptiert MasterCard und auch bei den Banken kann ich kein Geld mit der Karte abheben. Zum Glück habe ich noch USD, mit denen ich im Zweifel 10 – 15 Tage auskommen kann.
Morgen wird es eine richtig schwere Etappe, ca. 640 Kilometer und davon wahrscheinlich über 130 Kilometer Schotter. Diese Gegend ist unwirklich, nur Pampas und keine Infrastruktur. Unterwegs kann man zwar immer mal wieder Cabanas mieten, aber es nutzt mir nichts wenn ich weder etwas zu Essen noch zu Trinken kaufen kann. Ich habe keinen Platz um auch noch Lebensmittel mitzunehmen.
(Bilder unter: Photos Argentinien)

04.12.2014
Von San Carlos de Bariloch (Argentinien) ca. 290 km nach Esquel (Argentinien)
Vorab: Habe heute ich das Foto mit Denis Tito (siehe Reisebericht 01.12.2014) und mir erhalten und habe dieses bei den heutigen
 Fotos eingestellt - schließlich bin ich doch ein bisschen Stolz auf das Foto.
Als ich heute Morgen aufgewacht bin ist gerade die Sonne hinten den Bergen aufgegangen. Die aufgehende Sonne hat den See und die Berge in ein rotes Licht getaucht. Ich bin um 7:30 Uhr aufgestanden und habe um 8:00 Uhr gefrühstückt. Nach dem Frühstück wollte ich das Zimmer bezahlen, es gab mal wieder Probleme mit der MasterCard. Ich suche mir bewusst Hotels die MasterCard akzeptieren, aber anscheinend ändert MasterCard aktuell die Bestimmungen, zumindest in Argentinien. Nach längerer Diskussion habe ich den Vorschlag gemacht meine Karte dann zu belasten, wenn MasterCard wieder funktioniert. Der Hotelier hat den Vorschlag akzeptiert, denn eine Barzahlung wäre für mich nicht in Frage gekommen. Jedes Abheben von Bargeld kostet mich ca. 10% an Gebühren.
Um 9:30 Uhr konnte ich dann endlich losfahren, die Sonne schien und es war noch kühl. Ich musste erst noch nach einer Tankstelle suchen, denn auf den nächsten 1.300 Kilometer gibt es nur drei Tankstellen, ob diese alle geöffnet haben ist nicht sicher. Somit muss ich meinen Zusatzkanister doch noch ein paar Tage mitnehmen. Nach Bariloche fuhr ich auf der Ruta 40 für ca. 20 Kilometer an einem See entlang. Das Tal war recht schmal, links neben der Straße waren Berge und rechts vom See ebenfalls. Entlang der Straße war Nadelwald und es wuchs eine Art Ginster; der Ginster blühte in einem kräftigen Gelbton. Zwischendurch waren immer wieder Felder von rosaroten, blauen oder weißen Blüten zu sehen. Nachdem ich an dem See vorbeigefahren war kam ich wieder in die Berge. Die Berge waren mir Nadelwald bewachsen, in den Tälern wuchs hauptsächlich Gras und Büsche. Die Gipfel der Berge waren schneebedeckt. Ich überquerte einige Flüsse, wie das Wasser der Seen ist das Wasser der Flüsse glasklar. Ich kam in ein breiteres Tal, die Berge waren höher und die Felsen bizarr. Ich kann en einem Kaskadenartigen Wasserfall vorbei – weit oben war ein Wasserfall, das Wasser stürzte wieder in einen Fluss der weiter unten wieder in einen Wasserfall mündet. Nach ca. 20 Kilometer ging es bergauf. On der Kuppe aus hatte ich eine tollen Überblick über das Tal und die umliegenden Berge. Das Tal war komplett mit Bäumen und Büschen bewachsen, die Straße schien den Bewuchs kaum zu durchdingen. 
100 Kilometer vor Esquel begann wieder die Pampa. Die Vegetation änderte sich schlagartig. Es gab keine Bäume mehr, dafür wieder Pampagras und Pampabüsche. Das Gras hatte eine rote oder eine grüne Farbe, die Büsche blühten in unterschiedlichen Farben. Die Straße war gerade und das Tal breit und eben.
In Esquel checkte ich in das Hotel ein. Hier gibt es nicht viel Auswahl an Hotels, diese schien noch eines der besten zu sein. Ich ging auf das Zimmer und bekam einen Schock. Das Zimmer kostet 80 USD; das Zimmer war dreckig, der Teppichboden bestand mehr aus Kaugummiflecken als aus Teppich, das Bad war mindestens 80 Jahre alt und ebenso schmutzig. Außerdem war es ein Dreibettzimmer und ich hatte ein Doppelzimmer mit einem großen Bett reserviert. Ich ging zur Rezeption und fragte nach dem von mir gebuchten Doppelzimmer. Die Dame ab der Rezeption schien nicht sonderlich glücklich über mein Anliegen gewesen zu sein. Schließlich bekam ich ein Doppelzimmer mit einem Doppelbett. Das Zimmer war besser, es hat einen Laminatboden und das Bad schien neu renoviert zu sein – was per se nicht bedeutet, dass es deswegen gut ist. Zumindest war das Zimmer sauberer. Inzwischen bin ich abgehärtet – vor 7 Monaten hätte ich in einem solchen Zimmer nicht geschlafen.
Morgen habe ich eine lange Etappe von 400 Kilometer, übermorgen sogar 640 Kilometer. In den nächsten 1.000 Kilometer ist nichts als Pampa.
(Bilder unter: Photos Argentinien)

03.12.2014
Von San Martin de Los Andes (Argentinien) ca. 210 km nach San Carlos de Bariloche (Argentinien)

Heute Morgen bin ich aufgewacht und hatte Bisse am ganzen Körper – ich vermute es waren Wanzen oder Flöhe im Bett. Ich hatte bereits gestern Abend das Gefühl das Bett ist nicht frisch bezogen – ich habe solche Erlebnisse von andern Reisenden gehört, habe aber gehofft, davon verschont zu bleiben.    
Im Hotel gab es ab 8:00 Uhr Frühstück. Obwohl ich heute nur eine kurze Etappe zu fahren hatte habe ich dennoch um 8:15 Uhr gefrühstückt. Es gab Kaffee, Rührei, Marmelade und getoastetes Brot. Nach dem Frühstück verzurrte ich das Gepäck auf dem Motorrad. Noch habe ich den 20 Liter Ersatzkanister, ich werde ihn wohl auch noch die nächsten Tage bis El Calafate behalten. Das Befestigen des Kanisters ist daher nicht einfach, weil ich am Heck eigentlich keinen Platz mehr habe. Nachdem ich alles verzurrt hatte fuhr ich gegen 9:00 Uhr los.
Die Sonne schien, aber es war noch recht frisch, was ich aber innerhalb kurzer Zeit ändern sollte. Auch heute verwöhnte mich die Sonne mit ihren Strahlen auf meiner Reise.
Ich fuhr aus der Ortschaft hinaus auf die Ruta 40 entlang dem See Nahuel Huapi. Die Straße ging bergauf und nach wenigen Kilometern hatte ich einen schönen Überblick über und den See, die Stadt San Carlos de Bariloche und die umliegenden Berge. Manche Berge waren an den Gipfeln noch schneebedeckt – eins schönen Farbkontrast zu dem Grün. Nach ca. 5 Kilometer entlang dem See machte die Straße einen Knick und führte in die Berge. Bei der Fahrt bergauf hatte ich immer wieder eine tolle Aussicht auf die Berge und den See. Die Landschaft präsentiert sich hier in unterschiedlichen Grüntönen. Es wachsen Bäume und Sträucher unterschiedlicher Art. Nach wenigen Kilometern kam ich in ein Tal wodurch ein Bach floss. Das Tal wurde schmäler, die Felsen bizarrer und ich sah eine Art Canyon. Ich hielt an und stieg einige Meter den Hang hinunter auf einen Felsvorsprung. Meine Anstrengungen wurden durch einen tollen Blick auf den Bach belohnt. Die Straße schlängelte sich durch das Tal, die Felsen neben der Straße waren grau und mit Sträuchern und kleinen Bäumen bewachsen. Entlang der Straße wuchsen Pflanzen in unterschiedlichen Farbtönen.  Ich fuhr in den Parque National Lanin; hier hat es viele Seen und man hat einen tollen Blick auf die umliegenden Vulkane. Das Wasser der Seen und Flüsse ist glasklar, man kann auch an tiefen Stellen problemlos den Grund sehen. Von nun an fuhr ich von einem See zum anderen See, dazwischen war Wald und natürlich Berge. Entlang der Straße wachsen gelbe Büsche bis San Carlos de Barlioche. Die Landschaft blüht und der Frühling zeigt sich von seiner besten Seite. Immer wieder kamen Bäche oder Flüsse von den Bergen herab und flossen in die Seen. Die Farben der Seen reichen von einem zarten Grün, über ein kräftiges Grün bis hin zu einem tiefen Blau. Ca. 30 Kilometer vor San Carlos de Bariloche kam ich in ein breites Tal. In dem Tal wuchsen Gräser und Büsche; das Tal wurde ist allen Seiten von Bergen umgeben.

Bariloche ist eine Touristenstadt, alle Geschäfte bieten westliche Waren zu überteuerten Preisen an. Auch die Restaurants sind teuer, zum Teil deutlich teurer als in Deutschland. 
Morgen fahre ich nach Esquel wo ich ein Zimmer reserviert habe. Die weiteren 1.200 Kilometer nach Esquel bis El Calafate sind sehr dünn besiedelt, ich werde mir unterwegs ein Hotel suchen.
(Bilder unter: Photos Argentinien)

02.12.2014
Von Villa Pehuenia (Argentinien) ca. 240 km nach San Martin de Los Andes (Argentinien)
Heute Morgen bin ich um 5:00 Uhr aufgewacht und habe aus dem Fenster gesehen. Die Sonne ging gerade hinter dem See auf. Die aufgehende Sonne färbte den Himmel zart rot und der Himmel spiegelte sich See im See wider. Ich beobachtete den Sonnenaufgang eine Zeitlang dann legte ich mich nochmals hin. Um 7:30 Uhr stand ich auf, packte das Motorrad und ging um 8:00 Uhr zum Frühstück. Ich wollte heute früh losfahren, denn ich hatte ca. 130 Kilometer Off-Road zu fahren und wollte dem Verkehr aus dem Weg gehen. Die Straße ist staubtrocken und jedes Fahrzeug hinterlässt eine riesige Staubwolke.
Um 8:30 Uhr verlies ich das Hotel, die Sonne schien und die Temperatur betrug bereits 25° C.  Ich fuhr zunächst in Richtung Chilenische Grenze. Die Straße geht am Ende des Sees bergauf und man hat von oben einen fantastischen Blick über den See und die umliegenden Berge. Ich genoss den Ausblick für einige Zeit, dann fuhr ich wieder zurück zum See Alumine und ca. 25 Kilometer entlang dem See. Am Ende des Sees fuhr ich auf die RP23 in Richtung Alumine und Junin des Los Andes. Ab der Abzweigung war die Straße unbefestigt, lt. Karte soll die Straße aber für das Asphaltieren vorbereitet sein, was suggeriert, dass die Straße in einem guten Zustand ist. Weit gefehlt, die Straße war in einem sehr schlechten Zustand. Wellblech gespickt mit spitzem Schotter oder tiefem Sand. Manchmal hatte ich den Eindruck das Motorrad fällt auseinander. Jedoch entschädigte di Aussicht und die Landschaft den schlechten Straßenzustand. Die RN23 führt bis kurz vor Junin des Los Andes entlang dem Fluss Alumine durch das Flusstal. Das Flusstal ist einmal breiter, dann wieder schmäler oder der Fluss schlängelt sich durch eine Schlucht. Die Berge zur Rechten sind teilweise schneebedeckt und es sind einige Vulkane zu sehen. Grundsätzlich ist das Tal grün, es wachsen Bäume und es gibt viele Grasflächen. Die Felsen entlang dem Fluss sind teilweise bizarr und haben unterschiedliche Farben. Nach ca. 60 Kilometer erreichte ich die Ortschaft Alumine. Ich tankte voll und fuhr weiter auf der RN23. Die Straße wurde besser und vor Allem es war kein Verkehr auf der Straße. Während der letzten 50 Kilometer hatte ich genügend Staub geschluckt. Das Flusstal wurde schmäler, die Straße ging entweder direkt am Fluss entlang oder entlang eines Berges. Der Frühling zeigte sich von seiner schönsten Seite. Alles blühte und das Grün der Pflanzen und Bäume war leuchtend. An manchen Stellen wuchsen gelbe und rote Blumen. Ich hatte immer wieder einen tollen Blick über den Fluss und die Berge. Das Wasser des Flusses ist glasklar und kalt. 30 Kilometer vor Junin des Los Andes  führte die Straße weg vom Fluss und in die Berge. Die Straße wurde wieder deutlich schlechter und es lagen teilweise Tennisball große Brocken auf der Straße. Ca. 10 Kilometer vor Junin des Los Andes war die Straße wieder asphaltiert. Ich fuhr durch die Ortschaft, ein typischer Touristenort. Junin des Los Andes ist bekannt für Fliegenfischen. Von her aus waren es nur noch 40 kurzweilige Kilometer bis San Martin de Los Andes.
Um 13:00 Uhr erreichte ich San Martin de Los Andes und checkte im vorreservierten Hotel ein. Nachdem ich geduscht hatte ging ich in die Ortschaft zu einer Eisdiele und gönnte mir eine große Portion Schokolade-Vanilleeis.  
San Martin Los Andes ist ein typischer Wintersportort und könnte in Österreich, Frankreich, der Schweiz oder in Deutschland liegen. Der Ort ist sehr westlich alle Geschäft verkaufen irgendwelche europäischen Markenware. Die Preise sind allerdings auch Europäisch, nicht nur bei den Markenwaren, sondern auch in den Lokalen und in den Supermärkten.
Morgen fahre ich nach San Carlos de Bariloche. Patagonien ist eine der schönsten Landschaften die ich gesehen habe. Viele können der Pampa nichts abgewinnen, zumindest zu dieser Jahreszeit ist die Pampa in meinen Augen sehr schön und einmalig.
(Bilder unter: Photos Argentinien)

01.12.2014
Von Chos Malal (Argentinien) ca. 320 km nach Villa Pehuenia am Lago Alumine (Argentinien)
Gestern Abend hab ich im Hotel einer Gruppe von Segelfliegern kennengelernt. Eigentlich nichts Besonderes, wenn nicht den Langstreckenweltmeister im Segelfliegen und Dennis Tito (Raumfahrtingenieur und erster Weltraumtourist: 2001 war er 8 Tage auf der ISS) dabei gewesen wären. Denis plant mit einem Segelflieger auf 70.000 Fuß Höhe in die Stratosphäre zu fliegen. Aktuell hält Dennis den Weltrekord im Höhenflug mit 50.000 Fuß Höhe – ein Flugzeug fliegt in ca. 33.000 Fuß Höhe – was für eine Leistung. Die Gruppe bestand eigentlich aus der  kompletten Elite der Langstreckenflieger weltweit inkl. Fotograf und Logistiker (zuständig für den Transport der Segelflugzeuge). Ich wurde zum Abendessen eingeladen – ein unvergesslicher Abend mit fantastischen Menschen. Insgesamt waren es 15 Personen, alle haben sich für meine Reise und mein Motorrad interessiert, obwohl alle viel mehr als ich zu erzählen gehabt hätten. Ich hatte tolle Gespräche und habe viele über das Segelfliegen gelernt. Als wir wieder im Hotel waren musste ich mit Dennis vor meinem Motorrad sogar ein Erinnerungsfoto machen.
Heute Morgen bis ich um 7:30 Uhr aufgestanden, der Himmel war blau, die Sonne schien, aber es war noch kühl. Als ich gegen 8:30 Uhr losfuhr hatte es inzwischen 21° C – Kaiserwetter
Ich fuhr aus der Ortschaft und kam in eine Polizeikontrolle. Alle Fahrzeuge mussten anhalten und den Pass zeigen, die Personendaten und das Ziel wurde in eine Liste eingetragen. Dies war die erste Kontrolle seit Mexiko bei der ich anhalten musste. Nach wenigen Metern fuhr ich über eine Brück, der Fluss fließt entlang der Ortschaft und kommt aus den Bergen. Die gesamte Gegend hier ist Pampa. Ich fuhr entlang der Ruta 40, ich kam immer wieder in ein Tal oder fuhr über einen Hügel. Ich bewegte mich den ganzen Tag über auf einer Höhe von ca. 900 m Höhe bis ca. 1.200 m Höhe. Links und rechts der Straße, mal näher dann wieder weiter entfernt, waren Berge. Teilweise waren die Berge noch schneebedeckt. Die Pampa zeigt sich hier in den unterschiedlichsten Farben und Arten. Es wachsen verschiedenen Büsche, unterschiedliche Gräser und eine Art Margeritenbäumchen, allerdings sind die Blüten gelb. Die Farbtöne der Gräser reichen von dunklem grün, bis hin zu hellgrün, braun, gelb oder rot. Teilweise eine wahre Farbenpracht. Zwischendurch sind die Hügel mit ausgetrockneten Flussläufen durchzogen, die Farbe der Felsen reicht von grau, über schwarz und braun bis hin zu rot. Durch viele Hochtäler bzw. Hochebene fließen Flüsse, daher sind auch einige grüne Oasen mit Bäume und hohem Gras zu sehen. Ich folgte der Ruta 40 für ca. 120 Kilometer, dann bog ich auf die Ruta 242 ab. Die Ruta 242 führte die ersten Kilometer entlang einer Flusscanyons, die Berge waren voraus. Nach ca. 15 Kilometer kam ich die Berge und die Landschaft änderte sich schlagartig. Tiefe Täler, alle Berge waren grün und es wachsen viele Norfolktanne (Araucaria). Die Norfolktanne fällt unter das Washingtoner Artenschutzgesetz, die Bäume können 30 bis 35 m hoch werden und die Stämme erreichen einen Durchmesser von 1,5 m bis 2,0 m. Die Landschaft ist atemberaubend schön, och hielt mehrfach an um die Natur zu genießen. Die Straße ging entlang eines Flusses und führte durch Täler und Schluchten
Ca. 60 Kilometer vor Villa Pehuenia fuhr ich auf die RN23, ab hier war die Straße wieder unbefestigt. Ab hier ging es langsam aber stetig bis auf ca. 1.500 m Höhe bergauf. Teilweise war die Straße gut zu fahren, die meisten Zeit aber war der Untergrund sehr uneben und es ragten immer wieder ca. 10 cm Hohe Felsen aus der Erde – dies war die reinste Marderstrecke für das Motorrad. Eigentlich wollte ich solche Straßen nicht mehr fahren, langsam aber sicher setzen diese Straßen dem Motorrad zu. Auf Teilen der Straße war ca. 20 cm tiefer Sand gestreut, dies ist auch nicht besser, denn im Sand zu fahren ist mit dem Gewicht und dem Gepäck nicht ganz trivial.
Ich kenne den einen oder anderen, der auch diesen Blog mitliest und diese Strecke ebenfalls gefahren ist, der wegen dem Wetter etwas neidisch sein dürft, denn bei ihnen hat es viel geregnet.
Gegen 14:00 Uhr kam ich am Hotel an. Ich bekam ein Zimmer mit Blick auf den See. Nachdem dem Duschen, ich war von Kopf bis Fuß mit Staub bedeckt, holte ich mir ein Bier und setzte ich mich auf die Terrasse des Hauses und genoss den See und die Ruhe. Das einzige was ich hörte war der Wind und die Vögel.
Morgen fahre ich nach San Martin de Los Andes.
(Bilder unter: Photos Argentinien)

30.11.2014
Von Malargüe (Argentinien) ca. 340 km nach Chos Malal (Argentinien)
Gestern Abend kam ein Temperatursturz – aus Regen wurde Schnee. Als ich ins Bett ging schneite es, die Wiesen und die Straßen waren weiß – ich dachte mir, das kann ja Morgen heiter werden. Heute Morgen bis ich um 7:00 Uhr aufgewacht und habe aus dem Fenster gesehen. Zum Glück war der Schnee inzwischen weggetaut, der Himmel leicht bewölkt, aber die Sonne schien sich durchzukämpfen zu wollen. Die Temperatur lag immer noch nahe dem Gefrierpunkt, aber ich hegte die Hoffnung, dass mit aufkommender Sonne die Temperatur steigen wird.
Ich habe um 8:10 Uhr gefrühstückt und anschließend meine Kleidung für den heutigen Tag herausgesucht. Natürlich war die lange Motorradunterwäsche ganz unten in der Tasche, aber diese ist heute von Nöten. Um kurz vor 9:00 Uhr habe ich nochmals aus dem Fenster geschaut und es kamen dunkle Wolken auf. In Richtung Süden sah es deutlich besser aus. Ich entschloss sofort loszufahren. Nachträglich stellte sich heraus dass dies eine gute Entscheidung war, im Süden wurde das Wetter besser, in der Gegend um Malargüe fing es entweder an zu regnen oder zu schneien - beide Varianten nicht sonderlich verlockend.
Nach Marlegüe folgte ich der Ruta 40 in Richtung Süden. Die Berge ringsherum waren schneebedeckt. Die Temperatur lag bei 5° C und nun ging es bergauf. Mit jedem Meter den ich höher kam wurde es kälter und es lag bereits Schnee am Straßenrand, die Straße selbst war zum Glück nicht schneebedeckt. Ich fuhr von ca. 1.400 m Höhe auf ca. 1.900 m Höhe; hier hatte es -2° C. Langsam machte ich mir Gedanken ob die feuchte Straße nicht überfriert. Ich fuhr ca. 20 Kilometer durch die Berge und dann ging es wieder bergab und es wurde wieder wärmer – angenehme 7° C, gemessen an den Minusgraden in den Bergen. Ich kam in ein riesiges Flusstal (Ria Grande) welchem ich für ca. 40 Kilometer folgte. Ab dem Flusstal fuhr ich wieder ca. 80 Kilometer auf Schotter. Die letzten 25 Kilometer waren sehr gut zu fahren, die Straße bestand aus leichtem Schotter dafür aber aus Wellblech (Wellblech sind Querrillen in kurzen Abständen was die Straßen zu einer Rüttelpiste macht). Wellblech lässt sich soweit gut fahren wenn man die Geschwindigkeit den Querrillen anpasst; auf dieser Straße lag die optimale Geschwindigkeit zwischen 90 m/h und 110 km/h. Fuhr ich langsamer oder schneller schüttelte es das Motorrad furchtbar durch. Die ersten 65 Kilometer waren Schotter und Tiefschotter, zwischendurch war Sand und in den Baustellen bis zu 20 cm tiefer Matsch. Der Tiefschotter war unangenehm, der Matsch, vor Allem mit dem ganzen Gepäck, nahezu unpassierbar. Zum Teil bestand der Schotter aus kleinen runden Steinen, dann wieder aus faustgroßen, spitzen Steinen. Ich hatte erneut die Befürchtung einen Plattfuß einzufahren. Der Schotter spritzte überall an das Motorrad und teilweise begann das gesamte Motorrad zu schlingern. Bei diesen unterschiedlichen Straßenverhältnissen kann man sich nicht einstellen, es wird immer mehr als unangenehm wenn man zu schnell in den plötzlich aufkommenden Tiefschotter kommt.
Das Flusstal ist von beiden Seiten von Bergen umgeben, auch hier waren die Gipfel schneebedeckt. Die Vegetation bestand hauptsächlich aus Büschen und Gras – ich war wieder in der Pampa. Ich überquerte einige Brücken von Flüssen die zu dem Rio Grande flossen. Teilweise haben die Flussläufe 10-20 Meter tiefen Canyons geschaffen. Zwischendurch sah man einige Rinder oder Schafe in dem Tal. Als ich wieder in die Berge kam wurde es immer wärmer, die Sonne kam heraus. Ich fuhr an einigen Oasen vorbei. Immer wieder kamen große Rinder- oder Schaffarmen.
Nach ca. 60 Kilometer fuhr ich wieder bergauf, es wurde immer sonniger und wärmer. Inzwischen hatte es ca. 20° C und langsam wurde mir mit meiner langen Unterwäsche warm.
Um 14:45 kam in  Chos Malal an und checkte in das Hotel ein. Hier hatte es wieder über 30° C. Zwei krasse Temperaturschwankungen innerhalb24 Stunden. Gestern hatte es 40° C, heute Morgen -2° C und heute Nachmittag wieder über 30° C. So schnell kann man sich gar nicht auf die Temperatur einstellen und die richtige Kleidung anziehen.
Morgen fahre ich nach Villa Pehuenia, eine kurze Etappe unter 200 Kilometer.
Anmerkung: Die Lebenshaltungskosten in Argentinien sind bislang die höchsten auf meiner Reise. Der Benzinpreis ist inzwischen, da die Preise in Deutschland seit meiner Abreise um ca. 20 Cent gefallen sind, vergleichbar mit Deutschland. Auch die Lebensmittelpreise sind kaum günstiger, die Hotels eher teurer. Ein vernünftiges Hotel (ohne Frühstück und sonstige Annehmlichkeiten) kostet ab 60 USD aufwärts.
(Bilder unter: Photos Argentinien)

29.11.2014
Von San Rafael (Argentinien) ca. 180 km nach Malargüe (Argentinien)
Meine heutige Etappe war kurz, daher stand ich erst um 8:00 Uhr auf. Heute Morgen war es bewölkt und es hatte ca. 20° C. Um 8:30 Uhr habe ich gefrühstückt, danach habe ich das Motorrad beladen und überlegt wie ich den 20 Liter Reservekanister am besten am Motorrad befestigen kann. Nach mehreren Versuchen hatte ich die beste Möglichkeit gefunden. In der BMW Niederlassung in Mendoza wurde mir geraten, da nicht immer alle Tankstellen geöffnet haben, Benzin mitzunehmen- die BMW Niederlassung gab mir ein 20 Liter Behälter in dem vorher irgendeine Flüssigkeit aufbewahrt wurde. Gegen 9:30 Uhr fuhr ich los und hielt an der ersten Tankstelle an. Vor den Zapfsäulen war ein Rückstau, ich musste ca. 15 Minuten warten bis ich tanken konnte. Ich tankte voll und füllte den Reservekanister mit ca. 15 Liter Benzin, alles in Allem habe ich ca. 37 Liter Benzin, was mich mind. 700 Kilometer weit bringen wird.
Ich fuhr aus der Stadt auf die Ruta 144 Richtung Westen. Rund um den Ort waren Weingüter. Ich fuhr ca. 10 Kilometer an den Weingütern vorbei, dann km ich in eine hüglige Landschaft. Die Straße war sehr kurvig und links und rechts der Straße waren Hügel in unterschiedlicher Höhe. Ca. 10 Kilometer weiter kam ich auf eine riesige Ebene; im Westen waren Berge zu sehen, ansonsten war außer Pampa nichts. Die Ebene war mit Büschen bewachsen, ab und zu kam ich an kleinen Farmen vorbei. Die Straße war gerade, nur ab und zu ging es in Wellen bergauf und bergab. Nach ca. 50 Kilometer kam ich an einen Salzsee, hier wird Salz gewonnen.
Da ich immer wieder einen Benzingeruch in der Nase hatte hielt ich an und schaute nach. Der Reservekanister war am Verschluss undicht. Ich fuhr weiter und hielt am Straßenrand nach einem geplatzten Fahrzeugschlauch Ausschau. Nach 15 Kilometer wurde ich fündig. Ich habe aus dem Schlauch zwei runde Stücke herausgeschnitten und in den Verschluss gelegt – nun war der Kanister dicht. Ich fuhr noch ca. 30 Kilometer immer Richtung Berge bis ich auf die Ruta 40 kam. Die vor mir liegenden Berge waren teilweise schneebedeckt. Inzwischen war es sehr bewölkt und es sah nach Regen aus. Ich hatte nur noch ca. 50 Kilometer zu fahren und hoffte dass es nicht zu Regnen beginnen würde. Auf der Ruta 40 fuhr ich wieder in Richtung Süden entlang den Bergen. Auch die Ruta 40 war gerade und auf der linken Seite war nichts als Pampa.
Um 13:30 Uhr erreichte ich Malargüe und checkte im Hotel ein. Gerade rechtzeitig, denn ca. 20 Minuten später hat es angefangen zu regnen. Morgen fahre ich nach Chos Malal.

Mit dem schönen Wetter und den warmen Temperaturen wird es nun wohl zu Ende sein. Dezember und Januar ist zwar die beste Reisezeit für Patagonien, dennoch steigt m Süden Patagoniens die Temperatur selten über 10° C.
(Bilder unter: Photos Argentinien)

28.11.2014
Von San Juan (Argentinien) ca. 395 km nach San Rafael (Argentinien)
Da ich heute fast 400 Kilometer zu fahren hatte und ich noch bei dem BMW Händler in Mendoza (liegt auf dem Weg nach San Rafael) vorbeischauen wollte, bin ich um 6:15 Uhr aufgestanden. Vor dem Frühstück wollte ich noch schnell das Zimmer bezahlen, es war auch nur eine Person vor mir an der Rezeption. Zuerst funktionierten vier Kreditkarten nicht und als der Mann dann endlich bezahlt hatte, hat er Smalltak mit dem Mann an der Rezeption angefangen. Nach ca. 10 Minuten habe ich das Gespräch unterbrochen und um meine Rechnung gebeten. Der Mann an der Rezeption schaute mich ungläubig an, ich sagte ihm dann, dass er nun entweder meiner Rechnung fertig macht, oder ich ohne Bezahlung gehen werde. Plötzlich ging die Rechnungslegung sehr schnell.
Ich in Frühstücksraum im ersten Stock wo das Buffet aufgebaut war. Es gab Kaffee, heiße Milch, Kakaopulver, Orangensaft, Schinken, Pfirsichmarmelade, Toast und alte Brötchen. Der Schinken und der Toast waren ganz o.k., der Orangensaft war mit viel Wasser gestreckt worden. Dafür waren die Tischdecken und die Sets schmutzig und es lagen Haare auf dem Tisch. Hygienisch ist anders! Um 7:15 war ich dann endlich abfahrbereit.
Nach der Stadt kam ich in eine Ebene, auf der rechten Seite waren Berge. Die Ausfallstraße war als Allee angelegt. Ich fuhr ca. 12 Kilometer entlang von Weinfeldern bis ich auf die Ruta 40 kam. Mit jedem Kilometer wurde die Landschaft wieder karger, und schließlich war ich wieder in der Pampa. Die Straße war gerade und zweispurig ausgebaut. Während der gesamten Fahrt nach Mendoza sah ich auf der rechten Seite schneebedeckte Berge. Nach ca. 20 Kilometer kam für wenige Kilometer wieder ein grüner Landstrich wo auch wieder Wein angebaut wurde. Danach kam wieder Pampa bis kurz vor Mendoza. Rings um Mendoza sind wiederum riesige Weinfelder. Ich fuhr in die Stadt und fand den BMW Händler recht schnell. Ich fuhr zum Kundenservice, stieg ab und ging zur Reparaturannahme. Ich sagte ich benötige einen Ölwechsle, den Filter hätte ich dabei und die Bremsbeläge sollen gewechselt werden, auch diese hätte ich dabei. Außerdem bräuchte ich noch ein Blinkerglas. Alles sei kein Problem, auch das Blinkerglas sei auf Lager. Nach wenigen Minuten stellte sich heraus dass das Blinkerglas nicht auf Lager ist – ich habe nichts anderes erwartet. Mir wurde mitgeteilt, dass man sofort mit den Arbeiten anfangen würde. Eigentlich könnte ich diese Arbeiten auch selbst machen, aber mir ist das notwendige Werkzeug (verschiedene Torx und der Ölfilterschlüssel) abhanden gekommen – außerdem muss das Altöl auch fachgerecht entsorgt werden, also bleibt nur eine Werkstatt übrig. Als nach 90 Minuten immer noch nicht mit den Arbeiten begonnen wurde fragte ich nach. Mir wurde nochmals bestätigt dass man sofort anfangen würde. Zwei Mechaniker haben an einem 650 cc Roller eine Rückrufaktion bearbeitet die frühestens am Dienstag fertig sein muss – so die Aussage des Meisters. Nach 2,5 Stunden wurde dann endlich der Ölwechsel gemacht und die Bremsbeläge gewechselt. Für den Ölwechsel, das Umstecken der Bremsbeläge dauert keine 2 Minuten, habe ich 140 USD bezahlt – das Öl muss aus Gold hergestellt sein. Egal, das war der finale Service auf meiner Reise. Nach nur 3 Stunden konnte ich dann die restlichen 230 Kilometer nach San Rafael weiterfahren.
Nach Mendoza war die Landschaft grün und es wurde Ackerbau betrieben. Ca. 30 Kilometer nach Mendoza bog  ich auf die Ruta 143 in Richtung San Rafael ab. Auf beiden Seiten der Ruta 143 war Pampa. Rechts waren in einiger Entfernung waren Berge, sonst war nichts. Die Straße war auch wieder gerade und es war ein starker Gegenwind, dafür hatte es den ganzen Tag über eine angenehme Temperatur von ca. 30° C und die Sonne schien. Wenige Kilometer vor San Rafael wurde die Landschaft wieder grün und fruchtbar.
Ich kam gegen 16:30 Uhr in dem vorreservierten Hotel an. Das Zimmer ist groß und sauber, Morgen früh gibt es Frühstück.
Ich bin noch in die Stadt gelaufen, heute ist dort ein Straßenfest – es gibt mehrere Musikbühnen und alle Straßen sind überfüllt mit Menschen.
(Bilder unter: Photos Argentinien)

27.11.2014
Von San Jose Jachal (Argentinien) ca. 175 km nach San Juan (Argentinien)
Im Hotel in San Jose Jachal gab es zwar das versprochene Internet. Jedoch wurde verschwiegen dass das Internet über die Telefonleitung geht (vermutlich via Modem). Laden eine Seite dauerte mehr als 10 Minuten, da verliert man recht schnell die Lust am Internet.
Hier in dieser Gegend ist es extrem heiß, tagsüber erreichen die Temperaturen mehr als 40° C und während der Mittagshitze ist die Stadt wie ausgestorben. Das Lebe auf der Straße fängt um 20:00 Uhr an zu pulsieren.
Zum heutigen Tag. Ich hin um 7:30 Uhr aufgestanden und um 8:00 Uhr wurde mir das Frühstück auf das Zimmer gebracht. Ich musste ein Foto des Frühstücks machen, denn es wäre besser, wenn das Hotel nichts zum Frühstück servieren würde. Das Brötchen war so hart, dass ich damit leicht einen Nagen in die Wand schlagen hätte können. Das Croissant war ebenfalls hart und staubtrocken, der Kaffee war übel.Ich habe auf das Frühstück verzichtet und bin um 8:15 Uhr losgefahren.
Da meine heutige Etappe nur 170 km umfasste war ich auch recht früh am Etappenziel. Nach San Jose Rachal kam ich in eine Ebene die mich bis nach San Juan führte. Die gesamte Strecke über war die Ebene links und rechts von Bergen umgeben. Die Ebene war trocken und Büschen bewachsen – typisch Pampas. Die Straße war gerade und es gab keinerlei Abwechslung während der Fahrt. Eigentlich war ich auch ganz froh darüber, die gestrige Etappe war anstrengend und ich genoss das lockere Dahinrollen. Um 11:15 Uhr erreichte ich das Hotel und checkte ein. Das Hotel wird im Internet als 4 Sterne Hotel geführt, weshalb erschließt sich mir nicht. Das Hotel ist in die Jahre gekommen, an der Instandhaltung wurde gespart. Im Zimmer liegt ein Teppichboden den ich Barfuß nicht betreten möchte – ehemals beige, nun grau mit mindestens 10 Kaugummis im Teppichboden. Der Fernseher ist mindestens 15 Jahre alt, die Möbel deutlich älter - wären die Möbel ordentlich, wäre es o.k., aber die Möbel sind in dem Selben Zustand wir der Teppichboden. Dafür richtet sich der Preis nach einem guten 4 Sterne Hotel!
Heute habe ich in der Stadt nach einem Geldautomaten gesucht der MasterCard akzeptiert. Man sollte es nicht für möglich halten, aber es war ein schwieriges Unterfangen. Als ich endlich einen Automaten gefunden hatte konnte ich immer nur umgerechnet 50 Euro abheben. Eigentlich nicht schlimm, aber pro Abhebung muss ich 4,50 Euro für die GGA-Verfügung bezahlen. Die GGA-Verfügung, plus die 1%-ige Gebühr für Auslandeinsatz, ergeben zusammen eine Gebühr von ca. 10% - das ist mir deutlich zu hoch. Ich habe aber wenig Hoffnung dass meine Bank, bei der wir seit über 30 Jahren Kunde sind, etwas ändern wird; was wiederum meine Abneigung gegen Banken und Banker erneut auf eine neue Stufe heben wird.
Morgen fahre ich ca. 400 km nach San Rafael. Noch ca. 2 Tage dann erreiche ich Patagonien – die Reise nähert sich langsam dem Ende.
(Bilder unter: Photos Argentinien)

26.11.2014
Von der Grenze Argentinien ca. 160 km nach San Jose Jachal (Argentinien)

Nun bin ich in dem 15. Land auf meiner Reise angekommen - Argentinien ist auch das Land in dem meine Reise enden wird. Ich plane von Buenos Aires wieder nach Deutschland zu fliegen. Sollte ich in Buenos Aires nochmals Riefen bekommen werde ich voraussichtlich über Uruguay und Brasilien zu den Igazu Wasserfällen fahren - aber bis dahin sind es nicht ein paar Wochen.
Gleich nach der Grenze ging es bergab. Die Straße war nicht besser, dafür war es teilweise auch noch matschig. Entlang der Straße waren immer wieder Meterhohe Schneereste. Ich fuhr ca. 30 Kilometer bergab, dann wurde die Straße besser. Schotter auf gepresster Erde, kein Tiefschotter. Ich hoffte es geht so weiter. Nach weiteren 70 Kilometer kam ich endlich auf eine asphaltierte Straße, ich war froh den Schotter hinter mir zu haben. Nach weiteren 20 Kilometer erreichte ich die Argentinische Immigration. Auch hier war ich der einzige, die Formalitäten waren auch hier in Windeseile erledigt.
Nach der Immigration waren es nur noch ca. 30 Kilometer bis nach San Jose Jachal. Ich bog in ein Tal ein und plötzlich kamen Sturmböen auf. Die Straße führte durch ein wunderschönes Tal, durch das ein Fluss fließt. Immer wieder waren tiefe Einschnitte links und rechts der Straße zu sehen, ich gehe davon aus, dass hier das Schmelzwasser der Berge in das Flusstal fließt. Um 16:00 Uhr errichte ich San Jose Jachal.
Im Hotel angekommen checkte ich ein, duschte und ging zur Bank. In der Ortschaft gibt es zwei Banken, keine der Banken akzeptierte MasterCard. Ich hatte keinen einzigen Peso, dafür aber Durst und Hunger. Ich ging zurück zum Hotel und fragte ob ich mit Kreditkarte bezahlen könne. Konnte ich nicht, das Hotel akzeptiert nur Bargeld. Die Hotelrechnung hätte ich mir USD bezahlen können, hätte dann aber immer noch kein Bargeld für Speis und Trank sowie für Benzin. An der Rezeption stand ein junges Argentinisches Paar, sie bekamen meine Misere mit und gaben mir einfach so 200 Peso. Ich könne das Geld morgen zurückgeben oder überweisen – so etwas habe ich noch nicht erlebt. Mit meinem neuen Reichtum ging ich einkaufen. Ich hatte keine Lust in ein Lokal zu sitzen so kaufte ich Limonade, Brötchen (waren wir von einem Deutschen Bäcker) und Salami. Ich setzte mich in den Garten im Hotel und aß die gekauften Brötchen. Anschließend ging ich nochmals zu Rezeption und wollte fragen ob ich USD oder Chilenische Peso in Argentinische Peso wechseln könne. Plötzlich sprach mich ein Mann auf Deutsch an. Er ist Deutscher, wohnt aber seit 35 Jahren in Argentinien. Er möchte Morgen nach Chile fahren und benötigte Chilenische Peso. So konnte ich meine Bargeldsituation lösen, er wechselte meine Chilenischen Peso in Argentinische Peso; ich konnte meine Schulden bei dem jungen Paar wieder zurückzahlen. Der Deutsche erklärte mir noch, dass der Paso de Aqua Negra erst heute nach der Wintersperre wieder geöffnet wurde. Da hatte ich Glück, dies erklärt auch den schlechten Zustand der Straße.
Schaden des heutigen Tages, soweit sichtbar: Blinkerglas hinten rechts gebrochen und verloren; verursacht durch spritzenden Steine.
Morgen fahre ich in das 150 Kilometer nach San Juan. Dort möchte ich einen Ölwechsel machen und die Bremsbeläge wechseln – mal sehen ob es klappt.
(Bilder unter: Photos Argentinien)


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© Thomas Stix, Böblingen